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"Er kam nachts. Er holte mich auf sein Zimmer, setzte mich auf seinen Schoß und öffnete meine Hose." Beim Erzählen stockt ihm die Stimme. Er schildert unter Tränen weiter, wie der Präfekt mit dem jungen, in sexuellen Dingen unaufgeklärten Schüler immer wieder verfuhr, der bis dahin nicht wusste, was ein Samenerguss war. Es ist eine Geschichte, die schlimmer nicht sein könnte und nur als übelste sexualisierte Gewalt, als schonungsloser Missbrauch eines ihm Anvertrauten, zu bezeichnen ist. Dem Präfekten reichen die Übergriffe in St. Max nicht.
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"Meinem Lebensentwurf fehlte etwas", sagt er. Es geht ihm nicht um die Entschädigungsleistung – immerhin will die Kirche jedem Opfer am Ende des Aufarbeitungsprozesses 50.000 Euro zahlen –, es gehe ihm um einen "Befreiungsschlag", einen persönlichen und einen für die Kirche. "Ich möchte eine Brücke bauen, damit Opfer zurückfinden, wieder Vertrauen finden."
St. Max 2
"Haus mit Seele sucht Besitzer mit Gefühl!“ Diese Formulierung ist auf Immobilienseiten zu finden, wenn es sich um ein außergewöhnliches Gebäude handelt. Das „Objekt“ – um in der Immobiliensprache zu bleiben – am Steinweg 1 an der Nordseite des Stephansdomes in Passau verbindet nach umfassenden Instandsetzungsarbeiten, Umbau und Ausbau in gelungener Weise Tradition und Moderne. Der Jugendpfarrer für die Diözese, Wolfgang de Jong, bringt es auf den Punkt, wenn er von einem „Haus für die Jugendseelsorge“ spricht – ein Haus mit Seele eben.
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Die Sache ist unstrittig: Denkmalgeschützte Immobilien sind eine nachhaltige Investition in die Zukunft und in die Kultur unseres Landes. Summasummarum belaufen sich die prognostizierten Gesamtkosten für das Projekt St. Maximilian nach offiziellen Angaben auf 7,8 Millionen Euro. Der besondere Mehrwert des Hauses liegt allein schon darin, dass es ein Haus für die Jugendseelsorge ist.
St. Max 3
Zitat Napoleon Bonaparte:
"Religion ist das, was die Armen davon abhält, die Reichen umzubringen."
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