Ich kann es nicht mehr zählen, wieviele Leser mich schon gerügt haben, dass wir uns gar nicht mehr zu Wort melden. Mei, ich hab zwar schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen - aber wenn nichts passiert, können wir auch nicht viel schreiben. Außerdem kann man dem Highlight des Sommers, der Wahl des PaWo-Sommergirls, wirklich nichts Besseres entgegensetzen. Hast Du das schon gesehen, Du alter Lustgreis? Die Fotos sind eine gute Hilfe gegen Sommerdepression oder Ejaculatio praecox; will sagen: wenn Du mal was zum Amüsieren oder zum Abturnen brauchst - einfach an die Sommergirl-Fotos denken!
Sommergirls stopfen Sommerloch - das wäre doch mal eine Überschrift. Bei der PNP findest Du heute hingegen nur eine Meldung, dass ein nackter Mann in einem Passauer Garten die Anwohner gestört hat. Die haben dann die Polizei gerufen und die hat Anzeige erstattet wegen Exhibitionismus und Beleidigung. Abgesehen davon, dass es sich ganz bestimmt nicht um Exhibitionismus handelt, wenn einer nackt im Garten rumläuft und dass ich mich frage, wer und warum deshalb beleidigt ist, stellt sich auch mal wieder die Frage, ob unsere Polizei nichts besseres zu tun hat, als Nackte oder Fahrradfahrer anzuzeigen. In München freut man sich, wenn man im Englischen Garten gelegentlich noch einen nackten Fahrradfahrer sieht - dafür macht die Münchner Polizei regelmäßig Alkoholkontrollen und kommt auch mal bei Vandalismus oder wenn einer zusammengeschlagen wird. Dafür ist in Passau leider keine Zeit mehr, weil wir so viele Exhibitionisten haben.
Die Fotostrecken der PaWo haben für mich ja langsam Kultstatus. Kürzlich habe ich mich durch knapp 1000 Fotos geklickt, auf denen man mehr oder weniger junge Menschen gesehen hat, die auf irgendeinem Schlampenfrachter eine Clubschiffparty gefeiert haben. Die Mitreisenden haben allesamt ausgesehen wie die Ersatzbank-Whitetrash-Komparsen einer neuen RTL2-Degoutainment-Show. (Beachte das Copyright auf Degoutainment©- habe ich soeben erfunden). Für solche Geisterschiffe hat es früher wenigstens noch die Gnade der Pest gegeben.
Apropos degoutant. Wenn es mir einmal wieder gelingt, die PNP online zu lesen, verschlucke ich mich regelmäßig an meinem Frühstücksaspirin. Zum einen, weil die Zeitungslektüre mit meinem Frühstücks-iPad ziemlich kompliziert ist. Obschon es dafür zwar mittlerweile eine eigene Darstellung gibt, kommt man auf dieser allerdings nicht in seinen Abo-Bereich und wenn man dann in die klassische Darstellung gewechselt ist, muss man sich tausendmal aus- und einloggen. Zum anderen finde ich es ziemlich daneben, wenn man einen Live-Ticker zur Trauerfeier eines Regionalpolitikers einrichtet. Und das ganze Nachrufgequatsche immer! De mortuis nil nisi bene. Aber weniger wäre in diesem Fall nicht nur mehr, sondern auch pietätvoller. Muss denn einer, der seinen politischen Job vielleicht wirklich ganz gut gemacht hat, posthum immer gleich selig gesprochen werden? Ich finde es immer ein bisschen peinlich bis geschmacklos.
Aber es passiert halt sonst nicht viel. Man kann ja nicht immer nur darüber berichten, dass der eine Staatssekretär irgendeinen Russen getroffen hat, der auch Schach spielt und der andere seinen Chauffeur bis in die Morgenstunden vor der Kneipe warten lässt. Ansonsten ist die große Zeit der Sommerloch-Stadträte. Da hat einer von der ÖDP ernsthaft vorgeschlagen, dass über das Tourismusbüro buchbare Römerkohorten Touristen zu "frühen Fundstellen der Passauer Geschichte" führen. Sowas hat er irgendwo am Balkan gesehen und als Attraktion empfunden. Ich schmeiß mich weg! Ist das die Hitze oder ein Augustscherz?
Was meinst Du, Steinattraktion?
Deine Kathi!
Liebe Kathi!
Nun ja. Man sollte halt mal statt nach Slowenien nach Rom fahren. Da kann man dann z.B. am Kolosseum gut beobachten, wie albern und störend diese Plastik-Römer sind. Ich finde den Vorschlag aber auch nicht lächerlicher als den, dass sich beim nächstjährigen Passauer Barock-Spektakel Hochzeitspaare in barocken Kostümen im Rathaussaal trauen lassen sollen. Zugegeben - es wird immer mehr en vogue, sich vor der Welt zum Deppen zu machen. Aber muss man wirklich jeden Mist mitmachen? Römer als Stadtführer, Fasching am Hochzeitstag und was einem sonst noch alles als Event zugemutet wird. Verkauft doch einfach die ganze Altstadt an Disneyworld. Bringt sicher mehr Kohle als dieses Weltkulturdings. In München gibt es übrigens eine Stadtführung namens Third Reich Tour. Das wäre doch auch was für Passau. Fraglich bleibt nur, was dann die Stadtführer tragen.
Heute schon gespannt bin ich auf die nächstjährigen Europäischen Wochen. Das Motto - wenns nicht auch ein Augustscherz war - lautet ja: An der schönen blauen Donau - Grüß Gott. Oder so ähnlich. Ich glaube, da gehe ich seit langem wieder mal hin. Und zwar zum Eröffnungskonzert. Wie gutinformierte Kreise berichten, erwartet uns dort ein Potpourri aus Johann Strauss-Melodien und Schleimattacken von diesen beiden Schmierlappen mit Wohnsitz in Thyrnau und Tiefenbach. Ich stelle mir das bildlich vor. Der neue Intendant marschiert im barocken Trachtenanzug zu einem eigens komponierten Walzertakt-Defiliermarsch auf die Bühne, während Platzanweiser in Goofy-Kostümen sowie Legionärs- und SS-Uniformen die in Barockkleider gewandeten Gäste begrüßen. Und die vom City-Marketing verteilen rote Einkaufstaschen. Pardon - ich schwelge in Vorfreude.
Sonst war nicht viel, oder? Unsere mehrfache Kritik am Fahrverhalten der Krankenwagenfahrer wird nahezu wöchentlich durch einen neuen Unfall unterfüttert, Passau ist Spitzenreiter bei den katholischen Kirchenaustritten (worans wohl liegt?) und der ÖDP-Bundeschef macht jetzt den Busführerschein. Sic transit gloria mundi.
Sommerloch-Kolumne beendet. Ich geh jetzt zum Baden!
Vale, Heil und Pfiat Gott oder wie unser Lieblingsverkehrspolitiker immer sagt: "Draußen wartet mein Wagen!"
Dein Tölpel
17 Kommentare:
Sauber Präsi. So macht Sommerloch Spaß!
Auch im Chiemgau arbeiten die absoluten Profis beim Wochenblatt:
http://s7.directupload.net/file/d/2627/m2m9ulws_pdf.htm
Man beachte besonders den Hinweis auf den Artikel über den Geweihlüster. Da hat sich wohl jemand gedacht: Chinesen oder Japan sond doch eh alles nur Schlitzaugen...
Sehr schön! Ich habe bei dem PNP-Artikel mit den Vorschlägen des ansonsten geschätzten Herrn Geins auch gedacht: "Mein Gott, muss es da heiß gewesen sein bei den Jugos."
Neben den Fotos lohnt diesmal ein genauerer Blick auf die Pawo, die ich gerne häufiger kritisch beleuchtet wissen möchte.
Also, zunächst muss ich der Pawo, bei der Werbung und redaktioneller Teil sonst oft ungut vermischt werden, ein Lob aussprechen (große Ausnahme!). Endlich hat jemand den Mumm gehabt und ist einem lukrativen Anzeigenkunden auf den Fuß gestiegen: dem Dauer-Inserent aus Münz-Mallorca, dem schmierig grinsenden Goldaufkäufer aus dem Sonnenstudio (Artikel S. 4, Anzeige S. 17). Dass der allerdings bei einem einzigen Aufkauf die Leute gleich um 700 Euro bescheißt, hätte ich allerdings auch nicht gedacht. 50 Prozent Gewinn! Da lohnt sich das inserieren. Nun kann man sagen: Wer ins Sonnenstudio zum Goldverkaufen geht, ist selbst Schuld. Aber ich sehe gerade die PNP (mindestens 20 Eckfeld-Anzeigen in den letzten Wochen) in der Pflicht: Sie muss diesen Leut-Ausschmierer stoppen und muss seine Anzeigen ablehnen. Der Anzeigentext verhöhnt ja geradezu die alten Omis, die von ihm übers Ohr gehauen werden: "Sonnenstudio wird zur Goldgrube" und "Manchmal muss es eben doch die klingende Münze sein. Das weiß niemand besser als Ernst Maßhammer."
Die Pawo bleibt aber die Pawo. Martin Bauer (alleine das Foto!) wandelt auf den Spuren Herrn Reitmeiers, der ja gerne seine Band und vor allem seinen Schwiegervater ins Blatt brachte. So wird auf S. 31 der Passauer Club Noa über den Schellenkönig gelobt ("jetzt mega-angesagt"). Daneben steht auch, wer dort auflegt: DJ MattBee. Das ist doch Martin Bauer. Ist das nur Freunderlwirtschaft oder wird da tatsächlich geschmiert? Diese Verquickungen auf Schülerzeitungsniveau sind unfassbar.
Schöner Kommentar! Aber sind es nicht 100 %?
Recht so, Präsi. Ich hoffe, Du liest für uns schon mal Frankenbergers "Mein K(r)ampf" (darf man das so schreiben?) durch, drehst es ordentlich durch die Mangel und wirst es uns dann häppchenweise servieren.
PN-Ponline 26.08.11: Die Biermöslblosn hben sich getrennt ...
"... Hans Well könnte sich indessen eine Zusammenarbeit mit seinem kabarettistischen Vorbild Dieter Hildebrandt vorstellen. Hans Well könnte sich indessen eine Zusammenarbeit mit seinem kabarettistischen Vorbild Dieter Hildebrandt vorstellen. ..."
Doppelt gesagt hält besser und füllt auch die Spalten.
Ist denn der Präsi nicht in New york?
Die haben mich leider nicht mehr fliegen lassen.
..heute die erbärmliche Kopie des Tölpels in der PNP gelesen... Langeweile pur
@ PNP-Leser. Das find ich nicht. Dass Georg Lohmeier (Königlich bayersiches Amtsgericht) eine Passauerin vögeln wollte und deshalb kein Pfarrer geworden ist - das wäre normalerweise eine Bild-Schlagzeile.
@Schraml:
da war ich wohl von dem restlichen Gelaber so eingelullt, dass ichs glatt überlesen habe..
jetzt lässt sich auch noch der Dodi für diese minderjährig wirkenden Sommergirlies missbrauchen: http://www.youtube.com/watch?v=VJaZuT_xxmc&feature=player_embedded#!
Nach dem Video muss ich leider sagen, da hat zusammen gefunden, was zusammen gehört. das Gelaber vom Dodi nervt mindestens genauso, wie die fade Sommergirl-Aktion der Pawo!
Hier ists aber auch gerade recht langweilig
ziemlich bescheuert der Kerl. Man hat fast den Eindruck, der hält sich selbst jedoch für geistreich und cool ...
welch armselige F-Prominenz der Passauer Provinz, er und sein Pawo-Kumpel.
Dodi ist ein Synonym für Dödl, oder? Ich hoffe ja, dass das nächste Hochwasser in Passau die 15-Meter-Marke knackt und einiges mitreißt...
Herzlichen Dank für die warmherzigen Worte der Wertschätzung "Control your DJ"! ;-)
Kommentar veröffentlichen