Donnerstag, 25. Oktober 2012

Rubrik: So schreibt der PNP-Nachwuchs

Ist das noch deutsch? Bei der PNP schon!




Montag, 22. Oktober 2012

Ausgeruht und ausgeteilt

Lieber Tölpel!

Wer wird jetzt eigentlich der neue Bischof von Passau? Der Frankenberger vielleicht? Der ist zumindest maßgeblich dafür verantwortlich, dass der alte rausgeschmissen wurde und jetzt Austragsbischof ist. Oder etwa nicht? Ich vermute, dass Fränki in einem seiner regelmäßigen Telefonate mit dem Papst solange rumgenervt hat, bis der schließlich den Schraml seines Amtes enthoben hat.

Oder der Frickinger hat einen Brief geschrieben ("...fordere ich Sie, Herr Papst, eindringlich auf, unverzüglich den Bischofsstuhl zu räumen und mit mir zu besetzen..."), der den Heiligen Vater derartig verwirrt und beunruhigt hat, dass er vor lauter Konfusion wiederum einen Brief an den Chef der Glaubenskongregation geschrieben hat: "... bitte ich Dich, lieber Gerhard Ludwig, zu prüfen, ob wir auf unserer Seligenliste einen gewissen Frickinger haben..." Der hat prompt geantwortet: "... ist mir zwar bekannt, dass besagter Frickinger mehrere Weltmeistertitel im Stabhochsprung, Synchronschwimmen und Elefantenpolo sowie eine Goldmedaille im Angeben hat. Allerdings ist er für eine Seligsprechung derzeit noch nicht vorgesehen."

Jetzt wirds wahrscheinlich doch der Frankenberger und zwar wegen der jüngst im Vatikan eingeführten Sozialauswahl. Wenn nämlich diese sonderbare Frömmlerpartei ÖDP demnächst ihren Bundesvorsitzenden zum Teufel jagt, hat der als schwer Vermittelbarer sonst gar keine Chance mehr, einer halbwegs einträglichen Beschäftigung nachzugehen. Da kommt ihm ein vom bayerischen Steuerbürger bezahltes B6-Bischofsgehalt gerade recht. Dafür muss er aber dann seinen wöchentlichen Schriftverkehr mit dem Frickinger regelmäßig im Bistumsblatt veröffentlichen. Dafür bekommen dann beide noch den deutschen Kabarettpreis. Oder sie kommen in die Klappse. Oder beides.

Apropos Klappse. Da sagt dieser halbsenile Thomas Gottschalk einmal was Richtiges und zwar, dass dieser Tiefenbacher Schleimbatzen Florian Silbereisen der größte Irrtum der Fernseh-Geschichte sei (was ja noch ein Kompliment darstellt, nachdem dieser Silbereisen eigentlich der größte Irrtum der Evolution ist) und prompt meint die PAWO, sie müsse dem Schleimbatzen aus falsch verstandenem Lokalpatriotismus beistehen und hackt darob auf dem Gottschalk rum. Die PAWO hatte ja unlängst den wunderbaren Beitrag "Diese Nationen haben den Längsten". Die Deutschen waren im guten Mittelfeld. Was mich aber wundert, ist die Tatsache, dass das Passauer OB-Büro nicht umgehend eine Presseerklärung rausgelassen und festgestellt hat, dass selbstverständlich die Passauer und allen voran die Passauer Stadtverwaltungsbediensteten den Längsten haben.

Was die Passauer Medien für eine Prioritätensetzung haben, erstaunt uns ja schon seit Jahrzehnten. Symptomatisch kann man das an zwei Beispielen festmachen. Da nimmt eine Hundemasseuse aus der Region mit der bescheuerten Wette, sie könne jeden Hund aus ihrer Bekanntschaft mit verbundenen Augen am Mundgeruch erkennen, bei dieser bescheuerten Sendung "Wetten dass" teil und erschreckt dabei einen bescheuerten Pudel zu Tode. Dieser schreckliche Todesfall wird tagelang quer durch alle Passauer Medien gehypt und jeder normale Mensch fragt sich: Was interessiert mich dieser blöde Pudel?

Wenn aber ein Passauer bei einer polizeilichen Festnahme massiv verletzt, dann auch noch angeklagt und noch nicht einmal ordentlich freigesprochen wird, während die verantwortlichen Polizisten sich selbst und gegenseitig widersprechen und irgendwie nicht den Eindruck vermitteln, dass es bei der Festnahme ganz hasenrein zugegangen ist, wird das in der Diekmann-Presse nicht so richtig ausdiskutiert. Die Passauer Polizei ist nämlich genauso wie die Justiz, die Kirche, die Uni, das Klinikum usw. usf. sakrosankt und unfehlbar. Komisch nur, dass die überregionale Presse der mysteriösen Verhaftung etwas kritischer gegenüber steht. Sogar der Spiegel berichtet heute von dem sonderbaren Verfahren in Passau.

Hast Du es gelesen?

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Freilich habe ich es gelesen. Und auch wenn ich dem Spiegel und seiner traditionellen Negativberichterstattung zum Thema Passau sehr kritisch gegenüber stehe, so muss ich doch auch anmerken, dass die Zurückhaltung der PNP, wenn es um Fehlverhalten der Staatsgewalt geht, durchaus augenfällig ist. Dafür entblödet man sich nicht (und zwar ganz ohne ironischen Kommentar), eine Pressemitteilung der Polizei ins Blatt zu heben, in der stolz berichtet wird, man hätte ein "Pärchen" (Ab wann ist man eigentlich ein Paar? Wenn man keinen Sex mehr hat?) beim Geschlechtsverkehr im Auto erwischt. Ich dachte immer, wir hätten zu wenig Polizisten in Passau. Haben die sonst nichts zu tun, als angetrunkene Radler umzuschmeissen oder sexuell aktive "Pärchen" zu inkommodieren?

Dafür, krakeelenden, prügelnden und/oder sachbeschädigenden Kneipengängern Einhalt zu gebieten, reicht es auf jeden Fall personell nicht mehr aus. Ich würde natürlich auch lieber die Personalien einer nackten, postkoitalen jungen Frau aufnehmen als ein paar besoffene Studenten aus Dortmund in mein schönes Polizeiauto zu setzen. Aber warum hat man eigentlich noch nie davon gelesen, dass einmal vandalierende Feierkultur-Protagonisten zumindest mit auf die Wache genommen wurden? Würde das diese Mülltonnen umtretenden Milchgesichter nicht ein bisschen abschrecken? Dazu noch eine Wette: Ich wette, dass wir es mit diesem skurrilen kommunalpolitischen Hin und Her zur Sperrzeitverlängerung/-verkürzung/-verwirrung auch bald wieder in den Spiegel schaffen.

Oder mit dem Tunnel. Also dem für Radfahrer. Nicht dem für die Innstädter. Der wird erst später noch mal lustig. Beide wären auf jeden Fall Anwärter auf das Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes. Der Innstadttunnel, weil er 100 Trilliarden kostet und der Radfahrertunnel, weil er zwar bloß ein paar Millionen kostet, aber keine Radfahrer durchfahren. Jetzt gibt es dann ein Bürgerbegehren dagegen und das bringt einige Kommunalpolitiker ganz schön in die Bredouille. Weil eigentlich waren sie ja dafür und jetzt sind sie auf einmal gar nicht mehr so sehr dafür und dann kommen auch noch bald diese blöden Wahlen. Vielleicht wird ja der Schmöller Willi der CSU-OB-Kandidat? Man hat schon Pferde kotzen sehen.

Noch was zur PNP. Ich habe mich ja schon lange nicht mehr aufgeregt, aber zwei Dinge muss ich jetzt mal abschließend sagen. Erstens: Die Berichterstattung zur CSU-Nominierung des Landtagskandidaten war nachgerade peinlich bis journalistisch ungenügend. Jeder, ich wiederhole, jeder, der sich in Passau und im Landkreis nur ein ganz kleines bisschen für Politik interessiert, weiß, was da abgelaufen ist. Die Stadt-CSU hatte einen Kandidaten, den eigentlich keiner will - und zwar weder in der Stadt noch auf dem Land. Auf diesen Kandidaten hat noch vor ein paar Monaten keiner einen Pfifferling gegeben. Dann ist etwas Drolliges passiert. Die Landkreis-CSU hat einen Kandidaten dahergebracht, von dem jeder wusste, dass man sich mit dem nur lächerlich machen kann. Und nur und zwar ausschließlich nur deshalb, um sich nicht gänzlich der Lächerlichkeit preiszugeben, ist jetzt der Professor für Legislaturperiodenüberbrückung Landtagskandidat der CSU. Frage: Warum steht davon so rein gar nichts in irgendeinem Kommentar der Heimatzeitung?

Zweitens: Thema Donauausbau. Warum suggeriert die PNP, es gäbe diesbezüglich eine Meinungsvielfalt in Niederbayern? Natürlich mag es den ein oder anderen Hafenbetreiber, den ein oder anderen Staatsparteisoldaten oder den ein oder anderen Verkehrsstaatssekretär geben, der pro großen Donauausbau ist. Aber warum sollte sonst ein Niederbayer für die Zerstörung seiner Donau sein? Aus Masochismus? Aus Sadismus? Oder vielleicht noch aus Nihilismus? Nein, Schmarrn. Weil er jeden Tag brav die PNP liest und glaubt, das wäre Journalismus.

Jetzt hammas

Euer Tölpel