Mittwoch, 24. Februar 2010

Wir haben doch alle nichts gewusst!

Bürger, Stadt Passau und Medien!

Seid Ihr alle nicht mehr ganz bei Trost? Da schreibt heute allen Ernstes der Christian Karl in der Überschrift "Überraschung über Gevatters neuen Nebenerwerb als Makler" und außerdem hätten die Aufsichtsräte "das mit offenen Mündern zur Kenntnis genommen."

Hierzu ist festzustellen, dass Gevatters Nebentätigkeit seit längerer Zeit bekannt ist und unter anderem auch hier bereits thematisiert wurde.

Was uns aber wirklich in die totale Raserei treibt, ist die Tatsache, dass immer wieder vom "wasserdichten Vertrag" die Rede ist. Was seid Ihr eigentlich für Hosenscheisser? Da ist einer immer mal wieder krank und dann kurz wieder nicht, ist aber trotzdem Geschäftsführer einer GmbH, die massenweise Kohle verbrannt hat, was - wie wir auch heute erfahren durften - massiv vom kommunalen Prüfungsverband bemängelt wurde und makelt jetzt auch noch frech mit Immobilien, während er aber natürlich sein "wasserdichtes" Geschäftsführergehalt weiterbezieht. Abgesehen davon, dass wir juristischen Doofies hier uns nicht vorstellen können, dass im "wasserfesten Vertrag" auch steht, dass der Geschäftsführer auch ausdrücklich seine GmbH schädigen darf, nähert man sich doch dieser Angelegenheit nicht mehr auschließlich auf zivilrechtlichem Weg. Da fährt man doch jetzt langsam mal die ganz groben Geschütze auf. Oder man steckt den Kopf in den Sand und sagt dann am Schluss: Das haben wir doch alles gar nicht gewusst. Aber dafür gibt es ja Wahlinfo-Passau. Wir hauen Euch das dann um die Ohren.

Eine kleine Geschichte zum Schluss... Auf einmal erfährt man, dass es bei der Bundeswehr entwürdigende Aufnahmerituale gab und in kirchlichen Internaten sexuellen Missbrauch und Schläge. Wir sind schockiert! Das hat ja tatsächlich jahrzehntelang kein Mensch gewusst. Niemand hat was gewusst und niemand hat was gesagt. Weil eben keiner was gewusst hat - schade. Übrigens: Es gibt in Passau einen Kindergarten, da war bis vor kurzem eine Ordensschwester tätig, die hat den Kindern, wenn sie böse waren (was kleine Kinder ja auch dauernd sind) einen Hundemaulkorb umgehängt, den sie dann eine Zeitlang tragen mussten. Kann aber eigentlich gar nicht stimmen, die Geschichte. Dass es so war, weiß nämlich nur der Verfasser dieser Zeilen. Alle Anderen wissen nur, wie nett und lieb und aufopfernd die Schwester war.

Es lebe die Amnesie!

Der Präsident

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Im Ilzstadtkindergarten wird den Kindern kein Hundemaulkorb aufgesetzt. Da gibt es nämlich keine Klosterschwestern. Also kommt nur St. Nikola oder Hals in Frage.

Anonym hat gesagt…

Liest hier eigentlich kein Staatsanwalt mit? Und sind wir nicht irgendwann im Bereich der Offizialdelikte? So langsam nervt dieses tatenlose Herumgeeiere der inzwischen verantwortlichen Politiker schon. So wie es aussieht hat eine Oligarchie jahrelang in Passau gemacht, was sie wollte; dafür wohl auch noch Kohle von wirtschaftlich interessierter Seite bekommen und das ist alles "wasserdicht"?

Anonym hat gesagt…

jetzt muss ich mal was richtig stellen.

Josef G. ist nicht mehr Geschäftsführer der WGP seit 2006. Also hat das Immobilienmakeln normalerweise keinen Einfluß mehr auf seine Tätigkeit (wenn man das noch so bezeichnen kann) bei der Event. Noch mehr Schaden anrichten kann er ja sowieso nicht mehr ... das hat er ja schon zu genüge gemacht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass, wenn bei einem Immobiliengeschäft der Name Gevatter fällt, irgendjemand was von ihm vermittelt oder angeboten haben möchte.

Ach übrigens, seit bei der Event sehr genau auf Rechnungen von Geschäftsessen geachtet wird, verzichtet Herr G. aus O. auf den jährlichen Fischschmaus am Aschermittwoch mit der gesamten Familie.
Ich frag mich nur warum ????
Namensfindung für die Rechnung war doch früher auch kein Problem ;-)

Anonym hat gesagt…

Dem Präsident sei gedankt, dass er häufig seinen Finger in PNP-Wunden legt. Aber heute gibt es auch Positives: Die Wahrheit in Sachen Nordtangenten-Wahnsinn. Das war gut nach all der Falschinformation zuvor und anderswo.

wahlinfo-passau hat gesagt…

Ich habe heute gar nichts gegen die PNP. Christian Karl beschreibt ja nur den ganzen Wahnsinn. Ich finde es nur unglaublich, dass die Aufsichtsräte angeblich überrascht sind.

Über das Nordtangenten-Thema werden wir wohl noch öfter sprechen müssen. Lieber Thomas Seider - weiter so!

cassiel hat gesagt…

@ letzter Anonym

Ich habe die Zeilen des Präsidenten nicht als PNP-Schelte gelesen. Das war heute doch einmal wieder eine höchst befriedigende Lektüre des Lokalteils. So hätten wir es gerne weiterhin!

;-)

Anonym hat gesagt…

Heute ist die Welt in Ordnung.
1. Im Blog lese ich ein lustiges Präsidenten-Geschichterl über schwarze Pädagogik, dazu Einwürfe mit dem Ruf nach dem Staatsanwalt und nette Insiderinfos übers Fischessen.
2. In der PNP lese ich, dass die Event Mist baute, dass Gevatter den Alt-OB übers Ohr haute, dass der Dickl mit Schalding doch nicht so recht hatte und dass die Nordtangente Unsinn wäre.
3. In der AS lese ich nichts. Gibt's nämlich heute nicht.

Noch ein paar so Tage und: Passau leuchtet.

Anonym hat gesagt…

Klasse Tag!

Cassiel is back und der Präsident und ich hatten die gleiche Kindergarten"schwester" :)

Anonym hat gesagt…

Alles Kommentare, die aus der Seele sprechen, aber eines ist mir dazu noch aufgefallen:

Freitag, 16. Oktober 2009
HH, Landkreisredaktion!

Überschrift diesmal: "Wir haben doch alle nichts gewusst".

Anonym hat gesagt…

na und?

Anonym hat gesagt…

Irgendwann - nach dem Tod meines Vaters - werde ich seine selbst geschriebenen Memoiren veröffentlichen. - Er war im Studienseminar in Passau in den 30er bzw. 40er Jahren. Zumindest so lang, bis dann nach Ende des Kriegs ein Lazarett draus wurde, und der Unterricht wegen Chaos ausfiel. Dort waren alle Buam aus bildungsfernen Regionen des Bayerwalds im Internat mit Zielrichtung "Pfarrer werden". Das war halt das einzige Gymnasium für die Schlaueren ... Nein, es gab keine Hundemaulkörbe. Nur 40-Knaben-Schlafsäle, mangelnde Sanitäreinrichtungen und "Studierzeiten" (schweigend und im Stehen).
Ist halt zu lang her und zu wenig zeitgeistig, als dass sich jemand damit beschäftigt. Hundemaulkörbe haben wenigstens den Vorteil, dass der Mensch noch sprechen kann, der sie anziehen muss.