Dienstag, 18. August 2015

Hallo! Aufwachen!

Als einzige ernstzunehmende politisch-moralische Instanz dahier, die sich dem Pluralismus verschrieben hat, wollen wir gar nicht bewerten, ob die Flüchtlinge, die zu uns kommen, ein Segen sind oder tatsächlich ein Problem darstellen, ob man sie alle in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt integrieren kann oder eher nicht oder wie man die im Moment nahezu eskalierende Situation am besten in den Griff kriegt.

Es steht aber wohl ziemlich außer Frage, dass derzeit weder die Wohlmeinenden noch (und schon gar nicht) die Populisten von rechts eine vernünftige und wirklich sinnvolle Idee haben, wie man den Schutzsuchenden nicht nur kurz- sondern vor allem auch langfristig helfen kann.

Konsens besteht ja wohl darüber, dass man die Menschen, die nun schon einmal hier sind, weder verhungern lassen noch in der Donau ertränken kann.

Umso verwunderlicher ist der Umgang einer Organisation, die sich in ihrer Selbstdarstellung eher als karitativ darstellt, mit dem Thema. Auf den Vorstoß nämlich von unser aller Till, St. Max und/oder St. Valentin für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen, reagierte das Bistum mit der Feststellung, es gebe dort keinen Leerstand.

In St. Max z.B. finden nämlich regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen statt. Und nicht nur das. Nein, auch für Freizeitangebote wie Feste und Pfarrwochenenden braucht man das ehemalige Knabeninternierungslager. 

Das wäre ja auch noch schöner! Wieso sollte ein Wirtschaftsunternehmen wie die katholische Kirche seine Party-Location aufgeben, solange die Stadt noch Veranstaltungshallen, Theater, Altenheime, Turnhallen, ja ganze Schulen hat, die man umwidmen kann. Auch bei Polizei und THW – da ist sicher noch was frei. Oder bei den Evangelen – sollen die doch die Muselmänner beherbergen. Eine For-Profit-Organisation muss schließlich ihre Milliarden beisammen halten und ist nicht die Heilsarmee. 

Erstaunlich ist eigentlich nur, dass es bisher keine einzige Reaktion auf diese unglaublich zynische Stellungnahme des Bistums gibt. Auf pnp.de ist zum (verkürzten) Artikel sogar die Kommentar-Funktion deaktiviert, um ja keine aus dem Ruder laufende (und vor allem kirchenkritische) Diskussion zu provozieren.

Vielleicht ist das Thema aber einfach nicht so wichtig wie Wiederverheiratete, die zur Kommunion gehen, Schwule, die einen Segen oder Pfarrer, die knutschen wollen. 

Intra ecclesiam nulla salus, aber egal: Tu felix batava party!

Der Präsident




3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Kommentarfunktion ist auf pnp.de bei Asylanten-Themen fast immer deaktiviert. Das ist Zensur...

Anonym hat gesagt…

Die Kommentarfunktion ist bei diesem Thema deaktiviert, um zart besaiteten Seelen nicht den Glauben an die Menschheit verlieren zu lassen angesichts der Mengen an Schaum, die der durchschnittliche Kommentator vor dem Mund hat.

Anonym hat gesagt…

Et voilà

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/papst-franziskus-ruft-zur-aufnahme-von-fluechtlingen-auf-a-1051650.html