Montag, 7. November 2016

Kolumne aus dem aktuellen Bürgerblick

Abgespeckt und abgenäht                                     

Lieber Tölpel!

Der Herr Verleger (also der hier, der vom Bürgerglück) hat mir mitgeteilt, dass wir immer zu viel Text liefern und uns ab sofort diesbezüglich bescheiden sollten. Auf meinen Einwand hin, dass der Bürgerglückleser vielleicht blöd, aber nicht zu blöd ist, sich durch knapp 4.500 Zeichen zu lesen, meinte er, dass es daran ja gar nicht läge. Man müsse bei unserer Kolumne unbedingt den Schriftgrad erhöhen, weil die Schrift zu klein sei. Offensichtlich lag ich doch nicht ganz falsch: vielleicht nicht zu blöd, aber zu alt und sehschwach. Dann meinte er noch, wir sollten diesmal möglichst nicht die Leser beschimpfen, weil es sich um eine Jubiläumsausgabe handelt. Okay.
Wahnsinn, oder? Kann man mit drei Themen (Scheuer Andi, Altstadtkindergarten und Ilztalbahn) tatsächlich 100 Ausgaben vollschreiben? Und immer nur Genörgel und Negatives. In der Pasta zum Beispiel – da steht auch mal was Positives (Passau: Deutschlands Hipster-Hochburg, Passaus innovative Spitzengastronomie, Passaus Premium-Promis). Oder in der PNP: Oster heilt Lahme, Osters wunderbare Autovermehrung auf dem Domplatz, Oster kauft Auto mit geringerem Kraftstoffverbrauch. So etwas wollen die Leute lesen. Unsere Kolumne hatte übrigens kürzlich auch Jubiläum. Das hat der Herr Verleger aber nicht einmal bemerkt. Na ja.
Rumnörgeln und Petitessen zu Großkatastrophen hochjammern, das kann der Provinzler ja besonders gut. Wenn im sogenannten Peschl-Areal ein paar Bäume gefällt werden sollen, dann gibt es gleich wieder einen Riesen-Aufstand, weil gar nicht Wenige glauben, sie müssten dann an einer Sauerstoffunterversorgung versterben. Dabei haben wir hier um uns herum Millionen von Bäumen, die mir das Sonnenlicht stehlen und Tonnen von Laub abwerfen. Weg damit. Dass es Bürgerinitiativen gibt, die sich gegen Mobilfunkmasten engagieren, weil sie glauben, sie würden verstrahlt, könnte man eigentlich genauso belächeln wie Menschen, die meinen, Chemtrails würden den Himmel vergiften. Bei uns kommen die damit durch.
Deine Kathi

Liebe Kathi!
Ja mei. Solange man die Verschwörungstheoretiker und Hysteriker ernst nimmt und sich mit ihren absurden Weltbildern und Ängsten auseinandersetzt, um so mehr gibt man ihnen das Gefühl, sie wären im Recht. Die Leute haben Angst, von Antanz-Flüchtlingen vergewaltigt/beraubt/ermordet zu werden, von Mobilfunkmasten oder Gen-Food Krebs zu kriegen oder bei lebendigem Leib von Horror-Clowns aufgefressen zu werden. Dabei liegt das Sterberisiko bei einer Autobahnfahrt von Passau nach Regensburg um ein Zigtausendfaches höher.
Zu den Clowns hätte ich jedoch noch ein paar Ausführungen. Ein Mann, der sich Zauberclown Rudolpho nennt, durfte in der PNP rumheulen, er werde seit der Weltherrschaft der Horror-Clowns angefeindet. Dabei ist er doch ein „netter Clown“ und bei Kindern „beliebt“. Lieber Herr Rudolpho, Kinder haben Angst vor Clowns. Kinder mögen keine Clowns. Seit jeher. Dazu gibt es übrigens eine interessante wissenschaftliche Studie aus England. Ich persönlich finde Clowns auch ganz unerträglich. Die meisten Leute, die ich kenne, ebenso. Sorry.
Noch mal Clown. Friedrich Hirschl ist 60 geworden. Jetzt wird der Bürgerglück-Leser ohne Esoterik- und Montessori-Hintergrund fragen: Who, the fuck, ist Friedrich Hirschl. Macht nichts. Dafür gibt es ja uns. Hirschl ist Theologe, Lyriker und Künstler (einer von 30.000 in Passau). Und wenn wir in unserem skurrilen Freundeskreis wieder einmal zu viel Rauschmittel konsumiert haben, geben wir einen Hirschl-Band durch und jeder darf ein Elaborat vorlesen. Beispiel gefällig? Bitte sehr: „Wolken nähen/ mit nassen Fäden/ Himmel und Erde/ zusammen.“ Hurz!
Übrigens hat die Passauer Polizei kürzlich mehrere hundert Kilo Marihuana beschlagnahmt und damit die Welt wieder ein bisschen sicherer gemacht. Wir schließen uns der Heimatzeitung an und sagen danke. Wir sind sicher.

Euer Tölpel


Freitag, 21. Oktober 2016

Liebe Kollegen von pnp.de!

Wenn ich mit meinem 15-Zoll-MacBook auf spiegel.de gehe, dann sieht das so aus:
















Wenn ich mit dem gleichen Gerät und gleichen Browser auf pnp.de gehe, sieht es so aus:
















Merkt Ihr was?

Kann man bitte mal darüber nachdenken, dass Eure Leser ganz gerne auf den ersten Blick die Themen sehen würden statt Ergo- und Bierwerbung? Und wenn wir schon dabei sind – dass während des Lesens eines Artikels dauernd der Text weghüpft, weil irgendeine Bewegt-Werbung aufpoppt, nervt auch wahnsinnig.

Danke im Voraus!

Der Präsident


Samstag, 15. Oktober 2016

Zum 60. Geburtstag von Friedrich Hirschl

Der Wolf,

das Lamm,

auf der grünen Wiese.

HURZ!


Donnerstag, 13. Oktober 2016

Kolumne aus dem aktuellen Bürgerblick

Aufgestellt und abgeschoben                                 

Lieber Tölpel!

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Alias-Namen wir (und manch Andere) schon für den Scheuer Andi erfunden haben: Pimpf, Babyface, Dr. Andi, „Verkehrs“experte, kleiner Doktor, Brachialsekretär, Auf-den-Sack-Geher, Mann mit lächerlichem Hund, Full-Service-Dienstwagen-Nutzer oder eben Pimpf. Wenn man sich allerdings mal so ansieht, was der Andi in seiner politischen Karriere alles gesagt und getrieben hat ohne dass es ihn den Kopf gekostet hat, fällt mir nur noch ein wirklich passender Ehrentitel ein: Andi „the Cat“ Scheuer. Weil der hat neun Leben, der Andi. Oder irgendwas gegen den Seehofer in der Hand. Man weiß es nicht.

Ich bin natürlich gar nicht so naiv, dass ich glauben würde, die gelegentlichen Verbalausfälle (so schreiben die das doch immer in der Linksradikalenpresse) oder zumindest die grundsätzliche Kommunikationslinie seien nicht vom großen Vorsitzenden abgesegnet. Das läuft dann wahrscheinlich eher so: „Immer nur diese Syrer und Iraker – das g’langt mir nicht als Feindbild. Jetzt haust amal wieder einen gegen die Neger raus. Darf ruhig a bissel zugespitzt sein, ich relativier dann schon wieder.“ Kurz darauf kommt das Gleichnis vom fußballspielenden, ministrierenden Senegalesen und sofort folgt das Inschutznehmen vom Chef, der Andi habe „keinesfalls Sportvereine oder Kirchen angreifen oder beleidigen wollen.“

Ja natürlich nicht. Der ist ja nicht blöd, der Andi. Warum sollte er seine Kundschaft beleidigen? Das hört/liest übrigens aus dem Zitat auch keiner raus, dass er Sportvereine oder Kirchen beleidigen wollte. Er hat ja ganz eindeutig und zweifelsfrei den Senegalesen beleidigt. Der kann mit dem Klingelbeutel durchgehen, Tore schießen oder sogar Schweinsbraten fressen und zwölf Halbe Bier saufen. Den braucht hier trotzdem keiner. Der soll heimgehen und sein Land aufbauen, dass wir Europäer dort weiterhin billig Rohstoffe kaufen und Autos teuer verkaufen können. Oder Hühnerabfälle. Oder Waffen. Oder Bibeln.

 „Auch ich kann mich mit diesem Satz nicht anfreunden. Achtsamkeit im sprachlichen Ausdruck ist was Wesentliches.“ Das hat der CSU-MdL Imhof gesagt.

Deine Kathi


Liebe Kathi!

Da frage ich mich halt, wie der Imhof das gemeint hat. Vielleicht wollte er nur darauf hinweisen, dass man ja nicht alles laut sagen muss, was der gemeine CSUler so denkt. Aber wer weiß. Ich muss den Satz aus unserer letzten Kolumne aufgreifen: Es darf ja jeder seine Meinung haben und die muss auch nicht immer dem politischen Korrektheits-Mainstream entsprechen. Aber man sollte vielleicht ein wenig aufpassen, wie man über Menschen spricht.

Wer übrigens wesentlich mehr als neun Leben hat, ist der Landrat von Regen. Der kann sich mit Poppers bewaffnete Stricher ins Landratsamt holen, im Netz Freund und Feind anpöbeln und irgendwann mit der Nachricht herausrücken, dass er auf Kur war, weil er unter anderem zu viel säuft – der wird immer beliebter. Die Kommentatoren überschlagen sich vor Verständnis und Solidaritätsbekundungen und keiner stellt die Frage, ob sich die Qualität eines Landrats dadurch auszeichnet, dass er immer dann, wenn er nicht mehr anders kann, zugibt, dass er womöglich etwas falsch gemacht hat. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten tollen Streiche unseres lustigen Histrionikers aus dem Bayerwald. Meine Vorschläge: Ladendiebstahl mit anschließender Kleptomanie-Therapie, zum Islam konvertieren oder mit Josefa Schmid ein Musikvideo drehen.

Alles, was der Adam PR-mäßig richtig macht (Rauchen, Saufen, Sex an öffentlichen Orten), macht der Frankenberger falsch (Nichtrauchen, Nichtsaufen, Sex nur bei Licht aus). Trotzdem freut es mich, dass der Fränkie angekündigt hat, sich wieder mehr um seine alte Heimatstadt zu kümmern. Er will zwar nicht wieder in den Stadtrat, aber er möchte „sich in Zukunft verstärkt zur Lokalpolitik in Passau äußern. Denn es ist wirklich ein Trauerspiel, was hier passiert – oder besser gesagt nicht passiert.“ Fränkie, übernehmen Sie! Steht eigentlich das Projekt OB 2020 noch? Holt sich Bischof Oster auch regelmäßig telefonischen Rat von Ihnen, wie weiland der alte Schraml? Und könnten Sie bitte die Passauer Stadtführer schulen, dass ihre schlurfenden Untoten in der Luragogasse eine Rettungsgasse für die Locals freihalten?

Danke, ganz lieb.


Ihr ergebenster Tölpel

Sonntag, 2. Oktober 2016

Von Wölfen und Lampln

Es ist Sonntag, ziemlich früh am Morgen und ich kann seit Stunden nicht mehr schlafen. Es war noch nicht einmal das anachronistische Sechsuhrläuten, das mich geweckt hat. Ich war schon viel früher wach. Schon um halb fünf wälzte ich mich hin und her und überlegte, ob ich gestern irgendwas nicht vertragen haben könnte. Essen? Forelle, eher was Leichtes. Trinken? Keine zwei Flaschen Wein – zu wenig vielleicht?

Um fünf fiel mir ein, dass ich gestern aus Versehen die Pasta gelesen habe und anschließend war mir schon nicht ganz gut. Aber dann habe ich den Fehler gemacht, den ich immer wieder mache, obwohl ich weiß, dass ich es nicht vertrage – ich habe die PNP gelesen. Also natürlich nur den Lokalteil, den Rest werfe ich ungelesen weg, weil wenn man sich mit dem Weltbild eines Fuchs, Kain, oder wie sie sonst noch alle heißen, auseinandersetzen muss, macht man wochenlang kein Auge mehr zu. Leider war der Lokalteil gestern wieder mal richtig starker Tobak. Ich meine jetzt nicht diesen albernen Tölpel-Quatsch, wo es zu neunzig Prozent darum geht, welcher Kirchenpfleger vor 60 Jahren gestorben ist, welche Marterl zerstört oder restauriert wurden und welches Grab nicht gescheit hergerichtet ist. 

Aus Sicht minimalstjournalistischer Ansprüche ist da schon schwerwiegender, dass das Batavia-Studio eine Viertelseiten-Anzeige über Faszientraining schaltet und dafür eine knappe halbe Seite Redaktion über Faszientraining bekommt – ohne dass da Anzeigensonderveröffentlichung drüber steht. Aber das kennt man ja von der PNP nur zur Genüge.

Am allerallermeisten nerven mich auch derzeit nicht Brachialsekretär Andi, unter Poppers stehende Landräte, die angetrunken Facebook zuspammen, dultbedienungstittenfotografierende SPD-Landtagsabgeordnete und noch nicht einmal das spinatähnliche Bürgermeistergemüse.

Wer so richtig brutal und Schmerzen verursachend nervt, ist das Pflegefalldenkmal Egon Greipl, seines Zeichens Konservengeneral a.D. Das liegt noch gar nicht einmal daran, dass er dem Vernehmen nach (oder wie man auch so schön sagt: wie informierte Kreise berichten) durch die Stadt streifend Menschen anpöbelt – das machen wir ja auch gerne mal. So richtig angefangen zu nerven hat er spätestens mit der unendlichen Felsn-Geschichte, in der er vorrangig durch Wichtigtuerei auffällt.

Aber die Seite über die Lampl-Hamplpampls gestern hat mir – und wahrscheinlich auch allen anderen Lesern mit Rest-Intellekt – endgültig das Kraut ausgeschüttet. Das Foto war ja noch lustig. Der Konservengeneral sieht aus wie Breschnew im Trachtenjanker von KiK und daneben steht – und zwar tatsächlich im Partnerlook-Janker (Lampl-Uniform?) – der Chef der Lampl-Hamplpampls, der den Titel "Meister Lampl" trägt. Oder so ähnlich. 

So weit, so skurril. Parallelgesellschaften gibt es halt in allen Kreisen. Nervig wird es dann, wenn der Konservengeneral Sachen sagt wie: "Es ist schon unsere Linie, dass wir uns nicht mit großen Schecks in die Zeitung stellen." Oder: "... man muss kein großes Trara drum machen." 

Nein, müsste man nicht. Macht Ihr aber, Ihr selbstverliebten Wichtigtuer. Artikel wie gestern produziert Euer Selbstverwirklichungs-Erfüllungsgehilfe PNP nämlich gefühlt alle vier Wochen. Soziales Engagement ist übrigens etwas sehr Schönes. Wenn man aber der Divisionsrechnung mächtig ist und Eure Jahresspenden mit Eurer Mitgliederzahl in Korrelation setzt, kommt ein Betrag heraus, den hat meine Oma zu Lebzeiten pro Jahr in den Klingelbeutel geschmissen. Und die hat nicht auf einer Zeitungsseite drüber schwadroniert, dass sie vor lauter Bescheidenheit "kein großes Trara drum machen" will.

Merkt Ihr was? Wahrscheinlich nicht. Das Problem ist ja nicht, dass Ihr meint, dass Ihr bessere Menschen seid als die "Armen", die Ihr unterstützt. Geschenkt. Das Problem ist, dass Ihr, die Ihr "ein gewisses Ansehen genießt", die Ihr "sozial und familiär abgesichert seid", die Ihr "eine gewisse Persönlichkeit des Passauer Bürgertums" sein wollt (Zitate Greipl), meint, dass Ihr, weil Ihr Lampl-Hamplpampls seid, GUTE MENSCHEN seid. Das ist das Problem.

Wer das bis zum Ende gelesen hat, darf sich heute den Kirchgang und die Selbstgeißelung sparen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Der Präsident


Freitag, 9. September 2016

Kolumne aus dem aktuellen Bürgerblick

Aufgehetzt und abgesperrt 

Lieber Tölpel!

In Zeiten, wo jede Pfarrhaushälterin nicht nur den Unterschied zwischen Brazilian und Hollywood-Cut, sondern auch zwischen Burka und Niqab kennt, ist es gleichzeitig ziemlich selten, zu letzterem Thema publizierte Stellungnahmen zu hören oder lesen, die sich nicht durch einen exorbitant hohen Grad an Verblödung auszeichnen – und zwar in beide Richtungen. Da gibt es diejenigen, die meinen, man müsse jedem Turbo-Fundamentalisten so lange Toleranz entgegenbringen, bis der vor Lachen tot umfällt und wiederum die anderen, die meinen, man könne alles durch immer mehr und immer neue Gesetze regeln.

In der PNP finden alle Sektierer ihre Nische. Diverse Interviews und Artikel sind erschienen, in denen Frauen erzählen durften, das Tragen eines Kopftuches sei geradezu ein Zeichen von Freiheit und Selbstbestimmung sowie fast schon Ausdruck eines modernen Frauenbildes (dann müsste ja die Burka direkt progressiv-revolutionär sein), während sich die Redaktion gleichzeitig nicht scheut – und das übrigens im Gegensatz zum sonstigen Qualitätsjournalismus – Leserbriefe mit hetzerischen Inhalten abzudrucken.

Oder wie könnte man einen Leserbrief anders als hetzerisch nennen, in dem ein Herr aus Fürstenstein, der sich selbst mit einem witzigen (sic!) Bonmot als braun bezeichnet, uns mitteilt, es wäre nicht nur das gute Recht eines Vermieters, sondern aus Steuerzahlersicht auch durchaus begrüßenswert, wenn jemand keinen Asylbewerber (einen einzigen wohlgemerkt) als WG-Mieter in seinem Haus haben möchte. Damit man mich bitte nicht falsch versteht – jeder darf die Meinung äußern, dass er es für falsch hält, noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Er darf sogar der Meinung sein, dass schon zu viele Flüchtlinge hier sind. Bei uns darf jeder denken, was er will.

Aber was, bitteschön, soll man mit dem machen, der schon da ist und sein Recht auf einen Asylantrag wahrnimmt? Ihn auf der Straße schlafen lassen? Sieht nicht gut aus, wir sind ja immer noch in Deutschland und nicht in Dings, im Ausland halt. Bleibt nur noch Lager oder abschieben. Zahlt halt auch beides der Steuerzahler. Ginge billiger. Dass da noch kein Leserbriefschreiber drauf gekommen ist...

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Tja, um solche Leserbriefe durch ein Sieb fallen zu lassen, bräuchte es halt das Quäntchen Fingerspitzengefühl, um Meinungsäußerung von Hetze unterscheiden zu können. Aber das fehlt ja häufig sogar unseren Politikern. Wenn übrigens sogar linke Feministinnen meinen, es gäbe bei uns gar kein Verschleierungsproblem, dann sollen sie mal nach München fahren. Da laufen Mittzwanziger-Lamborghini-Fahrer nebst (bzw. vor) ihren Kartoffelsack-Frauen und der philippinischen Kindermädchen-Sklavin durch die Straßen und behandeln Verkaufs- und Hotelpersonal wie Untermenschen. Die dürfen aber bleiben. Nein – die sollen kommen. Die haben nämlich viel Geld dabei.

Apropos Fingerspitzengefühl. „Mei, des kost’s halt“, hat er gesagt, der Herr Taubeneder. Wenn „ja, ja“ nach landläufigem gesundem Volksempfinden „leck mich am Arsch“ heißt, was heißt dann „mei, des kost’s halt“? Heißt es vielleicht: „Und iatz hoits eier Maul, ihr depperten Querulanten.“ Oder heißt es eher: „Mir is des so wurscht, wos des kost’, ihr Kleingeister.“ Oder doch: „Seid’s ihr komplett verstrahlt? Mir machan des doch immer so.“ Die wahrscheinlichste Variante ist aber: „Ham de Stoderer wirklich glaubt, mir bau’n des Trumm für 34 Mille. Dann war’ns no dümmer, ois i g’moant hob.“ Kleiner Hinweis von meiner bescheidenen Seite aus: Sollte sich der Berufsschulbau in etwas wie die Elbphilharmonie entwickeln, kostet das Ding am Schluss nicht 70 sondern 144 Millionen.

Die neue JVA muss wenigstens nicht die Stadt bezahlen. Vielleicht freuen sich deshalb alle so narrisch auf ein Gefängnis. Also zumindest die CSUler freuen sich. Geradezu gestrahlt haben sie auf dem Foto, der Taubi, der Dicki und der Wischi-Waschi. Manche freuen sich über ein Konzerthaus, manche über einen Saunaclub mit Kuchenbuffet, manche über eine neue Turnhalle und einige freuen sich halt auf ein Gefängnis. Vielleicht deshalb, weil sie schon 2002 Wahlkampf für die OB-Stichwahl mit dem Thema gemacht haben: Mit der CSU kein Gefängnis in Königschalding! 

Mei, so san’s hoid.

Dein Tölpel


Donnerstag, 18. August 2016

Rubrik: Schöne Genitive

1. Magnete des Tourismusses
2. In der Mitte des Atlasses
3. Die Stadt der vielen Wässers
4. Führende Heimatzeitung des Universummes
5. Sternstunden des Journalismusses


















Ergänzung: Wie lautet eigentlich der Genitiv von Rehgips?







































Brav! Immer schön Wahlinfo-Passau lesen – das bildet.