Lieber Tölpel!
Jetzt weiß ich endlich, wer bei der PNP so viel Geld kostet, das man jetzt dann demnächst an anderer Stelle wieder reinholen will - der Danninger! Dem hat Frau TD offensichtlich einen VHS-Kurs "Kreatives Schreiben" spendiert, weil wie sonst kämen da heute Sätze zustande wie: "Braun gestrichene Betonwände mit Mansardencharakter, nackt und existenziell wie eine Skulptur von Rudolf Wachter. Tageslicht dringt nur durch einen Schacht über dem Treppenauge und hinter einer Stellwand gibt ein schmales Fenster den Blick frei auf die Altstadt. Sonst nichts. Nada." Leck mich am Arsch! Der Danninger! Am Ende habe ich den immer unterschätzt. Ganz kurze Sätze. Spiegelesk geradezu. Der ist ja ein waschechter Journalist. Sonst nichts. Nada.
Da gibts aber noch ein paar, die man mal ein bisschen fördern müsste in der Lokalredaktion. Nicht dass da nicht alle Superspitzen-Journalisten wären. Das steht ja außer Frage. Das Einzige, womit ich mich einfach nicht anfreunden kann, sind diese Zonen-Idiome, die vor 1990 bei uns kein Mensch gekannt und benutzt hat. "Etwas andenken" - puhhh, da schüttelts mich immer noch. Auch: "Fakt ist" - daran gewöhne ich mich in hundert Jahren nicht. Oder "Kulturschaffender" - dafür gibts auch BRD (auch ein Zonen-Wort)-Worte. Aufgemerkt und aufgepasst: Es gibt einzig und allein eine postive Sache, die wir aus der DDR übernommen haben - das ist der Grünpfeil. Sonst nichts. Nada.
Der Synek will den Franz-Josef-Strauß-Flughafen und die Franz-Josef-Strauß-Brücke umbenennen. Da war nämlich ein Mann namens Wilhelm Schlötterer bei den Grünen und hat denen aus eigener Höherer-Beamten-Erfahrung erzählt, was FJS für ein Halunke war. Unglaublich! Das ist ja ganz was Neues. Ich dachte immer, der Strauß war ein Heiliger. Fast wie ein Priester oder ein Internatspräfekt oder Ähnliches. Dabei hat der ganz krumme Geschäfte gemacht, sagt der Schlötterer. Spaß beiseite. Abgesehen davon, dass der Strauß schon einer der allergrößten Mafiosi war, haben doch die meisten Politiker damals noch viel mehr Dreck am Stecken gehabt als heute z.B. der Huber oder der Guttenberg. Nur damals war halt die Presse personell-investigativ noch nicht ganz so gut aufgestellt oder sie wurde einfach kaltgestellt und außerdem war der akzeptierte politische Verhaltenskodex ein anderer. Keine Sau hätte jemals danach gefragt, wen welcher Politiker auf seine politischen Reisen mitgenommen hat. Viele der in der Retrospektive so hochgelobten und verehrten Nachkriegspolitiker, nach denen heute Straßen, Flughäfen und was weiß ich benannt sind, wären heute schon dreimal zurückgetreten oder säßen im Gefängnis. Sonst nichts. Nada.
Der Kuhls hat es jetzt den Stadträten und uns allen nochmals ganz genau erklärt, dass der Kauf der "sauren Wiese" (Oberjürgen) in Schalding und auch der Kaufpreis völlig in Ordnung waren. Auch hier bin ich wieder richtig überrascht. Hätte ich den Rathaus-Juristen Kuhls doch eher so eingeschätzt, dass er dem Zankl und der CSU den wahlkampfstrategisch nicht ganz schädlichen Kauf volle Pulle um die Ohren haut. Das wäre doch eigentlich eher seine Art - Dr. Rambo Schlötterer-Kuhls, der gnadenlose Schrecken der Stadtverwaltung. Tja, so kann man sich in einem Menschen täuschen. Dass ein Preis für Fast-schon-Bauerwartungsland gezahlt wurde, dass kein Rücktrittsrecht vereinbart wurde - alles scheißegal. Dass allerdings der Dickl von der CSU jetzt schon wieder einen auf dicke Hose macht und den OB "rüffelt", weil er keinen Investor herbeizaubert, ist schon ziemlich dreist. Die sollen doch lieber froh sein, dass sie schon wieder mal mit einem blauen Auge davon gekommen sind, statt frech herumzudickeln. Ich schätze mal ganz schwer, die Wiese bleibt Wiese bleibt Wiese. Sonst nichts. Nada.
Hast Du eigentlich auch solche Frühlingsgefühle, mein Tölpelchen, fragt sich kribbelig
Deine Kathi
Liebe Kathi!
Ich habe natürlich Frühlingsgefühle, allerdings muss ich auch sagen, dass das plump-dreiste Auftreten einiger Politikschaffenden (Auch ein schönes Wort, gell? Hab ich das erfunden oder gibts das schon?) mir fast ein bisschen die Laune vermiest. Herumgedickel - mei, irgendwie muss er ja auch zeigen, dass es ihn gibt; aber was der makelnde und mäkelnde Geschäftsführer im Zwischenkrankenstand so aufführt, ist wirklich nicht schlecht. Er fühle sich gemobbt, hat er beim Interview gleich zwei PNP-Redakteuren anvertraut. Dazu nur noch ganz kurz mein Statement, weil mich das Thema wirklich aufregt: Dass Joseph Gevatter nichts dafür kann, dass die GGP und die Event zum Schuldenmachen geschaffen wurden, gibt ja auch jeder zu, der sich mit der Materie ein bisschen beschäftigt. Dass er aber jetzt beleidigt ist und lapidar sagt "Wer macht in 30 Berufsjahren keine Fehler?", zeugt von gestörter Selbstwahrnehmung und/oder zynischer Überheblichkeit. Taschenspieler-Bilanzierungstricks als finanziellen Vorteil zu verkaufen oder die Causa "Saure Wiese" als "extrem günstigen Kauf" zu bezeichnen, zeigt ganz deutlich, dass Herr Gevatter entweder alle anderen für blöd hält oder sich das alles wirklich selbst eingeredet hat. Was die Event sonst noch alles verbockt hat (einfach mal im Archiv nachschauen, wenn die Erinnerung schwindet), muss ich hier nicht aufzählen. Und von den lustigen Geschäftsessen zu Wendl-Zeiten wird auch viel kolportiert. Aber lassen wir das und freuen uns auf den Frühling.
Was mich auch freut, ist, dass den Nordtangenten-Betonköpfen aber wirklich jeder klarmacht, dass es für ihre Nord- und Süd- und sonstigen Umfahrungen überhaupt keinen Bedarf gibt. Jetzt haben die Österreicher mitgeteilt, dass man für 7 Thyrnauer und 8 Hauzenberger keine Donaubrücke und keine neue Straße braucht. Tja, und eine Nordumfahrung gibts ja schon, wie wir alle wissen. Führt bis Aicha und dort gibts dann eine Autobahn. Die Wahrheit tut oft weh.
Ganz zum Abschluss muss ich noch ausnahmsweise die CSU loben. Und sogar die Freien Wähler. Selbstverständlich muss die Passauer Altstadt oder zumindest Teile davon Weltkulturerbe werden! Wenn ich mir anschaue, wo sonst überall auf der Welt dieses Taferl hängt und wenn sogar dieses düster-gotische Regensburg mit dabei ist, hat es Passau schon lange verdient, dazu zu gehören.
In diesem Sinne und um mit Deinem Einstiegsthema zu schließen: Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Dein Tölpel
10 Kommentare:
Zum Thema "CSU loben" (I): Ist eigentlich bekannt, dass Herr Waschler (der jetzt auf pro Weltkulturerbe macht), Mitglied der CSU-Landtagsfraktion war, die 2005 den potentiell erfolgsversprechenderen Antrag der Grünen auf Aufnahme des Donautals (inklusive Passau) ins Weltkulturerbe abgelehnt hat?
Zum Thema "CSU loben" (II): Herr Kobler hat als Chefbetonierer an dieser Stelle schon oft und völlig zurecht eins übergebraten bekommen. Aber seine außenpolitischen Ambitionen! Ich meine jetzt nicht die unglückliche Kroatien-Aktion (vgl. SPIEGEL 2009), sondern aktuell die Türkei-Kiste. Spricht der sich doch glatt für einen EU-Beitritt der Türkei aus (mit O-Ton auf B5)! Geopolitisch und so!
Respekt! Da hat er aber noch einige Argumentationsarbeit in seiner Partei vor sich.
"Kurs für kreatives Schreiben"? I wo. Da reicht es, dass die Lokalredakteure täglich am Eggendobl beim Arbeitsgericht vorbeigehen müssen, aus dem alle naslang der werte Gatte von TD rauskommt. Das kurbelt dann das Gehirn zu solche geschwurbelten Ergüssen an. Sonst braucht es da nichts. Nada.
Im übrigen: Sehr lustige Kolumne.
Gestürzte Helden
Jetzt, da alle rufen „kreuziget sie“ und die Herren Joseph Gevatter und Herbert Wendl geprügelt werden und für fast jede Sünde herhalten müssen, möchte ich einen Text einbringen, den ich zugeschickt bekommen habe. Der bekannte Publizist Hannes Burger hat am 9. Januar 2005 ein wahres Jubellied in der großen „Welt“ auf die beiden „Superstars“ aus Passau angestimmt. Vom Erfolgskonzept war da die Rede und den Geschäftsführern, die wie Unternehmer handeln konnten. Aber das politische Gedächtnis ist bekanntlich schlecht. Der Herr Gevatter wird auf Rathausgeheiß sogar von Einladungslisten gestrichen und bei Begrüßungen übergangen.
Lieber Tölpel.3!
Diese Kritik mag im Grundsatz berechtigt sein und der Abstieg im gesellschaftlichen Ansehen ist sicherlich ganz bitter. Aber zum einen tut der Herr GF ziemlich viel dafür, sein Ansehen zu zerstören - gerade auch durch diese totale Sturheit und Uneinsichtigkeit - und zum anderen prallt diese Kritik an uns hier zumindest völlig ab. Wir haben lediglich konkrete Kritik an konkretem Fehlverhalten geäußert.
Und noch eins: Auch wir können uns noch gut erinnern an die Jubelarien über die GGP und die tolle Verwaltungsreform der Stadt Passau. Vielleicht hat man sich einfach getäuscht? Vielleicht hat man da im Grundsätzlichen einen Fehler gemacht? Wer weiß...
Das Mediatoren-Team von Wahlinfo-Passau
Es war eben doch a l l e s schlecht. Auch der Grünpfeil! Denn auch er ist nicht stringent. Er gibt nämlich nicht wirklich "grün" im Gegensatz zu dem anderen, dem leuchtenden grünen Pfeil. Er müßte gelb sein. (Sag das mal dem Andi Scheuer!)
Drum mußten sich die blöden Wessis nach hunderttausend Unfällen erstmal lernen, daß jetzt nach dem Anschluß der Zone das Gegenteil von dem, was gesagt wird, gemeint ist. Grün ist gelb, Wahrheit ist Lüge, Krieg ist Frieden, angemessen ist unangemessen usw.
Der Herr Präsident ist der Ansicht im Vergleich zu früher sei die jetzige Bundesregierung brav und integer?
Staatsmänner wie Strauß, Schmidt, Kohl oder Schröder haben regiert. Wo regiert wird, fallen Späne.
Bei Merkel dagegen hat man den Eindruck, sie führt eine Kindergarten-NGO die Gesetzeskaufmannsladen spielt. So dekadent war Politik nach dem Krieg noch nie. Politisch sind wir unten angekommen. Wirtschaftlich und sozial gehts ab jetzt senkrecht bergab.
@ wahlinfo
Der Tölpel von 1662 ist natürlich die Nummer 1. Bitte nächstens besser aufpassen.
Ob Hannes Burger und seine Artikel so ganz ernst zu nehmen sind, das darf getrost bezweifelt werden. Einerseits gehören bei ihm politische Jubelarien auf die CSU schon seit jeher zum Standard und zudem steht zu befürchten, dass übermäßiger Alkoholkonsum schon seit langem seine Sinne trübt...
Das Loblied vom Burger Hannes wurde doch mit Josef Gevatter`s und Herbert Wendl`s Hilfe verfasst. Mehrmals wurde Burgers Vassungen per Fax hin und her geschickt, bis es den beiden Herren der Geschäftsführung passte.
ER, der Josef, fühlt sich gemobbt ??? Da kann ich nur lachen. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist und wäre es gewesen, sich um seine Mitarbeiter zu kümmern, als die Umstrukturierung der Event begann. Nur da machte er sich kränklich vom Acker und schmiedete sich einen Plan, wie und wie lange er seine Kohle als GF noch bekommen könnte, ohne viel dafür arbeiten zu müssen.
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