Freitag, 21. November 2025

Guten Morgen, Spitzenkandidaten!

Jetzt habe ich mir mal die Rothersche und die Dicklsche Wahlkampfauftaktseite genauer angesehen und muss sagen: wunderbare Fotos! Also fast schöner als in Natur.

Ansonsten sind die Seiten für die Beta-Version ganz ordentlich. Korrekter Umgang mit Sprache wird ja auch meist überschätzt.

Aber der Reihe nach. Die richtige Schreibweise wäre: Oberbürgermeisterkandidat. Die Version Rother ist wegen besserer Lesbarkeit zulässig: Oberbürgermeister-Kandidat. Was leider schlichtweg falsch ist, ist die Schreibweise bei Dickl, nämlich: Oberbürgermeister Kandidat.

Dafür schreibt er seinen Spruch "Passau im Herzen - Zukunft im Blick" mit Bindestrich, was leider wieder falsch ist. Hier verwendet man den Gedankenstrich ( – ) und nicht den Bindestrich ( - ). Dass man Wörter am Satzanfang groß und Adjektive klein schreibt – geschenkt. Dass man die gesamte Bürgerschaft duzt, also mit "ihr" und "euer" anspricht, dürfte nicht jedem gefallen, ist aber wohl bedauerlicherweise dem Zeitgeist geschuldet.

Das macht Rother schlauer. Da kann man sich aussuchen, ob man lieber geduzt oder gesiezt werden will. Sein Spruch lautet "Für dein Passau", unter seinem Namen wiederum findet man: "Ihr Oberbürgermeister-Kandidat für Passau". Warum "Für Dein Passau" auf einem roten Kotelett mit Fettrand geschrieben steht, erschließt sich vermutlich nicht jedem, aber den legendären Dupperschen Wahlkampf-Rollstuhl hat vermutlich auch keiner kapiert. 

Also – weitermachen! Und nie vergessen: Der Präsident sieht alles.









Donnerstag, 20. November 2025

Faust hoch, Genossen!

Mit Eurer Mietwucher-App habt Ihr Euch mal wieder selbst übertroffen. Anonym Fragen beantworten und das dann heimlich, still und leise an die Staats..., an die Dings, an die Behörde weiterleiten. 

Kann man das nicht noch ausweiten auf andere Denun...., Meldebedürfnisse?

Eine App mit dem Namen "Kapitalisten großflächig bekämpfen!" oder kurz KGB-App?

Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder..., na, Ihr wisst schon.

Und noch was, liebe Passauer CSU!

Die Denkfabrik Wahlinfo-Passau hat sich noch einmal mit Eurer Liste beschäftigt und ein, auf den ersten Blick scheinbar korrelativ wirkendes, Phänomen entdeckt.

So werden auf den Plätzen 1 - 15 alle Kandidaten, deren Familienname auf -mann endet, in den Stadtrat einziehen und alle Kandidaten, deren Familienname auf -berger endet, nicht in den Stadtrat einziehen.

Woher wir das wissen? Gute Frage.









Dienstag, 11. November 2025

Liebe Passauer CSU!

Stimmt eigentlich die von Euch hier veröffentlichte Liste noch?

Oder ist Euch da wer abhanden gekommen?

Sollte das passiert sein und Ihr braucht Ersatzkandidaten, hier ein kleiner Tipp: Nehmt doch einfach diesen Holm Putzke. Der hat

a) die deutsche Staatsbürgerschaft und

b) nicht die Petition Holm Putzke wieder in den Passauer Stadtrat unterschrieben.

Gern geschehen. Hilfreiche Tipps werden in den nächsten Wochen noch einige folgen. (Zwinker-Smiley)

Ansonsten: weitermachen! Es läuft.


Stand: 11.11.2025, 14.55 Uhr



Freitag, 7. November 2025

Die Spiele sind eröffnet

Heda! Oder wie die, sich am Puls der Zeit labenden, Zeitgeist-Neusprech-Opfer heutzutage gerne sagen: Oha!

Mir wurde zugetragen, dass wir uns im Lenzmond des nächsten Jahres wieder auf eine Wahl freuen dürfen.

Ich habe gleich ChatGPT gefragt und "oha!" – das stimmt.

Wir werden also in Passau nicht nur einen neuen Stadtrat, sondern auch einen neuen Oberbürgermeister wählen und wer neuer Oberbürgermeister wird oder wer in den Stadtrat, bzw. nicht in den Stadtrat gewählt werden soll, bestimmt seit mindestens 24 Jahren immer noch die Denkfabrik Wahlinfo-Passau.

Freuen Sie sich also auf spannende Wahlkampfanalysen und Kommentare zu den Protagonisten, öffnen Sie diese Seite in den nächsten Wochen regelmäßig und gehören Sie zur Elite der Passauer Wählerschaft, die lange vorher schon weiß, wer eine Woche vor oder eine Woche nach den Iden des März Oberbürgermeister von Passau wird. 

Die Spiele sind eröffnet.









Sonntag, 2. November 2025

Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick November 2025

 Freibier für alle                                                                                  

 Ein Jubiläum jagt das andere. Nach 20 Jahren Bürgerblick feiere ich beim Schreiben dieser Zeilen – einsam und allein, weil es hat vermutlich sonst keiner bemerkt – 15 Jahre Satire-Kolumne hier in diesem Leuchtturm des Qualitätsjournalismus. Im November 2010 erschien die erste Kolumne, damals noch unter dem Rubriktitel „Abgedreht und durchgenagelt“, den ich später in der Abwandlung „Aufgespießt und festgenagelt“ für viel Geld an die PNP verkauft habe. Ich habe die erste Folge gerade noch einmal durchgelesen. Sie war sehr gut.

 

Unter anderem ging es um die Sinnlosigkeit einer Donaubrücke auf Höhe Achleiten. Gespenstisch, oder? Soll man es Beharrlichkeit oder Beratungsresistenz nennen, dass exakt 15 Jahre später Waschler nebst Parteifreunden wieder mit dem Thema in der Zeitung auftaucht? Pardon, „Privatleute“ sind sie, schreibt die PNP, nämlich Waschler, Weber, Dickl und Rickl, die völlig privat ein Bürgerbegehren für den Bau ebendieser Donaubrücke initiieren. Dass in ein paar Monaten die Stadtrats- und OB-Wahl stattfindet und die vier Privatleute allesamt für die CSU kandidieren, ist vermutlich Zufall. Wenn nicht, wäre es wirklich ziemlich schäbig, ein Bürgerbegehren, das ja zu einem für den Steuerzahler teuren Bürgerentscheid führen kann, als flankierende Wahlkampfmaßnahme zu missbrauchen.

 

Was die Privatleute von der CSU schaffen, können die real existierenden Sozialisten schon lang und kommen deshalb auch mit einem Wahlkampf-Bürgerbegehren um die Ecke. Und weil man bei der Linken mit Steuergeld fürs Proletariat nicht kleckert, sondern klotzt, geht’s beim Bürgerbegehren um mehr Früh-, Nacht- und Altstadt-Busse in Passau. Bei den Frühfahrten geht es zum Beispiel darum, dass „der Zug nach München um 05.20 Uhr von Pendler:innen und Schichtarbeiter:innen erreicht werden kann.“ Kann mich bitte jemand darüber aufklären, wie viele Menschen dann in diesen Bussen „aus allen Stadtteilen“ sitzen würden und vor allem welche Art von Schichtarbeiter*innen um 5.20 Uhr nach München fahren? Danke im Voraus.

 

Die Nachtbusse sollen übrigens am Wochenende bis zwei Uhr fahren, selbstredend auch in alle Stadteile. Das ist ziemlich unsolidarisch mit denen, die um zwei noch nicht müde sind oder im Schutz der Dunkelheit noch ein paar FCK-NZS-Graffiti auf Wände sprühen mussten, um die Demokratie zu retten. Die Grünen haben da wesentlich weiter gedacht und fordern gleich vergünstigte Taxifahrten nachts – allerdings nicht für alle, sondern nur für besonders Schutzbedürftige. Wer im nächtlichen Passau zu dieser Gruppe gehört, haben die Grünen vor Antragstellung sicherlich empirisch überprüfen lassen. Der Antrag wurde leider abgelehnt. Ich empfehle ein Bürgerbegehren.

 

Frage nicht, was Deine Stadt für Dich tun kann, sondern frage, was Du für Deine Stadt tun kannst. Unter diesem abgewandelten Zitat steht die OB-Kandidatur von Armin Dickl, der nicht weniger will, als uneigennützig die Stadt zu retten. Eigentlich erfolgreicher Unternehmensberater – so konnte man es im letzten Heft lesen – stellte er seine unternehmerische Tätigkeit schon vor sechs Jahren etwas hintan, um sich vollends seiner Bestimmung und Berufung zu widmen, der nächste Oberbürgermeister von Passau zu werden.  

 

An einem Beispiel hat uns Dickl intelligente Verkehrsführung mit KI erklärt, die er als Oberbürgermeister einführen wird: „Am Kirchenplatz hat sich im Sommer ein 40-Tonner mit einem Reisebus verkeilt. Der Stau dauerte drei, vier Stunden. Mit intelligenter Verkehrssteuerung hätten die Leute sofort gewusst: Diese Route ist blockiert.“ Ach geh, Dickl! Das ist doch Science-Fiction. Dass man in seinem Auto sieht, dass eine Route blockiert ist. Was kommt als nächstes? Verkehrsdurchsagen im Radio? Ich könnte übrigens den Kontakt zu jemandem herstellen, der früher politisch was mit Verkehr gemacht hat und jetzt begeistert Consulting-Firmen gründet. Den würde ich mir als Berater holen. Das knallt. Safe.