Samstag, 31. Dezember 2011

Leider...

... lässt mich Blogger aus Afrika keine Fotos hochladen. Ansonsten hätte man den Präsidenten mit zwei gut gebauten Himba-Frauen bewundern können.

Wird nachgeliefert.

Allen Daheimgebliebenen trotzdem ein gutes Neues Jahr!

Der Präsident

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Betriebsurlaub

Liebe Leser!

Präsi, Kathi und Tölpel begeben sich mal wieder auf große Bildungsreise - diesmal nach Deutsch Südwest.

Sollten wir auf WLAN stoßen, senden wir gelegentlich ein Lebenszeichen. Ansonsten kann das Freischalten von Kommentaren aus nachvollziehbaren Gründen durchaus ein bisschen länger dauern.

Wir kommen wieder!

Die Caprivi-Truppe

Samstag, 24. Dezember 2011

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Weihnachtsspecial: PACEM ET CIRCUMCENSIONES

Lieber Tölpel!

Alle Jahre wieder kommt der IRDISCH STUNK. Natürlich nur, wenn man das CHRISTUSKIND durch den Anagramm-Generator jagt. Also ich könnte auch sagen: Alle Jahre wieder kommt zur Erheiterung unserer albernen Leser der Anagramm-Generator. Und wie wir alle seit langem wissen, steckt in den Anagrammen immer eine tiefe Wahrheit.

Beispiel gefällig? HE, ANAL-GAS-WICHT ist ein Anagramm von WEIHNACHTSGALA. Ich weiß zwar jetzt nicht ganz genau, was uns das Anagramm mitteilen möchte, aber eine ungefähre Vorstellung drängt sich schon auf. Überall konnte man in den letzten Tagen lesen, dass die Weihnachtsgala der Passauer Runde (Motto: Überlassen wir Nächstenliebe nicht den anderen CSR-Trittbrettfahrern) die größte Tschärity-Veranstaltung in Passau sei. Das ist natürlich hanebüchener Unsinn. Eine größte Tschärity-Veranstaltung nach der anderen findet - gefühlt alle vier Wochen - in der Sperrwies statt.

Unter dem Label "NEIN, POSER, MACH NEU!" (MENSCHEN IN EUROPA) werden ununterbrochen irgendwelche Operetten-Prominente mit Bestechungs- und Schmerzensgeldern nach Passau gelockt, um dort den - immer leicht beschämt wirkenden - Hofstaat für Ihre Heiligkeit Angelika, die Gefallsüchtige, zu inszenieren. Das ist natürlich Tschärity erster Kajüte für Taugenichtse wie Prinzessinen, abgewrackte Mode-Narzissten oder esoterische Religions-Gurus. Das alles wäre auch weiter nicht so schlimm (außer für Caro, Karlchen und Konsorten), wenn sich Angelika, die Gefallsüchtige, nicht neuerdings in Bild und Ton via GALEERE IN LOT (TELE REGIONAL) dem tumben Pöbel zeigen würde. Ihre Heiligkeit Angelika! Tun Sie uns (und vor allem sich) einen Gefallen und sagen Sie nie mehr was Improvisiertes in eine Kamera. Oder elegischer: Si tacuisses, deissima mansisses.

"Mit Geld da kann man alles kaufen, auch Promis, die Champagner saufen." (Frei nach Fredl Fesl) Irgendwie läuft es trotzdem nicht so rund, weil außer der ANPASSEN EURES SPREU (PASSAUER NEUE PRESSE) keine alte Medien-Sau über diesen MiE-Award-Quatsch berichtet - außer vielleicht spöttisch. Viel besser läuft es da schon mit der Präsenz der PNP in den überegionalen Medien. "Nach einem Bericht der Passauer Neuen Presse" hier, "Nach einem Bericht der Passauer Neuen Presse" da... Wie macht Ihr das eigentlich, dass Euch nicht nur der BR, sondern auch SPIEGEL oder SZ so häufig zitieren? Mit diesem Kain kann das ja wohl nichts zu tun haben, oder? Wen hat der eigentlich erschlagen, dass er diesen Job bekommen hat? (Ha ha, kleiner Scherz unter Alttestamentlern) Sein publizistisches Anbiedern an die politische Kaste ist jedenfalls desöfteren ziemlich unappetitlich. Ich hoffe mal, dass seine Story-Akquise-Methoden nicht noch unappetitlicher sind.

Apropos. Der DR. HC. AAL HERRS WEG (GERHARD WASCHLER) tut mir fast ein bisschen leid. Wenn sogar schon der ER SOLL DAMPFER (LAMPELSDORFER) hämische Artikel über ihn schreibt, dann schlägt mein Helfersyndrom durch. Freilich hat er sich substantiell in letzter Zeit regelmäßig blamiert, aber sind die jungen Karrieristen in der CSU wirklich besser?

Ein friedvolles Fest! Urbi, orbi et Tölpel!

Eure Kathi

Liebe Kathi!

Zustimmung! Der Waschler soll wieder in den Landtag. Dann geht er uns hier weniger auf die Nerven. Wird nur voraussichtlich leider nichts werden. Aber hat der hier nicht auch noch irgendeinen Job? Bei der Uni? Oder ist das bloß so ein Gevatterei-Konstrukt?

Weihnachten steht vor der Tür. Und es ist die Hölle. Sicher nicht nur in Passau, aber dort fällt es mir halt besonders auf. Über den unerträglichen Bratwurst-Glühwein-Gestank auf dem Christkindlmarkt oder die hässliche, kalt-blaue Weihnachtsbeleuchtung habe ich mich ja schon gelegentlich ausgelassen. Aber dass die PNP immer wieder "Weihnachtsmarkt" und "Weihnachtsbaum" schreibt, geht mir derartig auf den Sack, dass ich es hier wieder und immer wieder anprangern muss. Wie kann es denn sein, dass ein Blatt, dessen lokale Berichterstattung immer noch nicht säkularisiert ist und sich nach wie vor in Artikeln über die Weihe von Nagelstudios, Kaffeekränzchen von katholischen Hausfrauen und Gehirnblähungen von Klerikern verliert, nicht in der Lage ist, "Christkindlmarkt" und "Christbaum" zu schreiben?

Egal. Es gibt wichtigere Themen. In Passau gibt es jetzt eine Piratenhochschulgruppe. Diese Esoterik-Sektierer haben uns nämlich gerade noch gefehlt. Und der Mangold ist im Internet und Passau kriegt kein Geschichtsmuseum. Obwohl der ANDERS-OB ROHR (BERNHARD ROOS) ja der interessierten Weltöffentlichkeit folgendes kundgetan hat: "Wenn man das Gefühl bekommt, dass Regensburg schon länger als Standort feststand, dann fühlt man sich an der Nase herumgeführt. Wir Passauer Landtagsabgeordneten haben uns eingesetzt, alle drei." Jetzt frage ich mich allerdings, wer die DREI Passauer Landtagsabgeordneten sind? Der Hallitzky, der Kobler und der Kirschner? Vielleicht zählt sich ja der ANDERS-OB ROHR aus Bescheidenheit auch nicht dazu. Sooo wichtig ist er ja schließlich nicht.

Was erwartet uns im nächsten Jahr? Eine Rolltreppe, die wir erdacht haben (und wenn es ein Schrägaufzug wird, ist es immer noch unsere Idee), aufs Oberhaus, ein Konzerthaus in Hacklberg, ein Waschler, der vor lauter Verzweiflung alle drei Flüsse eigenhändig untertunnelt, ein Dickl, der vorm Spiegel OB-Posen übt, ein Landtagsabgeordneter, der weiter als bis drei zählen kann, eine Verlegerfamilie, die den Mond besiedelt und dort mit dem Papst, Karl Lagerfeld und Dieter Bohlen eine WG eröffnet oder doch nur wieder eine GEBE GRUSS, NIGGER (ich trau mich den richtigen Namen nicht zu schreiben, sonst ruft sie wieder an), die ein ganzes Jahr darauf hin arbeitet, mit ein paar anderen Wichtigtuern ein Ich-feiere-mich-selbst-Fest zu inszenieren?

Eigentlich ist es mir wurscht. Meine große Hoffnung bleibt unser aller Bud Spencer, der Seiler Max. Vielleicht erschießt er mit einer Pumpgun diese Panflötenterroristen am Ludwigsplatz. Oder er sagt einfach mal was im Stadtrat. Wäre ein Anfang. Filmen lassen kann er sich ja dann - wenn er eingespielt ist - im Jahr 2013 (oder wie unsere PNP-Vorzeige-Journalisten schreiben würden: in 2013).

Apropos. Die PNP hat "in 2011" 3.768.437.572.951-mal den Begriff "es ist angedacht" benutzt. Das sollten wir andenken!

Bussi, CK!

Euer Tölpel

PS: Diese Kolumne wurde unter dem Einfluss von Meskalin und Absinth verfasst. Schuldfähigkeit ist nicht gegeben.

PPS: Liebe Frau Pierach! Ihre Weihnachtszirkusartikel nerven wie Sau.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Freitag, 2. Dezember 2011

Abgezählt und nachgerechnet

Lieber Tölpel!

"Erde an Klotzek, Erde an Klotzek!" Das möchte man dem anscheinend in mittlerweile ganz anderen Sphären schwebenden Premium-Redakteur unserer geliebten Heimatzeitung zurufen. Schrieb doch unser Jörgi am Montag über die Internet-Übertragungen aus dem Passauer Stadtrat wortwörtlich folgendes: "Ob sich dafür das ganze Hin und Her mit öffentlicher Debatte, teils heftiger Kritik und einer abschließenden Podiumsdiskussion gelohnt hat?" Und: "Anfangs lebhaft diskutiert, mittlerweile ein Randthema: Die Internet-Übertragungen von Stadtratssitzungen verfolgen im Durchschnitt noch etwa 50 Zuseher." Hallo Klotzek! Mit wie viel Zusehern hätten wir denn leicht so gerechnet? 100.000? Eine Million? Milliarden Asiaten, die dann Sturms Redebeiträge sinnentstellend zusammenschneiden? Ich finde, 50 im Schnitt ist ganz schön viel, wenn man sich mal ansieht, um welche Themen es da oftmals geht. Man darf ja auch nicht ganz vergessen (was man hier in Passau aber gerne tut), dass es sich um eine 50.000-Einwohner-Kleinstadt handelt. So gesehen sind 50 Livestream-Betrachter ein voller Erfolg.

Selbst- und Fremdwahrnehmung - ein spannendes Thema. Jetzt haben der Oberjürgen und der rote Roos noch schnell einen Brief an den Miniprä Seehofer geschrieben, um ihm unmissverständlich klar zu machen, dass ein Museum für Bayerische Geschichte nur und überhaupt nur nach Passau passt. Warum, weiß ich jetzt nicht mehr genau. Wegen der zentralen Lage und der herausragenden Bedeutung Passaus für Bayerns Geschichte und überhaupt. Jetzt geht das Ding nach Regensburg, was ich allerdings auch nicht verstehe. Die Oberpfälzer können noch nicht mal richtig bairisch.

Eine Sternstunde des Journalismus bereitete uns (mal wieder) die AmSonntag. Die Stadt ist schuld, dass sich die Firma Paul nicht mit einem privaten Eigentümer über den Grundstückspreis einigen konnte und jetzt im Landkreis expandiert und die Grünen und die ÖDP sind sowieso an allem schuld. Zugestanden: Der Urbi verrennt sich ein bisschen oft und umso mehr er sich nicht ernstgenommen fühlt, desto sonderbarere Sachen sagt er. Aber auf die Titelseite zu schreiben "ÖDP und Grüne: Wer versteht sie noch?", finde ich trotzdem sehr erheiternd. Das würde ich als Running Gag beibehalten und durchziehen. Nächstes Mal vielleicht: "Kobler und Meyer: Wer versteht sie noch?" Oder auch: "Brummer: Wer verstand sie jemals?" Bitte auch gerne: "Waschler: Wird man ihn irgendwann verstehen?" Und zum Abschluss der Reihe: "Dickl: Wenn ich was zu sagen hätte, würde mich auch keiner verstehen."

Den Kastner muss ich übrigens loben. Er fordert nämlich völlig zurecht - und womöglich jetzt auch noch erfolgreich - eine Linksabbiegerspur von der B12 in die Ilzleite. Da können Polizei und sonstige Verkehrsexperten erzählen, was sie wollen - wenn ich da (selbst erlebt) mit einem langsamen Kleinkraftrad nach links abbiegen will, ist das wirklich lebensgefährlich.

Findest Du nicht?

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Als zugezogener Halser (als zugezogen gilt in Hals jeder, der nicht in achter Generation dort geboren und nicht Mitglied bei mindestens 57 Vereinen ist) kenne ich die Situation auch sehr gut. Du beschleunigst in der Rechtskurve nach der Ampel, kommst mit 120 aus der Linkskurve und dann musst Du volle Presse runterbremsen, weil da ein Bus, ein Roller oder der Kastner stehen oder die Polizei schon wieder blitzt. Ich wäre, ehrlich gesagt, für eine abknickende Vorfahrt nach Hals und zwar zweispurig. Dann brauche ich nicht zu bremsen und die anderen schaffens auch rüber. Von oben kommt jetzt dann eh bald keiner mehr, weil die Waidler und die Tschechen alle zur neuen Nordtangente fahren, die der Kobler und der Anetseder irgendwann heimlich nachts bauen werden.

Der Dickl hat uns ja schon mal vorgewarnt, dass er wichtigster Mann im Dorf werden will. "So etwas zur Chefsache zu machen, würde bei mir anders aussehen. Da würde ich nicht meine hohen Beamten erscheinen lassen, sondern immer selber hingehen," ließ er uns zum Thema Paul wissen. Was natürlich zum einen äußerst lobenswert ist, weil, wenn der Dickl kommt, sich sicher kein Unternehmer mehr traut, Widerworte zu äußern, zum anderen trotzdem zu kurz gedacht ist, weil die Stadt Passau ja jetzt wieder einen neuen, alten Spitzenbeamten hat, der beim An- und Verkauf von Grundstücken mit allen Wassern (sic!) gewaschen ist und sich dabei auch nicht mit Trivialitäten wie Quadratmeterpreisen aufhält.

Was ist das jetzt eigentlich wieder für eine Sauerei, die der Stadt da eingefallen ist? Da hat Gevatter Gevatter lauter vernünftige Vorschläge für seine Wiedereinsetzung bzw. Pensonierung gemacht: A16, B2, gerne auch höher. Mit oder ohne Freistellung. Lebenslange Spesen- und Mittagessenpauschale, Dienstwagen, Fluchtwagen und vielleicht noch ein Begrüßungsgeld. Und was kriegt er? Eine A-15-Stelle. Dabei hat er schon vor längerer Zeit mal warnend gefragt: "Soll ich unter der Brücke schlafen?" Wobei das das Stichwort ist. Gevatter wird Brücken- und Nordtangenten-Beauftragter der Stadt Passau. Oder Oberhaus-Beauftragter. Dann könnte er auch das neue Oberhauscafé bewirtschaften. Stößchen!

Heute findet die größte und erfolgreichste Tschärity-Gala des 2. Dezember in Passau statt. Schirmherrin und Stargast ist Liz Taylor. Der gesamte Erlös aus Eintritt, zahlreichen Spenden und einer "großen, sehr exklusiven Tombola" (Eigenwerbung) geht zu 50 % an eine Stiftung, 50 % an einen Kindergarten und von dem was von 50+50 % überbleibt, gehen noch 1000 Euro an das Förderzentrum für Körperbehinderte. Jetzt tu ich mich mit dem Prozentrechnen auch immer schwer, aber da stimmt doch schon wieder was nicht? Wahrscheinlich sehe ich nur alles zu negativ und die 1000 Euro liegen einfach nur im Komma-Promille-Bereich. Und bei den 49,9999 % hat man dann einfach aufgerundet. Das Motto lautet übrigens: "Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!" Oder so ähnlich.

Redrum, Redrum!

Dein Tölpel

PS: Jetzt haben wir doch glatt die Besprechung der unter ausgewählten Personen verteilten Halbzeitbilanz von Dr. Andi vergessen. Folgt nächste Woche im Bürgerblick.

Mittwoch, 16. November 2011

Aufgetaucht und angegriffen

Lieber Tölpel!

Der König ist tot, es lebe der König! Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber freuen tut es mich schon, dass unsere kleine, feine Internet-Seite auch ganz gut ohne uns existiert. Oder kennst Du ein Online-Forum der etablierten Passauer Medien, auf dem so ausführlich und kontrovers über Politik, Gesellschaft und Befindlichkeiten in der DIE_DREI_FLÜSSE_STADT diskutiert wird? Wer hier regelmäßig die Kommentare mitliest, staunt ziemlich, mit wieviel Insiderwissen und Detailkenntnis unsere Stammposter die aktuellen Themen besprechen. Freilich haben wir uns in der letzten Zeit zu rar gemacht. Wahlinfo-Passau lebt aber auch ohne uns ganz gut, was überdies die fast täglich ansteigenden Zugriffe beweisen. Also, an alle Bösen: Wir sind die Guten und wir sind noch da. Wir sind Passau.

Es verirren sich ja - wie gesagt - immer mehr Menschen auf unseren Elite-Blog. Interessant ist auch, mit welchen Suchbegriffen die Leute zu uns finden und vor allem, welche Begriffe am häufigsten zu uns führen. Das verrät mir alles die wunderbare Statistikfunktion. Diese Woche haben z.B. gegoogelte Begriffe wie "juporn", "dildo mit kamera" (zweimal!), "nochmal nochmal sex" (auch zweimal) und "julia schober silikon" die Suchenden zu uns geführt, letzterer übrigens insgesamt bereits 27 mal. Eines unserer Alltime-Zugpferde ist Andreas Scheuer (fast 1000 mal) und war mal Sebastian Frankenberger. Das hat aber nachgelassen.

Ich weiß ja nicht, ob das wirklich aussagt, dass ein Begriff bei Google in Verbindung mit einem bestimmten Namen am häufigsten eingegeben wurde, aber lustig ist es schon oft, was einem in der Suchleiste als erstes vorgeschlagen wird, wenn man eine Person sucht. Bei Fußballern kommt erstaunlicherweise oft als erster Vorschlag "schwul", bei Florian Silbereisen kommt immerhin als zweiter Vorschlag "schwul", bei Andi Scheuer kommt natürlich nicht "schwul" sondern "Doktorarbeit" und beim Suchbegriff "Dreiflüssestadt" kommen vier Vorschläge, nämlich "Bayern", "Donau", "Deutschland" und "Hann Münden". Gibt man "DREI_FLÜSSE_STADT" ein, kommt die Frage: "Meinten Sie: Drei Flüsse Stadt?" Freunde, das Geld für den Fahrradtunnel ist gestrichen - das braucht Ihr schon für die Suchmaschinenoptimierung. Minimum.

Ganz habe ich es eh nicht verstanden. Wer soll eigentlich durch diesen Fahrradtunnel durchfahren? Die Halser und die Grubweger - einverstanden. Aber argumentiert wurde doch immer mit den Fahrradtouristen. Warum sollten die, wenn sie donauabwärts wollen, zum Bschütt fahren? Also diejenigen, die die Fahrt durch die fahrraduntauglichste Stadt der Welt überlebt haben, werden spätestens beim Versuch, vom Bschütt zum B388-Radweg zu kommen, überfahren. Oder sie finden den Weg nicht und verhungern. Stimmt natürlich nicht. Für die gibts ja jetzt bald den Kiosk. Und dann machen sie eine Woche Urlaub im Freizeitpark Bschüttworld. Der wird das Passauer Mega-Event. 15 Jahre Planung werden sich schon rentiert haben.

Was wird jetzt eigentlich aus diesem Geschichtsmuseum? Ich bin verwirrt. Erst hatten wir es schon sicher, dann sicher nicht, dann hieß es, wir sind noch im Rennen und jetzt auf einmal sind wir angeblich wieder draußen. Weil wir nämlich, sagt der Zillinger, von Anfang an "krasser Außenseiter" waren. Dann habe ich das wohl falsch in Erinnerung. Ich glaube mich nämlich zu erinnern, dass wir am Anfang krasser Favorit waren. Man neigt in Passau ohnehin gerne dazu, sich selbst in Superlativen zu sehen und zu beschreiben ohne wahrzunehmen, dass einen die Anderen in München und sonstwo gar nicht sooo wichtig nehmen. Vielleicht wäre es ein Anfang, wenn man uns bei Google fände.

Was brauchen wir eigentlich dringender, Tölpelchen? Ein Konzerthaus? Das Museum? Die Nordtangente? Eine Donaubrücke? Den Fahrradtunnel? Oder eine Charity Gala?

Gespannt auf Deine wie immer kluge Einschätzung

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Das wirst Du nicht erleben, dass ich mich von Dir noch mal provozieren lasse, irgendwas nicht Begeistertes über unsere Tschärity-Lady zu schreiben. Stolz und dankbar müssen wir sein, dass unser Provinzstädtchen solche selbstlosen Ausnahmepersönlichkeiten hervorbringt, die der Res Publica aufopfernd dienen, statt sich zu bedienen. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die diesjährige Gala wieder einen neuen Höhepunkt darstellen wird. Abgesehen von den Massen "führender Persönlichkeiten" (Eigenbeschreibung) aus der Region kommt diesmal sogar Liz Taylor. Das Einzige, was ich gerne anmerken möchte (nur fragend, also gar nicht kritisch, Frau Gugger-Bessinger): Was bedeutet eigentlich der Spruch "Enjoy the difference" auf der Homepage der Passauer Runde. Dass man sich auch über das, was übrig bleibt, freuen kann?

Die jüngste Überheblichkeitsäußerung von diesem Scharf, dass (sinngemäß:) jeder, der in Passau kein Konzerthaus will, ein kulturloser Depp ist, hat mich auch ziemlich geärgert. Man kann das nämlich auch differenzierter sehen. Ich finde durchaus, dass Kultur subventioniert werden muss. Sonst gibts irgendwann nur noch Bushido, Silbereisen und Mario Barth. Aber man sollte sich gut überlegen, dass es ziemlich teuer wird, in Passau ein dauerleerstehendes Konzerthaus zu finanzieren, wenn man eigentlich auch in knapp zwei Stunden in einem der weltbesten Opernhäuser sein kann. Manche Sachen gehen halt nicht. Selbst wenn man es sich unbedingt einbildet.

Bleiben wir beim Thema "weltfremd". Dass sich manche Passauer eine Brücke wünschen, kann ich noch am Rande nachvollziehen. Sie meinen halt, es würde den Innstadtverkehr entschärfen. Ich glaube das nicht. Erstens gibt es Gutachten, die diese Annahme widerlegen und zweitens kann man sich nach kurzem Nachdenken gut vorstellen, dass eine neue Donaubrücke nur dem Grubweger nützt, der zum Weinbeisser will. Die wirklich absurd Weltfremden sind aber die von einer mir nicht nachvollziehbaren, ideologischen Verblendung getriebenen Nordtangenten-Aktivisten. Ich will nicht zum tausendsten Mal erklären, dass wir schon eine Nordumfahrung von Passau haben und dass der Verkehr in Passau auch nicht schlimmer ist als sonstwo. Das ermüdet mich.

Dass aber jetzt der Riesen-Verkehrspolitiker Konrad Kobler coram publico eine Rechnung aufgestellt hat, nach welcher der Stau in Passau, der seiner Meinung nach aus der Nichtexistenz der Ilztaltrasse resultiert, jedes Jahr über 40 Millionen Euro kostet, gibt dem Ganzen eine neue Dimension. Und zwar nicht deshalb, weil er sich mit seinen an den Haaren herbeigezogenen Phantasiezahlen der Lächerlichkeit preisgibt, sondern weil eine PNP-Landkreisredakteurin diesen hanebüchenen Unsinn auch noch in einem Infokasten als quasi faktengleiches Zahlenmaterial abdruckt. Keine Hinterfragung, kein kritischer Kommentar, nichts. Das hat nichts mehr mit journalistischen Mindeststandards zu tun. Das ist unterste Schublade.

Schwamm drüber. Eine schöne Überschrift gab es heute im Passau-Teil der Heimatzeitung: "Passau wenig geeignet für Windkraftanlagen". Da würde ich eine Serie draus machen. "Domplatz wenig geeignet für Ölförderung", "Klostergarten wenig geeignet für Verkehrsflughafen" oder "Max Seiler wenig geeignet für Fernsehübertragung".

Wenigstens können wir uns schon auf die Vorweihnachtszeit freuen. Auf den Glühwein-, Bratwurst-, Mandelgestank und die ungemütlich-blaue Weihnachtsbeleuchtung. Sogar einen besonders schönen Weihnachtsbaum kriegen wir dieses Jahr auf dem Domplatz, berichtete gestern die PNP. Ich weiß zwar nicht, was das ist, ein Weihnachtsbaum, aber sollte es sich um einen Christbaum handeln, dann ist ja alles gut.

Enjoy the difference!

Dein Tölpel

Dienstag, 15. November 2011

Liebe Leser!

Verbunden mit einem Dank für Ihr zahlreiches und regelmäßiges Erscheinen, Lesen und Kommentieren hier auf diesem etwas dümpelnden Blog bitte ich für die lange kolumnenfreie Zeit vielmals um Entschuldigung.

Ich gelobe Besserung und darf Ihnen für morgen Abend das Erscheinen der nächsten Kolumne ankündigen.

Einstweilen freue ich mich weiterhin über jeden Kommentar.

Der Präsident der Passauer Runde

Mittwoch, 2. November 2011

Aus dem Präsidenten-Logbuch

111102, 17:11: Scheiße! Koblersche Staukostenberechnung noch nicht kommentiert.

111102, 17:13: Stimmt nicht. Ausführliche mathematische Analyse ab morgen in der Kathi-/Tölpel-Kolumne im BÜRGERBLICK (erhältlich in allen Trafiken und Sexshops nördlich des Äquators).

111102, 17:17: Für alle Anti-BÜRGERBLICK-Misanthropen: Trotzdem kaufen! Freuen! Und auf die Anschlusskolumne hier auf dieser Weltnetzpräsenz warten! Bald!

111102, 17: 28: Es lebe die Freie Presse! (Hasta la victoria siempre!)

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Notbremseder

Lieber Herr Lampelhuber!

Schön, wenn Sie mal was schreiben. Noch schöner allerdings, wenn Sie Ihre seltenen Ergüsse dann gleich noch mit solch grenzgenialen Wortkreationen würzen.

Wir haben auch bereits eine gewisse Vorstellung und das Wort passt ja schon rein phonetisch - oder wie wir vom Fach sagen: vom Sounding her - perfekt zur SPD. Aber was genau ist jetzt ein Notbremseder? Sowas wie ein Loamsieder? Oder eher ein Schisser? Oder gehts mehr in die Richtung Zwiderwurzn?

Wir bitten gespannt um Aufklärung!

Die Wort-des-Jahres-Jury von Wahlinfo-Passau



Dienstag, 25. Oktober 2011

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Dienstag, 11. Oktober 2011

Abgelehnt und aufgeflogen

Lieber Tölpel!

Gestern Abend bin ich ins Kino gegangen und habe mir den neuen Lars von Trier-Film angeschaut. Eigentlich war ich ja ziemlich skeptisch, weil Filme, die von nahezu allen Feuilletonisten-Kasperln hochgeschrieben werden, meistens ein Riesen-Scheißdreck sind. Aber irgendwie habe ich gehofft, dass mich Melancholia von meinem letzten von Trier-Trauma Antichrist therapiert und so bin ich halt doch rein. Der Film war dann sensationell gut und hat mich spontan von meinen Depressionen geheilt. Man muss sich nur immer vorstellen, dass bald der böse Planet kommt und alles wird leichter.

Mit der Kunst ist es ja so eine Sache. Auf den großen Festivals und Metropolen-Bühnen musst Du einfach am besten irgendwas mit Sex und Gewalt aufführen - idealerweise in Verbindung mit irgendwelchen Freaks, Tieren oder Hitler und schon bist Du ein Künstler. Für einen Kulturpreis in der Provinz reicht es schon, wenn Du mal Landrat warst oder schön malen, basteln oder schweißen kannst. Geeignete Sujets wären Gott, Glaube, Frömmigkeit oder Heimat- und Volkstümelei - dafür finden sich bei uns auch die meisten Laudatoren. Oder Du siehst aus wie ein geisteskranker Nacktmull und singst "Der Bumsti". Obwohl - dann bist Du für den Kulturpreis schon überqualifiziert.

Vielleicht ist es aber auch ein Zeichen für einen Paradigmenwechsel in der Passauer Hochkultur, wenn sogar die weltberühmte Veranstaltungsreihe "Menschen in Europa", die normalerweise mit Veranstaltungen glänzt wie "Sind Steinigungen noch zeitgemäß? Es diskutieren Ihre Heiligkeiten Joseph Ratzinger, Dalai Lama und Pierre Vogel", einen Volksmusiktag im Programm hat, an dem sich Tiefflieger wie Carolin Reiber und Hansi Hinterseer gegenseitig Preise verleihen?

Insofern verheißt es auch nichts Gutes, dass der künftige Intendant der Europäischen Wochen, der - nebenbei erwähnt - mit seiner aktuellen Gärtnerplatztheaterinszenierung ziemlich bescheidene Kritiken einheimst, als Motto für die Festspiele 2012 "Servus, Grüezi und Hallo"(oder so ähnlich) gewählt hat. Kann man bei dieser ganzen leichten Muse nicht noch ein wenig Splatter- und/oder Aktionskunst mit einplanen? Lasst doch die Einführungsveranstaltung von Lars von Trier inszenieren. Und der soll dann die Wildecker Herzbuben aus 1000 Metern Höhe über dem Klostergarten abwerfen. Dann wäre auch das Fundament fürs Konzerthaus oder Museum schon fertig.

Was haben wir früher nicht alles an Neid und Häme über Passaus Mutter Theresa ausgegossen? Aber was sich die Stadt Passau ihrer Tschärity-Lady gegenüber heraus nimmt, verschlägt sogar mir den Atem. Da arbeitet jemand jahrelang Tag und Nacht darauf hin, wenigstens einmal im Jahr auf großer Bühne seine Profilneurose auszuleben, sammelt dabei mehr Spendengelder ein als mancher Kindergartenförderverein auf seiner Weihnachtsfeier und was ist der Dank dafür? Die Stadt Passau verlangt Miete für den Rathaussaal. Spinnt Ihr? Dann bleibt ja gar nichts mehr übrig und das diesjährige Motto "Verschieben wir Nächstenliebe nicht auf nächstes Weihnachten" bleibt schon wieder ein frommer Wunsch.

Fällt Dir auch was zu Kultur und Tschärity ein?

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Willst Du jetzt den neuen Passauer Kulturblog betreiben, nachdem der andere anscheinend wieder passé ist? Hallo, Herr Neu-Blogger-Kollege, wars das schon?

Über den alten, neuen Frühstücksdirektor Gevatter sollte ich eigentlich gar nichts mehr schreiben, sonst schickt er mir wieder eine strafbewehrte Verpflichtungs- und Unterlassungserklärung. Ob er sich seine Münchner Kanzlei noch leisten kann, steht allerdings in den Sternen, weil so ein windiges A 16-Gehalt ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel. "Die künftige Verwendung" von Gevatter "stehe noch nicht fest und solle demnächst in Stadtratsgremien erörtert werden." (Zillinger) In Gremien? Gleich in mehreren? Da kann ja nur was ganz Großes rauskommen. Berufsmäßiger Stadtrat vielleicht? Dann klappts auch mit B 2.

Noch ein Kuriosum: Die US-Altenpflegerin Anna Rosmus hat angeregt, dem amerikanischen Generalmajor Stanley Eric Reinhart in Passau ein Denkmal aufzustellen, weil er die Stadt in den letzten Kriegstagen nicht zerstören ließ. Gute Idee! Und in die Altstadt stellen wir ein Ehrenmal "Dem unbekannten Zecher" - all dem Partyvolk gewidmet, das nachts friedlich nach Hause geht und nicht alles kurz und klein schlägt.

Die SPD will dem Vernehmen nach ihre ohnehin nicht mehr haltbare Position aufgeben und den Widerspruch gegen die Live-Stream-Übertragungen zumindest fürs Plenum zurückziehen. Dafür soll aus den Ausschüssen gar nicht mehr gesendet werden. Das ist natürlich noch nicht einmal ein Mini-Kompromiss, sondern lediglich ein Ablenkungsmanöver, um irgendwie wieder heil aus der peinlichen Angelegenheit rauszukommen. So gehts halt aber leider auch nicht. Entweder man kann da zuschauen, wo Stadtratspolitik wirklich gemacht wird oder man lässt es gleich bleiben.
Plenum live mag ja ganz witzig sein, aber Operette haben wir in Passau schon genug.

Hurz!

Dein Tölpel

Donnerstag, 29. September 2011

Passsau - die Drei_S_Stadt

Willkommen zum heutigen Hängebrücken-Live-Stream.

Nachdem das jetzt seit Tagen so geschrieben steht, vermuten wir mal, dass es sich um ein kreativ-gestalterisch-typografisches Element handelt:

Passsau - die einzige Drei_S_Stadt der Welt


Dienstag, 27. September 2011

Skandal im Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Passau

Vor zwei Minuten passiert: Schwere Persönlichkeitsrechtverletzung eines Stadtrates



18:08 Uhr: Schon wieder! Und wie!


Mittwoch, 21. September 2011

Rubrik: Drollig sind die Passauer

Heute: Eine amüsierte Darstellung in der Süddeutschen Zeitung

Dienstag, 20. September 2011

Soviel zum Thema "Gibts sonst nirgends"

Stadtratssitzungen im Live-Stream gibt es z.B. hier.

Liebe Frau Tucci-Diekmann!

Könnten Sie da nicht mal eingreifen? Früher haben Sie doch auch gleich jeden rausgeschmissen, der Mist gebaut hat.

Wenn sich jemand in einem Absatz eines Kommentars zu 100 Prozent widerspricht, wäre es doch wieder mal Zeit, oder?

Mit kollegialen Grüßen

Die Wächter von Logik und Vernunft auf Wahlinfo-Passau
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PNP heute:

Test mit Tücken

Von W. Lampelsdorfer

War das jetzt der Beginn eines neuen Zeitalters für die Stadt und die Medien? Spannend, aber auch erheiternd war es allemal, was die vorerst unbekannte Zahl von Nutzern gestern auf ihren Computerschirmen serviert bekam. Ob denn die Übertragung in HD-Qualität zu sehen sei? Diese erste Frage eines Stadtrats an die Verwaltung war angesichts eines verschwommenen Ruckel-Bilds für Beobachter am Bildschirm nur noch komisch. Skurril dann die zweite Wortmeldung: Weil Markus Sturm wie mehrere seiner Stadtratskollegen einer Veröffentlichung im Netz nicht zugestimmt hatte, konnten sich die "User" erst am Standbild des Passauer Wolfs, dann an tonlosen Aufnahmen der CSU-Fraktion sowie eines sich offenbar prächtig amüsierenden Oberbürgermeisters erfreuen.

Die Passauer Premiere hatte schon im Vorfeld für viel Wirbel gesorgt. Uns hat sie vor allem dies gezeigt: Für wenig Geld, mit "hausgemachten" Übertragungen, gibt es keine Fernseh-Qualität. Das ist auch solange hinnehmbar, solange man noch in der Probephase ist und nicht weiß, wie viele Bürger eigentlich das Angebot nutzen wollen. Die gestrige Mini-Sitzung, die außer dem Thema Internet praktisch keine Inhalte hatte, darf da nicht als Maßstab genommen werden. Wenn bei der vierten oder fünften Sitzung, den Niederungen der Bauanträge, immer noch hinreichendes Interesse besteht, muss man dringend über neues Equipment nachdenken, will man nicht zur Lachnummer werden.

Nachdenken sollten aber auch noch einmal die Stadträte, die derzeit einer Veröffentlichung von Ton und Bild widersprochen haben. Kommentatoren klagten hier in den letzten Tagen sogar über "Zensur", was natürlich Quatsch ist. OB Dupper fand dazu im Laufe der Sitzung die richtigen Worte: Die Güte der Demokratie hänge nicht vom Livestream ab, sondern von Herzblut, Leidenschaft und Kompetenz von Stadträten und Verwaltung. Wer aber soll sich schon Übertragungen antun, bei denen man nie weiß, über was gerade gesprochen wird, weil entscheidende Argumente stummgeschaltet sind? Je mehr Stadträte sich ausblenden lassen, um so unübersichtlicher und unattraktiver wird das Stadtrats-TV. Das Recht auf mediale Selbstbestimmung muss hier genau abgewogen werden gegen die Gelegenheit, Interesse für die Stadtpolitik zu wecken. Gestern, vor dem Bildschirm, haben sicher etliche Wähler zugeschaut, die noch nie in ihrem Leben einen Sitzungssaal betreten haben. Für sie war die Live-Übertragung eine Chance, ohne großen Aufwand Eindrücke von der Arbeit der Politiker und dem Funktionieren der Demokratie zu gewinnen. Leichtfertig sollte man als Stadtratsmitglied eine Chance wie diese nicht vergeben.

Donnerstag, 15. September 2011

Massenrücktritt jetzt!

Es passiert ja selten genug, dass wir hier auf Wahlinfo-Passau einen ausschließlich ernsthaften und komikfreien Kommentar verfassen. Wenn dies aber geschieht, ist immer Gefahr in Verzug.

Auch spaßfreies Pathos ist uns grundsätzlich fremd. Deshalb muss man es ausdrücklich betonen: Die folgenden Zeilen sind ganz und gar ernst gemeint.

Warum also muss man dies erwähnen und alle freien Medien, Berichterstatter und Kommentatoren auffordern, es uns gleich zu tun? Ganz einfach: Weil sich in Passau ein paar Provinzpolitiker in einer Art und Weise gerieren, die den demokratischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und unserer Gesellschaftsordnung seit 1945 eklatant zuwider läuft.

Aber von Anfang an und verständlich aufgebaut: Es wurde nach einem entsprechenden Antrag vom Passauer Stadtrat beschlossen, Plenums- sowie Ausschusssitzungen live in Bild und Ton ins Internet zu übertragen. Nach zweifelhafter juristischer Einschätzung (die aufgrund ihrer abwegigen Unlogik ganz sicherlich nicht lange Bestand haben kann) haben Stadträte wie auch Verwaltungsbeamte die Möglichkeit, der eigenen Bild- und Tonaufnahme im Livestream zu widersprechen. Von dieser Möglichkeit haben nach PNP-Berichterstattung vom heutigen Tage "nicht wenige" Stadträte und Verwaltungsmitglieder Gebrauch gemacht.

Ab kommenden Montag ist es also möglich, auf passau.de Sitzungen des Passauer Stadtrats mitzuverfolgen. De facto ist es natürlich nicht möglich. Wenn nämlich bei Wortmeldungen "nicht weniger" Stadträte die Kamera an die Saaldecke gerichtet und der Ton abgeschaltet wird, verliert selbst der interessierteste Beobachter - vor allem wegen der Nichtnachvollziehbarkeit der Argumentation und der fehlenden Erkennbarkeit der Abläufe - die Geduld und das - wie von den Widersprechenden beabsichtigt - Interesse.

Dies wird zur Folge haben, dass in der Testphase, die bis Anfang 2012 andauert, immer weniger und irgendwann praktisch niemand mehr die Livestreams aus dem Passauer Stadtrat betrachten wird, weil eine tatsächliche politische Auseinandersetzung und Diskussion durch die zahlreichen sinn- und ablaufentstellenden Unterbrechungen nicht mehr verfolgbar und wahrnehmbar sein wird.

Es handelt sich also erkennbar um die bewusste und zielgerichtete Sabotage einer seit knapp siebzig Jahren akzeptierten und etablierten medialen Berichterstattung. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges müssen es demokratische Politiker aushalten, ihr Tun und ihre Aussagen in Bild und Ton der Öffentlichkeit zu präsentieren. Zeitung, Radio, Fernsehen, mittlerweile auch seit den 90-er Jahren Lokalfernsehen geben eine Live-Wahrnehmung von Politikern aller Ebenen wider. Oder käme einer der Passauer Widersprechenden ernsthaft auf die Idee, gegen eine Fotoabbildung in seiner Heimatzeitung, die Zitation seiner Gedanken ebenda oder gar gegen einen Filmbeitrag im Provinz-TV oder Radio aufzubegehren?

Vielleicht auch deshalb nicht, weil die Lokalzeitungen und Regional-TV-Anstalten dem Provinzpolitiker oft zu wohlgesonnen sind. Heißt auf deutsch: Die besonders Dummen werden redigiert, dass der Bürger nicht merkt, dass er besonders dumme Volksvertreter hat.

Sollte diese Behauptung nicht stimmen, frage ich mich, warum ein Passauer Fraktionsvorsitzender seine Ablehnung der Internetübertragung damit begründet hat, "einige Kollegen hätten Angst, sich zu blamieren."

Man darf also konstatieren: Der Widerspruch zum Livestream ist bei denjenigen, denen eine mittlere Geschäftsfähigkeit noch unterstellt werden kann, zutiefst unverschämt und undemokratisch und bei den Anderen Angst vorm Ertapptwerden.

Nach dieser stichhaltigen und unwiderlegbaren, gutachterähnlichen Einschätzung kann ich den Antidemokraten des Passauer Stadtrates nur zurufen: Lest es nochmals, versteht es, widerruft Euren Widerruf oder schmeißt hin. Wer meint, er würde sich ob seiner Aussagen blamieren, kann ja immer noch sein Stadtratsmandat niederlegen. Ganz sicherlich reicht kognitiv-intellektuell-rhetorische Insuffizienz als Begründung aus.

Wir sind noch da.

Der Präsident

Mittwoch, 14. September 2011

Aufgegeben und ausgeteilt

Lieber Tölpel!

Oh mei, oh mei. Ganz wehmütig bin ich gerade geworden als ich mir die vielen Beiträge unseres kleinen Blogs aus der Zeit vor der letzten Kommunalwahl angesehen habe. Fast vier Jahre ist das jetzt her und damals war noch was los hier. Drauf gekommen bin ich, weil sich immer alle beschweren, dass sich hier nichts mehr tut. Ich habe dann immer ein schlechtes Gewissen und bin ganz zerknirscht. Allerdings ist mir nach gründlicher Ursachenforschung eingefallen, dass wir vielleicht gar nichts dafür können. Diese Passauer Politiker (und die, die sich dafür halten) sind schuld und natürlich die Journalisten (und die, die sich dafür halten) von dieser Maschinenbaufirma Diekmann. Die einen machen nichts oder zumindest nichts, worüber es sich zu schreiben lohnt, und die anderen schreiben nichts, wenn mal wirklich was Berichtenswertes passiert.

Aber wir haben natürlich auch nachgelassen. Früher haben wir immer als Erste darüber berichtet, wenn beim Seiler Max wieder was Kleines unterwegs war, wenn der Jungwirth wieder 27 Schläge beim Anzapfen gebraucht hat oder wenn der Zankl seine Verwaltungsbeamten mit dem Ochsenziemer verdroschen hat. Ja, der Zankl - das waren noch Zeiten. Wenn die Opposition gestänkert hat, hat er sie als aus den Löchern kriechende Nessies, Lassies oder Asseln bezeichnet. Städtische Mitarbeiter, die nicht gespurt haben, wurden in den Gulag versetzt und die eigenen Leute wurden, immer dem Stadtwohl folgend, in Gruppen- oder Einzelsitzungen auf Linie gebracht.

Gibt es heute alles nicht mehr. Der Oberjürgen macht alles richtig, seine Partei braucht darob nicht viel zu tun, die CSU hält sich mit Brillanz zurück, weil sie eh nicht wüsste, wer dem Oberjürgen seinen Job machen könnte und die städtischen Verwaltungsbeamten performen wie die Weltmeister und in allen Disziplinen, nach dem Motto, dass es nichts gibt, was ein bayerischer Kommunalbeamter nicht kann. In den Landkreisen läuft es nicht ganz so rund. Wenn man den Passauer Landrat anschaut, fragt man sich schon, ob man solche Positionen wirklich durch Wahlen besetzen sollte und wenn man nach Regen schaut, stellt sich die Frage, ob diese ganze verlogene Bagage, die von allem angeblich nichts gewusst hat, wirklich durch den sogenannten Souverän (und die, die sich dafür halten) bestimmt worden ist.

Soll uns egal sein - wir sind ja als Meinungs-Souverän eher für die Stadt Passau zuständig. Und da passiert nicht viel auf der politischen Bühne. Vielleicht arbeiten wir mal alles Punkt für Punkt ab. Ich beginne mit der SPD. Die hat, wie gesagt, nicht viel zu tun, weil der Oberjürgen ja, wie gesagt, alles richtig macht. Zweimal gab es in diesem Jahr eine Meinungsäußerung. Einmal hat der Fraktionschef dem Bürger erklärt, dass eine Videoübertragung aus den Ausschüssen Quatsch ist, weil Er (der OB) das nicht will, und er (der Bürger) das auch gar nicht braucht, weil er (also der Bürger) nämlich gar nicht sehen will, wie er/sie/es (der/die/das Fraktionskollege) in seinem Ehrenamt herumdilettiert. Außerdem reichen doch die Zeitungsfotos, auf denen man die für jahrelanges Sitzen, Grunzen und Handheben mit Ehrenring oder Urkunden Ausgezeichneten bewundern kann. Die zweite Meinungsäußerung war die eines Genossen, dass man das Leichenhaus in Hals etwas aufhübschen sollte.

Darf man diesbezüglich über die CSU sprechen oder ist das schon geschmacklos? Dem Scheuer ist wahrscheinlich ziemlich wurst, was die alte Garde so treibt oder eben nicht treibt - der ist für Höheres geschaffen. Aber müssten die Einzigen mit Entwicklungspotenzial, Wösner und Dickl, nicht langsam mal den Königsmord planen? Aber wahrscheinlich finden sie den König nicht. Oder man verteilt sich einfach auf andere Fraktionen. Wäre ja auch nichts Neues.

Die Grünen nimmt man schon gelegentlich mal wahr, vor allem den Synek. Die Träger ist ja jetzt quasi in persona nicht unauffällig. Aber beim Neuzugang Bauer scheint die Luft ein bisschen raus zu sein - vielleicht kommt er wieder?

Auch ziemlich hart tut sich die ÖDP, ernst genommen zu werden. Obwohl man ihn losgeworden ist, zieht Fränki die Orangen in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch ziemlich ins Burleske. Den Hilfs-Bürgermeister nimmt man auch verstärkt als Kämpfer für die eigenen Machterhaltungsbelange wahr und der Kastner macht tatsächlich Politik. Ansonsten? Fehlanzeige. Der blonde Frömmler mit dem irren Blick ist ja leider seit der letzten Wahl nicht mehr dabei und Bud Spencer war auch schon mal komischer.

Bei dieser FDP/PAL (heißen die so?)-Fraktion steige ich schon lang nicht mehr durch. Wer ist da wo dabei? Stadler ist klar. Den gelben Hilfs-Bürgermeister kennt man auch, weil er den Job seit gefühlt drei Ehrenringperioden macht und das Anzapfen immer noch nicht kann und der Dittlmann ist jetzt auch bei der FDP, nachdem er vorher bei dieser Liste war. Apropos, was machen eigentlich der Höber und der Pell? Weltreise? Ansonsten stellen die FDPPALer oft ganz vernünftige Anträge, die aber nie durchgehen, weil die von der CSU regelmäßig aus Versehen mit der SPD stimmen.

Hab ich noch wen vergessen? Natürlich - den Freien Senioren Club. Wobei man denen zumindest zugestehen muss, dass sich ihr Stammesältester noch regelmäßig als Kommunalpolitiker im Wortsinne profiliert. Der hat übrigens in der letzten Sitzung, in der es um die Neuschaffung der Marketing-Hilfsarbeiter-Stelle ging, gesagt (und ich muss es zitieren, weil es die PNP wieder mal vergessen hat): “Ihr seid doch alle reine Autodidakten, da passt der dazu.“ Für den schönen Spruch muss man ihn auch mal loben.

Hab ich was vergessen in meiner Zwischenbilanz, lieber Tölpel?

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Keine Ahnung. Mich interessiert es auch immer weniger. Aber unseren Fans und Kritikern sei gesagt: Wir ziehen das durch bis zur nächsten Wahl! Wahrscheinlich.

"Seid‘s es ois Volldeppen bei da Polizei, oda wos?" Das hat laut PNP ein Herbstdultbesucher zu einem ebenda eingesetzten Polizisten gesagt, was dieser allerdings, ebenfalls laut PNP, dahingehend kommentiert hat, dass man deshalb keine Anzeige erstatten könnte, sonst würde man nicht mehr fertig werden. Ich möchte diesem Beamten keinen Vorwurf machen, weil er ganz bestimmt nur ein Opfer der Umstände ist - der Umstände nämlich, dass es hinten und vorne an Polizisten mangelt und dass es offensichtlich politisch auch nicht gewünscht ist, dass solcherlei Vorkommnisse im Keim erstickt werden. Ich weiß nicht, ob die Verantwortlichen wissen, was Zero-Tolerance-Politik heißt. Ich weiß nur, dass es nachts vor Passauer Kneipen oder auf der Herbstdult gefährlicher ist als in der New Yorker U-Bahn. Und ich weiß auch, was passieren würde, wenn man einen Polizisten in anderen Ländern der Welt als Volldeppen bezeichnen oder ihm in den Unterleib treten (auch auf der Herbstdult passiert) würde. In deutschen Großstädten haben wir hingegen das zunehmend auftretende Phänomen, dass der Abschaum gezielt Polizisten angreift. Wenn man gegen oben genannte Tabubrüche nicht brutalstmöglich vorgeht, blüht uns das in der Provinz auch. Unsere personell unterbesetzte und altersschwache Polizei könnte sich ja nicht mal wehren.

Unsere beiden Paradiesvögel treiben es auch wieder ziemlich bunt. Der Bundes-Busfahrer hat ein Rauchverbot in der Allianz-Arena gefordert (was ja nicht per se abwegig ist) und damit seine Feindbildqualität auf die Südkurve ausgeweitet. Ostbayerns bekanntester Verkehrsexperte fährt sicher nie Bus, sondern Limousine mit Chauffeur und geht mit Blackberry in der Badehose in den See, weil er vor lauter Arbeitsbelastung nicht weiß, wo ihm der Kopf steht. Beide schaffen es damit in die BILD-Zeitung, wobei sich die BILD-Leser beim einen sicher denken: Kreuzigt ihn! Und beim anderen fragen sie sich, wie wohl das Adjektiv zu seinem Familiennamen lautet. Den BILD-Lesern müsste ich diesen müden Kalauer sicherlich erklären, aber unsere überdurchschnittlich intelligenten Leser verstehen ihn bestimmt.

Ich habe mir ja den heutigen PNP-Artikel über die neuen Marketing-Ideen der Marketing-Autodidakten (Fremd-Zitat, gell! Nicht von mir!) genauestens durchgelesen. Sind ja auch ganz tolle Ideen dabei. Allein mir fehlt der Glaube. Ein Punkt lautet: "Flüsse und Wasser entdecken (Zugang erleichtern, Strandcafe, Wasserspiele)." Abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, wie man den Zugang zur Donau noch mehr erleichtern will (da brauch ich als Ganzkörpergelähmter nur umfallen und bin drin), fürchte ich beim Thema Strandcafe schlimmstes. Muss man da jetzt auf den (mittlerweile schon uralten) Trend aufspringen und Sand aufschütten und Liegestühle aufstellen? Und vor allem wo, bitte schön? Und was ist mit Wasserspielen gemeint? Ich erinnere mich amüsiert an Nachwuchs-Gestalter-Ideen, wonach man die Ortspitze unterkellern sollte, um dann ein unterirdisches Aquarium zu haben oder so ähnlich. Warum macht man denn nicht was Sinnvolles, Schönes und vielleicht auch Bezahlbares mit Wasser? Schaut doch mal nach Freiburg im Breisgau, wie es da lustig fließt und sprudelt.

Weiterer Schwerpunkt: "Fahrradfreundliche Dreiflüssestadt". Da musstet Ihr aber selber lachen, als Ihr das aufgeschrieben habt, stimmts? Ich kenne wenig Städte in der Größe, die fahrradunfreundlicher sind. Aber damit will ich mich nicht aufhalten. Das wurde schon so oft diskutiert und es ändert sich nichts. Wasserspiele, Fahrradproblematik und was weiß ich noch alles - das ist ja nur exemplarisch für die Passauer Krankheit, tausend Jahre über Ideen zu reden und nichts davon zu realisieren. Beleuchtungskonzept - noch so ein Thema. Autofreier Domplatz, bessere Anbindung zum Oberhaus, eine, von wem auch immer zu verantwortende, Unterversorgung mit Lebensmittelmärkten in der Altstadt, die unter anderem dazu führt, dass dort bald keiner mehr wohnen will - und so weiter und so fort. Hauptsache wir kriegen mit dem Barockfest das hundertste Kasperltheater mit Fressen, Saufen und Lärm, weil die Mai-, Herbst- und Christkindldult, der Red-Bag-Day, die Straßen-, Viertel- und Brückenfeste und was ich sonst noch vergessen habe, reichen ja nicht. Ich hätte lieber eine Stadt, die auch an Nicht-Fest-Tagen lebt und wo ich durch die Straßen schlendern und vielleicht sogar am Domplatz ein Glas Wein trinken kann, aber bitte ohne Geschrei, Besoffene und Frittierfettgestank. Und dass ich das neue Oberhauscafe noch erlebe, bezweifle ich auch.

So, jetzt bin ich fertig.

Dein Tölpel

Freitag, 2. September 2011

Rubrik: Fundsachen

Warum eigentlich noch bloggen, wenn man seine maladen Gedanken doch auch schön auf Schildern veröffentlichen kann?


Entdeckt heute am Malcolm X Boulevard von
Carlo Rosetta vor seinem Auftritt im Apollo Theatre.

Dienstag, 23. August 2011

Aufgegeilt und abgekühlt

Lieber Tölpel!

Ich kann es nicht mehr zählen, wieviele Leser mich schon gerügt haben, dass wir uns gar nicht mehr zu Wort melden. Mei, ich hab zwar schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen - aber wenn nichts passiert, können wir auch nicht viel schreiben. Außerdem kann man dem Highlight des Sommers, der Wahl des PaWo-Sommergirls, wirklich nichts Besseres entgegensetzen. Hast Du das schon gesehen, Du alter Lustgreis? Die Fotos sind eine gute Hilfe gegen Sommerdepression oder Ejaculatio praecox; will sagen: wenn Du mal was zum Amüsieren oder zum Abturnen brauchst - einfach an die Sommergirl-Fotos denken!

Sommergirls stopfen Sommerloch - das wäre doch mal eine Überschrift. Bei der PNP findest Du heute hingegen nur eine Meldung, dass ein nackter Mann in einem Passauer Garten die Anwohner gestört hat. Die haben dann die Polizei gerufen und die hat Anzeige erstattet wegen Exhibitionismus und Beleidigung. Abgesehen davon, dass es sich ganz bestimmt nicht um Exhibitionismus handelt, wenn einer nackt im Garten rumläuft und dass ich mich frage, wer und warum deshalb beleidigt ist, stellt sich auch mal wieder die Frage, ob unsere Polizei nichts besseres zu tun hat, als Nackte oder Fahrradfahrer anzuzeigen. In München freut man sich, wenn man im Englischen Garten gelegentlich noch einen nackten Fahrradfahrer sieht - dafür macht die Münchner Polizei regelmäßig Alkoholkontrollen und kommt auch mal bei Vandalismus oder wenn einer zusammengeschlagen wird. Dafür ist in Passau leider keine Zeit mehr, weil wir so viele Exhibitionisten haben.

Die Fotostrecken der PaWo haben für mich ja langsam Kultstatus. Kürzlich habe ich mich durch knapp 1000 Fotos geklickt, auf denen man mehr oder weniger junge Menschen gesehen hat, die auf irgendeinem Schlampenfrachter eine Clubschiffparty gefeiert haben. Die Mitreisenden haben allesamt ausgesehen wie die Ersatzbank-Whitetrash-Komparsen einer neuen RTL2-Degoutainment-Show. (Beachte das Copyright auf Degoutainment©- habe ich soeben erfunden). Für solche Geisterschiffe hat es früher wenigstens noch die Gnade der Pest gegeben.

Apropos degoutant. Wenn es mir einmal wieder gelingt, die PNP online zu lesen, verschlucke ich mich regelmäßig an meinem Frühstücksaspirin. Zum einen, weil die Zeitungslektüre mit meinem Frühstücks-iPad ziemlich kompliziert ist. Obschon es dafür zwar mittlerweile eine eigene Darstellung gibt, kommt man auf dieser allerdings nicht in seinen Abo-Bereich und wenn man dann in die klassische Darstellung gewechselt ist, muss man sich tausendmal aus- und einloggen. Zum anderen finde ich es ziemlich daneben, wenn man einen Live-Ticker zur Trauerfeier eines Regionalpolitikers einrichtet. Und das ganze Nachrufgequatsche immer! De mortuis nil nisi bene. Aber weniger wäre in diesem Fall nicht nur mehr, sondern auch pietätvoller. Muss denn einer, der seinen politischen Job vielleicht wirklich ganz gut gemacht hat, posthum immer gleich selig gesprochen werden? Ich finde es immer ein bisschen peinlich bis geschmacklos.

Aber es passiert halt sonst nicht viel. Man kann ja nicht immer nur darüber berichten, dass der eine Staatssekretär irgendeinen Russen getroffen hat, der auch Schach spielt und der andere seinen Chauffeur bis in die Morgenstunden vor der Kneipe warten lässt. Ansonsten ist die große Zeit der Sommerloch-Stadträte. Da hat einer von der ÖDP ernsthaft vorgeschlagen, dass über das Tourismusbüro buchbare Römerkohorten Touristen zu "frühen Fundstellen der Passauer Geschichte" führen. Sowas hat er irgendwo am Balkan gesehen und als Attraktion empfunden. Ich schmeiß mich weg! Ist das die Hitze oder ein Augustscherz?

Was meinst Du, Steinattraktion?

Deine Kathi!

Liebe Kathi!

Nun ja. Man sollte halt mal statt nach Slowenien nach Rom fahren. Da kann man dann z.B. am Kolosseum gut beobachten, wie albern und störend diese Plastik-Römer sind. Ich finde den Vorschlag aber auch nicht lächerlicher als den, dass sich beim nächstjährigen Passauer Barock-Spektakel Hochzeitspaare in barocken Kostümen im Rathaussaal trauen lassen sollen. Zugegeben - es wird immer mehr en vogue, sich vor der Welt zum Deppen zu machen. Aber muss man wirklich jeden Mist mitmachen? Römer als Stadtführer, Fasching am Hochzeitstag und was einem sonst noch alles als Event zugemutet wird. Verkauft doch einfach die ganze Altstadt an Disneyworld. Bringt sicher mehr Kohle als dieses Weltkulturdings. In München gibt es übrigens eine Stadtführung namens Third Reich Tour. Das wäre doch auch was für Passau. Fraglich bleibt nur, was dann die Stadtführer tragen.

Heute schon gespannt bin ich auf die nächstjährigen Europäischen Wochen. Das Motto - wenns nicht auch ein Augustscherz war - lautet ja: An der schönen blauen Donau - Grüß Gott. Oder so ähnlich. Ich glaube, da gehe ich seit langem wieder mal hin. Und zwar zum Eröffnungskonzert. Wie gutinformierte Kreise berichten, erwartet uns dort ein Potpourri aus Johann Strauss-Melodien und Schleimattacken von diesen beiden Schmierlappen mit Wohnsitz in Thyrnau und Tiefenbach. Ich stelle mir das bildlich vor. Der neue Intendant marschiert im barocken Trachtenanzug zu einem eigens komponierten Walzertakt-Defiliermarsch auf die Bühne, während Platzanweiser in Goofy-Kostümen sowie Legionärs- und SS-Uniformen die in Barockkleider gewandeten Gäste begrüßen. Und die vom City-Marketing verteilen rote Einkaufstaschen. Pardon - ich schwelge in Vorfreude.

Sonst war nicht viel, oder? Unsere mehrfache Kritik am Fahrverhalten der Krankenwagenfahrer wird nahezu wöchentlich durch einen neuen Unfall unterfüttert, Passau ist Spitzenreiter bei den katholischen Kirchenaustritten (worans wohl liegt?) und der ÖDP-Bundeschef macht jetzt den Busführerschein. Sic transit gloria mundi.

Sommerloch-Kolumne beendet. Ich geh jetzt zum Baden!

Vale, Heil und Pfiat Gott oder wie unser Lieblingsverkehrspolitiker immer sagt: "Draußen wartet mein Wagen!"

Dein Tölpel

Ich glaube,

ich schreibe heute noch was...

Aber was?

Freitag, 12. August 2011

Verehrter Peter Baumgardt!

Sie sind noch nicht mal richtig Intendant dieser komischen Wochen da und outen sich bereits als Kathi-/Tölpel-Fan und veritabler Satiriker.

"An der schönen blauen Donau − Grüß Gott" lautet ihr 2012er Motto und als wir das gelesen haben, sind wir vor Lachen fast vom Stuhl gefallen.

Jetzt müssen Sie nur noch hoffen, dass die Passauer da Ihre feine Ironie nicht herauslesen. Es sind nämlich gar nicht so wenige, die - wie offensichtlich auch Sie - die Tölpel-Kolumne im letzten Dezember-Bürgerblick gelesen haben. Folgendes hat der Tölpel da geschrieben:

"Die fantastischste und herausragendste Figur dahier hat zwar wenig Haare, dafür aber blaues Blut: Freiherr von Freibier. Umso entsetzlicher - meint die PNP - ist es, dass der Super-Intendant der berühmtesten Festspiele zwischen Vilshofen und Freinberg noch immer keinen Kulturpreis erhalten hat. Genau! Und was mich ebenso entsetzt, ist die Tatsache, dass Panki noch nicht einmal einen Preis von der Gesellschaft für deutsche Sprache erhalten hat. Einen Preis z.B. für Verdienste um die deutsche Präposition. Aufhören muss Panki nämlich nur, weil ihm nach den Mottos "In Gott", "Mit Gott", "Zu Gott", "Auf Gott", "Vor Gott", "Durch Gott", "Zwischen Gott", "Unter Gott", "Für Gott", "Von Gott", "Wegen Gott" und schließlich "An Gott" schlicht und einfach die Präpositionen ausgegangen sind. Schade eigentlich. Adieu!"

Wahnsinn, Maestro Baumgardt! Auf sowas abgefuckt Avantgardistisches wie "Grüß Gott" wären nicht mal wir gekommen. Vor allem ist das so betrachtet auch wieder für Jahre ausbaufähig. "Oh mein Gott", "Gott sei Dank", "Um Gottes Willen", "Bi-Gott" oder dann irgendwann wieder "Pfiat Gott" - alles Mega-Mottos.

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!

i.V. Gotthilf Fischer, Ferienaushilfe bei Wahlinfo-Passau

Donnerstag, 4. August 2011

Seminar-Tipp

Enttäuscht von Schlampen, brutalen Ehefrauen, Pawo-Fotostrecken ohne Nippel und ausbleibenden Kolumnen?

Wahlinfo-Passau empfiehlt:


Sonntag, 24. Juli 2011

Angriff der Killer-Sluts

Puh, Glück gehabt!



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Dito!