Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Holm und Georg hießen; die, anstatt durch weise Lehren sich zum Guten zu bekehren, oftmals noch darüber lachten und sich heimlich lustig machten. Ja, zur Übeltätigkeit, ja, dazu ist man bereit! Weber necken, Dickl quälen, anderen den Auftritt stehlen. Das ist freilich angenehmer und dazu auch viel bequemer, als in Stadtrat oder Schule brav zu sitzen auf dem Stuhle. Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe! Ach, das werden noch schlimme Sachen, die der Holm und Georg machen. Drum ist hier, was grad passiert, aufgeschrieben und kommentiert.
Mancher hat nicht viel Geschick mit der Stadtratspolitik. Ganz besonders ungeschickt stellt dabei der Dickl sich. Auch Frau Weber schafft es selten, nicht als stümperhaft zu gelten. Gerne würd‘ sie Ruhe haben, sich an ihrem Nimbus laben. Möchte gern als Erste laufen, vor ihrem desolaten Haufen, der aus Personal besteht, dem es nur ums drin sein geht. Mancher will noch mehr erringen, will sich an die Spitze schwingen, unserer schönen kleinen Stadt. Holm und Georg haben das satt. Holm und Georg, gar nicht träge, sägen heimlich mit der Säge, ritze ratze, voller Tücke, in Webers Pläne eine Lücke.
Unser Mautminister Scheuer wurde für Berlin zu teuer. Im Ausland weilt der gute Mann, damit man ihn nicht fangen kann. Weber denkt sich voll Elan: Wir brauchen einen neuen Mann. Gern auch Frau oder Fräulein – es muss ja auch gegendert sein. Rosi lädt zum Treffen ein, alle freuen sich, alles fein. Nach des Andis frühem Scheiden gilt es nämlich zu entscheiden, welche Frau und welcher Mann den Kandidaten wählen kann. Holm und Georg, diese beiden, mochten diese Wahl nicht leiden. Denn wer böse Streiche macht, wird beim Prozed’re nicht bedacht. Holm und Georg, unverdrossen, sannen aber schon auf Possen. Und als es dann zum Wählen kam, da rief der Holm: Das fecht ich an! Da konnte man auch nichts mehr kitten – die Wahl war Rosi wohl entglitten. Zu dieser Kandidatenkür bleibt nur noch: Vielen Dank dafür.
Doch wer denkt, das würd‘ schon reichen, Holm würde nach dem Streich nun weichen, sah sich fürderhin getäuscht – Holm, wenn zur Bestform er aufläuft, wenn er mal gerät in Hitze, dann kriegen alle auf die Mütze. Wer in Dorfe oder Stadt einen Dickl wohnen hat, der sei höflich und bescheiden, denn das mag der Dickl leiden. Kurz, man ist darauf bedacht, was dem Dickl Freude macht. Holm und Georg ihrerseits fanden darin keinen Reiz. Seit Jahren ist ihr Lebenszweck: Wie kriegen wir den Dickl weg? Ohne diese Plagegeister wär‘ Dickl Oberbürgermeister. Doch Holm kann keine Ruhe geben, er möchte über Geld noch reden. Ob Dickl fremdes Geld verprasse? Achttausend fehlen in der Kasse. Doch Dickl ist ein braver Mann. Er zahlt zurück, sobald er kann.
Der brave Bürger fragt sich bang: Dauert dieses Spiel noch lang? Was wird wohl im Herbst passieren, wenn Holm und Georg dann rochieren? Muss man sich da Sorgen machen oder gibt’s noch mehr zu lachen? Wird in naher Zukunft dann Dickl unser erster Mann? Schafft er’s wohlverdient und froh endlich ins OB-Büro? Holm und Georg werden dran bauen, ihm die Zukunft zu versauen. Auch Frau Weber braucht alsdann einen guten Masterplan. Wird es ihr noch mal gelingen – eine Wahl zu Ende bringen? Dümpelt sie auch weiterhin am Nasenring von Holm dahin? Oder werden noch, fürwahr, alle letztlich Freunde gar?
Freunde, nein, das kann nicht sein. Das passt einem gar nicht rein. Soll alles bleiben, wie es ist – gerne auch ein bisschen Zwist. Und wer immer dilettiert, zumindest nicht gefährlich wird. Also lautet ein Beschluss, dass das doch so bleiben muss. Dass dies mit Verstand geschah, war Herr Lehrer Waschler da. Holm und Georg, unverdrossen, sinnen aber schon auf Possen. Hoffentlich ist’s nicht vorbei, mit der Übeltäterei.