Dienstag, 17. November 2015

Googeln bildet

Eigentlich könnte man es einfach nur spaßig finden, wenn rechte und linke Spinner aufeinander treffen, allerdings sollte man schon ein bisschen ausführlicher erklären, worum es eigentlich geht.

Liest man nämlich nur die PNP, erfährt man lediglich, dass eine "CSU-Basisbewegung" (aha, was ist das?) namens "Konservativer Aufbruch" heute Abend eine Veranstaltung durchführt, die den schönen Namen "Gender mich nicht voll" trägt, auf der wiederum die "Erfolgsautorin" Birgit Kelle über den "Gender-Wahn" sprechen wird. Ist doch prima, möchte man da spontan denken und fragt sich, warum die "linke Szene in Passau" vorbeikommen will, um "Stinkbomben zu werfen".

Diese Frage ist natürlich insofern tatsächlich berechtigt, weil man nicht jeden durchgepeitschten Rechts-Ideologen noch aufwerten muss, indem man ihn, in welcher Weise auch immer, angreift. Allerdings sollte man schon auch wissen (gell, Markus Ihle), mit wem man es da heute Abend im Alten Bräuhaus zu tun kriegt.

Zunächst einmal ist der "Konservative Aufbruch" unter anderem ein Sammelbecken für fundamental-katholische Reaktionäre, deren dessen Mitglieder sich gerne gelegentlich als ausländer-, schwulen-, gleichberechtigungs- und sonstwiefeindlich zu erkennen geben und keine Berührungsängste mit christlichen Sektierern, Antisemiten und Volksverhetzern haben. Des Weiteren wird die Vortragende Birgit Kelle sogar vom EKD als Aktivistin „populistischer Anbiederei an veränderungsunwillige konservative Kreise“ geziehen. Was andere von ihr halten ("im reaktionären Nebel" ZEIT ONLINE, "militante Feminstin Gottes" taz) kann man, wie auch Tatsachen und Einschätzungen zum "Konservativen Aufbruch", alles nachlesen. Dass sie den Gerhard-Löwenthal-Preis (sic!) erhalten hat und den "Legionären Christi" nahesteht, findet man sogar bei Wikipedia. 

Wenn also die CSU Passau die Veranstaltung als "unterhaltsamen Gesprächs- und Diskussionsabend" plant, sollte sie vielleicht schon dazu sagen, was für Gestalten sich da rumtreiben werden. Und Ihr, liebe Antifa, bleibt lieber zuhause, kifft ein bisschen und lasst die Ultras Quatsch erzählen. Nicht dass Euch der Onkel Ihle wieder als intolerant und undemokratisch bezeichnet.

Das wäre geklärt. Viel Spaß beim Schaum-vorm-Mund-Haben im Bräuhaus und Kiffen daheim!

Der Präsident




4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"dessen Mitglieder"

wahlinfo-passau hat gesagt…

Danke.

Anonym hat gesagt…

Danke für die Hintergrundinfos. Ich war etwas verwirrt von dem Artikel heute morgen.

Zukunftsrat hat gesagt…

Habt ihr die Kommentare zu diesem Artikel auf der pnp-Seite gelesen? Da hauen sie sich schon jetzt die Köpfe ein. Und einer mischt mit, der benutzt das Wort "desavouieren"... Den kennen wir! Besser gesagt, wir kennen ihn nicht, wir raten noch.