Donnerstag, 29. November 2018

Ich will bittere Rache an ihnen üben und sie mit Grimm strafen, dass sie erfahren sollen, dass ich der Herr bin, wenn ich Vergeltung an ihnen übe.

Für Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller ist sexueller Missbrauch von Priestern "ein Vogelschiss in der Geschichte". Im Wahlinfo-Passau-Interview warnt er deshalb vor den "wirklich krassen" Problemen beim Heiligen Stuhl.
Das Interview führte Volontär Karl Birkenseer.

Heiliger Vater, Vergelts Gott, dass Sie Zeit gefunden haben. Darf ich Ihren Ring küssen?
Müller: Schwulen's mich nicht schon wieder an, Birkenseer. Außerdem: Seine Heiligkeit reicht. Im Übrigen habe ich viel Zeit, seit mich dieser argentinische Ziegen...hirte abgeschossen hat. Aber wie hat Jesus schon gesagt: Setze Dich ruhig an den Fluss und warte, bis die Leichen Deiner Feinde vorbei schwimmen. Oder wars Mao?

Konfuzius, Seine Heiligkeit. Ich trau es mich fast nicht fragen – aber das mit dem weltweiten sexuellen Missbrauch von Priestern haben Sie mitgekriegt?
Müller: Na ja, jetzt lassen Sie die Kirche mal im Dorf. Mir sind nur ganz wenige Fälle bekannt, wo Priester sexuell missbraucht wurden. Und ganz im Ernst: Das hält ein gestandenes Pfarrersmannsbild schon aus, wenn ihm seine Haushälterin unkeusche Aufwartungen macht. Ich weiß, von was ich spreche. Luder gibts da. Ein viel größeres Problem sind da eher diese verirrten, frühreifen Buben. Seminaristen, Ministranten, Firmlinge. Da gibts so verdorbene Lausbuben, die den Pfarrer bis aufs Blut provozieren mit ihrer sündigen Laszivität.

Aber im Moment gehts doch eher andersrum um Priester, die ihre Schutzbefohlenen missbraucht haben sollen?
Müller: Auch davon habe ich kürzlich gehört. Aber das wird sich sicherlich alles aufklären lassen. Wissen's – der Pädagoge, auch der kirchliche, ist ja heutzutage, bzw. seit die Linksradikalen, die Friedenswinsler und die Schwuchteln die Gesellschaft umgedreht haben, in einer schwierigen Situation. Was mache ich, wenn der Schlingel beim Essen schwätzt oder in der Kirche einen Kaugummi kaut? Wenn ich ihm mit der Faust auf den Kopf hau' oder ihm das Ohrwaschel umdrehe, ist es Körperverletzung. Körperverletzung, ich bitt' Sie, Birkenseer. Und wenn ich ihm die Hose runterziehe und ihm das nackte Gesäß versohle, dann ist es sexueller Missbrauch. Wie soll ich da als Pädagoge noch erziehen und formen? Soll ich ihm Wattebällchen drauf schmeißen, dem Drecksfratzen?

Aber die sexuellen Missbrauchsfälle in der Kirche sind ja – gottseidank nur teilweise – dokumentiert.
Müller: Die große Mehrheit von Sexualdelikten gegen Heranwachsende findet ja ganz woanders statt. In den Familien zum Beispiel. Wie viele Familien gibts denn heute, wo die Eltern grün wählen oder evangelisch sind. Oder Hippies. Da sollten Sie mal hinschauen, wie es da zugeht. Sexueller Missbrauch in der Kirche ist nur ein Vogelschiss in über 2000 Jahren erfolgreicher Evangelisierung. 2000 Jahre Kreuzzüge, Inquisition, Folterungen, Hexenverbrennungen, Kriege – und das nur neutestamentarisch. Im Alten Testament finden Sie noch mehr Großartigkeiten. Das lass ich mir doch nicht von ein paar fehlgeleiteten, verführten Hirten kaputtmachen.

Wegen der Missbrauchsaffäre wurde gefordert, die Kirche müsse Ihre Sexuallehre und den Pflichtzölibat überdenken.
Müller: Wenn heute einer von Beruf Schreiberling wird, dann kann er eine Frau heiraten, mit ihr ein Sexualleben haben bis er Kinder hat oder sie Cellulite kriegt und gut. Wenn heute einer Priester wird, dann hat er den großen Vorteil, dass er kein keifendes Weib daheim hat, das ihm mit 55 seinen ersten Herzinfarkt beschert, sondern eine loyale Pfarrhaushälterin, die ihm einen feinen Schweinsbraten macht und ihm sonst auch jeden Wunsch von den Augen abliest. Muss er dann auch noch heiraten? Für was denn?

Welche Defizite sehen Sie aktuell in der Kirche?
Müller: Verweltlichung, Demoralisierung, Ent-Christianisierung der westlichen Welt und so weiter. Neuevangelisierung heißt das Zauberwort. Aber richtig – eben nicht mit Wattebällchen. Schauen Sie sich diesen Ami an. Fährt auf diese Insel zu den Wilden und will ihnen das Wort Gottes verkünden. So weit, so richtig. Und dann lässt sich der verweichlichte Trottel von einem Heiden-Kind mit Pfeil und Bogen erschießen. Früher hätten wir das anders gemacht. Sehen Sie das als Gleichnis. Früher hat man bei uns den Kindern den Glauben systematisch hinein geprügelt – und was waren sie ihr Leben lang? Genau: gläubig. Heute lernen sie im Religionsunterricht, dass Selbstbefriedigung Spaß macht, Schwule nicht in die Hölle kommen und man Heiden und Buddhisten respektieren muss. Was passiert? Die dekadenten Hedonisten, die nicht mehr wissen, wie sich eine Watschn anfühlt und keine Angst vorm Teufel haben, treten aus der Kirche aus. Da ist mir doch ein gottesfürchtiger, frommer Kirchengänger lieber als ein onanierender, schwuler Buddhist.

Welche Rolle spielt hier der Papst?
Müller: Was für ein Papst? Wer ist denn der Papst? Sie meinen den Argentinier, der Freund und Feind nicht unterscheiden kann? Der Mann hat die falschen Berater. Er ist umgeben von Intriganten und Speichelleckern. Er sollte sich ein Beispiel an seinem Vorgänger nehmen. Es gäbe durchaus fähige Nachfolger – also einen zumindest.

Es gibt ja mittlerweile selbst in der katholischen Kirche Strömungen, die Homosexualität fast schon für normal halten.
Müller: Das widerspricht der Heiligen Schrift und dem Wort Gottes. Er hat es mir erst kürzlich wieder gesagt. Solcherlei Gedanken sind ausdrücklich als häretisch zu qualifizieren. Sie liegen aber im Mainstream der LGBT-Agenda von sich selbst so nennenden Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern, die ich selbst so nie bezeichnen würde. Ich würde sie als Hexen, Hinterlader, perverse Schweine und Teufelskreaturen bezeichnen.

Aber es gibt ja auch in der Kirche praktizierende Homosexuelle.
Müller: Ja, aber viel weniger als man denkt. Was ist den homosexuell oder schwul? Ein widerwärtiges Wort im Übrigen. Also – was ist schwul? Kennen Sie den alten Witz, warum Ministranten einen Mittelscheitel haben? Sehr gut! Oder Knaben im Internat oder junge Männer im Priesterseminar, die sich spielerisch necken – ist das schwul? Nein, ich sage Ihnen: Schwul – das sind diese säuischen Kreaturen auf dem CSD oder in diesen dunklen Bars, mit ihren Lederanzügen oder ihren weibischen Klamotten. Sich unkeusch bewegend – ekelhaft. Die im Priesterseminar sehen wenigstens normal aus und peitschen sich nach der gemeinsamen Dusche mit der Stacheldrahtpeitsche. Aber ich schweife ab. Sicherlich... Homosexuelle Handlungen von Priestern mag es im Einzelfall geben und sind unschön. Man muss aber auch nicht immer alles an die große Glocke hängen, nicht wahr. Jetzt bin ich wieder beim Grund für den Mittelscheitel des Ministranten. Weil ihm der Pfarrer, während der Ministrant vor ihm kniet, die Haare nach rechts und links streicht und sagt: Gell, und erzähl ja nichts daheim. Gut, gell? Das ist doch alles menschlich. Aber den Priestern, die offen schwul leben wollen und vielleicht noch auf dem CSD herumschwuchteln, sage ich: Ich will bittere Rache an ihnen üben und sie mit Grimm strafen, dass sie erfahren sollen, dass ich der Herr bin, wenn ich Vergeltung an ihnen übe.

Haben Sie noch ein Schlusswort für uns, Heiligkeit?
Müller: Nein, ich gehe jetzt nachhause und schlage meinen Hund tot.

Warum?
Müller: Danach ist mir jetzt.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Da kommt er ja fast sympathischer rüber als im PNP Interview. Aber das hier ist lustiger.

Anonym hat gesagt…

Gespenstisch: So ziemlich genau das dachte ich nach der Lektüre auch.

PNP-Leser hat gesagt…

Superb, eine echte Meisterleistung.

Anonym hat gesagt…

:-))) Genial!!!
...in Zukunft kann der Herr erklären, was er will. Wir kennen jetzt seine wirklich ehrlichen Ansichten. Ich hatte mir eigentlich schon immer sowas gedacht :-)