Donnerstag, 10. Juli 2008

Der Gastkommentar

So so, Herr Ex-OB,

Sie haben also versucht, Gorbatschow und Co nach der vergurkten Wahl aus Passau auszuladen - wohl nur deshalb, um Ihrem Amtsnachfolger noch richtig eins auszuwischen. Das hätte ja nicht einmal ich Ihnen zugetraut. Und... wer hat es wieder einmal herausgefunden? Natürlich Ihr Lieblingsjournalist in der aktuellen Ausgabe seines Bürgerblicks. Und weil wir schon beim Fragen sind... wer hat (wieder) versucht es zu verschweigen? Genau! Die PNP. Auf Manches in Passau ist eben doch Verlass.

Wir kennen uns ja nun schon eine Weile und eigentlich wissen Sie ja auch, daß ich ein großer Verfechter des Mottos: "Nachgetreten wird nicht!" bin. Hier muß ich mich dann doch noch einmal zu Wort melden. So eine Klein- bzw. Peinlichkeit ist mir selten im Leben untergekommen. Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht? Für mich fällt Ihr Verhalten in die Kategorie der Politik der "verbrannten Erde". Das hätten Sie aber wirklich besser und effektiver gestalten können. Wie? Sie verstehen nicht, was ich meine?

Na dann... Sie hätten z.B. die Stadtgalerie sprengen können damit Ihr Nachfolger im Amt diese nicht eröffnen kann. Sie hätten aber auch einfach den grünen Turm zerstören können, dann hätte Passau nicht dieses Wahrzeichen. Oder aber Sie hätten noch weitere 253 Riesenwippen im Klostergarten aufstellen lassen können, dann wäre es dort so richtig gemütlich geworden. Und was machen Sie? Sie schicken irgendwelche Schriftstücke in die Welt hinaus, die sogar Ihrem Parteifreund Bocklet peinlich sind...

Für mich stellen sich jetzt einige dringende Fragen:

1. Warum ist der Petersburger Gesprächskreis trotzdem nach Passau gekommen? (Wenn Sie es richtig gemacht hätten, dann wäre der Tagungsort vielleicht doch noch nach Hauzenberg verlegt worden.)

2. Wer wußte in der CSU davon? (Und hat Sie von Ihrem albernen Treiben nicht abhalten können.)

3. Gibt es eine Kopie in den Akten des OB-Büros? (Oder haben Sie das Schriftstück doch lieber durch den Aktenvernichter gejagt.)

4. Was, wenn nicht diese Aktion, sehen Sie eigentlich als eine Verletzung des Amtseides, den Sie als Oberbürgermeister vor gut 6 Jahren geleistet haben?

Fragen über Fragen...

Sie haben ja inzwischen genug Zeit... vielleicht antworten Sie hier einmal...

Bis dann...

cassiel
(immer noch schlafgestört)

3 Kommentare:

Fabrizius hat gesagt…

Wenn das wahr ist ...
dann ist das ganz übel nachgetreten.
Kann das ein OB auf Abruf alleine im stillen Kämmerlein in die Wege leiten?

cassiel hat gesagt…

Oh, verehrter Herr Profiler, es scheint wohl wahr zu sein. Allein, es fehlt eigentlich die breite Empörung über ein solches Verhalten. Ich muß zugeben, ich bin in Stilfragen äußerst altmodisch - insofern kann ich mich gar nicht genug darüber aufregen.

Man kann es aber auch als legitimen Versuch einer Intervention im politischen Diskurs und Ränkeschmieden verstehen... warum dann bis heute kein Wort in der PNP zu finden ist, ist mir ein Rätsel.

Aber vielleicht ist die Lochblech-Fassade und ihre farbliche Gestaltung ja wirklich doch viel wichtiger. Nicht wahr Herr Rücker?

Und ab nächsten Montag dürfen wir dann wieder über den "Red-Bag-Day" in der Zeitung lesen; ein letztes Aufbäumen des innerstädtischen Einzelhandels vor der Eröffnung der Stadtgalerie. Und die rot abgeklebten Schaufensterscheiben sind ja der absolute Marketing-Gag.

Anonym hat gesagt…

Ja, wirklich sehr innovativ, dieser RED BAG DAY. Mensch, Herr Hasenöhrl, könnten Sie nicht mal mit Ihrer Agentur so was aufpeppen?
Unser geliebter Alt-OB, der niederbayrische Barack Obama, eloquent und bescheiden, ist eben ein fairer Verlierer. Er war jemand, der die Menschen für eine Sache, für einen Traum begeistern konnte. Mit Mut und Tatkraft. Er blickte stets nach vorne. Ich hätte ihm, wäre ich der Engel auf seiner Schulter, ebenfalls empfohlen das Treffen abzusagen. In Zankl we trust. Haben wir mal, jaja, ich weiß.
Man wird sich seiner Taten erinnern. Schön.
Vielleicht brauchte er auch keinen Engel auf der Schulter – er war selbst einer. Jetzt fliegt er davon und davon und davon und ward nicht mehr gesehen. The new world order. Passau ist doch eine faire, kleine Welt.

Ach: Und was empfehlen wir nun?

1. Zankl könnte Künstler werden. Er könnte wahre Kunstwerke an die Gebäude der Neuen Mitte sprühen. Sein Sohn könnte Tipps geben, selbst mal die Dose in die Hand nehmen. Wie in alten Zeiten. So könnte man Passaus Mitte deutlich verschönern. Ich finde das toll!
2. Zankl könnte eine Werbeagentur eröffnen. Name? ZANKLFlÖTEN.EU – eine Hommage an den Meister H.
3. Zankl wird Kabarettist und gewinnt im Nu das Scharfrichterbeil. Mit spritzigen Pointen durchlebt er erneut auf der Bühne sein ehemaliges Politikerdasein. Knallhart und mit kühlem Blick räumt er mit der Noblesse der Passauer Politik auf. Beste Szene: Wie Zankl den Petersburger Gesprächskreis absagen wollte. Höhepunkt: Ein Gastauftritt von PROF Waschler als Kasperle.