Samstag, 11. Juli 2009

Leserbriefe

Lieber Herr Hasenöhrl,

hintergründig wie immer werfen Sie zu Recht schwer erforschbare Kausalitätsfragen auf.
"Und eine kleine Anfrage zur Kausalität hätten wir auch noch gleich: Ist das private Engagement im kulturellen Bereich deshalb so groß, weil das Kulturreferat diesen Freiraum mühevoll bereitet hat? Oder haben sich Kulturschaffende bemüht, die Lücke, die sie im öffentlichen Bereich sehen, mit Veranstaltungen aufzufüllen?"


Vielleicht hat ja der Kulturreferent die Räume zwar nicht mühevoll, aber klug frei gehalten. Das ist etwas anderes als "dolce far niente"; im Englischen spricht man von "self restraint". Im Fußball ist es doch auch so: Wenn Lucio und Luca Toni beide gleichzeitig nach einer Ecke am Elfmeterpunkt zum Kopfball Richtung gegnerisches Tor ansetzen, prallen sie womöglich mit den Köpfen zusammen und keiner von beiden erwischt den Ball. Also bleibt Lucio lieber im eigenen Strafraum und macht die Räume damit für Luca Toni frei.

Ich gebe zu, ein etwas verwegenes Bild, da ja Lucio Bayern München verlässt, während Max Brunner in Passau bleibt. Zudem ähnelt Zimmerschied eher dem großen Rudolf Vogel als einem italienischen Fussballer. Aber es gilt neben der soeben beschriebenen allgemeinen Kaulsalitätstheorie ("wo A nicht ist, kann B sein") auch die spezielle Passauer Kausalitätspraxis: die Rahmenbedingungen sind eben so, dass sie offenbar automatisch Kabarettisten, Satiriker und Politiker hervorbringen.

Manchmal haben die Politiker sogar Recht, bisweilen auch Berliner Politiker, in unserem Fall sogar zwei Berliner gleichzeitg:
1. Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt, sagte Günter Rexrodt, woraus folgt: Kultur findet in der Kultur statt.
2. Und das ist gut so, sagte Kanzlerkandidat in spe Klaus Wowereit.


Ihnen und mir wünsche ich ein schönes Wochenende, (...)

Ihr
Max Stadler

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Verehrter Herr Präsident,

mein vermeintlicher Gag mit dem drittem Kabarettisten war gar keiner.

Der PNP entnehme ich, dass nicht nur Zimmerschied und Django Asül heute in Passau auftreten, sondern parallel dazu im Donauhof auch noch Kabarett geboten ist: Martin Großmann ist der dritte Mann! (vermutlich aber nicht vom Kulturreferat engagiert)

Tja, so geht es, wenn ein Politiker versucht, witzig zu sein. Die Passauer Realität übertrifft meine Phantasie.

Ich bleibe jetzt wieder bei meinem Leisten

Ihr
Max Stadler

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