Donnerstag, 28. Januar 2010

Können Computer satirisch sein?

Diese Frage stellte sich ganz schnell zwischendurch bei der routinemäßigen Beobachtung von Mediendenk. "AdSense stellt inhaltsbezogene Anzeigen zur Verfügung, die automatisch durch Google erzeugt werden." (Quelle: Wikipedia). Ob nun Florian Silbereisen oder Chrissi della Rosa Google verklagen werden?


(Klick vergrößert das Bild)

Grüße aus der Spätschicht...
c.

Montag, 25. Januar 2010

Aufgeschlagen und fassungslos

Lieber Tölpel!

Dem Vernehmen nach hat der neue Redaktionsleiter des Passauer PNP-Lokalteils Wolfang Lampelsdorfer kürzlich in der Redaktion herumgefragt, ob es denn wirklich sein muss, dass mindestens zehnmal pro Woche der Stadtarchivar Richard Schaffner mit großem Foto in der Zeitung steht. Egal ob er mit jemanden verwandt ist, ob sein Roller ein neues Bremsseil braucht oder er seine schriftstellerischen Werke promoten will - täglich einschließlich sonntags grinst dieser Schaffner aus der Zeitung. Ein sehr kluger Redakteur, dessen Lieblingsthema - nebenbei bemerkt - auch der Stadtarchivar ist, konnte dem Redaktionsleiter die Sache auch ganz einfach erklären. "Ich kanns ganz einfach erklären," sagte der promovierte Vorruhestandsredakteur, "der Schaffner ist der bekannteste Mann der Welt." Und dann erzählte er folgende Geschichte: Er selber hätte es früher auch nicht geglaubt, dass der Passauer Stadtarchivar der bekannteste und wichtigste Mann der Welt sei. Als er ihm diesbezüglich wieder einmal widersprochen habe, habe ihm Schaffner eine geschmiert, ihn auf seinen Roller geworfen und sei mit ihm nach Berlin gefahren. Vorm Bundeskanzleramt hätte Schaffner eine SMS getippt, woraufhin binnen zwei Minuten die Kanzlerin herausgestürmt wäre, Schaffner umarmt und geküsst hätte und zu ihm gesagt habe: "Du musst mich öfter besuchen, Ritschieee, ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich regieren soll ohne Deinen Rat." "Echt?" sagte Lampelsdorfer. "Echt wahr - und es kam noch besser," antwortete Dr. R. und erzählte seine Geschichte weiter. Direkt von Berlin sei man dann nach Washington geflogen und habe sich zum Weißen Haus aufgemacht. Dort habe Schaffner wieder sein Handtelefon gezückt, eine Nummer gewählt, irgendwas mit "Hey ho, motherfucker" ins Telefon gebrüllt und ihn dann in freudiger Erwartung angegrinst. Innerhalb von einer halben Minute sei daraufhin der amerikanische Präsident Obama in Freizeitkleidung aus seinem Amtssitz gelaufen, habe Schaffner umarmt und mit ihm einen Freudentanz aufgeführt. "Echt?" sagte Lampelsdorfer. "Echt wahr - und jetzt halt Dich fest," entgegnete Dr. R.: "Während also Obama - unentwegt 'my best friend' stammelnd - und Schaffner sich an den Händen haltend aufs Weiße Haus zugingen, kam eine Gruppe kanadischer Touristen auf mich zu und einer stellte mir folgende Frage: 'Sorry, man, wer ist denn bitte der Neger neben dem Schaffner Ritschi?'"
"Unglaublich," sagte Lampelsdorfer, "ich will täglich Berichte über diesen Schaffner und schleimen Sie ihm ja recht hin in ihrer sonderbaren Kolumne." Dr. R. lächelte und rief sogleich Schaffner an: "Servus! Ich hab alles so gemacht, wie Du gesagt hast. Ich brauche eine Liste Deiner sämtlichen Verwandten und eine Liste, was Du gern isst und vielleicht noch eine über Deinen Tagesablauf. Wir machen da mehrere Sonderbeilagen..."

44 Versager sitzen im Passauer Stadtrat. 44 Versager, die sich nicht um die Sorgen und Nöte des Umlands scheren. Wer das sagt? Nun, laut AmSonntag sagt das eine Bürgerinitiative, bzw. ist diese obskure Bürgerinitiative gleichbedeutend mit der Person Leonhard Anetseder, der irgendwann mal Bürgermeister von irgendeinem Kaff im Landkreis war. Wie die AmSonntag allerdings auf die Idee kommt, ein neues Schreiben dieser Bürgerinitiative "könnte für viel Zündstoff sorgen," bleibt ihr Geheimnis. Die Situation stellt sich doch folgendermaßen dar: Was diesen Anetseder außer seiner Liebe zur Selbstdarstellung antreibt, erschließt sich wohl keinem; denn das, was er will, ist Nonsens und zwar total. Die Brücke über die Donau und die dann folgende Trasse durch Österreich wird nichts (zumindest nicht auf absehbare Zeit), weil die betroffenen österreichischen Gemeinden sie nicht wollen. Tja und dann die Nordtangente... Hallo Bayerwald! Die gibts schon: die läuft von Hutthurm bis zur Autobahneinfahrt Aicha. Kein einigermaßen vernunftsbegabter Mensch und dankenswerterweise noch nicht mal eine nennenswerte Zahl von Passauer Stadträten kann Eure sonderbare Fixierung auf eine zweite Nordtangente ein paar Kilometer weiter südlich nachvollziehen. Außerdem ist erfreulicherweise gar kein Geld da und schon gar nicht für einen Blaumilchkanal. So. Und jetzt lassen wir dieses Thema endlich mal sterben, gell.

Irgendwie ist halt auch nichts los. Das merkt man an dem Mist, den wir hier schreiben und bei der AmSonntag merkt man es halt auch immer ganz schön. Nordtangente, Sex-Steuer, Schweinegrippe, rumänische Hunde und natürlich Super Richie... Was macht eigentlich die Frau mit dem schönen Doppelnamen? Die heckt doch bestimmt was aus. Es gäbe doch so viel schöne Möglichkeiten, sein Gesicht bald mal wieder in der Zeitung zu sehen. Was meinst Du, Tölpel? Passiert mal wieder was? Was treibt die Tschärity-Lady und wo ist Dr. Andi?

Viele Grüße

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Zur letzten Frage: Hast ihn nicht gesehen? Auf der Seite 8 der AmSonntag direkt zwischen dem Passauer Weltmeister im Berühmtsein links und dem Weltmeister im Anabolika-Missbrauch rechts findest Du mittig unseren Dr. Andi, Weltmeister im Verkehrsprojekte-Zusagen. Als Weltmeister im Zusagen kann man natürlich schlecht mal was absagen oder eine Projekt-Streichung zugeben. Es kann natürlich auch einfach nur sein, dass man manche Sachen einfach nicht mitkriegt, weil man arbeitsmäßig arg überlastet ist. Außerdem und unter uns - wen interessiert schon dieses Proleten- und Grünen-Verkehrsmittel Bahn?

Der Scheuer und ich, wir sind echte Männer - wir fahren Auto. Und ich habe natürlich als investigativer Hobby-Journalist ebenso wie die PNP einen Selbstversuch zur grünen Welle in Passau gemacht. Bschütt - PEB, spätabends: Gas durchgedrückt, in den Tunnel, raus, Ampel an der Hängebrücke ist dunkelgelb - geschafft. Anger - irgendwelche Idioten fahren mit 70 oder 80 auf der linken Spur. Hupen, Gas, rechts vorbei. Ampel auf der Schanzlbrücke ist grün. Das wird knapp. Auf die Rampe mit 130, gelb, Kick-down, geschafft. Ganz schön eng die Kurve. Jetzt über die Brücke. Ha! Über die Kreuzung Schanzlbrücke bei sattem Grün. Ampel beim Kaps auch grün. Huiuiui, leicht geschleudert, schon wieder so eine enge Kurve. Ludwigsplatz - Fußgänger springen zur Seite. Rechts ins Parkhaus - einzige Chance durch den - wie heißt der Platz jetzt? - Klostergarten (?) zu kommen. Ansonsten steht man an mindestens zwei Ampeln ewig bei rot. Durchs Parkhaus gehts gut, wieder raus, gerade und voll drüber über den albernen Pseudo-Kreisverkehr. Jetzt viel Glück: Alles grün, Neuburger hoch, Höhe Ostuzzi 140, kurz runter vom Gas wegen Kurve. AOK, Schulen, die Ampel auf Höhe Paminger ist immer rot. Mit 100 rechts rein und durch den Parkplatz von der Dreifachturnhalle. Rechts wieder in die Neuburger, kurz geschaut und gebremst wegen Grünpfeil. Weiter gehts. Nächste Ampel grün. Vollgas. Ampel an der Danziger wird grün, rechts zwei Autos, linke Spur frei. Autos fahren los, ich schieße mit ca. 120 links vorbei - ganz schön eng hier! Gleich geschafft. Nächste Ampel grün, Kauflandparkplatz, sonderbare Menschen hechten hinter ihre Autos. Links, oben an der Ampel ist rot. Egal - Grünpfeil! Ampel zum PEB wieder gelb. Jetzt da. Nach 9 Minuten. Na ja, bei grüner Welle könnte man da sicher noch ein bis zwei Minuten rausholen.

Zum Abschluss noch was, liebe PNP. "Stadt und Land wieder Hand in Hand" habt Ihr letzte Woche getitelt. So, so... Im Zuge der Nordtangenten-Spinnereien, der Sauerei mit der Berufsschulverbandsumlage und allein aufgrund der Tatsache, dass sie regelmäßig mit ihren tiefergelegten Polos bei jeder Bodenwelle ein Verkehrshindernis darstellen, fällt mir wieder ein schönes, älteres Zitat des Präsidenten ein - "Stadt zu Land: Halt den Rand!"

Mahlzeit!

Der einzig wahre Tölpel

Montag, 18. Januar 2010

Angeschweißt und abgeschlagen

Lieber Tölpel!

Ich weiß auch nicht, was mich heute früh geritten hat. Aber ich habe - ganz wider meine Gewohnheit - einen ganzen Artikel im PNP-Landkreisteil gelesen und zwar bis zum Ende. Es hat mich einfach interessiert, wie man auf die abgeschmackte und platte Idee kommen kann, einen Verein mit lauter "Unternehmerinnen" vom Land "wild & weiblich" zu nennen. Und die sind ganz schön tough, diese wilden Weiber. Deshalb haben sie auch dauernd Konferenzen und Meetings auf der ganzen Welt und lassen sich jetzt von einer Heidi Peter (Consultant und Webtrainerin aus Schönberg) erklären, wie es sich denn mit "Stil und Etikette zwischen Biergarten und Sternerestaurant" verhält. Puhh, da wär ich gern dabei. Aus purem Versehen war ich kürzlich in Schönberg und habe weder ein Sternerestaurant noch einen Biergarten gesehen. Da gibts nämlich nur eine Pizzeria und ein Pils-Pub. Aber vielleicht kann man ja solche Etikette-Sachen auch aus Büchern lernen. Genau wie Radiologie - kann man auch aus Büchern lernen. Deshalb hält auch Gerlinde Kaupa für die wilden Weiber einen Vortrag über Radiologie. Echt wahr! Kannst Du hier nachlesen. Wahnsinn, was diese abgewählten Abgeordneten alles drauf haben. Der eine fliegt aus dem Landtag und wird Direktor an der Uni, die andere verkauft Fahrräder, ist dann nur drei Jahre im Bundestag und jetzt hält sie Vorträge über Radiologie - sagenhaft. Vielleicht sollte die Teuchner auch was ganz anderes machen... Einen BGB-Kommentar schreiben oder irgendwas mit Atomphysik. Oder sie macht einfach sowas wie die Schönberger Consultant-Dame Heidi Peter - den wilden Weibern erklären, wie man durch WebSessions Reisekosten spart. Irgendwann ist man es nämlich leid, dauernd in der Welt herumzujetten, gell. Selbst als ganz wildes Weib.

Der Danninger hat heute mal wieder was kommentieren dürfen. Irgendwas mit einer Spritzschutzwand. Die gefällt ihm nämlich nicht, diese Wand und deshalb hat er den Anwohnern die Frage gestellt, ob ihnen diese scheußliche Wand, die ihm nicht gefällt und bestimmt sonst auch keinem, wenn er nicht schwachsinnig ist, gefällt. Die Anwohner - der hohen Kunst der Suggestivfrage und der Danningerschen Schläue nicht gewachsen - haben dann natürlich brav geantwortet, dass ihnen die Wand nicht gefällt. Der Danninger hat aber in der Schule bei der dialektischen Erörterung und beim Spannungsaufbau gut aufgepasst und knallt uns dieses Know-how volle Pulle als Stilmittel in seinen Kommentar: Ha ha, Ihr Doofies, die darf ja gar nicht schön sein, diese Wand. Die muss so häßlich sein. Weil dann nämlich alle Brummi-Fahrer, die schon wieder seit 20 Stunden und mit 1,6 Promille am Steuer sitzen, kurz vorm Einnicken aufschrecken und zu ihrer Gummipuppe sagen: Scheiße, ist die Wand häßlich! Und gleich gehts noch mal 10 Stunden. Toll erklärt, Danninger! Wenn Sie weiter solche Fortschritte machen, müssen Ihnen die Redaktionskollegen auch gar nicht mehr an den Rand schreiben, wo links und rechts ist - so wie heute. Dann gehts irgendwann ganz allein.

Auch lustig: Ehrenstadtbrandrat (Titel gibts...) Josef Aschenbrenner hat heimlich für seine Feuerwehr und die Stadt Passau ein Kunstwerk anfertigen lassen und zwar einen Heiligen Florian. Den hätte er gerne in der Stadt aufgestellt gesehen. Als man aber im Rathaus die Figur zu Gesicht bekommen hat, hat man sich wohl gedacht "Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an!" und beschlossen, das Ding irgendwo hinzustellen, wo es keiner sieht. Der Zillinger hat das auch wunderbar begründet, indem er mitgeteilt hat, dass die "Skulptur im öffentlichen Raum ungeschützt dem Vandalismus ausgesetzt wäre." Da hat er sicher recht. Fraglich ist nur, ob man das dann wirklich Vandalismus nennen kann. Wenn heute einer sein abgemeldetes Schrottauto einfach an der Donau abstellt, wirds ja schließlich auch abgeschleppt. Die Schärdinger wollen das Ding angeblich haben. Ich glaubs zwar nicht, aber rüber damit! Rache für die Hypo Alpe Adria.

Wie findest Du die Florian-Skulptur, mein Tölpel, fragt sich neugierig

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Ja, greißlich halt. Noch greißlicher als die Schallschutzwand. Aber das ist natürlich eine müßige Diskussion. Was ist Kunst, was nicht? Was ist schön, was nicht? Sinnlos darüber ein Wort zu verlieren. Die gleichen Leute, die gerne mal über Joseph Beuys sagen "Des gfallt mir fei ned, des mit dem Fett und dem Filz. Des is doch koa Kunst", finden aber einen zusammengeschweißten Blechhaufen gut, weil sie die Künstlerin kennen und weil die ja von hier ist. Wenn die Leute manchmal ein bisschen interessierter wären und manchmal ein bisschen ehrlicher, dann würden sie vielleicht einmal in ein Museum moderner Kunst gehen und außerdem erkennen, dass die Nixe an der Donau unterhalb der Zahnradfabrik ein abscheulich hässliches Ding ist. Aber jetzt mach ich schon wieder den Fehler und reg mich auf. Da gibt es Leute, die gehen zum Hansi Hinterseer und denen gefällt das tatsächlich und dann gibt es Leute, die gehen zum Orgelkonzert, finden es grauenvoll, aber tun ganz begeistert, weil sie meinen das wäre standesgemäß. Da braucht man wirklich nicht über Kunst streiten.

Aber eins muss ich noch los werden. Wenn dieser schreckliche Fasching vorbei ist, kommt wieder diese schreckliche Starkbierzeit und dann treten wieder diese Unmengen von "Kabarettisten" auf. Wo sie's nur alle herbringen? Ich habs ja früher schon mal geschrieben - man könnte meinen, es gibt bei uns mittlerweile mehr Kabarettisten als Starkbierfeste. Dafür kann man sich Zimmerschieds neues Programm nicht in Passau, sondern zwei Monate lang nur in München anschauen. Dabei ist das wirklich gut. Und nach Passau kommt dafür der Hansi Hinterseer. Na ja.

Das Lustigste der letzten Tage habe ich mal wieder in den Standesamtlichen Nachrichten am Samstag gelesen. Womit Eltern ihre Kinder fürs Leben stigmatisieren, ist mir doch immer wieder ein Quell zynischer Freude. Den Namen Charotta Antoinette Ascher für ein Mädchen aus dem Bayerwald halte ich optimistisch zumindest im ersten Teil für einen Tippfehler. Oder nennt wirklich jemand sein Kind Charotta? Fynn Elias Esprester für einen kleinen Österreicher kann aber kein Versehen mehr sein. Und jetzt noch eine Frage für Ästheten. Wenn ich mit Familiennamen Hein heiße, wie nenne ich dann meinen Nachwuchs? Conner Jake, eh klar. Weil Jan Pillemann Otze war schon vergeben.

Auf die Gefahr hin, dass mich jetzt dann alle hassen, noch eine Kulturkritik. Nachdem am Samstag in der Zeitungs stand, dass sich einige Stadträte (und halt auch einige nicht) mit dem neuen Gestaltungsbeirat getroffen haben, habe ich mal ein bisschen gegoogelt. Von Hütz und Landbrecht habe ich nicht mal auf die Schnelle eine Homepage gefunden, von Romana Ring allerdings gleich. Und zwar was für eine. Die Fotos, die funktionieren, wenn man sie anklickt, zeigen Gebäude, die mich - und das ist jetzt ein Euphemismus - spontan an Hasenställe erinnern. Hieß es nicht vor einiger Zeit in der PNP, einer von den anderen beiden Beiratsmitgliedern hätte eine Häuserzeile in Kohlbruck gebaut? Wenn das stimmt, dann freu ich mich schon auf das neue Stadtbild. Da steht dann auf dem Domplatz statt dem Max-Denkmal der Blech-Florian, die Domtürme kriegen ein Pultdach und die Häuser rundherum eine Lochblechfassade.

Und dann tret ich in die ÖDP ein! Servus

Dein Tölpel

Sonntag, 10. Januar 2010

Angefangen und abgedriftet

Lieber Tölpel!

Hast es auch gesehen? Auf der vorletzten Seite der AmSonntag? Die suchen einen Party-Fotografen. An sich nichts Besonderes - bis auf folgende Formulierung in der Anzeige: "Bewerber sollten eine besondere Vorliebe für gesellschaftliche Themen (...) haben." Hi hi, schön formuliert. Wenn man gerne jungen Mädels in peinlichen Klamotten in den Ausschnitt fotografiert, dann heißt das bei der AmSonntag "Vorliebe für gesellschaftliche Themen". Das wär doch fast schon was für Dich, Du alter Lustgreis. Sonst lassen sie Dich sowieso nirgends rein. Ja, ich glaube, es ist schon so: Wenn man gerne einen Sportwagen und eine Yacht hätte, aber es irgendwie nicht mal drauf hat, den neuen Polo zu finanzieren, wird man Kommunist. Wenn man sich als Frau immer wünscht, dass die geilen Typen auf einen scharf sind, man aber überhaupt keinen findet, der es einem freiwillig mal richtig besorgt, wird man Feministin und wenn man keine Freunde hat und nirgendwo mitmachen darf, wird man Party-Fotograf. Was hältst Du eigentlich von den sogenannten "Sex-Märchen" in der AmSonntag?

Apropos Märchen. Glaubst Du das eigentlich, dass in der Donaupassage, wo jetzt dann der C&A auszieht, bis März der Großteil der Flächen wieder belegt sein soll? Ich kann es mir kaum vorstellen. Das Ding stirbt doch so langsam vor sich hin. Die Mall ist tot, es lebe die Mall - also die andere. Warum ich jetzt auch noch mit diesen fürchterlichen Anglizismen anfange? Ganz einfach. Ich war gestern mal wieder in der anderen Mall, also der Stadtgalerie und da ist es mir wieder aufgefallen. Sale, Sale, überall Sale. Winter-Sale, Weihnachts-Sale, Neujahrs-Sale. Furchtbar, aber egal. Das ist ja jetzt kein spezifisches Stadtgalerie-Phänomen, dass man überall auf dieses Deppen-Englisch trifft. In der PNP-Beilage von Passaus Mall am ZOB ist mir aber was anderes aufgefallen. Brav schreibt sie da noch gefällig "Grüß Gott", die Center-Managerin Tanja Popp. Gleich auf der ersten Seite heißt es dann aber schon "Schornsteinfeger". Liebe Beilagenmacher, dieses Wort gibt es weder in Niederbayern, noch im angrenzenden Österreich. Hier heißt das Kaminkehrer und bei den Rot-Weiß-Roten Rauchfangkehrer. Den Vogel schießt aber der Artikel über die von der Innstadtbrauerei gesuchte Starkbierkönigin ab. Kann die doch tatsächlich ein "Trachtenoutfit" gewinnen! Fuck it, Baby, ein echtes Trachtenoutfit! Wie sieht denn sowas aus? Ist das dann ein original Dirndl Dress oder eher eine Leather Pant mit sexy Suspenders? Wer sich bewerben will, kann jedenfalls eine E-Mail an queen@wochenblatt.de senden. Kein Witz!

And now for something completely different. Passau ist total super... Und vor allem zukunftstauglich - schreibt die PNP und zwar ab vom Manager-Magazin. Demnach landet Passau unter 1.000 untersuchten Regionen der EU auf Platz 48. Ohne jetzt schon wieder alles negativ zu sehen - ich verstehe es nicht ganz. Einverstanden - mit Blick auf die Ostzone oder Portugal ist mir schon auch klar, dass wir nicht den Platz 917 einnehmen. Aber Platz 48? Die Kriterien waren immerhin z.B. wirtschaftliche Dynamik, demographische Entwicklung oder prozentueller Anteil an Akademikern. Kapier ich da was nicht? Diesbezüglich siehts doch eher ziemlich düster aus. Oder hat man da in der Auswertung (versehentlich) die Studenten mit eingerechnet. Das wäre aber dann wohl ein Fehler, oder? Die bleiben nämlich in überwiegender Zahl gar nicht in Passau, weil sie hier nämlich eben keine Zukunft haben. Erklärt mir das wer? Du vielleicht, Tölpelchen?

Dein Kathi

Liebe Kathi!

Ich kann es Dir nicht erklären, ich verstehe es auch nicht. Vor allem wenn es bei der Zahnrad so rosig weiter geht, könnte Passau schon mal ganz schnell von Platz 48 auf den Rang zwischen Hoyerswerda und Haapsalu abrutschen.

Zu Deiner Frage mit den Sex-Märchen in der AmSonntag. Ich kann dazu nur sagen: Ich will und kann immer, dreimal pro Woche ist zu wenig und Sex-Entzug verursacht Prostatakrebs. Und meine besten Freunde, Carlito und der Präsident, sehen das genauso. Und - entschuldigung - wenn eine Frau keine Lust auf einen flotten Dreier mit ihrer besten Freundin hat, dann soll sie halt bittesehr lila Pullis tragen und für DIE LINKE kandidieren. Ist doch wahr...

Wenn wir heute schon mal wieder auf diesem Level sind... Zu Deiner obigen Stammtischpolemik fallen mir auch noch ein paar schöne Beispiele ein: Wenn die Kinder aus dem Haus sind, man sich eine Putzfrau leisten kann, aber gleichzeitig stirbt vor Langeweile, dann macht man halt in Charity. Wenn man ein paar neue Aufträge für seine Firma kriegen will, geht man in den Stadtrat oder in den Lions-Club. Und wenn man für gar nichts zu gebrauchen ist? Hmm... Irgendwas mit Medien? In Passau? Zum Beispiel...

Servus

Dein Tölpel