Sonntag, 20. Juli 2014

Heiß

Vielleicht weil es so heiß ist? Vielleicht ist mir deshalb der Stadtbrand von Rom eingefallen, um zu erklären, warum Seehofer so agiert wie weiland Kaiser Nero.

Es heißt ja immer, Nero selbst hätte Rom angezündet. Das stimmt so wahrscheinlich nicht, aber es scheint, als hätte er zumindest den Auftrag dazu gegeben. Womöglich hatte er zwei treu ergebene Diener namens Alexander und Andreas, zu denen er gesagt hat: "Ihr zwei Clowns zündet mir jetzt die Urbs an, anschließend betreiben wir so richtig Obstruktion, machen andere für die Malaise verantwortlich und schlachten sie." Gedacht hat er sich wahrscheinlich: "Und Euch zwei Clowns schlachte ich mit."

Mehr ist es also nicht: Lust an der Zerstörung, destruktive Persönlichkeitsstruktur. Die Maut ist Seehofers persönlicher Stadtbrand. Bereitwillige Beihelfer rekrutiert man ganz einfach, indem man sie zum Minister oder General macht. Und wenn die aus Versehen mitverbrennen? Tja, divide et impera, bzw. burn motherfucker, burn. Wenn dann letztlich das völlig irrsinnige Mautthema verbrannt ist, gibt es nur noch einen Imperator Horst. Stärker und strahlender als je zuvor. PS: Dass man außerdem noch ein paar Christ(demokrat)en kreuzigen kann, schadet ja auch nichts.

Apropos. Dafür, dass die mal ein paar Jährchen verfolgt worden sind und dann selbst die nächsten Jahrtausende die Restmenschheit verfolgt und massakriert haben, haben sie immer noch eine ganz schön große Klappe. So kommentiert der Passauer Bischof Stefan Oster die Tatsache, dass im letzten Jahr im Bistum Passau erfreulicherweise zumindest 2.028 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten sind, mit der Aussage, "diese Entwicklung bedrohe auch das soziale Miteinander." (PNP)

Was will uns der dauerlächelnde Großinquisitor damit sagen? Dass Menschen, die nicht Mitglied in seinem Verein sind, bzw. dem Verein den Rücken zukehren, nicht sozial miteinander leben können? Das kann ja eigentlich gar nicht sein, dass er das so gemeint hat. Das 13. Jahrhundert ist doch schon einige Zeit vorbei. Außerdem würde er damit alle Menschen beleidigen, die in friedlicher Koexistenz mit ihren Nachbarn leben, verantwortungsbewusst ihre Kinder großziehen, sich für die Allgemeinheit engagieren und das nicht obwohl, sondern auch weil sie erkannt haben, dass niemand Kirchen und Religionen braucht, um ein ordentlicher Mensch zu sein. Nein, so kann der das nicht gemeint haben, der ist doch so nett.

Übrigens tritt niemand wegen Tebartz-van Elst aus der Kirche aus, sondern höchstens weil ihn der Limburg-Skandal daran erinnert, dass er eigentlich schon lange hätte austreten wollen.Wenn all die Indifferenten und all die Ängstlichen (die in ihrer Kindheit und Jugend eingeschüchtert wurden, dass der Austritt die schlimmste aller Sünden ist) austreten würden, dann könnte man in den Standesämtern Nachtschichten fahren.

Apropos fahren. Wenn man den mehrfach skizzierten Horrorszenarien Glauben schenken darf, fährt ja von der Ilzstadt auf den Anger bald gar nichts mehr, sondern alles steht. Die Linksabbiegespur muss nämlich weg und zwar deshalb, weil eine Verbreiterung der Fahrspuren unmöglich ist. Vor allem übrigens deshalb, weil ein Felsabtrag unmöglich ist. Noch mal in leichter Sprache: "Unmöglich" bedeutet, dass es keine Lösung gibt. Gar keine. Null komma null. Sag mal, spinnen wir jetzt alle? Also die, die uns erzählen, dass es keine Lösung gibt (außer der mit dem Radtunnel und da gibt es dann kein Felsproblem???), aber vor allem diejenigen, die den Quatsch auch noch glauben? Anderswo untertunneln sie halbe Städte oder Alpenzüge und bei uns kann man die Straße nicht um zwei Meter verbreitern? Dass es sich hier eher um ein Nicht-Wollen als um ein Nicht-Können handelt, ist eigentlich ein waschechter politischer Skandal.

Zum Abschluss noch ein Lichtblick. Nachdem Andreas Dittlmann als einsamer Rufer in der Wüste seit Jahren ein ganzheitliches Marketingkonzept für Passau gefordert hat und dafür von der Verwaltung eher gescholten als gelobt wurde, tut sich jetzt diesbezüglich Verstärkung auf. Georg Steiner, der ja von Stadt-Marketing zumindest halb so viel versteht wie verbeamtete Universal-Spezialisten, schlägt jetzt in dieselbe Kerbe und fordert ein Gesamtkonzept. Mal schauen, ob es dem einer glaubt.

prä

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Gscheidhaferl,
schau dir doch einmal den Felsen ganz von der Nähe an. In die Felsspalten passt mindestens den Riecher, du Naseweis. Und wenn wir schon abreißen, dann aber richtig. Das halbe Niederhaus steht sowieso nur im Weg. Bei einem Tunnel, auch wenn er nur 20Meter entfernt ist, haben wir keine Probleme. Das sage nicht ich, sondern das sagen Leute, die sich seit Jahrzehnten mit genau diesen Felsen fachlich beschäftigen. Aber nichts für ungut, nur immer fest auf die Geologen und Fachleute schimpfen, weil der "gesunde Menschenverstand" reicht doch auch.

Königstreuer hat gesagt…

Ich halte mich an den Spruch:
Alle sagen das geht nicht, dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.

Anonym hat gesagt…

Jawohl, Königstreuer, mit der Einstellung wird auch der Berliner Flughafen gebaut.

Ungläubig hat gesagt…

@ anonym vom 20. Juli:

Und weil zwei Geologen das sagen, heißt das, daß es tatsächlich überhaupt keine Möglichkeit gibt, da was zu machen? Bisschen simpel, diese Logik.

wahlinfo-passau hat gesagt…

Ich habs mir verkniffen...

Anonym hat gesagt…

Maut, Bischof, Tunnel ... alles schön und gut. Was aber macht der Geschäftsführer? Hat der jetzt Schonzeit, oder was?

wahlinfo-passau hat gesagt…

Gibt so viele Geschäftsführer. Welcher denn jetzt?

PAWO-Leser hat gesagt…

Im Impressum der PAWO fehlt mir M. Reitmeier.

paWO-Fanat hat gesagt…

Der war in Elternzeit und dabei hat man ihm angeblich mitgeteilt, dass man nicht mehr braucht und er ganz daheim bleiben kann.

PAWO-Leser hat gesagt…

@ paWO-Fanat
Danke.
Das ist ja fürchertlich!

PNP-Leser hat gesagt…

So geht man bei den Medien in Passau mit den Menschen um. Fast so schlimm wie bei der Kirche. Übrigens wer die Münchner Presse verfolgt wird gelesen haben, dass ausgerechnet er Passauer Anwalt, der hier sich hier mit Hubsi als Retter der Pressefreiheit feiern lässt, in München in Diensten der Familie Haderthauer genau die andere Seite vertritt und dort den Medien wie dem BR den Mund verbieten wollte.

Anonym hat gesagt…

Herr Präsident,
Sie reden wirr. Ist aber für einen Undercover-FDP-Fraggle nichts Ungewöhnliches. Und als Genauigkeitsfreak sollten Sie dem geneigten Publikum Quellen liefern. Quellen, die Ihre Behauptung belegen, Fachleute, Geologen oder wer auch immer behaupteten, ein Felsrückbau sei unmöglich. "Unmöglich" hat allerhöchstens einer der Linksabbiegespurfraggles behauptet dass es behauptet wurde.
Schönen Tach noch.

Anonym hat gesagt…

Was ist denn ein Fraggle? Gemeint ist doch nicht etwa eine Handpuppe mit Kommaschwäche?