Sonntag, 1. August 2010

Angeschmiert und angeschissen

Lieber Tölpel!

Nun ja. Dass in Sachen Nichtraucherschutz, bzw. große Freiheit für Nikotinsüchtige in den letzten Jahren einiges schief gelaufen ist, ist ja eher unstrittig. Eher umstritten ist jedoch, wer denn hier so richtig Mist gebaut hat. Da sollte man nicht vergessen, dass die CSU - damals noch Alleinregierung - ein ziemlich striktes Nichtraucherschutzgesetz erlassen hat. Nach der brutalen Wahlklatsche hat man dann gemeinsam mit dem neuen Juniorpartner wieder alles aufgeweicht, was dazu geführt hat, - und das ist schon ein entscheidender Punkt - dass ein großes Chaos vorherrschte, manche Gastronomen einfach wieder die Aschenbecher hingestellt haben und die Nichtraucher sauer waren. Was wir jetzt ab heute haben, ist sicher auch nicht der große Wurf, weil ich es eigentlich ziemlich deppert finde, wenn man in einer Zigarrenbar keine Zigarren rauchen darf. Dass sich die Betroffenenen darüber aufregen, kann ich durchaus nachvollziehen. Was mir allerdings schwerst auf die Nerven geht, sind diese militanten Wirte und aggressiven Raucheraktivisten, die jetzt aus allen Löchern kriechen und so tun, als hätte das selbsterfundene Menschenrecht, immer und überall zu rauchen, was mit Freiheit zu tun. Denkt doch bitte mal nur zehn Jahre zurück. Da war es noch absolut üblich und gesellschaftlich akzeptiert, sich in einem Speiserestaurant eine Zigarre anzuzünden und zwar während am Nebentisch gegessen wurde. Oder im Flugzeug: Da habe ich mehr geraucht als sonst, weil es eh so fad war. Wie verbohrt, intolerant und egoistisch muss man aber sein, um nicht zu erkennen, dass dieses Verhalten eine Zumutung für viele Nichtraucher war. Denen wurde schlecht, denen hat das Essen nicht mehr geschmeckt, die wurden in ihrer Freiheit massiv beeinträchtigt. Und deshalb ist auch der Volksentscheid so ausgegangen - weil viele der Meinung waren, dass die Freiheit des Belästigten schon auch mindestens so wichtig ist wie die Freiheit des Störers. Nochmal: Dass es auch ein gemütliches Plätzchen für Raucher geben soll - überhaupt nichts dagegen. Dass es wieder so werden soll wie vor zehn Jahren - weltfremder, anachronistischer Quatsch. Vielleicht sollten die Medien jetzt langsam mal aufhören, diesem primitiven Abschaum, der jetzt gemerkt hat, dass er in die Zeitung kommt, wenn er den Frankenberger beschimpft oder bedroht, auch noch eine Bühne zu geben. Diesen Leuten gehts nämlich genauso wenig um die Sache. Die haben auch nur ein Ego-Problem.

Es ist schon auch bestimmt eine Frage, wie die Gesellschaft, in der wir leben, gerade tickt. Lustig finde ich immer wieder, dass gerade unter aufgeklärten Menschen mit einem durchaus soliden Intelligenz- und Bildungsfundament oftmals eine gewisse Schizophrenie vorherrscht. So belächelt man gerne Andere, die beim Tischerücken Kontakt zu Verstorbenen herstellen, beschäftigt sich aber selbst intensiv mit Astrologie. Man weiß, dass eine Sonnenfinsternis nichts Mystisches hat, würde sich aber bei Vollmond keinen Weisheitszahn ziehen lassen. Ganz schlimm ist es bei Krankheiten. Wenn jemand immer wieder mal Kopfschmerzen hat, dann kann er entweder eine Tablette nehmen oder an die frische Luft gehen oder versuchen, ein gesünderes Leben zu führen. Wenn er aber sowieso schon an Wunderheilungen glaubt, dann kann er entweder nach Altötting wallfahren oder zum Schamanen gehen und wenn er an die Homöopathie glaubt, dann frisst er halt Globuli aus Hundescheiße oder einfach nur aus Wasser und Zucker. Helfen wird ihm das alles, weil er ja schon vorher wusste, dass es ihm helfen wird.

Das eine ist ein weitverbreiteter Aberglaube, der in unseren Breiten auch nicht viel seltener (nur anders) ist als in Zentralafrika. Das andere ist die ideologische Verbohrtheit vieler Zeitgenossen. Da können tausend Fachleute und Gutachten zu dem Schluss kommen, dass es bereits ausreichend Straßen zur Autobahn gibt und dass eine weitere Schneise und eine weitere Brücke für die paar Hansel, die sie zu brauchen glauben, wirklich unverhältnismäßig wären - scheißegal. Wenn sich die ABC-Aktivisten (wobei man besser von dem ABC-Aktivisten und seinen Statisten sprechen sollte) einmal in den Kopf gesetzt haben, dass man ein geteertes Denkmal haben will, dann wird davon auch nach schlüssigster Widerlegung eines Nordtangentenbedarfes keinen Millimeter abgewichen. Wieso auch? Schließlich müsste man dann zugeben, dass man sich getäuscht hat oder aber ganz andere Ziele verfolgt. Wenn man dann noch einen Landrat hat, dessen Begabung mit Mühe zum Grüß-Gott-Kasperl reicht, findet man in dem auch noch einen Verbündeten. Und die PNP-Landkreisredaktion kann sowieso jedem Quatsch noch irgendwas abgewinnen, natürlich mit kritischer Würdigung - man ist ja Vollblutjournalist.

Meinst Du, dass die Sommerlochthemen noch schlimmer werden, fragt Dich gelangweilt

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Auch ich lese ganz selten mal den PNP-Landkreisteil und bin auf etwas viel Lustigeres gestoßen. Da kündigt der Wirt eines Pockinger Wirtshauses seine bevorstehende Insolvenz an. Soweit nichts Ungewöhnliches. Allerdings kündigt er seine Insolvenz nicht für die nächste Woche oder den nächsten Monat an, sondern für irgendwann im Herbst. Jetzt im Sommer nimmt er noch ein paar Feste und Hochzeiten mit und im Herbst will er sich dann beruflich verändern und schließt sein Wirtshaus mittels einer Insolvenz. Das ist ja praktisch: Wenn der Günther nicht mehr mag, stellt er Insolvenzantrag. Spart man sich auch den ganzen Ärger mit Geschäftsauflösung usw. Das macht dann der Insolvenzverwalter. Ich frage mich nur, ob die Gläubiger und der Staatsanwalt das genauso lustig finden.

Dass Verwaltung und Bauausschuss gemeinsam gegen die Errichtung weiterer Toskanahäuser vorgehen, ist zwar, wenn man sich am Stadtrand ein wenig umsieht, fast schon zu spät, aber grundsätzlich lobenswert. Dass das Bauordnungsamt sich damit beschäftigen muss, ob Bewohner der Altstadt auf ihren Dächern bei schönem Wetter mal einen Sonnenschirm aufstellen, liegt nicht an der Böswilligkeit der Beamten, sondern an der Blockwartmentalität mancher Nachbarn, die es scheinbar nicht ertragen können, wenn es sich Andere gut gehen lassen. Wenn diese kranken Geister dann das Bauordungsamt terrorisieren, muss diese Behörde, die eigentlich von sich aus gar nichts unternehmen würde, dem Dachterrassennutzer mitteilen, dass seine Terrasse "nicht nur formell, sondern auch materiell unzulässig" ist. Das bezieht sich vorwiegend auf "Dachterrassen, soweit sie von neuralgischen Punkten der Stadt Passau aus einsehbar sind." Der Dachterrassennutzer wird dann noch von der Sachbearbeiterin um Verständnis gebeten, "da wir ansonsten mit einer Vielzahl von Bezugsfällen rechnen müssen." Wenn sich allerdings der Dachterrassennutzer sofort zur Recherche zum, bezogen auf die Einsehbarkeit, hochneuralgischen Punkt Oberhaus begibt, stellt er fest, dass massig Sonnenschirme, sprich Bezugsfälle im einsehbaren Altstadtbereich existieren. Netterweise kommt unserem Dachterrassennutzer auch noch die PNP zur Hilfe, die in einer Samstagsserie die schönsten Dachterrassen dokumentiert. Also entweder müssen die jetzt alle weg oder die Politiker überlegen sich was. Ich bin schon gespannt.

Übrigens, PNP! Nicht nur ich stelle fest, dass Euer Online-Auftritt immer unübersichtlicher und unattraktiver wird. Schaut Ihr Euch eigentlich auch mal die Websites Eurer (auch kleineren) Mitbewerber an? Die sind zwar auch nicht schön, aber immer noch besser als Eure. Auch die Themenauswahl in der Papierausgabe befremdet mich immer wieder. Immer noch schweigt Ihr (gerade Euch nicht genehme) Themen beharrlich tot, aber wenn die Stalinisten-, Enteignungs- und Stasiverbrecherpartei ein Büro in Passau eröffnet, dann berichtet Ihr darüber sogar mit Foto. Wenn der Klotzek zum Schreiben dran ist, gibts 14 Polizeiartikel in einer Ausgabe und wenn man die Pierach ließe, gäbe es jeden Tag einen Artikel über Lieblingsmehlspeise, Hobbys und Unterwäsche der Passauer Vollblut-Spitzen-Juristen. Dann lasst doch lieber den Danninger öfter was schreiben. Der schreibt wenigstens richtig dada. Oder den Dings, den Lampelhofer. Der schreibt immer so schön über... Naja, vergessen, egal.

Noch einen schönen lazy sunday afternoon!

Dein Tölpel

37 Kommentare:

Fabrizius hat gesagt…

Ach ... das Aarten hat sich gelohnt. Das ist so schön hinterfotzig. Gratuliere

Anonym hat gesagt…

Hm, wirklich? Viel geschrieben? Ja. Aber Qualität wiegt mehr als Quantität. Und überhaupt: Kann es sein, dass der Präses wie so viele die Alternativen beim Nichtraucher-Volksentscheid nicht ganz verstanden hat? Es ging nicht darum, dass bei einem Obsiegen des "Nein" wieder allüberall geraucht werden darf ...
By the way: wird der Frankenberger nicht so schrecklich bedroht, dass er seinen Wagen heute in einem dusteren Versteck verbergen wollte? Stand aber wie üblich am Hauptzollamt!! Nix Versteck. So arg kann´s also wohl doch nicht sein mit der Bedrohung ... Kann es sein, dass da das Märtyrertum ein bisschen selbst befördert wird und die Presse blindlings aufspringt??? Ein bisschen mehr Kritikfähigkeit und investigativer Journalismus wäre hier vielleicht ganz angebracht ...

wahlinfo-passau hat gesagt…

Steht das im Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe?

Im übrigen verstehe ich vieles ganz gut. Vielleicht kann ich mich nur nicht so gut verständlich machen...

Fabrizius hat gesagt…

Der S.F. ist ein cleveres Bürschchen. Er setzt die Medien geschickt in Szene. Der Bürgerblick scheint die Haus- und Hofpostille zu werden.

Anonym hat gesagt…

Dann wären das schon 3 Haus- und Hofpostillen.

Al quaida hat gesagt…

Also manchmal liegt es auch am Empfänger, wenn Dinge nicht verstanden werden...

Ich kann dem Präsidenten nur zustimmen, da ist viel schief gelaufen beim Nichtraucherschutz (wofür ausnahmsweise nicht der Frankenberger verantwortlich ist) und deshalb haben viele (darunter auch ich) sich gedacht, lieber ein bisschen zu hart, als wieder so ein Durcheinander mit tausend Ausnahmen.
Ich weiß, es ist in Teilen auch ein Totschlagargument, aber nichtsdestotrotz trifft es hier: Individuelle Freiheit endet immer dort, wo die Freiheit des Anderen eingeschränkt wird.
Ich persönlich finde es witzig, dass in Bayern sich immer dann "Rebellen" finden, die gegen die Obrigkeit aufstehen (und dafür auch jede Menge mediale Aufmerksamkeit) bekommen, wenn es um die Einschränkung des Drogenkonsums in der Öffentlichkeit geht (siehe auch "Biergartenrevolution").
Dabei gäbe es in Bayern/Deutschland gerade nach dem ganzen Terroristenwahn genügend Bereiche, in denen man wirklich für den Erhalt unserer bürgerlichen Freiheitsrechte eintreten könnte!

http://www.youtube.com/watch?v=Z2ullkbVCL8#t=3m20s

Anonym hat gesagt…

Ich verstand und verstehe nicht, was das Thema Rauchen/Nichtrauchen mit Freiheit zu tun hat. Überspitzt gesagt: Die beiden deutschen Diktaturen des letzten Jahrhunderts überließen ihren Bürgern die Entscheidung über den Nikotingenuss. Aber waren diese Gesellschaften frei? Heutige Demokratien wie USA, Italien usw. schränken nicht den Nikotingenuss, aber wohl dessen Ort ein. Aber sind diese Gesellschaften unfrei?

Lasst es jetzt endlich Ruhe werden. So schlimm wird es schon nicht. Beim Volksentscheid haben alle Raucher (waren ja hochmotiviert) abgestimmt und nur eine Minderheit der Nichtraucher (und zwar die, die besonders genervt war und ihre Skrupel überwunden haben, den Vorwurf der Intoleranz gegenüber Süchtigen um ihrer Gesundheit willen auf sich zu nehmen). Hat aber dennoch für eine Mehrheit gelangt. Also ist das Thema durch.

Der Bezeichnung dreier Blätter als der drei Hauspostillen Herrn Frankenbergers kann ich nur zustimmen. Endlich mal ein PNP-Vorzug: Die niedrige Dichte von PR-Artikeln für diesen Meister Unstet der ÖDP.

Trost für alle Raucher und Zuckerl für alle Nicht-Raucher: Der Volksentscheid hat Herrn Frankenberger langfristig politisch erledigt. Die überregionale Bedeutung kann er bei aller Blindheit der Medien nicht konservieren, regional ist er verbrannt. Die ÖDP wird klug genug sein, ihn (auch aufgrund der Stadtratsarbeit dieser Wahlperiode) in Passau nicht mehr prominent zu präsentieren.

Anonym hat gesagt…

Zu den Toscana-Häusern: Ich bin der Meinung, dass jeder seine Schichtzugehörigkeit deutlich machen darf, wie er mag. Manche lassen sich dazu Arschgeweih-Tatoos stechen, manche kreieren French-Fingernägel mit Strass-Einlagen, manche bauen sich eben sog. Toscana-Häuser. Was mich allerdings wundert: Dass der Tourismusverband der Toskana gegen diese Schande und Anti-Werbung mit weißen Plastikfenstern, Protz-Lisenen und Buchsbaum-Monstern nicht vorgeht.

Anonym hat gesagt…

Zu den Toscana-Häusern: Ich bin der Meinung, dass jeder seine Schichtzugehörigkeit deutlich machen darf, wie er mag. Manche lassen sich dazu Arschgeweih-Tatoos stechen, manche kreieren French-Fingernägel mit Strass-Einlagen, manche bauen sich eben sog. Toscana-Häuser. Was mich allerdings wundert: Dass der Tourismusverband der Toskana gegen diese Schande und Anti-Werbung mit weißen Plastikfenstern, Protz-Lisenen und Buchsbaum-Monstern nicht vorgeht.

Anonym hat gesagt…

"Hallo M.R.?" "Ja, was gibt´s? Neue Story?" "Ja. Hab´ schon wieder einen ganz miesen Drohbrief bekommen" "Schon wieder? Ist aber langsam schon durchgekaut". "Der ist aber wirklich ganz fies". "Wirklich?". "Ehrenwort!". "Na gut, dann les halt vor". "Wie jetzt?" "Na vorlesen sollst!". "Wen?". "Den Drohbrief!". "Ist aber noch nicht ganz fertig ...".

Anonym hat gesagt…

Kennt ihr schon die "Straußen"-Wirtschaften aus Söders Nichtrauchervollzugshinweisen?
Punkt 3, dritter Bulletpoint unter http://www.stmug.bayern.de/gesundheit/aufklaerung_vorbeugung/giba/rauchen/vollzug_2010_08_01.htm

Da hat er wohl von seinem Übervater geträumt beim verfassen seines Textes.

Nur Söder ist blöder....

Anonym hat gesagt…

Armer Franky, in Waldkirchen vom Festzelt hinauskomplimentiert, und der BR war zufällig auch noch dabei. Dem trau' ich auch zu, für sich selbst einen Schlägertrupp zu organisieren, nur um in Bandagen gehüllt vom Krankenbett aus weiterhin Propaganda in eigener Sache unternehmen zu können....

Anonym hat gesagt…

nicht ausgeschlossen ...

Grinzinger hat gesagt…

Ich will ja nicht allzusehr gscheidln, aber eine Straußenwirtschaft ist nichts anderes als ein Buschenschank/ein Heuriger.

http://de.wikipedia.org/wiki/Straußwirtschaft

Lungaharing hat gesagt…

Hab mir die Vollzugshinweise jetzt mal durchgelesen und ich glaube, ich hab schon wieder ein Schlupfloch entdeckt:

Unter 1. Rauchverbot in Behörden heißt es:
"Nicht erfasst sind insbesondere Gebäude der Kirchen und anderer Religionsgemeinschaften "

Wenn da mal nicht demnächst eine "Kirche des Hl. Nikotinus" gegründet wird, die ihre Versammlungen bevorzugt in frisch geweihräucherten Eckkneipen abhalten wird.
Gesegnet seien die Lungenkranken, denn ihrer ist das Himmelreich.

Anonym hat gesagt…

Ah prima. Die Brauerei Hacklberg ist doch ein kirchliches Unternehmen. Dann sind doch Ihre Wirtshäuser kirchliche Gebäude ... ;-)

jonathanweint hat gesagt…

Wenn ich mich mal wieder einmischen darf: Rauchen ist keine Freiheit – für den Körper zumindest. Ich bin süchtig, komme davon nicht los. Das neue Gesetz ändert übrigens daran nichts. Es ist reine Kopfsache.
Andererseits: Ich will mir nicht vorschreiben lassen, was ich darf und was nicht. Ich glaube, wir Raucher werden deswegen aggressiv, weil uns dieses Gesetz an unsere eigene Schwäche erinnert. Wir hassen uns für das Rauchen. Jetzt projizieren wir unsere Gefühle auf eine Person.
Was mich jedoch ärgert, ist die Tatsache, wie Frankenberger von der regionalen Presse gepusht wird. Er wird aus einem Bierzelt verjagt und die Medien berichten. Die Frage ist: Wieso geht Frankenberger am 01. August in ein Bierzelt und mit Begleitung von Medien? Weil er Bier trinken möchte? Will er Spaß? Nein. Es war doch klar: Hier lauert eine Geschichte, über die sich gut schreiben lässt.

Unfrei ist man dann, wenn die Verordnungen zu groß und die Anzahl stetig wächst. Es liegt nicht an einer Frage. Außer sie schneidet immens das Leben ein. Rauchen tut es nicht.
Der Vergleich mit Diktatoren ist doch lächerlich.

Ist es richtig, einem Wirt vorschreiben zu müssen, was in seinem Lokal geschieht oder nicht? Auch dann nicht, wenn ein separater Raum zur Verfügung steht? Wieso muss hier der Staat für den Wirt entscheiden? Alkohol ist auch schädlich, fordere ich jetzt ein Verbot? Nein, es ist doch jedem überlassen. Besoffene belästigen auch. Mir kann keiner erzählen, dass man, wenn man ab und an in eine Kneipe geht und Rauch einatmet, sterben wird.
Ich war letzte Woche in einer Schwabinger Kneipe. Sie hatte Samstag das letzte Mal geöffnet. Drinnen darf nicht mehr geraucht werden, und wenn die Leute rausgehen, holen die Nachbarn die Polizei. Das Aus.
Übrigens: Jeder kann entscheiden, wohin er geht. Er muss nicht in eine Raucherkneipe. Ein Wirt hat auch das Recht, Hausverbot zu erteilen. Er ist der Herr in seinem Haus. Jetzt nicht mehr.
Der Traum von 2020 wird für Frankenberger wahr. Die Presse tut ihr Bestes.
PS: Vermutlich schickt sich Frankenberger selbst Morddrohungen und schickt sofort eine Pressemitteilung raus. Denn wer schon PMs verschickt, weil er das Essen vom Chinesen nicht vertragen hat, dem ist doch wirklich alles zuzutrauen.

Anonym hat gesagt…

Tja nun, dass er wegen der vermeintlichen Morddrohungen offenbar keine Anzeige erstattet hat, wird schon seinen Grund haben. Man darf gespannt sein, wie lange die Medien das so offenkundige Spielchen weiter mitspielen. Den Franklenberger-OB 2020 kann ich freilich nicht erkennen. Zuletzt hat er es in Passau ja nicht mal mehr zum Pfarrgemeinderat gebracht. Und das will schon was heißen ...

Anonym hat gesagt…

Nix kapiert Herr Weinert? Beim Rauchverbot geht es vor allem um Arbeitsschutz. Dem Personal in den Lokalen soll das tägliche unfreiwillige Inhalieren von Tabakdunst erspart bleiben. Wenn ein Industriebetrieb ähnliche Emissionen hätte wie ein Raucher, dann hätte man ihn längst zugesperrt. Und die Kneipen, die jetzt angeblich wegen des Rauchverbots zusperren müssen, die waren doch vorher schon pleite. Eine einzige Ausnahme würde ich gelten lassen, in der Tabakbar ist das Rauchverbot - so lange der Eigentümer selbst die Gäste bewirtet - irgendwie nicht ganz passend.

Dass ich den Tag noch erlebe hat gesagt…

Weinert das war Ihr erster ernstzunehmender und guter Beitrag seit Sie sich bei Wahlinfo rumtreiben.
Gut gemacht.

Anonym hat gesagt…

Weinert hat mit so einigem recht. Er gehört wenigstens zu den Rauchern, die zugeben, süchtig zu sein und nicht nur so tun als wäre das Rauchen ein Freizeitspaß für Genussmenschen. Gleichzeitig stimme ich zu: Solange ein Nichtraucher in Speiselokalen und vergelichbarem vor Raucheremissionen geschützt wird, kann er es schon auch mal aushalten, dass um 23 Uhr in der Kneipe neben ihm einer raucht. So wäre es ohne Frankenberger gewesen und so wäre es besser.

jweinert hat gesagt…

Hallo, wütender Anonymus,

ich kenne die Argumente. Wissen Sie, es gibt Klauseln in Kontrakten, die auf die spezielle Gefahr der Arbeit hinweisen. Der Arbeitnehmer darf dies getrost zur Kenntnis nehmen und übrigens gilt in Deutschland das Recht, seine Arbeitsstelle frei zu wählen. Also ich kenne keine Bedienung, die sich je darüber beklagt hätte. Ferner ist mir niemand bekannt, der heute mit gesundheitlichen Schäden lebt.
Jetzt denken Sie natürlich, ich wolle das Rauchen banalisieren. Keineswegs.
Es ist immer wieder komisch, wenn sich Leute beklagen, die davon gar nicht betroffen sind. Ach, auch hier tummeln sich die Gutmenschen, die sich a la Robin Hood für die Schwachen einsetzen. Und selbst, wenn sie in der U-Bahn sitzen, der Oma nicht den Platz anbieten. Hauptsache profiliert.
Mir war, als ich noch politische Ambitionen hatte, so einiges Mittel recht. Verstehen Sie? Soweit wie Frankenberger wäre ich jedoch nie gegangen. Im Falle Teuchner ging es auch nur um das Prinzip. Da hatte ich schon mit allem abgeschlossen. Das war ein Zeichen, eine Entlarvung der Pseudo-Elite.

Als ich mal sechs Monate lang nicht rauchte, war ich nie intolerant. Nie militant.

Darf ich mal biblisch werden? Frankenberger gleicht ja einem Jesus-Double und gibt sich gerne gläubig wie ein Kind. Da predigt einer und kämpft für das vermeintlich Bessere und merkt dabei nicht, wie arrogant er auftritt, dass ihm jedes Mittel recht und intolerant ist.
Er will polarisieren. Er will Oberbürgermeister 2020 werden. Er wollte am 01. August ein Bierzelt in Begleitung der Presse besuchen, um zu erfahren, wie sich das neue Gesetz durchsetzt, damit er in eventuellen Interviews aus der Praxis sprechen kann. Kurze Zeit später gibt er im Interview mit dem Bürgerblick an, er hoffe, dass sich dieser Hass bald legen und man ihn bald vergessen werde. Wirklich? Er will vergessen werden? Das will er nicht.

Die Schwabinger Kneipe, die ich als Beispiel aufführte, war nicht pleite. Es hätte sich für den Wirt nicht gelohnt. Ich habe mit ihm gesprochen. Er habe schon über Jahre hinweg immer wieder Probleme mit den Nachbarn und hatte einfach Angst, man werde ihn verklagen. Er verkauft den Raum und zieht sich zurück. Oder soll er seinen Gästen verbieten, dass sie draußen rauchen? Soll er Prozesskosten in die Bierpreise inkludieren?

Und noch ein Häppchen Ehrlichkeit: Ich bin gar nicht wählen gewesen. Für mich war diese Wahl nie demokratisch. Weil Demokratie nicht bedeutet, einfach abzustimmen und dann ist die Sache gegessen. Die Frage ist, über was eigentlich abgestimmt werden darf.

Für alle anderen Beleidigten: Sagen Sie dem Wirt Ihrer Stammkneipe, er soll ein Plexiglashäuschen in die Mitte seiner Wirtschaft stellen. Über eine Durchreiche erhalten Sie Ihre Getränke und unsichtbare Lautsprecher sorgen für angenehme Saufatmosphäre. Dann können’s halt nimma der Bedienung an den Arsch grapschen. Wäre ja auch Belästigung.

Fabrizius hat gesagt…

Das Plexiglashäusschen ist gut, dass ich nicht darauf gekommen bin ;-)

Anonym hat gesagt…

Mein lieber Weinert: Sie übertreffen sich derzeit selbst. An Ihrer Frankenberger-Analyse gibt es nichts zu deuteln. Es wäre erfreulich, wenn sich auch die Medien einmal mit den ständig wechselnden Aussagen eines SF und seine offenkundigen Manipulationen auseinadersetzen würden. Allein die einschlägigen Zitate der letzten 14 Tage geben ein beredtes und extrem widersprüchliches Bild ab. Im übrigen: War es nun der BR, der Sf "überredet" hat, mit ihm ein Bierzelt zu besuchen, oder doch eher umgekehrt? Die Interview-Angaben auf dem Weg nach Waldkirchen und gegenüber der PNP stehen sich hier diametral gegenüber ...

Anonym hat gesagt…

Weinert, das sind nicht Sie. Kaum geht er in die große Stadt wird er vernünftig.
Hat ja bei dem Präsidenten auch geholfen.
Treffen sie beide sich eigentlich manchmal in München?

jweinert hat gesagt…

Es wird wohl an dem Claim „Übertreffen Sie sich selbst“ von Microsoft liegen, der mir aufgrund meiner Arbeit* täglich begegnet. Ansonsten: klares Dementi! ;-)

In manchen Momenten, wenn die Wut überkocht, denke ich mir, man sollte Frankenberger wie Jella Teuchner* entlarven. In ruhigen Stunden bei einem Glas Martini* denke ich mir: Ach, was soll es schon bringen? In 10 Jahren hat vielleicht auch Markus Sturm endlich ein Profil* und kandidiert als OB. Man weiß ja nie.
Oder ich kandidiere und übertreffe mich erneut selbst*? Dann müsste ich mir aber schon jetzt überlegen, wie ich den Bürgerblick schmiere*. Muss ich lange Haare tragen, katholisch werden, in affigen Kostümen durch die Stadt laufen? Muss ich mich etwa auch in Auerbachs Kirche bei den Senioren anbiedern? Wieder zurück in eine Partei?
Nein.
Da will ich lieber einen goldenen Löwen in Cannes* gewinnen. Da kann ich mich wirklich übertreffen.*

(Alle Textstellen, die auf Profilierungssucht hindeuten könnten, sind mit einem * gekennzeichnet.)


PS: Gibt es eigentlich noch andere Themen, bei denen ich mal wieder negativ auffallen kann, Herr Hasenöhrl? Nehmen die Neophyten auch an Awards teil? (keine Provokation, ehrliches Interesse, bin ja jetzt seriös, gell)

Lieber Anonym, der „Präsident“ und ich sind uns noch nie begegnet. Es wäre allerdings spannend. Wenn wir den ganzen alten Scheiß vergessen könnten. ;-)

wahlinfo-passau hat gesagt…

Hier fällt keiner negativ auf. Dafür gibts ja schon die etablierten Regionalmedien. Wir hier fallen nur positiv auf.

Awards? Das verrate ich erst, wenn wir mal was gewinnen. Aber da sollte man vielleicht seine Kumpels in den jeweiligen Jurys haben. Im Ernst: Wir sind in der Beziehung etwas träge, aber vielleicht sollte ich mal wieder drüber nachdenken.

jweinert hat gesagt…

Nur die regionale Presse fällt negativ auf? Guter Punkt. Liest der Koltzek hier eigentlich mit und ist er schon in psychologischer Behandlung? Schreiben als Therapie? Ich habe schon lange keine PNP mehr gelesen.

Einreichungen für Awards sind ja nicht gerade billig …

Weltstadt mit Hirn hat gesagt…

Nachdem unser Johnny hier ein geradezu umjubeltes Comeback feiert, kann ich auch nicht mehr an mich halten: So viele klare Gedanken auf einmal, das ist ja fast schon unheimlich (Kaum aus der Klinik, schon weg vom Haldol? Da ist Rauchen langfristig tatsächlich gesünder).

Obwohl: Lustiger war’s früher… Könnte nicht ersatzweise Ihr Bruder wieder mal einen verschwurbelten Kommentar schreiben? Und wohin ist überhaupt Antaia verschwunden?

Seufz
Euer Weihnachtsmann

PS: Machen Sie sich keine Sorgen wegen der Profilneurose – einfach mal die Anzahl der „Freunde“ (hohoho) von SF bei Facebook ansehen...

jweinert hat gesagt…

Ich verstehs auch nicht, lieber Weihnachtsmann. Ich werde damit leben müssen.
Außerdem versuche ich dem Anreiz zu widerstehen, meine früheren Kommentare zu rechtfertigen. Aber Heine Geißler sagte ja auch schon passend: Wer sich verteidigt, klagt sich an.

Weltstadt mit Hirn hat gesagt…

Ja, um Himmels Willen, bloß nicht rechtfertigen oder verteidigen oder mit Heini Geißler drohen, da wäre ja noch der letzte Rest Spaß beim Teufel.

Und warum überhaupt so bescheiden? Wir durften doch früher auch mitleiden in Klinik, Uni, Agentur… Webside offline, keine Tweets seit einem halben Jahr – wasnlos?

rätselt
der Weihnachtsmann

jweinert hat gesagt…

Ich habe einfach Spaß an meiner Arbeit. Und Twitter ist Müll, sorry. Da häng ich lieber bei Facebook und in Insider-Foren ab. Oder spießig bei Xing.

Zwilling. Zwei Gesichter eben. Arsch und Gesicht. Wars derb genug?

Weltstadt mit Hirn hat gesagt…

Ach, was heißt schon genug - wir Arschgesichter bei WIP mögen's ja gerne derb. Aber ja, verstanden - zumindest, was Sie meinten - was alles "Müll" ist im Internet ist halt noch mal eine andere Frage...

WehWehWeh
Le Weihnachtsmann

jweinert hat gesagt…

Allerdings. Deswegen will ich gar nicht haargenau auf Ihr Kommentar eingehen.

Anonym hat gesagt…

Weinert machen Sie diesen magischen Moment nicht selbst kaputt in dem Sie zu viel und zu oberflächlich posten.

jweinert hat gesagt…

Nur durch die Oberfläche wird die Tiefe erkennbar. Sehen Sie es also als Wettbewerb: Morgen übertreffe ich mich wieder selbst. Das sollten Sie sich auch zu Herzen nehmen.
Oder wollten Sie nur provozieren? Bitte nicht!

Anonym hat gesagt…

Hoffentlich vergisst die CSU nach ihrem Nichtraucherschutzmist nicht die Abschaltung von KKW Isar 1 in 2011 war doch mal so beschloßen, oder? Hams in der Passauer CSU-Fraktion schon die Hosen voll?
Gegen Temelin vorgehen und "seehoferhörig" Isar1 verlängern, der Wähler wirds sichs merken.