Mittwoch, 12. April 2017

Angekifft und aufgekokst                                   

Lieber Tölpel!

Unser Oster-Ich-war-mal-ein-bisschen-ein-Star-Bischof, der sich unter Häretikern schon lange einen gefürchteten Namen als Groß-Inquisitor gemacht hat, zeichnet ja nicht nur verantwortlich für Freudsche Zwangshandlungsveranstaltungen wie „Believe and Pray“ (B’n’P), „Fire and Sword“ (Fist) oder „Ablass and Exorzismus“ (Ass’n’Exi), sondern will auch die Neuevangelisierung vorantreiben. Nachdem es hierzu unter der aufgeklärten Bevölkerung teilweise eine nur sehr überschaubare Akzeptanz gibt, läuft das Neuevangelisierungsdings unter dem Codenamen „Crusade and Stake“ (Kreuzzug und Scheiterhaufen). Das war der Aprilscherz. Hoffentlich.

Dass man die Religion als eine universelle Zwangsneurose bezeichnen könnte, hat Freud ja ganz nett zu erklären versucht. Dass die völlig unkritische und weiterhin ausschließlich wohlwollende Berichterstattung in der Heimatzeitung über – in der sonstigen westlichen Welt mittlerweile überwundene – Peinlichkeiten wie die Osterschen Missionierungsversuche in der PNP auch im Jahr 2017 nach Christi Geburt munter fortgeführt wird, bestätigt eigentlich nur, dass das Scharfrichterhaus tatsächlich keinen Grund zum Feiern seines 40. Geburtstags hat. Man hat zwar bestimmt viel bewegt und in Passau ist es heller als vor 40 Jahren. Aber in Relation zur Restwelt, in der die PNP nicht das Meinungsdiktat innehat, ist es noch viel viel dunkler. Saudi-Arabien ausgenommen.

Hier gibt es keine Aufarbeitung, hier gibt es noch nicht einmal eine Diskussion. Einmal gab es einen Leserbrief, in dem ein ehemaliger Inhaftierter von St. Max über seine Leiden berichtet hat. Reaktion – null. Selbst bei den Regensburger Domspatzen werden Ermittlungen durchgeführt. In Passau genießen die damaligen Folterer immer noch höchste Reputation. Die prügelnden Theologen, die sadistischen Klosterschwestern – alles unterm Teppich. Und wenn sie dann gestorben sind, werden sie noch mal gelobt. Das ist das katholische Mutter-Teresa-Prinzip. Vom Zwangsneurotiker zum Heiligen.

Deine Kathi


Liebe Kathi!

Dunkeldeutschland ist überall. Nicht nur im Osten. Aber lass mich das Thema wechseln. Ich habe in der PNP vom 1. April folgendes gelesen: Es wurde Diebesgut in Höhe von einer Million Euro sichergestellt. Bravo! Es wurden zig gestohlene Fahrzeuge gestoppt. Bravo! Es wurden an die hundert Waffen aus dem Verkehr gezogen. Bravo! Es wurden über hundert Haftbefehle vollstreckt und ein Mörder festgenommen. Bravo! Ich bin ein Fan der bayrischen Polizei. Das hat alles einen Sinn für unser Gemeinleben und macht die Welt vielleicht sogar ein bisschen sicherer. Vielleicht.

Im selben Artikel habe ich übrigens gelesen, dass im Vergleich zu 2015 (knapp 8 kg) im Jahr 2016 exakt 231 kg „Rauschgift“ (davon ca. 99,9 % Marihuana) konfisziert wurden. Jetzt habe ich folgende Frage: Was wäre passiert, wenn die hocherfolgreichen Polizisten die enorme Menge von 231 kg „Rauschgift“ nicht konfisziert hätten? Wäre dann einer mehr traurig gewesen? Wäre dann einer mehr gestorben? Wäre dann die Stadt Passau „rauschgiftsüchtig“ geworden? Wäre dann die Welt ein kleines bisschen besser geworden? Antwort: nein.

Und wenn wir schon dabei sind. Welcher Schwachkopf (oder überambitionierte Beamte im gehobenen bis höheren Dienst, wenn überhaupt) ordnet an, eine Land-Disco (sic!) zu überfallen, junge Menschen ohne Verdacht untenrum zu untersuchen, zu kasernieren und dann zu verkünden, die Operation wäre ein Erfolg gewesen? Statt sich auf den Landstraßen um die besoffenen Totfahrer zu kümmern? Der Schwachkopf hat doch keine Ahnung. Hat er doch. Ist ihm aber egal. Betrunken Auto fahren – akzeptiert. Unter Speed randalieren – weg! Haschisch ist des Teufels und mit Kokain bist du fast schon tot. So sieht man das hier. Weit weg von der Zivilisation...


Euer Tölpel

11 Kommentare:

Gegenwind hat gesagt…

Jeder erwischt mal schlechte Tage. Die Klügeren von uns bleiben dann zu Hause, und wenn Sie Schreiber sind, selbstkritische noch dazu, verkneifen sie sich eine Veröffentlichung der an diesem Tag herausgesudelten Stimmung. Dieser Ihr Beitrag, Herr „Präsident“, reicht nicht übers Attribut Pflichtübung, lustlose hinaus.

Ein zweites. Der Brandl hat den Gevatter ins Altenteil begleitet; einen fetten Artikel hat er in der jüngsten PaWo geschrieben. Da war, glaubt man dem Brandl seim Elaborat, viel Gutes, was der Gevatter angerichtet hat. Nicht erzählt hat der Brandl von der Rolle, die der Gevatter übernommen hat als Antipode zu Anna Rosmus. Magst ja heute halten von der Rosmus, was d’ wuist, aber damals, als junge Frau, is sie massivst bedrängt worden. Da hat man sich präpotent gesonnt in der vermeintlich sicheren Loge der „Macht“. Magst ja heute vom Oberjürgen halten, was d’ wuist, aber dass er den Gevatter behandelt wie einen Unsympath, macht ihn gleich a bisserl sympathischer. Den Oberjürgen, moan i jetzt – nicht dass du denkst, ich hätt’ was übrig für den Gevatter.

Da wär’s doch schön, wenn der „Präsident“ erneut eine strafbewehrte Unterlassungserklärung riskierte und wenn er mal Haltung und Rolle des Gevatters in Sachen Rosmus ans Tageslicht bringt. Bevor das in passauerische Vergessenheit gerät und das Nest fäkalsauber bleibt. AFAIK hat Rosmus selbst etwas darüber geschrieben in einem ihrer Bücher. Auf jeden Fall, das wär’ eine Leistung, die der Verzuckerung von Gevatters Lebenswerk etwas entgegensetzen würde.

Und schließlich: Wenn einer aufs Altenteil rutscht und dann in die Höhen wandert, wie’s der G. so gerne tut, dann isser schon reichlich nahe bei Gott. Ich wünschte ihm, dass er, der Gevatter, in dieser Nähe mal seine Sünden rekapitulierte und bereute – die katholische Kirche kennt, dem Herrn sei Dank, die Vergebung selbst im allerletzten aller Lebensmomente.

PNP-Leser hat gesagt…

Nicht sonderlich lustig - aber leider alles sehr wahr.

Anonym hat gesagt…

Ich teile den Furor des Herrn Präsidenten nicht, wohl auch, weil ich zu der großen Mehrheit gehöre, der solch bittere Erfahrungen, wie sie der Präsident machen musste, erspart geblieben sind. Um ein Lichtlein anzuzünden: Man möge bitte auch den PNP-Artikel vom 27.3.17 mit der Überschrift "Kritik an Bischof Osters Vision" zur Kenntnis nehmen (Bayernteil).

Anonym hat gesagt…

Kein Kommentar zum neuen PNP-Layout? Daß jetzt größere Buchstaben Platz machen für weniger Inhalt?

Königstreuer hat gesagt…

Welcher Inhalt?

Ach ja, der!
Damit wir ihn besser lesen können.

Alles wird grösser!
Schließlich sind wir die Aufsteigerregion.
Das muss sich auch in der Heimatzeitung abbilden.

Königstreuer hat gesagt…


Liebe Sandra Hatz **),

Sie haben bei mir heute Morgen, sicher ungewollt, für große Heiterkeit gesorgt.

»Die CSU hat ein neues Gesicht«, steht da geschrieben. Es fehlen die Wörtchen »Wieder mal«.

»Und ich verspreche, jedes neue Mitglied persönlich zu begrüßen.«

Holm Putzke schreckt vor nichts zurück!

»Ob Ärztin oder Schornsteinfeger«

Das ist einer für Passau, ja sakradi!

Wo kommt er her, wie alt isser?
Infos, die einem Journalisten nicht fremd sein sollten, finde ich nicht.

Das ist ja nicht weiter schlimm, Hauptsache die Botschaft,
»Aber auch das bekomme ich hin«, kommt rüber.

Apropos:
Das mit dem »persönlich Begrüßen« hatten wir schon mal. Der Zankl begrüßte jeden persönlich, der ihm im Weg oder auch nicht im Weg stand.
Mir ist das mehrmals passiert.
Da sitzt Du vergnügt irgendwo herum, nein, das waren keine Parteiveranstaltungen, plötzlich reckt dir der Zankl seine Pranke entgegen.

Ich frage mich, kriegt die CSU jetzt wieder so einen?
Gerade entsorgte die CSU Fraktion im Landtag den Schüttelschorsch. Kommt jetzt ein neuer? Ein »Schüttelholm«?
Um sämtlichen Plagiatsvorwürfen entgegenzutreten.
Nicht Schüttelholm sondern »Holm der Schüttler«

**) Redakteurin bei der Passauer neuen Presse

Cromwell hat gesagt…

@Königstreuer: Danke. Gerade hatte ich mich gefragt, "Holm Who?" und schon kommen die Informationen über den neuen Schüttler.

Anonym hat gesagt…

Was heißt hier "Holm Who?", der Herr Professor hat sich auch bei fast jeder Hochwasserveranstaltung mit Vorstellung seiner Person und darauf folgenden äußerst kompetenten Fragen publikumswirksame Aufmerksamkeit verschafft und damit Bürgernähe gezeigt.
Saß er dabei nicht schon neben Steiner?

Cromwell hat gesagt…

Wohne (leider) nicht mehr in Passau. Und hinter Dommelstadl fragt man sich "Holm Who"?

Königstreuer hat gesagt…

publikumswirksame Aufmerksamkeit verschafft und damit Bürgernähe gezeigt.

Wer kompetent fragt, verschafft sich publikumswirksame Aufmerksamkeit. Bis hierher stimmt der Satz. Bürgernähe definiere ich anders. Er hätte lieber mal eine Schaufel in die Hand nehmen sollen! Oder hat er?
Wer neben Steiner sitzt ist bürgernah! o.k. so kann man das auch sehen.

Ich denke, die Platzhirsche der CSU sind erst mal froh einen Neuen präsentieren zu können. Universitätsprofessoren gelten allgemein als klug und Juraprofessoren allemal. Ob er damit bei der Bevölkerung ankommt, ist eine andere Baustelle.

Bei seinen Studenten ist er beliebt. Ich wünsche ihm ,dass dies auch bei den Passauer Bürgern gelingt.

Anonym hat gesagt…

Das mit den kompetenten Fragen und der Bürgernähe war eigentlich ironisch gemeint....