Leserbrief PNP, 11.02.2014
Unumsetzbar
Zum Bericht "Georg Steiner will den Seminargarten öffnen" vom 8. Februar:
Seit September bin ich Priesteramtskandidat der Diözese Regensburg und mache, wie jeder Anfänger Südbayerns, in Passau mein Einführungsjahr, auch Propädeutikum genannt. Wenn Sie schon einmal in ihm waren, dann wissen Sie, wie klein dieser Seminargarten wirklich ist und dass von einer riesigen Anlage nicht die Rede sein kann. Weder auf der Mauer noch auf der dicht mit Bäumen bewachsenen Fläche wäre es auch nur ansatzweise möglich, einen Ort bzw. Park für die Passauer Bevölkerung und Touristen zu schaffen. Ebenso wenig wäre dies auf der geteerten und stets vollen Parkfläche möglich. Wir Propädeutiker stehen vor vielen Aufgaben. So steht neben den ehrenamtlichen Caritaseinsätzen, verschiedenen Glaubenskursen und Spiritualstunden Sprachunterricht für Althebräisch, Altgriechisch und Latein auf dem Tagesprogramm. Einige Zimmer, so z.B. auch meines, blicken direkt auf die Straße, eine Öffnung dieser für den ganzen Durchgangsverkehr wäre eine unzumutbare Lärmbelästigung, die den Ort, der zum ruhigen Studieren geschaffen ist, komplett untauglich machen würde. Genauso wären viele Mitarbeiter des Ordinariats betroffen. Die Öffnung des Seminargartens als Durchgangs- und Aufenthaltsort ist somit in jeder Hinsicht absolut unumsetzbar. Das Priesterseminar ist eine Schule und jeder vernünftig denkende Mensch sieht ein, dass man keinen Fußgängerweg und Park mitten durch eine Schule und auch nicht mitten durch einen riesigen Parkplatz, der nur eine einspurige enge Ein- und Ausfahrt hat, bauen kann.
Ramon Rodriguez, Passau
Unumsetzbar
Zum Bericht "Georg Steiner will den Seminargarten öffnen" vom 8. Februar:
Seit September bin ich Priesteramtskandidat der Diözese Regensburg und mache, wie jeder Anfänger Südbayerns, in Passau mein Einführungsjahr, auch Propädeutikum genannt. Wenn Sie schon einmal in ihm waren, dann wissen Sie, wie klein dieser Seminargarten wirklich ist und dass von einer riesigen Anlage nicht die Rede sein kann. Weder auf der Mauer noch auf der dicht mit Bäumen bewachsenen Fläche wäre es auch nur ansatzweise möglich, einen Ort bzw. Park für die Passauer Bevölkerung und Touristen zu schaffen. Ebenso wenig wäre dies auf der geteerten und stets vollen Parkfläche möglich. Wir Propädeutiker stehen vor vielen Aufgaben. So steht neben den ehrenamtlichen Caritaseinsätzen, verschiedenen Glaubenskursen und Spiritualstunden Sprachunterricht für Althebräisch, Altgriechisch und Latein auf dem Tagesprogramm. Einige Zimmer, so z.B. auch meines, blicken direkt auf die Straße, eine Öffnung dieser für den ganzen Durchgangsverkehr wäre eine unzumutbare Lärmbelästigung, die den Ort, der zum ruhigen Studieren geschaffen ist, komplett untauglich machen würde. Genauso wären viele Mitarbeiter des Ordinariats betroffen. Die Öffnung des Seminargartens als Durchgangs- und Aufenthaltsort ist somit in jeder Hinsicht absolut unumsetzbar. Das Priesterseminar ist eine Schule und jeder vernünftig denkende Mensch sieht ein, dass man keinen Fußgängerweg und Park mitten durch eine Schule und auch nicht mitten durch einen riesigen Parkplatz, der nur eine einspurige enge Ein- und Ausfahrt hat, bauen kann.
Ramon Rodriguez, Passau
4 Kommentare:
Somit ist der Wahlkampf um ein Thema ärmer und der Georg Steiner muss sich ein neues Thema suchen.
Schade irgendwie, nich ...
Aber vielleicht ist des den wenigen Kandidaten, die heute noch durch das dortige Seminar geschleift werden, wirklich nicht zuzumuten, dass das, was der Rest der Menschheit als 'das richtige Leben' bezeichnet, direkt vor dem Fenster stattfindet.
Und außerdem möchte ich in einem Punkt widersprechen: Ich halte mich sehr wohl für einen vernünftig denkenden Menschen und sehe im Gegensatz zu Pater (in spe) Ramon absolut nicht ein, dass man durch eine Schule keinen Fußgängerweg oder Park bauen können soll. Das wäre doch mal ein richtiges Sahnestückchen für die ohnehin nach jeder denkbaren Belebung und Bereicherung lechzende Altstadt, wenn da ein Areal, das flächenmäßig durchaus mit dem Domplatz zu vergleichen ist, nicht mehr nur als Privatparkplatz für Kirche und Justiz sowie als Refugium und Artenschutzfläche für angehende Kleriker missbraucht würde, sondern vielmehr der großen Gemeinde zur Verfügung gestellt werden könnte.
Nicht die vorgeschlagene Nutzung als öffentliche Fläche ist der Gebrauch, der verhindert werden muss; die gegenwärtige Nutzung des Gartens ist der eigennützige Missbrauch, den es zu beenden gilt.
Positiv sehen! Priesterseminaristen, zumindest wenn sie am Anfang ihrer Ausbildung stehen, lesen Zeitung. Das ist doch schon mal was.
In einem hat Hochwürden Ramon
Recht: So groß ist die Gartenfläche gar nicht. Nur etwa 2/3 der Domplatzfläche. Der Rest ist asphaltierte Parkplatzfläche. Von Passaus vatikanischen Gärten zu sprechen schafft einen hübschen PR-Effekt ist real nüchtern gesehen aber skurril. Überhaupt ist es ein vielversprechender Ansatz, über fremdes Eigentum zu disponieren, ohne vorab mit den Betroffenen zu sprechen. Egal ob Seminargarten, Donaupassage oder Glaspalast. Seriösität sieht anders aus.
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