Lieber Tölpel!
Das wird ja ein drolliger Wahlkampf. Während man bei der momentanen Präsenz von SPD und CSU den Eindruck hat, es handele sich bei den Beiden um Splittergruppen von Pro Passau, die ein Ergebnis von 3 % ansteuern, macht das "vom Aussehen her dem Spinat ähnliche Gemüse" (Wikipedia) Mangold einen auf dicke Hose und tut so, als wäre er amtierender und zukünftiger OB. Die Passauer Liste muss mit der Blechtrommel durch die Stadt laufen, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden, die Freien Wähler nerven wie immer mit Welterklärungsversuchen in Times New Roman auf uringelbem Hintergrund, die Grünen sind untergetaucht und die Liste Starkes Passau/FDP wird wegen des Präsidenten ohnehin stärkste Kraft im Passauer Stadtrat. Aber der Reihe nach.
Warum man die Zombie-Truppe Pro Passau auch noch gebraucht hat, erschließt sich hoffentlich nicht einmal dem Wähler. Patriotisch und sozial möchten sie sein und deshalb wollen sie den Europäischen Wochen den Zuschuss von 150.000 Euro streichen und damit Sozialwohnungen bauen. Naja, oder halt eine Wohnung. Oder eine halbe. Oder einen Stellplatz. Wie nennt man das noch mal? Genau!
Apropos Populismus. Eigentlich sind die Seilbahnbefürworter ziemlich dämlich. Haben sie doch dem begabten Wählerstimmenabgreifer Mangold eine Steilvorlage geliefert. In gefühlt 117 Anzeigen für geschätzt eine halbe Million Euro geriert er sich in alter Masche als Stadtbildbewahrer und positioniert sich gegen die Seilbahn: "Vor allem die Berg- und Talstation einer solchen Bahn würden der Altstadt bzw. der Natur auf dem Georgsberg empfindliche Wunden zufügen, eine Schneise in die Bewaldung schlagen und das Stadtbild zerstören." Kleine Frage dazu: Woher weiß der Mann das? Kennt der schon konkrete Pläne? Kann er in die Zukunft blicken? Oder ist das nur ganz, ganz billiger Stimmenfang bei der nicht ganz kleinen Gruppe der Baumstreichler? Ich bin schon auf die nächsten Anzeigen gespannt. "Temelin abschalten, Delfine retten, WM verlegen, Stadtturm glätten, Kim Jong-un und Putin weg, der Anger wird ein Fahrradweg. Mit mir als OB wird alles wahr – Euer Urban Superstar."
Damit wir uns nicht falsch verstehen. All denen, die uns vorgeworfen haben, dass wir von Wahlinfo-Passau uns für die Seilbahn ausgesprochen haben, sei folgendes gesagt. Wir wissen schon auch, dass es vordringlichere Probleme gibt. Und wir wollen auch keine Seilbahn auf Teufel komm raus. Aber wenn es eine stadtbildverträgliche Lösung gibt (und die gibt es sicher, wenn man das Ganze nicht dogmatisch sieht), wenn es eine Investorenlösung ohne größere finanzielle Belastung für die Stadt gibt und wenn man die Bürger dafür begeistern kann – warum sollte man dann keine Seilbahn bauen? Weil der Herr Greipl und der Herr Mangold dagegen sind? Ach so...
Von der Oberbürgermeisterunterstützungspartei SPD hat man die vergangenen sechs Jahre nicht viel mitgekriegt, bis auf das eine Mal, wo der Sturm das Internet verbieten wollte. Nachdem man also als Schweizer Garde des Oberbürgermeisters ohnehin nichts zu melden hat, hat man einfach dieselbe Liste aufgestellt wie die letzten dreimal. Merkt ja eh keiner und wurscht ist es sowieso. Hauptsache der Jürgen wird OB. Solidarität!
Dass der Synek Charly ein guter und integrer Mann ist, ändert leider nichts an der Tatsache, dass es die Grünen als Original, wie oben schon erwähnt, ziemlich schwer haben, sich gegen die Passauer Skurrilität ÖDP zu behaupten. Für Synek und Träger wird es wohl reichen und Frau Tausch könnte sich als würdige Frankenberger-Nachfolgerin vor den Bayerwald-Tätowierten drängen. Nein, war nur Spaß. Ist ja eine ernsthafte Angelegenheit, so eine Wahl. Schwer haben werden es auch die Freien Wähler ohne das alte Schlachtross. Irgendwie ist es ja schade. Stell Dir mal vor, der Feuerer ist weg und dafür kommt der Haimerl wieder. Oder der Atzinger. Nicht auszudenken. Contra Pro Passau – soviel steht fest.
Hab ich wen vergessen?
Deine Kathi
Liebe Kathi!
Niemand Geringeren als die alte, stolze CSU-huhu. Haben wir die letzten Monate noch gescherzt und angedeutet, dass die Schwarzen wohl personelle Probleme haben, wissen wir es seit letztem Samstag ganz genau. Abgesehen von der OB-Kandidatin, auf die ich später noch zu sprechen kommen möchte, gibt es ja auf den Plätzen 1-10 aber so überhaupt keine Überraschung. Welche Überraschungen der Herr Karl da zu sehen vermag, entzieht sich leider meiner Vorstellungskraft. Das Schlimmste ist allerdings, dass es halt in unseren Breitengraden eine unbeeindruckte CSU-Wählerschaft gibt, die dem ganzen Trauerspiel noch etwas abgewinnen kann. Um es mit dem Monaco Franze zu sagen: "Viel schlimmer ist, dass wir in Passau ein Wählerpublikum haben, das hint' und vorn von nix was versteht und sogar jeden Reinfall zu einem einmaligen Erlebnis hochjubelt." Das wäre jetzt Wählerbeschimpfung, wenn ich nicht noch anfügen würde: Ich glaube, dass es diesmal anders kommt.
Dass die Frau Weber zumindest versucht, selbstbewusst aufzutreten, ist ja durchaus lobenswert. Allerdings frage ich mich schon, ob sie das alles ernst meint. "Ich bin ungern zweite Siegerin", hat sie angeblich gesagt. War das auch schon Satire? Will sie damit ausdrücken, dass sie, nachdem ein Sieg ja doch mehr als unwahrscheinlich ist, lieber dritte Siegerin hinter dem spinatähnlichen Gemüse werden möchte? Oder will sie uns damit sagen, dass sie sich vom CSU-Planungsstab hat breitschlagen lassen, aber ungern? Oder glaubt sie wirklich, dass sie eine Chance hat? Das wäre dann ja wirklich lustig. Lustig ist sie scheinbar eh, sonst hätte sie sich für ihre Facebookseite nicht auf Wahlinfo-Passau bedient und außerdem als "e" im "Wer" das gespiegelte Logo vom Oberjürgen verwendet. Jetzt fehlt dann bloß noch, dass sie "Wer-Jürgen-kennt-wählt-Rosemarie-Plakate" aufhängt und sie ist eine ebenbürtige Wahlkämpferin.
Wer die CSU verstehen will, muss das System Seehofer verstehen. Die FAS hat es vorvergangenen Sonntag gut beschrieben. Die Starken köpfen und sich mit Schwachen umgeben. Damit ist ausdrücklich nicht der von mir aufs Höchste geschätzte Dr. Andi gemeint, dem ich auf dem Weg zur Weltherrschaft weiterhin alles Gute wünsche, sondern das ausgetauschte bzw. geschwächte CSU-Bundeskabinett. Was auf Bundes- und Landesebene zumindest im Bezug auf Machterhalt und -ausbau ganz gut funktioniert, ist in Passau in den letzten Jahren eher in die Hose gegangen. Da haben die alten Seilschaften keinen nach vorne gelassen und jetzt wundert man sich, dass geeigneter Nachwuchs fehlt. Egal, Frau Brummer wirds schon richten.
Jetzt zu einem ernsten Thema. Seit ein paar Stunden bin ich ernsthaft verunsichert. Der freieste Herausgeber aller Zeiten meinte nämlich, der Präsident müsse sich neuerdings gut überlegen, was er schreibe und zwar deshalb, weil er für die FDP kandidiere. Touché. Also fast. Aber auch nur dann, wenn er für die FDP kandidieren würde. Tut er aber gar nicht. Er kandidiert doch für Starkes Passau/FDP. Und Starkes Passau besteht ja praktisch ausschließlich aus Satirikern. Außerdem überlegen wir uns hier seit jeher gut, was wir schreiben – auch wenn das keiner merkt. Im Übrigen sollen jetzt die Bürgerblick-Leser auf Facebook kommentieren, ob der Präsident weiterhin für den Bürgerblick schreiben darf. Hätten wir uns jemals eine Perversion ausdenken sollen, die uns in unserem Hobby-Satiriker-Leben noch zustößt, auf diese wären wir nicht gekommen.
Menschen, die Kommentare auf Facebook schreiben, ist ja abgesehen von schlechtem Sex vor allem auch die große intellektuelle Kompetenz eigen, Politisches, Philosophisches und beispielsweise auch Satirisches dialektisch zu beurteilen. Jetzt würde ich den Facebook-Kommentatoren gerne noch ein paar Argumente als Entscheidungshilfe mitgeben, wüsste ich nicht, dass Menschen, die auf Facebook kommentieren, gar nicht in der Lage sind, einen solch langen Text bis hierhin zu lesen. Egal, vielleicht richtet es ihnen jemand aus. Die Themen für die nächsten BB-Kolumnen wären also folgende: 1. Plädoyer für eine höhere Besteuerung der niedrigen Einkommen. 2. Passauer Liste dissen. 3. Plädoyer für eine extreme Senkung des Spitzensteuersatzes. 4. Freie Wähler dissen. 5. Plädoyer für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. 6. ÖDP dissen. 7. Plädoyer für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Oberklasse-Limousinen. 8. Hartz-4-Empfänger dissen...
Ein letzter Satz an alle Spaßbremsen hier, bzw. eine Frage: Warum soll eigentlich ausgerechnet der Präsident nicht zum Stadtrat kandidieren? Soll das Stadtratsplenum nur mit Waschlers, Dickls und Rüthers besetzt sein? Wäre es nicht ganz sinnvoll, es gäbe einen Blogger im Stadtrat, der sich weiterhin in anderer Weise als die Monopolpresse mit Themen auseinandersetzt und diese Monopolberichterstattung auch einmal korrigieren kann? Der Präsident lässt jedenfalls ausrichten, dass er frisch, fromm, fröhlich und frei weiterhin diesen wunderbaren Blog pflegen wird. Und ein allerletztes Schlusswort: Man kann jemandem durchaus vorwerfen, dass er sich das antut. Man kann ihm aber nicht vorwerfen, dass er sich dann eine bestimmte Liste aussucht. Er muss sich halt die suchen, mit denen er die größte Schnittmenge hat.
Urbi et Orbi und ein gutes Neues Jahr
Euer Tölpel
Das wird ja ein drolliger Wahlkampf. Während man bei der momentanen Präsenz von SPD und CSU den Eindruck hat, es handele sich bei den Beiden um Splittergruppen von Pro Passau, die ein Ergebnis von 3 % ansteuern, macht das "vom Aussehen her dem Spinat ähnliche Gemüse" (Wikipedia) Mangold einen auf dicke Hose und tut so, als wäre er amtierender und zukünftiger OB. Die Passauer Liste muss mit der Blechtrommel durch die Stadt laufen, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden, die Freien Wähler nerven wie immer mit Welterklärungsversuchen in Times New Roman auf uringelbem Hintergrund, die Grünen sind untergetaucht und die Liste Starkes Passau/FDP wird wegen des Präsidenten ohnehin stärkste Kraft im Passauer Stadtrat. Aber der Reihe nach.
Warum man die Zombie-Truppe Pro Passau auch noch gebraucht hat, erschließt sich hoffentlich nicht einmal dem Wähler. Patriotisch und sozial möchten sie sein und deshalb wollen sie den Europäischen Wochen den Zuschuss von 150.000 Euro streichen und damit Sozialwohnungen bauen. Naja, oder halt eine Wohnung. Oder eine halbe. Oder einen Stellplatz. Wie nennt man das noch mal? Genau!
Apropos Populismus. Eigentlich sind die Seilbahnbefürworter ziemlich dämlich. Haben sie doch dem begabten Wählerstimmenabgreifer Mangold eine Steilvorlage geliefert. In gefühlt 117 Anzeigen für geschätzt eine halbe Million Euro geriert er sich in alter Masche als Stadtbildbewahrer und positioniert sich gegen die Seilbahn: "Vor allem die Berg- und Talstation einer solchen Bahn würden der Altstadt bzw. der Natur auf dem Georgsberg empfindliche Wunden zufügen, eine Schneise in die Bewaldung schlagen und das Stadtbild zerstören." Kleine Frage dazu: Woher weiß der Mann das? Kennt der schon konkrete Pläne? Kann er in die Zukunft blicken? Oder ist das nur ganz, ganz billiger Stimmenfang bei der nicht ganz kleinen Gruppe der Baumstreichler? Ich bin schon auf die nächsten Anzeigen gespannt. "Temelin abschalten, Delfine retten, WM verlegen, Stadtturm glätten, Kim Jong-un und Putin weg, der Anger wird ein Fahrradweg. Mit mir als OB wird alles wahr – Euer Urban Superstar."
Damit wir uns nicht falsch verstehen. All denen, die uns vorgeworfen haben, dass wir von Wahlinfo-Passau uns für die Seilbahn ausgesprochen haben, sei folgendes gesagt. Wir wissen schon auch, dass es vordringlichere Probleme gibt. Und wir wollen auch keine Seilbahn auf Teufel komm raus. Aber wenn es eine stadtbildverträgliche Lösung gibt (und die gibt es sicher, wenn man das Ganze nicht dogmatisch sieht), wenn es eine Investorenlösung ohne größere finanzielle Belastung für die Stadt gibt und wenn man die Bürger dafür begeistern kann – warum sollte man dann keine Seilbahn bauen? Weil der Herr Greipl und der Herr Mangold dagegen sind? Ach so...
Von der Oberbürgermeisterunterstützungspartei SPD hat man die vergangenen sechs Jahre nicht viel mitgekriegt, bis auf das eine Mal, wo der Sturm das Internet verbieten wollte. Nachdem man also als Schweizer Garde des Oberbürgermeisters ohnehin nichts zu melden hat, hat man einfach dieselbe Liste aufgestellt wie die letzten dreimal. Merkt ja eh keiner und wurscht ist es sowieso. Hauptsache der Jürgen wird OB. Solidarität!
Dass der Synek Charly ein guter und integrer Mann ist, ändert leider nichts an der Tatsache, dass es die Grünen als Original, wie oben schon erwähnt, ziemlich schwer haben, sich gegen die Passauer Skurrilität ÖDP zu behaupten. Für Synek und Träger wird es wohl reichen und Frau Tausch könnte sich als würdige Frankenberger-Nachfolgerin vor den Bayerwald-Tätowierten drängen. Nein, war nur Spaß. Ist ja eine ernsthafte Angelegenheit, so eine Wahl. Schwer haben werden es auch die Freien Wähler ohne das alte Schlachtross. Irgendwie ist es ja schade. Stell Dir mal vor, der Feuerer ist weg und dafür kommt der Haimerl wieder. Oder der Atzinger. Nicht auszudenken. Contra Pro Passau – soviel steht fest.
Hab ich wen vergessen?
Deine Kathi
Liebe Kathi!
Niemand Geringeren als die alte, stolze CSU-huhu. Haben wir die letzten Monate noch gescherzt und angedeutet, dass die Schwarzen wohl personelle Probleme haben, wissen wir es seit letztem Samstag ganz genau. Abgesehen von der OB-Kandidatin, auf die ich später noch zu sprechen kommen möchte, gibt es ja auf den Plätzen 1-10 aber so überhaupt keine Überraschung. Welche Überraschungen der Herr Karl da zu sehen vermag, entzieht sich leider meiner Vorstellungskraft. Das Schlimmste ist allerdings, dass es halt in unseren Breitengraden eine unbeeindruckte CSU-Wählerschaft gibt, die dem ganzen Trauerspiel noch etwas abgewinnen kann. Um es mit dem Monaco Franze zu sagen: "Viel schlimmer ist, dass wir in Passau ein Wählerpublikum haben, das hint' und vorn von nix was versteht und sogar jeden Reinfall zu einem einmaligen Erlebnis hochjubelt." Das wäre jetzt Wählerbeschimpfung, wenn ich nicht noch anfügen würde: Ich glaube, dass es diesmal anders kommt.
Dass die Frau Weber zumindest versucht, selbstbewusst aufzutreten, ist ja durchaus lobenswert. Allerdings frage ich mich schon, ob sie das alles ernst meint. "Ich bin ungern zweite Siegerin", hat sie angeblich gesagt. War das auch schon Satire? Will sie damit ausdrücken, dass sie, nachdem ein Sieg ja doch mehr als unwahrscheinlich ist, lieber dritte Siegerin hinter dem spinatähnlichen Gemüse werden möchte? Oder will sie uns damit sagen, dass sie sich vom CSU-Planungsstab hat breitschlagen lassen, aber ungern? Oder glaubt sie wirklich, dass sie eine Chance hat? Das wäre dann ja wirklich lustig. Lustig ist sie scheinbar eh, sonst hätte sie sich für ihre Facebookseite nicht auf Wahlinfo-Passau bedient und außerdem als "e" im "Wer" das gespiegelte Logo vom Oberjürgen verwendet. Jetzt fehlt dann bloß noch, dass sie "Wer-Jürgen-kennt-wählt-Rosemarie-Plakate" aufhängt und sie ist eine ebenbürtige Wahlkämpferin.
Wer die CSU verstehen will, muss das System Seehofer verstehen. Die FAS hat es vorvergangenen Sonntag gut beschrieben. Die Starken köpfen und sich mit Schwachen umgeben. Damit ist ausdrücklich nicht der von mir aufs Höchste geschätzte Dr. Andi gemeint, dem ich auf dem Weg zur Weltherrschaft weiterhin alles Gute wünsche, sondern das ausgetauschte bzw. geschwächte CSU-Bundeskabinett. Was auf Bundes- und Landesebene zumindest im Bezug auf Machterhalt und -ausbau ganz gut funktioniert, ist in Passau in den letzten Jahren eher in die Hose gegangen. Da haben die alten Seilschaften keinen nach vorne gelassen und jetzt wundert man sich, dass geeigneter Nachwuchs fehlt. Egal, Frau Brummer wirds schon richten.
Jetzt zu einem ernsten Thema. Seit ein paar Stunden bin ich ernsthaft verunsichert. Der freieste Herausgeber aller Zeiten meinte nämlich, der Präsident müsse sich neuerdings gut überlegen, was er schreibe und zwar deshalb, weil er für die FDP kandidiere. Touché. Also fast. Aber auch nur dann, wenn er für die FDP kandidieren würde. Tut er aber gar nicht. Er kandidiert doch für Starkes Passau/FDP. Und Starkes Passau besteht ja praktisch ausschließlich aus Satirikern. Außerdem überlegen wir uns hier seit jeher gut, was wir schreiben – auch wenn das keiner merkt. Im Übrigen sollen jetzt die Bürgerblick-Leser auf Facebook kommentieren, ob der Präsident weiterhin für den Bürgerblick schreiben darf. Hätten wir uns jemals eine Perversion ausdenken sollen, die uns in unserem Hobby-Satiriker-Leben noch zustößt, auf diese wären wir nicht gekommen.
Menschen, die Kommentare auf Facebook schreiben, ist ja abgesehen von schlechtem Sex vor allem auch die große intellektuelle Kompetenz eigen, Politisches, Philosophisches und beispielsweise auch Satirisches dialektisch zu beurteilen. Jetzt würde ich den Facebook-Kommentatoren gerne noch ein paar Argumente als Entscheidungshilfe mitgeben, wüsste ich nicht, dass Menschen, die auf Facebook kommentieren, gar nicht in der Lage sind, einen solch langen Text bis hierhin zu lesen. Egal, vielleicht richtet es ihnen jemand aus. Die Themen für die nächsten BB-Kolumnen wären also folgende: 1. Plädoyer für eine höhere Besteuerung der niedrigen Einkommen. 2. Passauer Liste dissen. 3. Plädoyer für eine extreme Senkung des Spitzensteuersatzes. 4. Freie Wähler dissen. 5. Plädoyer für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. 6. ÖDP dissen. 7. Plädoyer für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Oberklasse-Limousinen. 8. Hartz-4-Empfänger dissen...
Ein letzter Satz an alle Spaßbremsen hier, bzw. eine Frage: Warum soll eigentlich ausgerechnet der Präsident nicht zum Stadtrat kandidieren? Soll das Stadtratsplenum nur mit Waschlers, Dickls und Rüthers besetzt sein? Wäre es nicht ganz sinnvoll, es gäbe einen Blogger im Stadtrat, der sich weiterhin in anderer Weise als die Monopolpresse mit Themen auseinandersetzt und diese Monopolberichterstattung auch einmal korrigieren kann? Der Präsident lässt jedenfalls ausrichten, dass er frisch, fromm, fröhlich und frei weiterhin diesen wunderbaren Blog pflegen wird. Und ein allerletztes Schlusswort: Man kann jemandem durchaus vorwerfen, dass er sich das antut. Man kann ihm aber nicht vorwerfen, dass er sich dann eine bestimmte Liste aussucht. Er muss sich halt die suchen, mit denen er die größte Schnittmenge hat.
Urbi et Orbi und ein gutes Neues Jahr
Euer Tölpel