Wenn man eine Titelstory schreiben darf, dann gibt man sich ja normalerweise immer wahnsinnig viel Mühe, oder?
Und man versucht zumindest, journalistischen Standards zu genügen, oder?
Und außerdem kann man davon ausgehen, dass so einen Artikel auf der Titelseite mehr Leute lesen als einen Artikel über die Karnickelzüchter im Hauzenberg-Teil, oder?
Und nicht zuletzt hat man ja die leise Ahnung, dass nicht alle Leser der PNP komplett verblödet sind – stimmt auch, oder?
Ok, so weit, so gut, so einigermaßen unumstritten.
Warum, um alles in der Welt, übertitelt man dann einen Artikel, in dem steht, dass die Oberstaatsanwältin sagt, "es konnte nicht hinreichend sicher festgestellt werden, dass mit der Darlehensgewährung eine vergangene Dienstausübung von Landrat Wölfl honoriert oder auf eine zukünftige Dienstausübung Einfluss genommen werden sollte" und überdies die Ermittlungen weiter laufen, was ja durchaus impliziert, dass die Staatsanwaltschaft derzeit nichts beweisen kann, es aber zumindest ausreichend Indizien, ergo: Hinweise für eine Bestechlichkeit gibt, mit dem Satz "Wölfl-Ermittler: Keine Hinweise auf Bestechlichkeit" ?
Das, Frau Metzger, verstehen wir nicht.
Das Institut für Journalistenausbildung von Wahlinfo-Passau
7 Kommentare:
Danke, habe mich auch geärgert! Frau Metzger war aber garantiert nicht verantwortlich für die skandalöse Überschrift.
Erinnere nur kurz daran, dass wahlinfo Herrn Gawlik längst als Kobler-Nachfolger ausgemacht hatte.
Wenn der Präsident und das Rosenbergerchen nicht nur die PNP gelesen, sondern auch zuvor schon die PNP-Online-Meldung und die dazu abgegebenen Kommentare in Augenschein genommen hätten, dann würde sich diese doch recht polemische Diskussion erübrigen. Da stand nämlich noch zu lesen, dass die Staatsanwaltschaft die Banken im Visier hat. Die Agenturen und anderen Zeitungen haben dagegen in den Vordergrund gestellt, dass keine Hinweise für Bestechlichkeit gefunden wurden. Die Online-Kommentatoren (ich vermute mal CSU-nahe Kreise) sind danach wie die Wölfls über die tendenziöse PNP hergefallen. Meiner Meinung nach ist die Geschichte auf Seite eins der PNP die Wiedergutmachung. Auf der Bayernseite hat sich Frau Metzger dann doch noch getraut, darauf hinzuweisen, dass in dem Fall noch nicht alles zu den Akten gelegt ist. Ich würde sagen Respekt, dass man nicht ganz gekniffen haben. Außerdem, welches Medium schreibt oder berichtet denn wirklich objektiv. Es steckt doch immer eine Tendenz dahinter. Bitte jetzt nicht den Bürgerblick als Gegenbeweis anführen, der Hubsi nimmt es mit der Wahrheit auch nicht genau und schreibt nur das, was er seiner Meinung nach gut zu Geld machen kann.
1. Ich habe die Online-Veröffentlichungen zum Thema gesehen.
2. Der Kontrast zwischen "es konnte nicht hinreichend sicher festgestellt werden" und "Keine Hinweise" ist so deutlich, dass man ihn nicht mehr als Tendenz abtun kann. Die Tendenz einer seriösen Tageszeitung will ich überdies nicht in irreführenden Überschriften erkennen.
3. Was soll den eigentlich immer dieser PNP-Hubsi-Vergleich? Kommentator PNP-Leser schreibt: "... der Hubsi nimmt es mit der Wahrheit auch nicht genau..." Was soll dieser Satz – unerheblich, ob er wahr ist oder nicht – aussagen? Dass, wenn einer oder andere nicht die Wahrheit kundtun, die PNP auch lügen darf. Oder wie war das gemeint?
Genau so. Und obwohl die PNP nicht von sich behauptet, dass sie die alleine seligmachende Wahrheit verbreitet, will ich behauptet, dass sie trotz aller Mängel journalistisch besser ist und einen prozentual höheren Wahrheitsgehalt aufweist als Hubsis Bürgerblick und seine sonstigen Veröffentlichungen.
Aber es ist halt populär auf die Monopolzeitung zu schimpfen und gleichzeitig den Robin Hood des Journalismus zu feiern, der in meiner ganz persönlichen Wahrnehmung, für die ich keine absolute Objektivität beanspruche, eher ein mediales Rumpelstilzchen ist.
Apropos Hubsi - die Nachrichtensperre wegen Auslandseinsatzes ist aufgehoben. Scheint aber nichts passiert zu sein in den letzten Wochen.
Robin Hood?
Versuch eines Psychogramms:
Selbsteinschätzung von aka „Hubsi“: „Bin ein Klon. (Beiseitesprech: nicht verwechseln mit Clown. rep.:Nicht!) DNA-Bestandteile: Diekmann (Beiseitesprech: meine Schwachstelle, denn alle denken bei Diekmann „Passau“, ich denke bei Diekmann „Hamburg“) plus Woodward/Bernstein (Beiseitesprech: da ist damals was schiefgegangen, jetzt hab’ ich Woodstein und Bernwood).
Einschätzung durch Nichtfreunde: Rumpelstilzchen im Gewand des armen Poeten.
Einschätzung durch Parkbankrentner: Reinkarnation von Robin Hood – heute: Michael Kohlhaas.
Einschätzung von Kollegen: Sagen Sie jetzt kein Wort! Eklektiker. Liest Stern und SZ-Magazin, freut sich an deren „schönen Seiten“ und sagt spendabel: „Auch der Passauer Bürger blickt so etwas gern.“
Ansonsten halte ich’s mit Faust: „Von Zeit zu Zeit les’ ich den Alten gern, und hüte mich, mit ihm zu brechen.“ Und ich denke, man sollte Hubsi unterstützen, damit er nicht immer so präpotent rüberzukommen glauben muss. (Uff!) Denn lieber zehn Hubsi als einen Greiler oder Reitmeier.
Jetzt muss und möchte ich mich selbst korrigieren: Gestern im Kino mal wieder eine Pasta in die Hand genommen, die Dult-Nummer. Habe ich dem Hubsi unrecht getan? Die Pasta nutzt (ebenfalls) schamlos die geniale Strecke des "Süddeutsche Magazin" Sagen Sie jetzt kein Wort. Kann mal jemand nachschauen, ob der Hubsi das auch in seinem Bürgerblick macht?
Ich bitte meine aus Vergesslichkeit entstandene Voreingenommenheit zu entschuldigen.
Mit freudschen Grüßen
C.G. Freud!
Kommentar veröffentlichen