Wahlinfo-Passau
Der Präsident sieht alles.
Sonntag, 3. Januar 2021
Samstag, 2. Januar 2021
Der Asylant, Teil 2
Telefon (spielt ein Lied als Klingelton): "Alarm, es kommt ein Notruf an. Feuerwehrmann Sam ist unser Mann. Ganz egal, was auch passiert, er bleibt ruhig und konzen.."
Dittlmann: Na sauber. "Anonym" mitten in der Nacht. Hallo?
OB: Herr Dittlmann, hallo? Hier ist Dupper.
Dittlmann: Welcher Dupper?
OB (zu sich selbst): Ich habs gwusst, dass mich der gleich wieder nervt. (Zu Dittlmann:) Gute Frage, Herr Dittlmann. Was glauben Sie? Dass Sie in der Silvesternacht um halb zwei Uhr früh der Leiter des Sozialamts Dupper oder vielleicht doch der OB Dupper anruft? Na?
Dittlmann: Dann rufens mich halt bittschön mitten in der Nacht nicht mit "anonym" an. Des wär echt nett. Warum rufens denn überhaupt an? Habens an Zimmerbrand? 112.
OB: Ich rufe Sie in Ihrer Eigenschaft als erfahrener Krisenmanager und Stadtbrand..., ähhh...
Dittlmann: ... dings.
OB: Egal, als Stadtbranddirektor an.
Dittlmann: Ja, egal. Stadtbrandrat heißts.
OB: Gut, ich merks mir jetzt. Aber wir haben echt andere Sorgen, lieber Herr Stadtbrandrat.
Dittlmann: Ich war gerade im Einsatz. Alle Straßen sind frei, das Rathaus brennt nicht, die Donau hat 4 Meter 25, der Inn 1 Meter 36, im Krankenhaus gibts heute keine akute Verschlechterung der Lage und die Passauer CSU liegt absehbar weiterhin am Boden. Ich wüsste nicht, was wir zwei für gemeinsame Sorgen hätten.
OB: Dann hörens jetzt bitte zu. Mich hat gerade der Söder angerufen.
Dittlmann: Welcher Söder?
OB: Herr Dittlmann, auch wenn Sie sich noch so viel Mühe geben – Sie sind nicht witzig. Also... Mich hat der Ministerpräsident angerufen, weil Donald Trump in Bayern politisches Asyl beantragt hat. Und den Irren will er uns jetzt aufs Auge drücken, weil wir die besten Krisenmanager in Bayern sind. (Pause) Oder – ehrlich gesagt – weil er ihn so weit wie möglich von München weghaben will.
Dittlmann: Eine verrückte Nacht ist das. Mich hat vorher die Bundeskanzlerin angerufen und mich gefragt, ob ich Bundesverkehrsminister werden will. Sachen gibts.
OB (atmet laut und hörbar): Herr Dittlmann, ich hab jetzt nicht die Nerven für Ihr blödes Gschmatz.
Dittlmann: Ich hab zwar gute Nerven, aber nur weil Sie vom Böhmermann oder irgendwem von der heute-show angerufen werden, müssen Sie mir nicht die Nachtruhe stören.
OB: Ich sag das jetzt nur ein einziges Mal. Erstens, es war der Söder. Der hat Sachen gewusst und gesagt, die weiß keiner von diesen Fernsehkasperln. Zweitens ist der Söder demnächst im Rathaus, wo wir jetzt eine Sondersitzung einberufen. Um Aufhebung der Ausgangssperre, Beschlussfähigkeit und den ganzen Mist kümmert sich der Söder per Dekret. Drittens rufen Sie jetzt bitte die Fraktionsvorsitzenden und noch so viele Hanseln, wie Ihnen einfallen, an und beordern sie ins Rathaus. Bürgermeister und SPD mach ich. Die von der CSU sind angeblich schon informiert. Und während Sie das, viertens, tun, fahren Sie gleich mal mit Tatütata ins Rathaus. Bitte, Herr Dittlmann, helfens mir.
Dittlmann: Den Mangold ruf ich nicht an. Außerdem hat der sein Nokia 6310 nachts in der Bleikiste.
OB: Des delegier ich, der kriegt ein Telegramm. Bis gleich.
1. Januar 2021, 2 Uhr 10. Als Oberbürgermeister Jürgen Dupper in die Schrottgasse einbiegt, stehen vorm Haupteingang des Rathauses bereits ein weißer SUV mit eingeschaltetem Blaulicht sowie drei schwarze Limousinen, zwei davon ebenfalls mit Blaulicht. Eine Gruppe von ca. 15 Personen steht flüsternd auf der Straße. Dupper parkt sein Auto und geht auf die Wartenden zu.
OB: Guten Morgen. Dankschön fürs Kommen. Gehen wir nauf.
Söder (aus seinem Wagen steigend): Lieber Herr Dubber, liebe Funktionsträger, liebe Stadträtinnen und Stadträte. Vielen herzlichen Dank schon mal vorweg.
OB: Grüß Gott, Herr Ministerpräsident. Gehen wir nauf.
Die Menge versammelt sich im großen Rathaussaal. Ministerpräsident Söder, OB Dupper, die zahlreichen Bürgermeister und Stadtbrandrat Dittlmann nehmen auf dem Podium Platz. Der Rest verteilt sich auf den Stühlen, während immer wieder Neuankömmlinge den Rathaussaal betreten.
Dittlmann: Ich glaub, heut werden wir zum ersten Mal vollzählig.
Söder (zu Dupper gewandt): Soll ich mich vielleicht noch schnell ins goldene Buch eintragen? Mach ich gern.
OB (winkt ab): Wegen mir nicht.
Dickl: Aber das wär doch eine gute Gelegenheit.
OB: Nein. Keine – Gute – Gelegenheit. Guat is. Herr Ministerpräsident, wenn Sie bitte anfangen würden.
Dickl: Ich schau mal, ob ichs find.
OB (barsch): Hinsetzen!
Söder: Meine sehr verehrten...
Mangold (eilt bei der Tür herein und rennt aufs Podium): Warum werde ich so spät informiert? Das ist doch Absicht.
OB (sieht Mangold mit zusammengekniffenen Augen an und deutet mit dem Zeigefinger zu den Stuhlreihen im Saal): Wenn Sie bitte da unten Platz nehmen wollen, Herr Stadtrat.
Mangold: Und der Ditt...?
OB: Sprech ich so undeutlich? Hinsetzen! Da unten! (Zu Söder:) Bitte, Herr Ministerpräsident.
Söder: Vielen Dank. Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Stadträtinnen und Stadträte. Sie sind alle bereits über den Grund unseres etwas surrealen Zusammentreffens informiert worden. Der noch amtierende US-Präsident Trump hat in Bayern politisches Asyl beantragt, weil er sich vom neugewählten Präsidenten politisch verfolgt fühlt. Ich habe bereits beim Herrn Oberbürgermeister vorgefühlt, ob denn eine – zumindest vorläufige – Unterbringung von Herrn Trump in Passau denkbar wäre. Selbstverständlich würde Passau im Gegenzug eine Fülle von Ausgleichsleistungen erhalten. Ich denke...
Mangold: Das kommt überhaupt nicht in Frage. Der weltgrößte Klimazerstörer der vergangenen Jahre hat hier bei uns nichts verloren.
Söder (leise zu Dupper): Wer isn er?
OB (halblaut zurück): Ein Stadtrat. Von der ÖDP.
Söder: ÖDP? Was isn des?
OB: Egal.
Auer: Sagens mir bitte, Herr Oberbürgermeister, dass das nicht Ihr Ernst ist! Sie wollen uns doch nicht den Inbegriff des rassistischen, klimawandelleugnenden, minderheits- und frauenfeindlichen alten weißen Mannes nach Passau holen? (Leise zu sich selbst:) Soiche ham ma hier scho gnua.
Kapfer: Herr Ministerpräsident, was muss ich mir da unter diesen Ausgleichsleistungen vorstellen?
Söder (lächelnd beide Hände hebend): Ich versichere Ihnen, dass da viele Ihrer Wünsche in Erfüllung gehen werden. Da können Sie Ihre Phantasie gaaaanz weit schweifen lassen. Im Übrigen ist ja bekannt, dass ich ein großer Freund einer Uniklinik Bassau, jawoll, und zwar einer Uniklinik Bassau mit allen Schigganen bin.
Flisek (zischt zu Rother): Protokolliert den ganzen Irrsinn eigentlich irgendwer mit?
Rother streckt den Daumen hoch und deutet dann mit demselben auf seine Brust.
Flisek: Jetzt mal eine nicht ganz unberechtigte Frage an die Kolleginnen und Kollegen hier. Sollten wir uns nicht ganz bald – nur für den Fall, dass wir ja sagen – überlegen, wo wir den unterbringen? Den will ja keiner in der Nachbarschaft, geschweige denn im Haus haben.
Söder: Sehr gut. Der Kollege Flisek, wie ich ihn kenne – als scharfsinnigen Pragmaddigger. Reden wir doch mal über die Unterbringung. (Sieht auf die Uhr) Viel Zeit haben wir ja nicht mehr.
Dittlmann: Warum? Haben Sie den unten im Auto sitzen?
Söder: Ha ha, sehr gut, Herr Stadtbrandmeister. Na, des nedd grad. Aber der Präsident landet in wenigen Stunden am Eff Tschej Ess.
Erika: Eff Tschej Ess?
Putzke (den Saal betretend): Franz-Josef-Strauß-Airport. Der Herr Ministerpräsident, hallo Markus, sagt das wohl in Analogie zum, auch im allgemeinen Sprachgebrauch verwendeten, Kürzel JFK, was ja eigentlich der IATA-Code des großen New Yorker Flughafens ist. Insofern stimmts ja doch wieder nicht, weil der IATA-Code von München eigentlich MUC ist. Hmmm. Vielleicht wollte der Ministerpräsident ja nur seine Weltläufigkeit demonstrieren oder...
Erika: ... er spinnt halt einfach.
Dickl (auf Putzke starrend): Wos, wos... wos will denn der do? (Zu Dupper gewandt:) Der hat hier nix verloren.
OB: Herr Professor Putzke, es wäre mir neu, dass Sie hier in meiner, ähhh, unserer Stadt Stadtrat wären.
Putzke (vergnügt): Herr Oberbürgermeister, jetzt seien Sie mal nicht päpstlicher als der Papst. Gerade beginnt der erste Tag des Jahres. In diesem Jahr kann noch sehr viel passieren. Den Putzke in seinem Lauf halten weder Freund noch Dickl auf.
Söder: Jetzt lassens ihn halt, Herr Dubber. Immerhin ist er ja Kreisvorsitzender der...
OB: Meinetwegen ist er Landesvorsitzender – von was auch immer. Das geht mich nichts an und könnte mir nicht egaler sein.
Söder: Dubber! Der Herr Putzke hat uns aber auch was mitgebracht. Erzähl doch mal, Holm.
Putzke: Genau! Danke, Markus! Während Sie hier alle – wie seit jeher – die Zeit mit sinnlosen Debatten verschwenden, habe ich meine Hausaufgaben gemacht. (Hebt einen dicken Stapel Papier hoch) Hier sehen Sie meine – äußerst brillanten – Vorschläge auf 67 Seiten, wie, wo und zu welchen Bedingungen der demnächst emeritierte US-Präsident Trump in Passau untergebracht werden könnte. Leider hatte ich keine Zeit mehr, das Programm für Sie alle auszudrucken. Sie finden es allerdings bereits auf meiner Facebook- und Instagramseite, die beide – und das sage ich in aller Bescheidenheit – ohnehin einen Besuch wert sind.
Erika: Lauter Narrische. Normalerweise an Silvester, wenn alle bsoffen sind, is's net so schlimm.
Dickl (flüstert vor sich hin): Der blöde Hund stiehlt schon wieder jedem die Schau.
OB: Danke für Ihre Bemühungen, Herr Putzke, ich würde Sie bitten, sich jetzt einfach auch hinzusetzen und sich in üblichem und adäquatem Umfang an der Debatte zu beteiligen. Danke.
Flisek: Ähhh. Da ist jetzt wegen dieser netten Showeinlage eine Kleinigkeit untergegangen. Hab ich das richtig verstanden? Trump landet in wenigen Stunden?
Söder: Exakt, Kollege Flisek, gut aufgepasst – wie immer.
Dittlmann: Und dann? Dann kommt er zu uns und schlaft erst amal bei ... der Erika? Die hat Platz und ein großes Herz.
Erika: Ja, ha ha, bestimmt. I hob am Lukaschenko auch schon absagen müssen, weil alles der Assad reserviert hat.
OB: Soll er halt beim Problembä..., beim Problemlöser schlafen, oder Herr Putzke?
Putzke: Paperlapapp. Lesen Sie einfach mein Papier
Dittlmann: Ich weiß es! Wer hilft selbstlos den Verfolgten, gewährt aus Barmherzigkeit Unterschlupf und hat außerdem noch jede Menge Platz in leerstehenden Luxusimmobilien?
Flisek deutet nach hinten über die Schulter Richtung Dom.
Dittlmann: Genau.
OB: Der Bischof. Markus, Du bist doch der Visitenonkel vom Oster. Ruf den an!
Söder: Was? Was bin ich?
OB: Nicht Sie. Der Sturm Markus, unser Fraktionschef.
Sturm: Und was soll ich dem sagen?
OB: Sagst ihm, dass ein Mann aus bestem Hause in seiner Heimat wegen seiner Überzeugungen politisch verfolgt wird und kurzfristig Schutz und Unterbringung braucht. Ruf an. Gleich!
Markus Sturm geht mit seinem Telefon in den hinteren Teil des Raumes. Nach wenigen Sekunden hört man ihn leise sprechen.
Sturm (laut zum Plenum gewandt): Wie viel Platz der Asylsuchende denn bräuchte?
OB: Irgendwas Großes. Was halt leer steht.
Sturm (nach Rücksprache): Da hamma mehra.
Dittlmann: St. Max oder Pindlhaus. Luxusstandard sollt schon sein.
Sturm (nach Rücksprache): Warum wird er denn politisch verfolgt?
Flisek: Er ist gläubiger Christ, engagiert sich als Lebensschützer, ist gegen Homosexuellenehe, ist für das klassische Familienbild, hält Atheisten für schwere Sünder und hört gerne mitreißenden Predigern zu. Und das ist nur ein Teil seiner wunderbaren Persönlichkeit.
Sturm flüstert drei Minuten ins Telefon und kommt dann strahlend zurück.
Sturm (den rechten Arm hochreißend): Er nimmt ihn.
Alle jubeln.
Sturm: Exzellenz wollte wissen, wer es denn ist. Da hab ich gesagt, das unterliegt noch der Geheimhaltung, aber es wäre ein Mensch, der wegen dem, was er glaubt, verfolgt wird.
Alle jubeln.
Dittlmann: St. Max oder Pindl?
Sturm: Er nimmt ihn erstmal zu sich in die WG auf. Da ist noch was frei.
Alle jubeln.
OB: Handzeichen bitte. (Sieht in die Runde) Ohne Gegenstimme beschlossen. Der Freistaat Bayern, hier vertreten durch Ministerpräsident Markus Söder, kümmert sich um Donald Trump bis zur Ankunft am Passauer Domplatz. Empfang und Übergabe an Bischof Oster organisiert bischöflicher Visitations..., äh, ... dings Markus Sturm. Und noch eine Bitte, Markus und Markus! Ganz wichtig!
Söder: Was denn?
Sturm: Ja?
OB: Erzählts dem Trump nicht, dass der Bischof Katholik ist – die mag er nämlich nicht. Ein gutes Neues Jahr. Die Sitzung ist beendet.
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Der Asylant, Teil 1
Telefon: Ring, ring.
OB (starrt auf das Telefon und dann auf seine Frau): Was ist das?
OB (zu seiner Frau): Geh Du hin.
Dem OB seine Frau: Dupper, hallo?
Stimme (verzerrt und abgehackt, offensichtlich aus dem Auto): Hallo, hier ist... klack klack klack ...hallo?
Dem OB seine Frau: Hallo, ja? Ich verstehe Sie schlecht. Herr Dittlmann, sind Sie des?
Teil 2 folgt.
Mittwoch, 30. Dezember 2020
Samstag, 26. Dezember 2020
Die besten Zitate zum Jahresende 2020, Teil 3
Amen und ich sage Euch!
Erst wenn der letzte Spinner und der größte Hetzer in den Vatikan wegbefördert wurde, werdet Ihr sagen: "Guat, dass der Narrische weg is."
Aber bis dahin werden ihn die ganzen Verwirrten weiter hofieren und seinen Konfabulationen lauschen.
Aber irgendwann ist er weg. Und dann wird es ein großes Heulen und Zähneknirschen geben und alle werden sagen: "Halleluja, der Narrische ist weg."
Aber ich sage Euch: Die Jünger des Narrischen bleiben die gleichen und es wird sie immer geben. Also hütet Euch vor dem Bösem und bedenkt immer:
"Auch Götter sterben, wenn niemand mehr an sie glaubt." (Jean-Paul Sartre)
Die besten Zitate zum Jahresende 2020, Teil 2
(...)
"Er kam nachts. Er holte mich auf sein Zimmer, setzte mich auf seinen Schoß und öffnete meine Hose." Beim Erzählen stockt ihm die Stimme. Er schildert unter Tränen weiter, wie der Präfekt mit dem jungen, in sexuellen Dingen unaufgeklärten Schüler immer wieder verfuhr, der bis dahin nicht wusste, was ein Samenerguss war. Es ist eine Geschichte, die schlimmer nicht sein könnte und nur als übelste sexualisierte Gewalt, als schonungsloser Missbrauch eines ihm Anvertrauten, zu bezeichnen ist. Dem Präfekten reichen die Übergriffe in St. Max nicht.
(...)
"Meinem Lebensentwurf fehlte etwas", sagt er. Es geht ihm nicht um die Entschädigungsleistung – immerhin will die Kirche jedem Opfer am Ende des Aufarbeitungsprozesses 50.000 Euro zahlen –, es gehe ihm um einen "Befreiungsschlag", einen persönlichen und einen für die Kirche. "Ich möchte eine Brücke bauen, damit Opfer zurückfinden, wieder Vertrauen finden."
St. Max 2
"Haus mit Seele sucht Besitzer mit Gefühl!“ Diese Formulierung ist auf Immobilienseiten zu finden, wenn es sich um ein außergewöhnliches Gebäude handelt. Das „Objekt“ – um in der Immobiliensprache zu bleiben – am Steinweg 1 an der Nordseite des Stephansdomes in Passau verbindet nach umfassenden Instandsetzungsarbeiten, Umbau und Ausbau in gelungener Weise Tradition und Moderne. Der Jugendpfarrer für die Diözese, Wolfgang de Jong, bringt es auf den Punkt, wenn er von einem „Haus für die Jugendseelsorge“ spricht – ein Haus mit Seele eben.
(...)
Die Sache ist unstrittig: Denkmalgeschützte Immobilien sind eine nachhaltige Investition in die Zukunft und in die Kultur unseres Landes. Summasummarum belaufen sich die prognostizierten Gesamtkosten für das Projekt St. Maximilian nach offiziellen Angaben auf 7,8 Millionen Euro. Der besondere Mehrwert des Hauses liegt allein schon darin, dass es ein Haus für die Jugendseelsorge ist.
St. Max 3
Zitat Napoleon Bonaparte:
"Religion ist das, was die Armen davon abhält, die Reichen umzubringen."
Die besten Zitate zum Jahresende 2020, Teil 1
Wirkliche Schönheit, die berühre, leuchte wie Weihnachten von innen, war seine (Bischof Osters, der Verf.) Botschaft. Wie er selbst anfangs der falschen Schönheit erlegen ist, hatte er zu Beginn seiner Predigt mit persönlichen Worten erzählt: "Als junger Kerl habe ich mich besonders für schöne Mädels interessiert, aber festgestellt, dass ich diejenigen, die am meisten Geld und Mühe in ihre Schönheit investierten, irgendwann gar nicht mehr so schön fand.“ Sie erschienen ihm wie eine “herausgeputzte Fassade, innerlich blass, ichbezogen, selbstinteressiert und damit uninteressant.“ (Mediendenk)
Oder wie Oster in einem Anflug von reflektierter Realitätswahrnehmung noch erkennt: „Und mir scheint, dass auch die Dummheit nicht weniger wird.“
Samstag, 28. November 2020
Wahlinfo-Passau klärt auf: So funktioniert die brutalste "Ausgangsbeschränkung" der Welt
Seit heute gilt in Passau eine "strenge Ausgangssperre" (Spiegel, Stern, Süddeutsche, Deutschlandfunk et.al.)
"Passau fährt jetzt einen Knallhart-Kurs" (PNP)
"Passau am Tag 1 der Ausgangsbeschränkung - Polizei kontrolliert.Sonntag, 4. Oktober 2020
Aus der Serie: Gute Überschriften, die man leider nur hier liest
Michael Oswald: Ganz Passau lacht über Passauer Grammatik-Rebellen!
(Für AS-Leser: Der einzig zulässige Akkusativ von Rebell ist "Rebellen" und nicht "Rebell")Wobei – mit der Syntax hat er es auch nicht.
Dienstag, 29. September 2020
Freitag, 21. August 2020
Sorry, Freddy, will gar nicht wieder streiten nach den Jahren. Aber nach dem Leserbrief würde ich gerne mal die sonstigen Publikationen lesen. Bitte um Freiexemplare.
Zum Bericht über die Online-Petition gegen das Donaulied vom 19. August:
In letzter Zeit beobachte ich die Zunahme einer neuen Sprachpolizei. Wörter wie Negerkuss und
Zigeunersauce werden verboten, nun auch komplette Lieder. Ich bin wahrlich kein Fan des Donaulieds, zumal ich weder Bierzeltsäufer noch Bierbanktänzer bin. Sicherlich, es gibt durchaus einige harte Varianten des Donaulieds, die ich auch nicht gut finde, aber nicht jede Version des Lieds ist anstößig. Es gibt übrigens auch genug Frauen, die sexistisches Liedgut auf Partys und auf Mallorca („Zieh dich aus kleine Maus“) mitgrölen oder sich in den sozialen Medien absolut freizügig zeigen. Uns Männern wird ja auch sehr oft unterstellt, dass wir nur das eine wollen und ausschließlich mit dem Teil unterhalb der Gürtellinie denken. Das ist ein unschönes Schubladendenken. Auch kommt es vor, dass Frauen unaufgefordert Kussversuche auf Männer starten, die man dann, wenn’s nicht passt, als Mann galant abwehren darf. Eine eingeschnappte Reaktion der Frau ist dann die Folge, wird also auch nicht wirklich akzeptiert. Ich würde es schön finden, wenn sich die jungen Menschen kümmern würden, wie man ältere Menschen in Zeiten von Corona unterstützen kann, beispielsweise beim Einkaufen oder im Umgang mit den digitalen Medien.
Dr. Frederik Weinert, Passau
Montag, 3. August 2020
Das Corona-Sommerloch
Ja, das Sommerloch kann für Journalisten grausam sein. Dabei gäbe es schon Themen. Warum baut die Stadt aktionistisch irgendwelche potemkinschen Fahrradstreifen, die nach ein paar Metern plötzlich wieder im Nichts enden? Warum glaubt auf einmal (fast) jeder, ein Medizincampus/eine medizinische Fakultät/eine Uniklinik wäre eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenn die PNP nur oft genug darüber berichtet, während sich (fast) kein Mensch dafür interessiert, wo Frauen aus der Region einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen können?
Und warum, liebe Lokalredakteure, fragt eigentlich keiner genauer nach, was es jetzt mit dieser möglicherweise missbräuchlichen Verwendung von Fraktionsgeldern auf sich hat? Weil es vielleicht doch irgendwie ein bisschen peinlich ist, wenn man sich von täglich aus der Zeitung grinsenden Politikern Wein schenken lässt? Das ist zwar schwach, aber nachvollziehbar. Aber eine Frage hat in dem Zusammenhang noch gar keiner gestellt: Wo ist Mangold?
Warum hört man von der ÖDP oder den Grünen, die sonst schnell mal überall Hochverrat wittern, in der Causa "kreative Fraktionskassenführung" so überhaupt gar nichts? Komisch, oder? Die passen doch sonst immer auf, dass alles sauber läuft – also zumindest bei den Anderen. Es drängt sich auf jeden Fall der Eindruck auf, dass man das Thema gerne unter den Tisch fallen lassen möchte. Warum nur? Ich bedanke mich im Voraus für Antworten.
Der Spiegel titelt übrigens heute online "Politik diskutiert über Einschränkung der Versammlungsfreiheit", nachdem in Berlin an die 20.000 Menschen ohne Einhaltung des Mindestabstands gegen Corona-Beschränkungen demonstriert haben. Politiker der SPD und der Union, wie auch CSU-Chef Markus Söder zeigten sich empört. Wenigstens hat in Berlin die Polizei "konsequent durchgegriffen" (Bundesjustizministerin Lambrecht). Bei uns muss die Polizei leider Kiffer fangen und Journalisten von Corona-Demos vertreiben.