Montag, 31. Mai 2010

Wegen Song Contest? Horst Köhler zurückgetreten.


Nächste Sensation: Passauer gewinnt Lena Meyer-Landrut-Ähnlichkeitswettbewerb


Blitzpöbel

Dass das Veranstalten eines Flashmobs irgendwann mal vor Jahren eine pfundige Gaudi war, ist die eine Sache. Dass Initiatoren aus Passau beim Organisieren eines solchen gerne scheitern, weiß man spätestens seit der jüngsten peinlichen McDonalds-Aktion.

Dass das, was eine 70-köpfige Frankenberger-Entourage am Wochenende vor der Bavaria in München aufgeführt hat, mit der Ursprungsidee eines Flashmobs nicht mehr viel zu tun hat, mögen die Nichtraucheraktivisten auch noch anders sehen. Dass aber PNP-Redakteurin Metzger zur Erklärung des Begriffes Flashmob mal ganz locker "Blitzpöbel" in Klammern setzt, zeigt unstrittig, dass es ganz schön in die Hose gehen kann, wenn man einfach immer alles schnell bei Wikipedia abschreibt - vor allem wenn man als Berufsbezeichnung Journalistin angibt.

Die Schlussredaktion von Wahlinfo-Passau

Sonntag, 30. Mai 2010

Deutschlands größter Irrtum seit 80 Jahren

Unsympathisches, unnatürliches, altklug-affektiertes Gör gewinnt Deppen-Wettbewerb

Spiegel-Boykott jetzt!


Dienstag, 25. Mai 2010

Angekifft und ausgelassen

Lieber Tölpel!

Jetzt bin ich aber beruhigt. Ich dachte nämlich, wir hätten zu wenig Polizisten im Freistaat und speziell in Passau. Zu wenig Polizisten, die eingreifen können, wenn nachts irgendwelche Leute halbtot geschlagen werden. Zu wenig Polizisten, die sich darum kümmern können, die Passauer Brennpunkte regelmäßig zu kontrollieren und Streife zu gehen, bzw. fahren. Zu wenig Polizisten, um darauf zu achten, dass sich Heranwachsende nach dem Dultbesuch nicht mit 2,3 Promille auf der Heimfahrt selbstentleiben. Falsch gedacht. Wenn es um wirklich wichtige Dinge geht, kann man sich auf die bayerische Polizei und ihre Präsenz problemlos verlassen. Hat es doch ein Großaufgebot von Dachauer Bereitschaftspolizisten tatsächlich geschafft, auf dem Hauzenberger Pfingst-Open-Air unter 5.000 Besuchern ganze 60 festzunehmen, die Haschisch und Marihuana in Eigenbedarfsmengen bei sich hatten. Ein Coup des Hauzenberger Oberpolizisten, der seit den Razzien in den Urwaldlabors des Pablo Escobar in den 80er Jahren seinesgleichen sucht. Auf jeden Fall wurde eine derartig große Menge an cannabishaltigen Krümelchen gefunden, die ausreichen würde, ein Kaninchen einen ganzen Tag lang bekifft zu machen. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich weiß schon sehr genau, dass es keine harmlosen Drogen gibt und dass man sich gerade auch mit Haschisch ziemlich aus der Realität schießen kann; aber steht hier wirklich Aufwand und Ergebnis in irgendeinem Verhältnis? Den Open-Air-Besuchern wars wahrscheinlich auch ziemlich egal - gibt ja ausreichend legalen Stoff, um sich wegzudröhnen.

Apropos Bier. Da sind doch ernsthaft ein paar Durchgeknallte mit dem Bus nach Madrid gefahren, um sich anzusehen, wie "ihre" Mannschaft, deretwegen sich ihre Frauen keine neuen Schuhe und ihre Kinder keinen Schulausflug leisten können, ganz allein vom jungen Sylvester Stallone zerlegt wird. Ja, ja. Ich hab mir das Spiel ja auch angesehen und hätte mich auch gefreut, wenn die Bayern gewonnen hätten. Aber ist es nicht ziemlich bescheuert, wenn diese ganzen Hardcore-Fußball-Fans, die sonst auch gerne mal darüber schimpfen, dass Politiker oder Manager zuviel verdienen, ihr mickriges Selbstbewusstsein damit füttern, dass irgendwelche halbdebile, aber wie Götter verehrte Kicker, die ihre Millionen mit Fressen-Ficken-Fernsehen und nebenher ein bisschen Training verdienen, ab und zu mal einen Titel gewinnen? Aber ich kenne mich mit sowas wohl einfach nicht aus. Und nachdem ich am Wochenende zum ersten mal diese Lena Meyer-Dingsbums im Fernsehen gesehen habe, muss ich ergänzen, dass oben genanntes Phänomen der Deppenverehrung sich tatsächlich nicht auf die Fußballfans beschränkt. Wie könnte es sonst sein, dass dieses präpotente, unerträgliche Gör von den Medien und der Nation zum Star gemacht wird. Das ist doch einfach nur ein unsympathisches Mädchen, das wahrscheinlich in der Schule keine Freunde hatte und diese Tatsache mit vorlautem Gequatsche kompensiert hat. Das Einzige, was mich tröstet, ist, dass regelmäßig, nachdem ein bisschen Zeit vergangen ist, selbst die Dümmsten merken, welcher Massenhalluzination sie da wieder aufgesessen sind. Obwohl - dieser Daniel Küblböck hat ja scheinbar immer noch Fans. Aber das ist wohl was Pathologisches.

Gibts in Passau auch Themen? Keine richtigen oder? Unser Lieblings-Nachwuchspolitiker war jetzt schon zweimal nicht in der AmSonntag. Ist da was passiert? Weißt Du was, Tölpel, fragt sich besorgt

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Nachdem mir immer so fad ist, höre ich neuerdings immer Telefongespräche ab. Und zwar habe ich die Telefonleitung von PNP und AmSonntag angezapft und konnte kürzlich folgendes Gespräch belauschen.

"S.D., Grüß Gott." "Ja hallo, i bins, der S.F." "Ah, mal wieder. Was gibts denn? Neue Frisur oder irgendein hässliches Klo entdeckt oder irgendwelche Lebensmittelunverträglichkeiten?" "Ist doch völlig egal. Ich mach alles. Ich bin jetzt zweimal nicht erwähnt worden. Jetzt muss ich mal wieder auf den Titel." "Titel? Unmöglich. Nicht schon wieder. Und die mega-dünne Klo-Story hat mir massig Häme eingebracht." "Aber irgendwas muss doch gehen!?" "Müssen tut gar nichts." "Und wenn ich zu rauchen anfange?" "Das ist gut! Sehr gut sogar!" "Komm ich damit auf den Titel?" Lautes Geräusch. Offensichtlich ein Handy - die Filmmelodie aus 'The Untouchables'. "Wart mal kurz, Telefon. ... Hallo? ... Ja Chrissi, servus! ... Ja, supergeil, eh klar. ... Ein Foto hast Du? Mit Dir und drei Schlampen? ... Ja, megageil! ... Ja, eh klar, druck ich das. Auf der dritten Seite? ... Ah so, na ja, des kann ich jetzt noch nicht versprechen. ... Die will mich kennenlernen? Echt? ... Jetzt schau ma mal. Ich bring Dich schon gut unter. Auf mich kannst Dich ja verlassen." "Hallo, hallo, ist da noch wer?" "Ich hab jetzt leider keine Zeit mehr, wichtiger Anruf grad. Fangs Rauchen an, dann kommst auf den Titel. Servus." Klick. "So, bin schon wieder da, Chrissi. ... Morgen? Klar hab ich morgen Zeit. Dann besprech ma des. ... Genau, in entspannter Atmosphäre, hä hä. ... Genau, servus, ich freu mich."

Kleiner Scherz, das gerade. Zum Scherzen ist mir nicht mehr zumute, wenn ich diese unsägliche PNP-Serie "Frauengestalten" weiter ertragen muss. Dass die unvermeidbare Passauer Sparkassenchefin darin auftauchen wird, haben wir ja bereits vor einigen Wochen prognostiziert. War aber auch nicht so schwer. Scheinbar gibts gar nicht so viele große Frauengestalten dahier. (So wie es übrigens - nebenbei bemerkt - auch nicht so viele große Männergestalten hier gibt) Vergangenen Samstag musste zumindest schon irgendeine Salsa-Tänzerin herhalten, deren Besonderheit scheinbar darin liegt, dass sie von außerhalb Bayerns stammt und auch so aussieht. Liebe "Frauengestalten"-Autorinnen, jetzt muss ich alter Feminist Euch mal einen Denkanstoß mit auf den Weg geben. Wenn man jeder Passauerin, die in der Lage ist, einen Beruf auszuüben, schön oder weniger schön zu singen oder ein Ehrenamt zu bekleiden, gleich eine dreiviertelte Samstagsseite widmet, ist das nicht eigentlich der wahre Sexismus? Wenn man so sehr betont, uiii, die kann sogar eine Sparkasse leiten, uiii, die kann sogar Stadtrat, uiii, die kann sogar singen und tanzen, heißt das dann im Umkehrschluss nicht, dass Frauen für sowas grundsätzlich und im Regelfall doch zu doof sind? Noch eine Anekdote zum Thema: Ich hatte einen Lehrer im Gymnasium, der mochte die Buben sehr sehr gerne und die Mädchen nicht so sehr und der war immerhin 2. Vertreter des Schulleiters. Der hat einmal folgendes gesagt: "Es muss nicht jedes Mädchen Abitur machen. Es gibt so schöne Berufe für Frauen. Floristin z.B. oder sie heiratet einfach einen Arzt oder Juristen."

Apropos sexuell rechtswidrig aktive Lehrer oder Internatsleiter. Nach der Logik dreier PNP-Leserbriefschreiber der letzten Woche kann es unmöglich stimmen, dass oben erwähnter Gymnasiallehrer sich irgendetwas hat zuschulden kommen lassen (obwohl er sogar nach Bekanntwerden des sehr engen Kontaktes zu manchen Schülern versetzt wurde), weil erstens war das in den achziger Jahren und zweitens kann das keiner mehr beweisen und drittens hat er seinen Lieblingen immer ein Duplo (echt wahr!) geschenkt. Vielleicht wurden im Sankt Max auch Duplos verschenkt, wer weiß... Und deshalb sind alle, die jetzt behaupten, sie wären misshandelt worden, verlogene Versager und außerdem können sie gar nichts mehr beweisen, ällerbätsch. Und eine Watschn und ein gscheide Tracht Prügel und ein bisschen Anfassen haben noch nie jemandem geschadet. Außer vielleicht den Leserbriefschreibern - denen dafür ganz schön.

Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.* Mahlzeit!


Dein Tölpel

* Irren ist menschlich, doch im Irrtum zu verharren ist ein Zeichen von Dummheit.

Montag, 24. Mai 2010

Wegen des schönen Wetters...

... erscheint die Kolumne erst morgen.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Liebe Katholen aus Passau und der Welt!

Abgesehen davon, dass Ihr uns praktisch genauso wie die Evangelen auf die Nerven geht, wenn Ihr mit Euren orangen Tüchern um den Hals zu Fuß oder per Fahrrad ganz München verstopft und einen auf Dauerlächeln und Wir-haben-uns-alle-lieb macht, hatten doch unlängst Euer Oberchef im Vatikan oder auch der Erzbischof von München eigentlich klargemacht, dass die noch mehr grinsenden und noch mehr gutmenschelnden Evangelen irgendwie Ketzer sind und deshalb nicht mit den richtigen Christen, also Euch, gemeinsam Hostien essen dürfen.

Das ist uns aus natürlich auch wieder irgendwie irrationalen Gründen deshalb sympathisch, weil wir heute mit Entsetzen das scheinbare Comeback dieser Frau, der sie das Ich-bin-ein-guter-Mensch-Grinsen wahrscheinlich ins Gesicht operiert haben (mit Saufen allein klappt das nicht), in der Zeitung gesehen haben. Die Exbischöfin, die erst noch so klug war, zurückzutreten, bevor jemand bemerkt, was sie für einen unglaublichen Mist verzapft („Die Kultur der Achtsamkeit ist ein Stück verlorengegangen.”), ist offensichtlich wieder da und offensichtlich auch wieder voll drauf, weil sie nämlich ein Buch über das Vaterunser ("und führe uns nicht in Versuchung") geschrieben hat.


Wir schweifen ab. Zu den Fragen: Was ist jetzt eigentlich mit Euch Katholen? Sind jetzt die Evangelen Häretiker oder nicht? Hat jetzt der Marx den Hasenhüttl rausgeschmissen oder nicht? Hält jetzt der Papst die Lutheraner für Falschgläubige oder nicht? Und was soll eigentlich nach Beantwortung dieser Fragen dieser bescheuerte orangene Kirchentag mit dem "Ö" am Anfang? Obwohl - zur ÖDP würden diese Käßmann und die Weltfriedens-Kasperl, die uns gestern in München begegnet sind, gut passen.

Urbi et orbi

Seine Exzellenz der hochwürdigste Herr Präsident (nicht demokratisch legitimiert)

Dienstag, 11. Mai 2010

Abgeschrieben und aufgeblendet

Lieber Tölpel!

Schon gesehen? Die PNP hat einen neuen Service. Sie unterteilt bei den Standesamtlichen Nachrichten die Geburten in zwei Rubriken. Zuerst kommt die Rubrik "Alberne, peinliche Namen", in der sich dann Vollausrutscher wie Liam Lucas, Jannick oder Leandra Alina finden und dann kommt noch mal, nach den Eheschließungen, eine zweite Rubrik Geburten, wo man ganz normale Namen auffindet. Kann man so ein ähnliches Prinzip nicht auf den ganzen Lokalteil anwenden? Also zuerst die aktuellen Ideen von Waschler, Frankenberger und Dickl, flankiert durch ein paar Kommentare der aktuellen PNP-Billig-Praktikanten, pardon Institutsstipendiaten und anschließend kommt dann der richtige Lokalteil. Ach, da bleibt dann nicht mehr viel - thematisch? Stimmt auch wieder.




Am liebsten lese ich ja eh die Sonderveröffentlichungen in der PNP. Am allerallerliebsten natürlich die von Lady Semmelmayr. Aber auch die jüngste vom letzten Wochenende "15 Jahre Medienzentrum Passau" war sehr informativ. Da erfährt man z.B., dass die Kanzlei Noerr trotz ganz guter Beziehungen zur Verlagsleitung für eine Eckfeldanzeige trotzdem nur die schlechtere linke statt der besseren rechten Seite bekommt. Man erfährt auch, dass der Passauer Oberbürgermeister die PNP liest, Brunhilde Auracher aus Pfarrkirchen (70) nur die Seite mit den Schauspielern und den Rest eher weniger und einer Sängerin aus Tiefenbach namens Barbara Clear (46) "... die Kommentare von Ernst Fuchs ... imponieren. Er rückt damit das zurecht, was von den Blendern auf dem Medienklavier gespielt wird." Hierzu sei eine Frage erlaubt. Ist man, wenn man Sänger/in ist und aus Tiefenbach kommt, automatisch bescheuert oder hat den Satz mit dem Medienklavier der Fuchs persönlich diktiert?

Auch die AmSonntag habe ich mal wieder "gelesen" vorgestern. War auch ziemlich interessant. Man erfuhr, dass dem Frankenberger das neue Klo an der Dompost nicht gefällt, Björn Andresen keine Lust hat, nochmal ins Gefängnis zu gehen und unter den hübschen Mädels die mit der Krone die Braut ist. Warum ich das schreibe? Keine Ahnung - aber irgendwie muss ich den Platz hier ja voll kriegen und dafür eignen sich solche Themen dann doch ganz gut. Hast Du richtige Themen?, fragt achselzuckend

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Natürlich nicht. Es passiert ja auch nichts. Ich durchforste mittlerweile alle (!) Seiten der PNP (naja, manchmal) um überhaupt noch irgendetwas Verwertbares zu finden. Auf der gestrigen "Freizeit"-Seite habe ich z.B. entdeckt, dass unsere Heimatzeitung die Biermösl Blosn unter "Comedy-Konzert" aufhängt. Man kann sowas natürlich auch als Unachtsamkeit oder Schlampigkeit abtun, aber sehen möcht ich es schon gerne, was passiert, wenn man die von-Freibier-Festspiele als Musikantenstadl bezeichnen würde. Oder Anna Rosmus als Reiseveranstalterin. Oder Gerhard Waschler als arbeitssuchenden Direktor. Oder die Charity-Lady als Selbstbeschäftigungs-Therapeutin. Das gäb wieder ein Geschrei.

Die Einwohnerzahl in Passau bleibt übrigens stabil und fällt nicht unter die 50.000er-Marke, hat uns Redakteur Seider letzte Woche mitgeteilt. Na, das glaub ich. Wenn das Standesamt nur noch Geburten und keine Sterbefälle mehr veröffentlicht, dann ist das für die Statistik natürlich super und der Stadtrat hat demnächst 50 Mitglieder und unser Oberjürgen kriegt bald die B8-Besoldung. Letzterem würden wir das natürlich uneingeschränkt gönnen und auch das Personal für den Stadtrat dürfte ausreichen. Immerhin sind ca. ein bis zwei Prozent der Bevölkerung Zwangsneurotiker, zwei bis drei Prozent Histrioniker und jeder hundertste ist Borderliner. Das sind mehr als genug. Da bleiben immer noch genug für den Schuldienst übrig. Ha ha, kleiner Scherz.

Ich finde, wir müssen es nicht wie die zahlreichen Zeitungen unserer 50.000-Einwohner-Stadt machen. Wenn nichts passiert, müssen wir auch nichts kommentieren. Das unterscheidet unser Schicksal von dem der VGP-Redakteure. Die schreiben dann, wem unsere Staatssekretäre in Berlin den Schirm hinhalten oder was der Stadtarchivar in seiner Freizeit so treibt. Da mach ich lieber Schluss.

Euer Tölpel

Donnerstag, 6. Mai 2010

Endlich lässige Mode fürs Oberzentrum Passau

Zara kommt nicht, dafür Betty Barclay

Zweiter neuer Mieter des Grenzland-Hauses noch unklar? Betty Barclay-Sprecher: "Meiste Synergie-Effekte mit Treppenliftfirma oder Sterbeversicherung."



Samstag, 1. Mai 2010

SAGE FEST PIUS UND FLAGGE NETTES

Lieber Tölpel!

Ich schaue ja nie fern, und wenn, dann nur 9live. Eigentlich primär deshalb, weil ich mittlerweile zu dem Typus alterndes Weib gehöre, der trotz oder ob des augenfälligen, eigenen körperlichen Verfalls gerne mal diese jungen straffen TV-Billig-Schlampen-Körper betrachtet. Sekundär aber auch deshalb ganz gerne, weil man auf diesem Fernsehsender unheimlich viel lernen kann. Die wirklich anspruchsvollen Rätsel sind häufig derart schwer zu knacken, dass eine halbe Stunde oder länger kein Anrufer die richtige Antwort errät. Gestern habe ich wieder mal meine Lieblings-Rätsel-Sendung geschaut: Anagramme auflösen. Natürlich weiß weder eine 9live-Moderatorin noch ein -zuseher, was ein Anagramm ist. Und trotzdem gibt es dieses schöne Spiel: Bei einem Tiernamen werden einfach die Buchstaben durcheinandergemischt und schon kommt ein wunderbarer Begriff wie ARSCHLOCHENTE heraus. Die intelligenteren Zuschauer wie ich erkennen natürlich sofort das Lösungswort STACHELROCHEN. Und auf einmal wusste ich es: Das Anagramm des Tiernamens beschreibt den Charakter des Viehs eigentlich ganz gut. So ein STACHELROCHEN kann nämlich eine ganz schöne ARSCHLOCHENTE sein, wenn er sich wieder mal hinterrücks anschleicht und zusticht. Und so habe ich den Abend damit verbracht, unsere Passauer Kommunalpolitiker durch die Anagrammanalyse zu puzzeln.

HABE NUR MAMA NAIV, denken sich womöglich die Kinder einer Passauer CSU-Stadträtin und haben - zumindest laut Anagramm-Analyse - recht. FAULER-EI-EROS trifft auf einen 99-jährigen FWG-Stadtrat genauso zu wie IRR-FAULE OESE. Dass ein oranger Emporkömmling, der das Bürgermeisteramt an sich gerissen hat, eigentlich und mit richtigem Namen auch LANDRAUB-GNOM heißt, dürfte selbst in seiner eigenen Partei unbekannt sein. Der größte Maidultanzapfer der Welt ist unter seinem eigentlichen Namen JENER GURU DEPP noch weniger bekannt als unter seinem Öko-Tarnnamen JUPP DER GRUENE. Die Analyse bei unseren beiden Staatssekretären verrät Unglaubliches - der Doktortitel ist bei beiden schon automatisch im Namen enthalten: Bei DR. SEX, MALTA ebenso wie bei DR. SUEHNE-CAESAR. Bei zweiterem verrät uns die Anagramm-Persönlichkeitsforschung aber auch noch seinen wahren Charakter - ADAC-EHREN-RUSSE. Schöner kann man seinen Fahrstil nicht beschreiben. Dass bei unserem exaltiertesten Stadtrat einfach nur kryptisch "ER FEEN-NARR KGB" oder auch "R'N'B NEGER FREAK" stehenbleibt, wenn man den Vornamen weglässt, verwundert nicht. Worauf allerdings LANDRATTEN AM ISDN ein Hinweis sein soll, weiß wohl nur die Feuerwehr. Eines weiß ich auf jeden Fall, nämlich wie der Stoßseufzer bei Event und Stadt lauten wird, wenn man eine bestimmte Person irgendwann mal losgeworden ist: OH, VERJAGTE PEST!

Weil wir schon gerade voll im Seichten sind - unsere Lieblings-Society-Redakteuse, die so schreibt wie sie heißt (LSD-MAMA AMEN SYRER) hat heute für den PNP-Familienteil unter der Überschrift "Wie erreiche ich, dass mein Kind auf mich hört?" einen Caritas-Psychologen interviewt und ihm dabei lustige Fragen gestellt, auf die dann noch lustigere Antworten folgten. Semmel... ähhh... LSD-Mama: "Wie kann man die Situation 'Zähneputzen' entschärfen, wenn das Kind nicht Putzen (schreibt man hier übrigens klein, gell Semmel) will? Antwort Psycho-Onkel: "Gut ist es, wenn man sich auf die Ebene des Kindes begibt, an seine Mitarbeit plädiert. Zum Beispiel kann man sagen, dass man gemeinsam die kleinen Zahnteufelchen vertreibt." Zahnteufelchen??? Ich glaube, der Psycho-Kathole von der Caritas verträgt seinen abendlichen Ayurveda-Tee nicht und träumt nachts schlecht - vom Zahnteufelchen, wenn man sich die Zähne nicht putzt oder vom Fleckenteufelchen, wenn man schmutzige Träume hat oder auch mal vom Lügenteufelchen, wenn man seiner Interviewerin einen solchen Quatsch erzählt. Die richtige Antwort eines Vaters von drei Kindern auf die Situation-Zähneputzen-Frage wäre natürlich gewesen: "Putz' da deine Zähn', sonst schlogt da Blitz ei, dass di dreimoi überschlogt."

Wie hältst Du es mit Pädagogik, mein liebes Tölpelchen?

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Ich weiß auch nicht. Ich bin da ziemlich pragmatisch. Ich würde meinen Kindern auch nichts vom Zahnteufelchen erzählen, aber lieber noch so als diese widerwärtigen Leserbriefschreiber in der PNP, die die organisierte Prügelstrafe bei Kindern als geeignete Erziehungsmethode verkaufen wollen. Es gibt schon ziemlich viele Arschlochenten auf der Welt, aber in das Wort habe ich mich spontan verliebt.

Hast es gesehen? Gestern hat mein Lieblings-Lokalredakteur CHINA TALKS IRR zur Selbstjustiz aufgerufen. Die Passauer Bürger sollten Verkehrssünder, die verbotenerweise aus der Schustergasse kommend zum Residenzplatz fahren, mit verbalen Seitenhieben disziplinieren. Verbale Seitenhiebe? Wie sieht sowas aus? "Drecksau, Volldepp, Arschlochente?" Und dabei noch gleich mit dem Stiefel in den Kotflügel getreten? Sapperlot, der CHINA TALKS IRR hatte schon immer so einen Hang zum Gewaltbereiten. Da lobe ich mir den heutigen Leserbriefschreiber Adolf Rimmelspacher (kein Anagramm) aus Passau, der zum Thema nüchtern feststellt: "Als langjähriger Verkehrssachbearbeiter in einer Universitätsstadt in Baden-Württemberg gab es für mich zwei Grundsätze: 1.) Keine verkehrsrechtliche Anordnung, die ein Verbot beinhaltete, welche Ausnahmegenehmigungen zur Folge hatte. 2.) Kein Verkehrsverbot o.ä., wenn ich wusste, dass es nicht beachtet wird. Lächerlich machen war in meinen Aufgabengebieten nicht enthalten."

Und noch ein Leserbrief. Nachdem wir die ÖDPler viel zu selten loben, muss es heute mal wieder geschehen. Der ÖDP-Stadtrat ANAL SEKT PUR hat zur neusten Irrsinns-Idee, die Nordtangente als neue B 388 zu planen, ein paar wichtige Wahrheiten publiziert. Die wichtigste Wahrheit ist natürlich, dass die exorbitanten Kosten dieser Maniker-Vision in keinerlei Verhältnis zum Nutzen (3 Raßbach-Golfplatzbesucher pro Tag sind um 2 Minuten schneller auf der Autobahn - angeblich) stehen. Witzig ist ja schon, dass hinter der ganzen Geschichte eigentlich nur eine einzige Person steckt, die irgendwie die fixe Idee hat, man könne sich mit der Nordtangente aus der Provinz katapultieren. SO DREHE NEANDERTAL!

Die gute Nachricht zum Schluss. Es gibt einen neuen Rathaus-Juristen, der ist doppelpromoviert und zwar im Kirchen- und im Sportrecht oder so und der räumt jetzt auf. Schonungslos wird er die Mauscheleien und Tricksereien der Event aufklären und anprangern. Das wäre ja grundsätzlich ganz schön. Aber erstens ist er als neu eingestellter Beamter der Stadtverwaltung vielleicht nicht ganz objektiv, zweitens fehlt dem Zugezogenen vielleicht ein gewisser Überblick und die Kenntnis ganz verworrener Verstrickungen und drittens heißt der Mann charakteranalysiert NACHSAGT NARR GNOM oder noch schlimmer GANGART MARSCH NON. Darüber sollten wir nachdenken.


Euer Tölpel