Freitag, 21. November 2025

Guten Morgen, Spitzenkandidaten!

Jetzt habe ich mir mal die Rothersche und die Dicklsche Wahlkampfauftaktseite genauer angesehen und muss sagen: wunderbare Fotos! Also fast schöner als in Natur.

Ansonsten sind die Seiten für die Beta-Version ganz ordentlich. Korrekter Umgang mit Sprache wird ja auch meist überschätzt.

Aber der Reihe nach. Die richtige Schreibweise wäre: Oberbürgermeisterkandidat. Die Version Rother ist wegen besserer Lesbarkeit zulässig: Oberbürgermeister-Kandidat. Was leider schlichtweg falsch ist, ist die Schreibweise bei Dickl, nämlich: Oberbürgermeister Kandidat.

Dafür schreibt er seinen Spruch "Passau im Herzen - Zukunft im Blick" mit Bindestrich, was leider wieder falsch ist. Hier verwendet man den Gedankenstrich ( – ) und nicht den Bindestrich ( - ). Dass man Wörter am Satzanfang groß und Adjektive klein schreibt – geschenkt. Dass man die gesamte Bürgerschaft duzt, also mit "ihr" und "euer" anspricht, dürfte nicht jedem gefallen, ist aber wohl bedauerlicherweise dem Zeitgeist geschuldet.

Das macht Rother schlauer. Da kann man sich aussuchen, ob man lieber geduzt oder gesiezt werden will. Sein Spruch lautet "Für dein Passau", unter seinem Namen wiederum findet man: "Ihr Oberbürgermeister-Kandidat für Passau". Warum "Für Dein Passau" auf einem roten Kotelett mit Fettrand geschrieben steht, erschließt sich vermutlich nicht jedem, aber den legendären Dupperschen Wahlkampf-Rollstuhl hat vermutlich auch keiner kapiert. 

Also – weitermachen! Und nie vergessen: Der Präsident sieht alles.









Donnerstag, 20. November 2025

Faust hoch, Genossen!

Mit Eurer Mietwucher-App habt Ihr Euch mal wieder selbst übertroffen. Anonym Fragen beantworten und das dann heimlich, still und leise an die Staats..., an die Dings, an die Behörde weiterleiten. 

Kann man das nicht noch ausweiten auf andere Denun...., Meldebedürfnisse?

Eine App mit dem Namen "Kapitalisten großflächig bekämpfen!" oder kurz KGB-App?

Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder..., na, Ihr wisst schon.

Und noch was, liebe Passauer CSU!

Die Denkfabrik Wahlinfo-Passau hat sich noch einmal mit Eurer Liste beschäftigt und ein, auf den ersten Blick scheinbar korrelativ wirkendes, Phänomen entdeckt.

So werden auf den Plätzen 1 - 15 alle Kandidaten, deren Familienname auf -mann endet, in den Stadtrat einziehen und alle Kandidaten, deren Familienname auf -berger endet, nicht in den Stadtrat einziehen.

Woher wir das wissen? Gute Frage.









Dienstag, 11. November 2025

Liebe Passauer CSU!

Stimmt eigentlich die von Euch hier veröffentlichte Liste noch?

Oder ist Euch da wer abhanden gekommen?

Sollte das passiert sein und Ihr braucht Ersatzkandidaten, hier ein kleiner Tipp: Nehmt doch einfach diesen Holm Putzke. Der hat

a) die deutsche Staatsbürgerschaft und

b) nicht die Petition Holm Putzke wieder in den Passauer Stadtrat unterschrieben.

Gern geschehen. Hilfreiche Tipps werden in den nächsten Wochen noch einige folgen. (Zwinker-Smiley)

Ansonsten: weitermachen! Es läuft.


Stand: 11.11.2025, 14.55 Uhr



Freitag, 7. November 2025

Die Spiele sind eröffnet

Heda! Oder wie die, sich am Puls der Zeit labenden, Zeitgeist-Neusprech-Opfer heutzutage gerne sagen: Oha!

Mir wurde zugetragen, dass wir uns im Lenzmond des nächsten Jahres wieder auf eine Wahl freuen dürfen.

Ich habe gleich ChatGPT gefragt und "oha!" – das stimmt.

Wir werden also in Passau nicht nur einen neuen Stadtrat, sondern auch einen neuen Oberbürgermeister wählen und wer neuer Oberbürgermeister wird oder wer in den Stadtrat, bzw. nicht in den Stadtrat gewählt werden soll, bestimmt seit mindestens 24 Jahren immer noch die Denkfabrik Wahlinfo-Passau.

Freuen Sie sich also auf spannende Wahlkampfanalysen und Kommentare zu den Protagonisten, öffnen Sie diese Seite in den nächsten Wochen regelmäßig und gehören Sie zur Elite der Passauer Wählerschaft, die lange vorher schon weiß, wer eine Woche vor oder eine Woche nach den Iden des März Oberbürgermeister von Passau wird. 

Die Spiele sind eröffnet.









Sonntag, 2. November 2025

Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick November 2025

 Freibier für alle                                                                                  

 Ein Jubiläum jagt das andere. Nach 20 Jahren Bürgerblick feiere ich beim Schreiben dieser Zeilen – einsam und allein, weil es hat vermutlich sonst keiner bemerkt – 15 Jahre Satire-Kolumne hier in diesem Leuchtturm des Qualitätsjournalismus. Im November 2010 erschien die erste Kolumne, damals noch unter dem Rubriktitel „Abgedreht und durchgenagelt“, den ich später in der Abwandlung „Aufgespießt und festgenagelt“ für viel Geld an die PNP verkauft habe. Ich habe die erste Folge gerade noch einmal durchgelesen. Sie war sehr gut.

 

Unter anderem ging es um die Sinnlosigkeit einer Donaubrücke auf Höhe Achleiten. Gespenstisch, oder? Soll man es Beharrlichkeit oder Beratungsresistenz nennen, dass exakt 15 Jahre später Waschler nebst Parteifreunden wieder mit dem Thema in der Zeitung auftaucht? Pardon, „Privatleute“ sind sie, schreibt die PNP, nämlich Waschler, Weber, Dickl und Rickl, die völlig privat ein Bürgerbegehren für den Bau ebendieser Donaubrücke initiieren. Dass in ein paar Monaten die Stadtrats- und OB-Wahl stattfindet und die vier Privatleute allesamt für die CSU kandidieren, ist vermutlich Zufall. Wenn nicht, wäre es wirklich ziemlich schäbig, ein Bürgerbegehren, das ja zu einem für den Steuerzahler teuren Bürgerentscheid führen kann, als flankierende Wahlkampfmaßnahme zu missbrauchen.

 

Was die Privatleute von der CSU schaffen, können die real existierenden Sozialisten schon lang und kommen deshalb auch mit einem Wahlkampf-Bürgerbegehren um die Ecke. Und weil man bei der Linken mit Steuergeld fürs Proletariat nicht kleckert, sondern klotzt, geht’s beim Bürgerbegehren um mehr Früh-, Nacht- und Altstadt-Busse in Passau. Bei den Frühfahrten geht es zum Beispiel darum, dass „der Zug nach München um 05.20 Uhr von Pendler:innen und Schichtarbeiter:innen erreicht werden kann.“ Kann mich bitte jemand darüber aufklären, wie viele Menschen dann in diesen Bussen „aus allen Stadtteilen“ sitzen würden und vor allem welche Art von Schichtarbeiter*innen um 5.20 Uhr nach München fahren? Danke im Voraus.

 

Die Nachtbusse sollen übrigens am Wochenende bis zwei Uhr fahren, selbstredend auch in alle Stadteile. Das ist ziemlich unsolidarisch mit denen, die um zwei noch nicht müde sind oder im Schutz der Dunkelheit noch ein paar FCK-NZS-Graffiti auf Wände sprühen mussten, um die Demokratie zu retten. Die Grünen haben da wesentlich weiter gedacht und fordern gleich vergünstigte Taxifahrten nachts – allerdings nicht für alle, sondern nur für besonders Schutzbedürftige. Wer im nächtlichen Passau zu dieser Gruppe gehört, haben die Grünen vor Antragstellung sicherlich empirisch überprüfen lassen. Der Antrag wurde leider abgelehnt. Ich empfehle ein Bürgerbegehren.

 

Frage nicht, was Deine Stadt für Dich tun kann, sondern frage, was Du für Deine Stadt tun kannst. Unter diesem abgewandelten Zitat steht die OB-Kandidatur von Armin Dickl, der nicht weniger will, als uneigennützig die Stadt zu retten. Eigentlich erfolgreicher Unternehmensberater – so konnte man es im letzten Heft lesen – stellte er seine unternehmerische Tätigkeit schon vor sechs Jahren etwas hintan, um sich vollends seiner Bestimmung und Berufung zu widmen, der nächste Oberbürgermeister von Passau zu werden.  

 

An einem Beispiel hat uns Dickl intelligente Verkehrsführung mit KI erklärt, die er als Oberbürgermeister einführen wird: „Am Kirchenplatz hat sich im Sommer ein 40-Tonner mit einem Reisebus verkeilt. Der Stau dauerte drei, vier Stunden. Mit intelligenter Verkehrssteuerung hätten die Leute sofort gewusst: Diese Route ist blockiert.“ Ach geh, Dickl! Das ist doch Science-Fiction. Dass man in seinem Auto sieht, dass eine Route blockiert ist. Was kommt als nächstes? Verkehrsdurchsagen im Radio? Ich könnte übrigens den Kontakt zu jemandem herstellen, der früher politisch was mit Verkehr gemacht hat und jetzt begeistert Consulting-Firmen gründet. Den würde ich mir als Berater holen. Das knallt. Safe.




Montag, 6. Oktober 2025

Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick Oktober 2025

 Die Tat ist Unheil, das man tut                                            

 

„Unsinn“ hat er gesagt. „In den kommenden Monaten werden wieder der Strand und anderer Unsinn kommen. Jeder Stadtrat braucht seine Themen und muss seine Freundeskreise bedienen, das ist mir alles klar“, hat er gesagt, der Austrags-Jürgen. Fies ist er schon. Jetzt hatten der KandiTAT und seine Freunde diese freshe Idee mit der Holz-Liegefläche an der Ilzmündung und dann sprechen sich nicht nur sämtliche zuständigen Behörden dagegen aus, sondern der OB empfiehlt gönnerhaft, in seiner unnachahmlichen Art, den Antrag einfach zurückzuziehen, was dann auch kleinlaut geschehen ist. Klappe zu, Affe tot.

 

Das mit dem KandiTAT oben ist übrigens kein Schreibfehler, jedenfalls nicht von mir. So hat sich Dickl in den Sozialen Medien selbst bezeichnet: Oberbürgermeister Kanditat 2026. Wobei wir auch ihm unterstellen wollen, dass es kein Schreibfehler war, sondern ein ausgeklügeltes Wortspiel. Ein Mann der Tat als Kanditat vielleicht? Oder Selbstironie? Der Kanditat ein Attentat? Zu Dickl würde auch ein Zitat aus Goethes Faust gut passen: „Die Tat ist Unheil, das man tut.“ Aber lassen wir das. Immerhin prescht er strotzend vor Kraft bereits ein halbes Jahr vor der Wahl in den Wahlkampf. Ich wünsche ihm von Herzen, dass er die ganzen schönen Anträge, die ihm und seiner Denkfabrik einfallen, nicht alle wieder zurückziehen muss. Wäre schade.

 

Bei den Grünen hingegen weiß man (also „man“ inklusive der Grünen selbst) nicht immer genau, ob es sich bei niedergeschriebenen Themensammlungen um Anträge oder vielleicht um Fragen, Wünsche, Ideen, Manifeste, Wortspielereien (sic!) oder nur Poesie handelt. Und der OB, diese fiese Type, liest das im Ausschuss einfach so vor, was Stefanie Auer wiederum „befremdlich“ findet. Ob das mit dem Wortspiel bei Frau Auer eigentlich auch klappt? Oberbürgermeisterin Kanditatin 2026? Eine Frau der Tatin? Es wäre auf jeden Fall wieder einmal schön gegendert. Kleiner Witz am Rande: Stéphanie Tatin ist der Legende nach die Erfinderin der Tarte Tatin, eines französischen Apfelkuchens. Aber Schluss mit albern.

 

Und sonst so? Ist Dickl als Einziger im Wahlkampfmodus oder tut sich bei den anderen auch schon was? Was plant eigentlich Agent Orange? Außer dass er Radfahrer vor Autos und gleichzeitig Wälder vor Radfahrern schützen will, passiert für seine Verhältnisse erstaunlich wenig. Kein Volksentscheid, kein Bürgerentscheid, nichts. Nicht nur bei den Orangen warten wir sehnsüchtig auf einen OB-Kandidaten. Beim letzten Mal hatten wir mehr als genug, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nicht weniger werden. Wobei – 2020 gab es sogar eine FDP-Kandidatin. Bringen die diesmal überhaupt eine Liste zusammen? 

 

Die Linken haben schon eine Kandidatin, und zwar „die vermutlich jüngste OB-Kandidatin in der Geschichte Passaus.“ (Selbstbeschreibung) Die Person (sic!) heißt Nika Kolitz und bringt eine „einzigartige Perspektive“ mit. Die einzigartige Perspektive besteht darin, dass sie „jung und politisch erfahren“ ist und in „Passau schon einiges bewegt hat.“ Sie ist nämlich „queer und hat den ersten CSD Passaus mitorgansiert.“ Donnerlittchen! Außerdem ist sie „Mieterin und weiß, wie es ist, wenn die Miete erhöht wird oder es Ärger mit dem Vermieter gibt.“ Das ist mal eine innovative und einzigartige Perspektive: Klassenkampf im Kommunalwahlkampf. Da fehlt als Thema nur noch Queers for Palestine und dann findet sich Nika in der Stichwahl wieder. 

Ich habe mich früher sehr gerne mit Namens-Anagrammen beschäftigt und möchte das als Wahl-Orakel wieder einmal tun. Vielleicht bringen die Anagramme der besprochenen Kandidaten-Namen zumindest etwas Fantasie in die Bewertung der Personen mit ein – natürlich nur auf meinem primitiven Humor-Niveau. Starten wir mit Stefanie Auers Anagramm: „Asia Fee turne.“ Nett, oder? Da muss man sich nicht beschweren. Bei Dickl wird es – und ich kann doch wirklich nichts dafür – schon härter: „Rind im Lack.“ Schließen wir mit Nika Kolitz: „Kilt Nazi ok.“ Ja, da fehlt ein „L“.




Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick September 2025

Nashorn gegen Büffel                                                                          

 

Wenn man über sein Laptop blickend auf den Indischen Ozean schaut, fällt es einem ziemlich schwer, sich gedanklich mit solch Trivialitäten wie der Passauer Kommunalpolitik zu beschäftigen. Bei der zehntägigen Safari vor Ankunft an der Küste südlich von Mombasa sind mir beim Betrachten der Big Five aber tatsächlich mehrfach die Passauer Big Four in den Sinn gekommen. Welches Vieh jetzt zu wem passt, überlasse ich für ein paar Sekunden der Fantasie der Leser, wobei die Erika natürlich klar als Löwin gesetzt ist. Leoparden haben wir in Passau eher nicht, dann bleiben noch die drei großen Burschen übrig. Der Größte tritt nicht mehr an, haben wir noch Nashorn und Büffel.

 

Ich hatte großspurig in der letzten Ausgabe angekündigt, diesmal zu verraten, wer 2026 Oberbürgermeister von Passau wird. Aber so einfach, wie erwartet, ist das nicht. Ich habe es tatsächlich bis zum Schluss nicht geglaubt, dass der Oberjürgen (Wie heißt der eigentlich ab nächstem Jahr? Opajürgen?) nicht mehr antritt. Dann ist es aber doch eindeutig, werden viele jetzt denken. Nashorn schlägt Büffel, klare Sache. Aber es ist gar nicht so einfach. Der Büffel strotzt vor Selbstvertrauen und wie wir Ethologen wissen, schlägt Imponiergehabe oftmals Stärke. Der krasseste Move (um in der Terminologie des Büffels zu bleiben) war die Zielvorgabe für das Ergebnis der CSU bei der Stadtratswahl 2026: 14 plus. 

 

Das ist bei realistischer Betrachtung natürlich völlig abgehoben oder vielleicht eher Pfeifen im Wald, aber warum nicht? Self-fulfilling prophecy – wie wir Sozialpsychologen wissen – funktioniert schon gerne mal, auch oder vor allem in der Politik. Das wäre jetzt der normale Erklärungsversuch. Allerdings ist beim Probanden Armin D. auch nicht ausgeschlossen, dass er das wirklich glaubt. Also das mit den 14 plus. Dass er glaubt, dass er Oberbürgermeister wird, steht ja außer Frage. Er findet dem Vernehmen nach auch seine Listenbesetzung top, wenn nicht sogar fresh oder next level. 

 

Auffällig ist zunächst einmal der Platz 5 für einen Johannes Asenbauer, dessen Hauptqualifikation die Mitgliedschaft in allen Heininger Vereinen zu sein scheint. Dass das für ein passables Ergebnis reichen kann, ist zwar furchtbar, aber erfahrungsgemäß möglich. Lustig sind die Personalien Basil Coleman und Carola Jungwirth. Bei Ersterem fehlt mir tatsächlich die Vorstellungskraft, ob den wer und wer dann genau den wählt, während Zweitere in den letzten Jahren medial eher suboptimal aufgefallen ist. Richtig spannend sind selbstredend Tausch und Dittlmann, weil die beiden – sollten es dann doch nicht ganz 14 Sitze werden – durchaus das Zeug haben, ein paar vordere Plätze zu verdrängen. Wen genau verrate ich nicht, weiß aber ohnehin jeder.

 

Ein echter Coup auf der Liste ist Christian Bernreiter. Ihn persönlich kennt zwar keiner, aber seinen Namen. Nachdem bei uns ja jeder wählen darf, auch wenn er siebenmal durch die Führerscheinprüfung gefallen ist, ist nicht ausgeschlossen, dass in diesem Fall eine Verwechslung zu einem guten Ergebnis führt. Kleiner Tipp für die SPD: Vielleicht findet Ihr jemanden, der Willy Brandt oder Helmut Schmidt heißt, für die Liste. Die selbstironische Note ist dann noch Platz 44 mit Klaus Fiedler, der damit wohl das erste Mal in seinem Leben die Chance hat, nicht nach hinten, sondern nach vorne gewählt zu werden. 

Zurück zur OB-Wahl. Im Moment sieht alles nach einem Duell Nashorn gegen Büffel, Rother gegen Dickl, aus. Die Sozis haben jetzt natürlich den enormen Vorteil, nicht dämlicherweise viel zu früh eine Liste präsentiert zu haben und den könnten sie durchaus nutzen. Wie wir Politologen wissen, spielt eine wohltemperierte Liste sicherlich eine Rolle für den Erfolg des Spitzenkandidaten. Nachdem aber Coleman und Jungwirth nun schon bei der CSU antreten, gibt es kaum mehr in Frage kommende High Performer. Von Professoren und Kulturschaffenden würde ich allerdings abraten. Cave Oberreuter-Experiment!

 

Wo ist eigentlich dieser Putzke?



Donnerstag, 24. Juli 2025

KOS kostet

In der letzten Sitzung des Passauer Ordnungsausschusses ist etwas, schlichte Gemüter wie mich, Verwirrendes passiert.

Bei der Abstimmung über die Einführung eines sogenannten Kommunalen Ordnungsservices (KOS) haben die beiden Mitglieder der CSU zwar gegen eine schnellstmögliche Einführung, allerdings im weiteren Verlauf für die Einplanung von Finanzmitteln im Haushalt 2026 gestimmt.

Ich wiederhole: Dickl und Weber wollen das Konstrukt mit dem etwas sperrigen Namen zwar derzeit nicht einführen, sind aber dafür, Finanzmittel dafür einzuplanen.

Sollte das jetzt witzig sein, eine tiefere Bedeutung haben oder den Beginn eines perfiden Verwirrungswahlkampfes darstellen? Mit dem Ziel, die andere Seite durch paradoxes Verhalten zu verunsichern?

Vermutlich letzteres. Ich fürchte, dieser Dickl ist ein Teufelskerl – mit allen Wassern gewaschen. Da können sich Rother & Co warm anziehen.

Der Wahlkampf ist eröffnet. Wir schalten uns aus. Für Satire ist ab sofort Armin Dickl zuständig. 

Dienstag, 8. Juli 2025

Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick Juli / August 2025

Ein Prolog zum Sommerloch                                            

 

Ich habe – wie manch anderer vermutlich auch – einen schönen Leserbrief in der PNP gelesen. Nach Leserbriefschreibermeinung wären die geeignetsten Oberbürgermeister Achim Spechter, Rudi Ramelsberger und Till Hofmann. Ich würde sogar noch weiter gehen: Alle drei sollten OB werden, und zwar roulierend. Spechter im Sommer, der Till im Winter und Ramelsberger im Fasching. Daraus wird aber leider nichts, weil sich zumindest die CSU und die Grünen schon auf einen anderen Kandidaten „verständigt“ haben. Bleibt nur noch der Till, der aber bedauernswerterweise weder Zeit noch Lust noch einen Anzug samt Krawatte haben dürfte.

 

Somit könnte also Armin Dickl im nächsten Jahr tatsächlich Oberbürgermeister werden, wenn – was ja derzeit zumindest nicht ausgeschlossen ist – die SPD im Juli (oder wann auch immer) Sissi Geyer zur OB-Kandidatin nominiert. Pardon, ich präzisiere: Dickl könnte in diesem Fall zum Oberbürgermeister gewählt (sic!) werden. Ob er dann tatsächlich Oberbürgermeister wird, steht auf einem anderen Blatt, weil ein Passauer Juraprofessor spätestens am Montag nach der Wahl, also am 9. März 2026, diese per Wahleinspruch anfechten wird. Die Begründung wird ca. 1200 Seiten umfassen und bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag auf Facebook veröffentlicht und auf Instagram, Youtube und Tiktok vorgelesen werden. Tenor: Irgendwas ist immer.

 

Allerdings ist nach heutigem Stand auch ein komplett anderes Szenario möglich. Bei der Listenaufstellung der CSU verweigert Dickl der um- und angeworbenen Christa Tausch den Listenplatz 2. Erzürnt schmiert sie ihm eine, wovon er sich nie mehr erholt. Nachdem Tausch nicht mehr mitmachen darf und sonst irgendwie keiner mag, wird Ramelsberger mit einer Ja-Stimme und 65 Enthaltungen zum neuen OB-Kandidaten der CSU gekürt. Das bringt den bis zu diesem Zeitpunkt eher mittelmotivierten Andreas Dittlmann wieder auf den Plan („Na gut, wenn’s so einfach ist.“) und er erklärt parteifrei und ohne Liste seine OB-Kandidatur. Das Ergebnis ist klar: Auer kommt mit Dittlmann in die Stichwahl, Mangold kommt auf neun Prozent und Ramelsberger auf neun Stimmen.

 

Nachdem ich es selbst immer wieder nicht glauben kann, habe ich nochmals ChatGPT gefragt. Ja, es stimmt: Passau ist die einzige Stadt in Deutschland mit vier Bürgermeistern. Im europäischen Vergleich haben immerhin London und Paris noch mehr Bürgermeister als Passau. Eine Passauer Spezialsituation ist natürlich, dass die Erika – ganz egal in welcher Fraktion sie sich gerade befindet – lebenslang als Bürgermeisterin gesetzt ist. Sollte Dickl es wider Erwarten nicht zum OB schaffen (woran bestimmt wieder irgendein impertinentes Arschloch [O-Ton Dickl, 2020] schuld wäre), muss er wenigstens einfacher Bürgermeister werden. Außerdem wäre jetzt langsam mal Frau Auer dran. Und der Koopmann und die Reitmeier. Da werden voraussichtlich fünf Bürgermeisterposten nicht reichen, aber auf einen sechsten kommt es dann auch nicht mehr an. 

 

Wird Dittlmann OB, gestaltet sich das Ganze mindestens so schwierig. Für eine funktionierende Gestaltungsmehrheit wird man auch da mit vier Bürgermeistern nicht auskommen. Allerdings will der Dittlmann ja immer sparen, also außer bei der Feuerwehr. Am einfachsten wäre es, wenn alles so bleibt wie es ist. Der Oberjürgen macht einfach weiter, hilfsweise übernimmt einer, der ihm zumindest ein bisschen ähnlich sieht und es gibt keine Aufregungen und Verwerfungen. Die CSU wird dann zwar völlig implodieren, aber daran arbeiten die Protagonisten seit Jahren ja selbst und irgendwie wissen sie es auch. Zumindest einige wissen es. Der Rest weiß es dann spätestens nächstes Jahr im März. Und wenn man Ortner und Haydn in sechs Jahren fragt, ob sie 2032 noch einmal kandidieren werden, kennt heute schon jeder die Antwort. In der nächsten Ausgabe im September verrate ich dann, wer 2026 wirklich OB wird. Ich wünsche einen schönen Vorwahlkampf-Sommer.





Donnerstag, 3. Juli 2025

Der Marsch durch die Institutionen ist abgeschlossen

Es ist unerfreulich und beunruhigend genug, dass Linksagitatoren wie Ulrike Lembke Richter am Berliner (sic!) Verfassungsgerichtshof werden können. 

Es ist unerträglich und widerlich, die Mehrheit der Menschen in diesem Land mit Beleidigungen zu überziehen, indem Frau Lembke pauschal alle, die anderer Meinung sind, als rechtsextrem bezeichnet.

Zitat PNP, 03.07.2025, Seite 26: "Neben ihrer juristischen Argumentation fand Lembke auch hinsichtlich der politischen Einordnung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen deutliche Worte. Der Kampf gegen geschlechtergerechte Sprache stelle ein antifeministisches, queer- und verfassungsfeindliches Handlungsfeld rechtsextremer Akteure dar, welches auch demokratische Parteien und die gesellschaftliche Mitte beeinflusse."

Es ist ein Skandal, dass eine Passauer Professorin samt Kolleginnen einer solch aggressiven Agitation nicht nur Raum gibt, sondern sie auch offensichtlich begeistert unterstützt.

Und es ist ein Trauerspiel, dass bei der PNP wieder einmal keiner diesen Skandal bemerkt und die Pressemitteilung ungeprüft und unkommentiert abdruckt.