Donnerstag, 13. Oktober 2016

Kolumne aus dem aktuellen Bürgerblick

Aufgestellt und abgeschoben                                 

Lieber Tölpel!

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Alias-Namen wir (und manch Andere) schon für den Scheuer Andi erfunden haben: Pimpf, Babyface, Dr. Andi, „Verkehrs“experte, kleiner Doktor, Brachialsekretär, Auf-den-Sack-Geher, Mann mit lächerlichem Hund, Full-Service-Dienstwagen-Nutzer oder eben Pimpf. Wenn man sich allerdings mal so ansieht, was der Andi in seiner politischen Karriere alles gesagt und getrieben hat ohne dass es ihn den Kopf gekostet hat, fällt mir nur noch ein wirklich passender Ehrentitel ein: Andi „the Cat“ Scheuer. Weil der hat neun Leben, der Andi. Oder irgendwas gegen den Seehofer in der Hand. Man weiß es nicht.

Ich bin natürlich gar nicht so naiv, dass ich glauben würde, die gelegentlichen Verbalausfälle (so schreiben die das doch immer in der Linksradikalenpresse) oder zumindest die grundsätzliche Kommunikationslinie seien nicht vom großen Vorsitzenden abgesegnet. Das läuft dann wahrscheinlich eher so: „Immer nur diese Syrer und Iraker – das g’langt mir nicht als Feindbild. Jetzt haust amal wieder einen gegen die Neger raus. Darf ruhig a bissel zugespitzt sein, ich relativier dann schon wieder.“ Kurz darauf kommt das Gleichnis vom fußballspielenden, ministrierenden Senegalesen und sofort folgt das Inschutznehmen vom Chef, der Andi habe „keinesfalls Sportvereine oder Kirchen angreifen oder beleidigen wollen.“

Ja natürlich nicht. Der ist ja nicht blöd, der Andi. Warum sollte er seine Kundschaft beleidigen? Das hört/liest übrigens aus dem Zitat auch keiner raus, dass er Sportvereine oder Kirchen beleidigen wollte. Er hat ja ganz eindeutig und zweifelsfrei den Senegalesen beleidigt. Der kann mit dem Klingelbeutel durchgehen, Tore schießen oder sogar Schweinsbraten fressen und zwölf Halbe Bier saufen. Den braucht hier trotzdem keiner. Der soll heimgehen und sein Land aufbauen, dass wir Europäer dort weiterhin billig Rohstoffe kaufen und Autos teuer verkaufen können. Oder Hühnerabfälle. Oder Waffen. Oder Bibeln.

 „Auch ich kann mich mit diesem Satz nicht anfreunden. Achtsamkeit im sprachlichen Ausdruck ist was Wesentliches.“ Das hat der CSU-MdL Imhof gesagt.

Deine Kathi


Liebe Kathi!

Da frage ich mich halt, wie der Imhof das gemeint hat. Vielleicht wollte er nur darauf hinweisen, dass man ja nicht alles laut sagen muss, was der gemeine CSUler so denkt. Aber wer weiß. Ich muss den Satz aus unserer letzten Kolumne aufgreifen: Es darf ja jeder seine Meinung haben und die muss auch nicht immer dem politischen Korrektheits-Mainstream entsprechen. Aber man sollte vielleicht ein wenig aufpassen, wie man über Menschen spricht.

Wer übrigens wesentlich mehr als neun Leben hat, ist der Landrat von Regen. Der kann sich mit Poppers bewaffnete Stricher ins Landratsamt holen, im Netz Freund und Feind anpöbeln und irgendwann mit der Nachricht herausrücken, dass er auf Kur war, weil er unter anderem zu viel säuft – der wird immer beliebter. Die Kommentatoren überschlagen sich vor Verständnis und Solidaritätsbekundungen und keiner stellt die Frage, ob sich die Qualität eines Landrats dadurch auszeichnet, dass er immer dann, wenn er nicht mehr anders kann, zugibt, dass er womöglich etwas falsch gemacht hat. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten tollen Streiche unseres lustigen Histrionikers aus dem Bayerwald. Meine Vorschläge: Ladendiebstahl mit anschließender Kleptomanie-Therapie, zum Islam konvertieren oder mit Josefa Schmid ein Musikvideo drehen.

Alles, was der Adam PR-mäßig richtig macht (Rauchen, Saufen, Sex an öffentlichen Orten), macht der Frankenberger falsch (Nichtrauchen, Nichtsaufen, Sex nur bei Licht aus). Trotzdem freut es mich, dass der Fränkie angekündigt hat, sich wieder mehr um seine alte Heimatstadt zu kümmern. Er will zwar nicht wieder in den Stadtrat, aber er möchte „sich in Zukunft verstärkt zur Lokalpolitik in Passau äußern. Denn es ist wirklich ein Trauerspiel, was hier passiert – oder besser gesagt nicht passiert.“ Fränkie, übernehmen Sie! Steht eigentlich das Projekt OB 2020 noch? Holt sich Bischof Oster auch regelmäßig telefonischen Rat von Ihnen, wie weiland der alte Schraml? Und könnten Sie bitte die Passauer Stadtführer schulen, dass ihre schlurfenden Untoten in der Luragogasse eine Rettungsgasse für die Locals freihalten?

Danke, ganz lieb.


Ihr ergebenster Tölpel

1 Kommentar:

Königstreuer hat gesagt…

Der Vollständigkeit halber noch die ICD 10
F60.4

Es sind, wie könnte es anders sein, natürlich die »üblichen Verdächtigen«. Wobei der Griff hinauf nach Regen überraschend kam.

Dabei haben wir einen quirligen MdL, der nie die Ehre hatte hier lustvoll seziert zu werden.

Nein, nicht der Waschler! Obwohl, der war auch schon lange kein Thema mehr.

Ich meine den Taubeneder. Was soll er denn sonst noch alles anstellen? Schlagzeilen produzierte er genug mit seiner Berufsschulkostenexplodiererei. Trotzdem wird er nicht bedacht. Warum? Das hat er nicht verdient!

Die OB-Allüren von Fränkiboy halte ich für überzogen. Der ist zu was höherem bestimmt. Warten wir es ab, da kommt noch eine Granate!