Ich schreibe diese Zeilen 18 Stunden nach Schließung der Wahllokale und verfolge natürlich weiterhin interessiert, wer der Glücklichere der zwei Unglücklichen sein wird, der unter Lindner und Habeck künftig Bundeskanzler spielen darf. Das will ich jetzt aber nicht vertiefen, weil Sie als Leser dieser Zeilen das Ergebnis vermutlich bereits kennen. Das Ergebnis, das ich jetzt bereits kenne, ist jenes von Andi Scheuer. 30,7 Prozent der Erststimmen für einen Bundesminister in einem niederbayerischen Wahlkreis ist jetzt – das, glaube ich, kann man so sagen – eher nicht besonders gut.
Man kann das aber auch anders sehen. Ein Herr S. aus Facebook hat am Morgen nach der Wahl ebenda nämlich folgendes veröffentlicht: „Lieber Andreas Scheuer, zu deinem tollen Wahlergebnis im Bundeswahlkreis darf ich im Namen der JU-Passau-Land ganz herzlich gratulieren. Wir freuen uns auf weitere tolle Erfolge für unsere Region.“ Aha, und was heißt das jetzt? Puh, Wahlkreis geholt, für Dich ein echt tolles Ergebnis. Und das gegen Angstgegner wie Schätzl und Auer. Oder heißt es einfach: Wir von der Passauer JU haben immer noch gar nichts geschnallt und machen einfach so weiter wie bisher. Hauptsache, wir können auch zukünftig ganz viele Selfies mit unserem Superstar Andi posten.
Ich befürchte zweiteres – das kann mir aber egal sein. Wenn ich allerdings lese, dass der Andi auch weiterhin für „tolle Erfolge“ verantwortlich sein soll, wird’s mir angst und bange. Was für tolle Erfolge soll der Mann denn noch liefern? Sinnlos Millionen in der Region verjubeln, mag ja den Bürgern hier noch gefallen, aber als Minister werden es halt immer gleich sinnlose hunderte Millionen für den Bund. Man stelle sich vor, der Mann wird Verteidigungsminister. „Grüß Gott, hier ist Scheuer, ich möcht gern 100 Starfighter bestellen. Was? Testen? Keine Zeit, ich marschiere nächste Woche in Afghanistan ein. Lieferung asap, Rechnung geht an mich.“
Und wenn er jetzt gar kein Ministerium mehr bekommt? Eigentlich unvorstellbar – der Andi ist für alles unter einem Ministeramt überqualifiziert. Bundestagspräsident oder zumindest stellvertretender? Geht auch nicht, oder? „Herr Abgeordneter Hofreiter, ich rufe Sie zur Ordnung. Ihre Frisur sieht absolut scheiße aus.“ Nein, geht nicht. Aber was kratzt‘s den Andi? „Sie brauchen sich über die Versorgung meiner Person und meiner Familie keine Sorgen zu machen! Diese Frage ist bis zum Einmarsch der Roten Armee weitgehend geregelt.“ So ist Franz Josef Strauß solchen Überlegungen begegnet und – seien wir uns doch ehrlich – mit wem außer Strauß könnte man Scheuer denn sonst vergleichen?
Vielleicht kommt ja in Berlin auch die Passauer Lösung. Also mehrere Bundeskanzler. Und wenn wir schon 735 Abgeordnete haben, brauchen wir auch viel mehr Ministerien. Der Lindner macht den Dittlmann und bringt alle seine Forderungen durch, dafür darf der Habeck wie die Erika Außenminister werden und der Laschet kriegt den Dickl-Part und wird Nebenkanzler. Wenn Scholz und Laschet beide Kanzler werden, erreichen sie zusammen auch immerhin 50 Prozent des Charismas von Saskia Esken. Die Baerbock wird LGBTQ- und Gender-Ministerin und unser Andi wird Klimaminister, fliegt den ganzen Tag mit einem solarbetriebenen Hubschrauber herum und heiratet Greta Thunberg.
Ein Blick in die Zukunft. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Audi AG, Dr. h.c. mult. Andreas Scheuer, der gerade im Kampf um das Kanzleramt knapp an Oliver Welke gescheitert ist, sagt im Interview mit dem neu aufgelegten und mittlerweile von ihm selbst herausgegebenen Bayernkurier einen Satz, den ein anderer großer Bayer schon 1969 gesagt hat: „Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Ich meine aber größtenteils andere, als die, die man mir vorwirft.“ Als in diesem Moment das in Gold gerahmte Bild von Franz Josef Strauß von der Wand fällt, lächelt Scheuer die Volontärin an und flüstert: „Kehren’s das weg, Fräulein.“
Vielleicht kommt ja in Berlin auch die Passauer Lösung. Also mehrere Bundeskanzler. Und wenn wir schon 735 Abgeordnete haben, brauchen wir auch viel mehr Ministerien. Der Lindner macht den Dittlmann und bringt alle seine Forderungen durch, dafür darf der Habeck wie die Erika Außenminister werden und der Laschet kriegt den Dickl-Part und wird Nebenkanzler. Wenn Scholz und Laschet beide Kanzler werden, erreichen sie zusammen auch immerhin 50 Prozent des Charismas von Saskia Esken. Die Baerbock wird LGBTQ- und Gender-Ministerin und unser Andi wird Klimaminister, fliegt den ganzen Tag mit einem solarbetriebenen Hubschrauber herum und heiratet Greta Thunberg.
Ein Blick in die Zukunft. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Audi AG, Dr. h.c. mult. Andreas Scheuer, der gerade im Kampf um das Kanzleramt knapp an Oliver Welke gescheitert ist, sagt im Interview mit dem neu aufgelegten und mittlerweile von ihm selbst herausgegebenen Bayernkurier einen Satz, den ein anderer großer Bayer schon 1969 gesagt hat: „Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Ich meine aber größtenteils andere, als die, die man mir vorwirft.“ Als in diesem Moment das in Gold gerahmte Bild von Franz Josef Strauß von der Wand fällt, lächelt Scheuer die Volontärin an und flüstert: „Kehren’s das weg, Fräulein.“
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