Freitag, 5. Dezember 2008

Na, ist doch alles wieder gut. Fast.

Recte faciendo neminem timebis. "Recte" kommt übrigens, liebe Zeitungsmonopolisten, nicht vom lateinischen "Rex". Somit heißt obenstehender Satz gar nicht: "Wenn Du der König bist, brauchst Du niemanden zu fürchten." Stimmt aber trotzdem.

Gerade ist noch ein bisschen Aufregung über den journalismusfeindlichen Führungsstil im Hause Diekmann zu verspüren. Auch die ohnehin meist batavophobe SZ beklagt heute das Verhalten der Verlegerin und unterstellt ihr wenig journalistische Kompetenz. Aber sonst? Gegessen.

Wir hier hätten allerdings schon noch ein paar Fragen, bzw. lässt es sich eigentlich auf eine einzige reduzieren: Cui bono? Oder: Was soll der Scheiß?
Warum musste ausgerechnet der Rücker gehen? Da gabs schon schlechtere.
Was soll sich jetzt eigentlich ändern? Der Koch schreibt Kommentare, die nicht mehr "Links oben" heißen. Und sonst?
Wenn das Ganze der Versuch sein sollte, den Lokalteil aufzuwerten, dann kann man von einer gelungenen Maßnahme wohl kaum sprechen.
Es kauft aber keiner die PNP wegen des Politikteils oder des Feuilletons (hi hi) oder wegen der Quasselrunde "Menschen in Europa", die westlich von Vilshofen keiner mehr kennt, außer denen, die Geld dafür bekommen, teilzunehmen. Die Leute kaufen die PNP, weil sie einen ordentlichen Lokalteil haben wollen. Wohlgemerkt: ordentlich. Keine Tagebücher schwangerer Schülerinnen ("Heute war mein Freund ganz lieb...") und kein Franz-Josef-Wagner-Niveau und vor allem kein bewusstes Verheimlichen wesentlicher Nachrichten.

Aber vielleicht war ja letzteres der Grund für die Tabula-rasa-Aktion. Vielleicht wollte man nur mal wieder ein bisschen Angst unter den Redakteuren verbreiten, damit die auch weiterhin das schreiben oder nicht schreiben, was die Passauer Herrscherfamilie von ihnen erwartet.

So gesehen, Frau T.-D., alles richtig gemacht! Divide et impera. Respekt!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Recte" ist der sechste Fall von Rectum.

Faciendo (gesprochen: fakiendo) ist Partizip-form vom englischen "to fuck"

Der wunderbare Spruch ist also eine Einladung zu gefährlichen Sexualpraktiken.

Vielleicht heißt es aber auch: Wenn es Dir am Arsch vorbeigeht, brauchst Du niemanden zu fürchten, oder: "Scheiß Dir nix, dann feit Dir nix"