Samstag, 14. Juni 2014

Donnerstag, 12. Juni 2014

Hey PNP!

Jetzt haben wir Euch ziemlich lang ungeschoren gelassen, aber es geht nicht mehr. Es war noch nie so richtig erträglich, Euer Blatt zu lesen; im Moment ist es für einen normalen Menschen (sic!) unerträglich.

Nein, ich meine nicht den Danninger. Der ist mir richtig ans Herz gewachsen. Ich möchte es fast als gutes Omen werten, dass er mir an einem durchaus bemerkenswerten Tag meines Lebens über den Weg gelaufen ist und justament zum Jahrestag, also auf den Tag genau ein Jahr später und dann noch in derselben Straße, wieder meinen Weg kreuzt. Da darf der ruhig den früheren Wirtschaftsminister Horst Rösler nennen. Unterstellen wir mal zu seinen Gunsten, dass PNP-Redakteure dermaßen gehirngewaschen sind, dass für sie jeder Spitzenpolitiker Horst heißen muss. Da kann der gar nichts dafür, mein Freund Danninger. 

Unerträglich ist etwas ganz anderes. Und ich muss vorweg schicken, dass meine folgende Kritik nur ganz am Rande damit zu tun hat, dass es mir schwer nachvollziehbar ist, warum Menschen an Horoskope, Kobolde, Geister oder Götter glauben. Ich kenne auch religiöse Menschen, denen der Popstar-Hype um den neuen Bischof ein wenig auf die Nerven geht. Aber zur Sache.

Warum gibt es im Passauer Lokalteil der PNP einen Artikel, der sich in 761 Wörtern, bzw. 4770 Zeichen (ohne Überschrift) mit der Pfingstpredigt des Bischofs beschäftigt? Und das nahezu ausschließlich unkommentiert in Zitaten? Ich versteige mich jetzt einmal zu der unbewiesenen Aussage, dass es in der PNP in den letzten 20 Jahren keinen Artikel gab, der eine solche Menge an wörtlicher Zitation beinhaltet hat. Das ist das Eine.

Das Andere ist, dass der Artikel gottseidank (sic! sic!) einen wesentlichen Beitrag zum Beweis leistet, dass der Kaiser nackt ist und das Passauer Kirchenvolk an einer hochproblematischen Massenhalluzination leidet. Abgesehen davon, dass es für einen Christenmenschen ohnehin nicht ganz koscher (sic! sic! sic!) ist, einen Derzeit-noch-nicht-Heiliggesprochenen und Derzeit-noch-nicht-als-Christus-Identifizierten erotoman zu vergöttern, bestehen nämlich die Zitate allesamt aus nichtssagenden Platitüden, für die man schon sehr religiös, esoterisch oder sonstwas sein muss, um sie mit Begeisterung zu deuten.

Beispiel gefällig? "Wir Christen sind die, die inmitten einer Welt, die in den immer gleichen Bahnen zu verlaufen scheint - mit all dem Guten und Schlechten, was es in ihr gibt – mitten darin, sind wir diejenigen, die schon heute einen Zugang in ihrem Herzen haben zum Himmel. Wir sind die, die den Geist Gottes in sich tragen, der ihnen schon eingehaucht ist." Pardon, aber abgesehen davon, dass das kryptisches Geschwurbel ist – was haben eigentlich die Nicht-Christen in ihrem Herzen? Einen Zugang zur Hölle? Oder hoffen wir mal gutmeinend: einen Zugang zum Irdischen und zum realen Leben?

Auch schön, wie er sich selbst zum Erlöser macht. Mit folgenden Worten beschreibt er seine Installation zum Bischof: "Auf einmal waren irgendwie alle geeint – Christinnen und Christen aus allen Lagern – offen für das, was sich da ereignet. An diesem Tag hat sich wohl kaum einer, der dabei war, geschämt der katholischen Kirche anzugehören, wo es doch andererseits auch immer wieder mal Gründe gibt, sich dafür zu schämen." Habemus Episcopum (Akkusativ, also -um, gell Hubsi) Stefanum – ab sofort wird alles gut und keiner muss sich mehr schämen. Hybris? Nie! Ist doch so ein Netter, der Stefan.

Man darf sich das auch alles ganz superschön reden und es ist ja auch – abgesehen von dieser Massenhysterie – gar nicht so schlimm. Immerhin gibt es selbst in Passau eine Mehrheit, die die ganze Holy-Show nur dann (und dann verärgert) interessiert, wenn Pfingsten am Domplatz der Verkehr zusammenbricht, weil diese Katholen kreuz und quer parken dürfen, wie sie wollen.

Schlimm ist, dass sich die PNP gänzlich unkritisch und vollkommen einseitig zum Kirchenblatt der katholischen Kirche macht. Das ist zwar nichts neues, aber in diesen absurden Dimensionen doch bemerkenswert. Schön daran ist nur, dass es mittlerweile nicht nur mir, sondern auch der oben erwähnten und von der PNP seit jeher geleugneten Mehrheit tierisch auf die Nerven geht. 

Übrigens – lieber Stefan (sic!) Rammer! Ich bin an Fronleichnam leider verreist. Könnten Sie bitte wieder Ihre Inquisitionsliste veröffentlichen, wer von der Stadtprominenz nicht beim Umzug dabei war. Auf dass sich der Zugang zur Hölle in ihrem Herzen weite. 

Helau und Urbi et Clero!

Der einzige Passauer Popstar aka Präsident





Mittwoch, 4. Juni 2014

Frankenberger hinterfragt sich

Dass Frankenberger und seine Entourage kein Deutsch können, ist ja schon seit den Halluzinationen eines "Polit-Rebells" bekannt.

Ob die Tatsache, dass er jetzt auf einmal "sich hinterfragt", wieder auf seinem sprachlichen Unvermögen basiert oder wirklich bedeutet, dass er sich selbst als Person komplett in Frage stellt, bleibt eine spannende Frage.

Sollte letzteres der Fall sein, kann man nur gratulieren, denn es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass 80 Prozent der Passauer Frankenberger hassen (Zitat desselben). Hassen tun ihn wohl nur ein paar wenige durchgeknallte Raucher-Fundamentalisten, dafür geht er wahrscheinlich 90 Prozent der Passauer und der Weltbevölkerung auf die Nerven. Zwischen hassen und auf die Nerven gehen besteht allerdings ein gehöriger Unterschied.

Daran aber, lieber Herr Frankenberger, sind Sie selbst schuld. Wer alberne Pressemitteilungen und Bücher produziert, wer sich als verklemmt-katholischer Askese-Fundi bei Roche und Böhmermann präsentiert, usw. usf., der nimmt die Rolle der freakigen Nervensäge gerne an. Wenn einem womöglich sogar die eigenen Ministranten am liebsten den Rat geben würden "zieh doch mal einen Joint durch und werd ein bisschen locker", ist es auf jeden Fall höchste Zeit, "sich zu hinterfragen".

Selbstreflexion ehrt einen ja durchaus und ist bei Fränkis früheren Stadtratskollegen eher wenig ausgeprägt. Und das betrifft nicht nur seinen Erzfeind Urban Spinat, dem völlig unklar ist, dass er mindestens 90 Prozent der Passauer auf die Nerven geht, sondern schon auch ein paar andere.

Bei der CSU hatte man ja bei der konstituierenden Stadtratssitzung den Eindruck, dass sie gar nichts geschnallt hat, zumindest bei den üblichen Protagonisten. Dann wurden sie allerdings knapp zwei Stunden lang abgewatscht, quasi als Einstimmung auf den Beginn einer sechsjährigen Dupptatur. Der Dupptator kann nämlich jetzt mit seinen rötlich- und andersfarbenen Claqueuren dermaßen lässig und geschmeidig durchregieren, dass Scheuer, Dickl & Co sich im Hinblick auf ihre Bedeutungslosigkeit eigentlich gleich mit Atzinger zusammenschließen könnten. Der übrigens stellt wenigstens lustige Fragen. Er wollte nämlich wissen, warum die zwei OB-Stellvertreter knapp 3.000 und 4.500 Euro verdienen. Zack, Frage abgebügelt, nächster Punkt. Ist ja auch wurscht, ist ja nur Geld.

Der Ortner hat das Spiel als Erster kapiert und seine Verwaltungsrats-Kandidatur gegen einen aus dem Off auftauchenden Gegenkandidaten gleich zurückgezogen. Den Verliererposten kann man ja schließlich auch Dickl, Scheuer und dieser kleinen Frau mit den dunklen Haaren überlassen. Riesenstaatsmann Scheuermann hatte übrigens einen ganz absonderlichen Auftritt. Wie kann man eigentlich bei so einer Sitzung, bei der man selbst auch noch eine exponierte Rolle spielt, ohne Krawatte auftauchen? Als General in München und Berlin immer mit, aber für die kleinen Scheißer in der Provinz reicht ein offener Kragen. Oder wie soll man das sonst interpretieren?

Ansonsten hat er ein bisschen herumgeblafft und irgendwie gewirkt wie eine beleidigte Leberwurst, wohingegen sein Kollege Waschler eher unauffällig war. Was wird aus dem eigentlich? Der hatte zwar vor ein paar Tagen seinen ersten Durchbruch (Zugegeben: Der Witz ist aus den Kommentaren geklaut), aber sonst hört man nicht mehr viel. Wie sieht es bei dem eigentlich mit Selbstreflexion aus? Negativ, vermutlich. Ob da 90 Prozent reichen, denen er auf die Nerven geht?

Dafür finden 99 Prozent der Passauer (Das fehlende Prozent besteht aus Satanisten und Evangelen) den neuen Bischof endgeil. Der hat nämlich den Dienst-BMW gegen einen VW getauscht und eine Frau zur Pressesprecherin gemacht. Eine Frau! Zur Pressesprecherin! Wenn das mal nicht voll krass fortschrittlich ist. Und lustige Sachen hat er gesagt bei seiner Weihe: Dass seine alten Buddies gar nicht mal so porno finden, dass er jetzt Bischof ist, sondern viel cooler, dass er jetzt Brauereibesitzer ist. Ja, ha ha, voll witzig. Aber das Allerschärfste ist doch: Er kriegt trotzdem noch ein B6-Gehalt vom Staat und das zahlen die Steuerzahler, also auch die Satanisten und Evangelen. Bruahahaha, ich schmeiß mich weg.

So kriegt man den Bogen vom Frankenberger zum Bischof. Wenn das mal nicht bedeutungsschwanger ist. Ob Fränki mit dem neuen Bischof wieder genauso oft und gern telefoniert wie mit dem alten? Wir werden es erfahren. Nach der Auszeit. Ganz bestimmt.

Der Präsident