Sonntag, 4. März 2012

Aufgereimt und angedichtet (Spezialedition zum Starkbierfasching)

Kathi

Servus, Steinkopf, altes Haus!
Alles senkrecht? Wie siehts aus?
Bist von allen Tölpeln hier
(viele derer haben wir)
Du der klügste doch gewiss.
Deshalb ohne Kompromiss
frag ich gradheraus direkt,
um zu sehen, was in Dir steckt,
ob wir uns statt Brieferlschreiben
mit Versen heut die Zeit vertreiben?

Tölpel

Kathi, servus, Du Schabracke!
Glaubst Du denn, eine Attacke
auf die zu Kritisierenden
klappt in Reimform auch so schön?
Wozu unsere Fans tendieren?
Ob sie solcherlei goutieren?
Oder ob sie wieder maulen,
wir würden sie langsam vergraulen.
Weil die frühren Tölpeleien
häufiger waren und schöner seien.

Kathi

Achtung, Vorsicht! Lass Dich nicht
übertölpeln, Steingesicht.
Totsagen wollen uns viele nämlich
(aber wir sind auch nicht dämlich).
Weil sie hoffen, dass wir nicht
ausüben unsere Bürgerpflicht
und so manchem Provinz-Clown
kräftig auf die Finger hauen.
Und denen gern die Wahrheit sagen,
die sie am schlechtesten vertragen.

Tölpel

An wen denkst Du, süßes Kindel?
Ans Kleinstadt-Bohemian-Gesindel?
Sprichst gar Du von eitlen Tröpfen,
Politikern mit Luft in Köpfen?
Oder von den Schreiberlingen,
die sich als Claqueur verdingen
und denen nach der Nase schreiben,
die wahrscheinlich wichtig bleiben?
Nur wer schon am Boden liegt,
kriegt noch einmal eine mit.

Kathi

Er hats halt auch besonders schwer -
der Monopolblatt-Redakteur.
Nur wenn sein Stil dem Clan gefällt,
kriegt er auch weiterhin sein Geld.
Und wenn er mal daneben liegt,
mit Glück noch einen Warnschuss kriegt,
dann kommt er (und wer will das schon?)
weit fort zur Gulag-Redaktion.
Im Bayerwald darf er dann schreiben,
was Landrat, Fuchs und Hase treiben.

Tölpel

Es hat sehr lange Tradition
in der Passauer Redaktion,
dass Themen, die der Clan nicht liebt,
es schlicht und einfach halt nicht gibt.
Und wer sich vorm System nicht duckt,
dess Name wird nicht abgedruckt.
Und sei die Nachricht noch so klein -
der kommt nicht in die Zeitung rein.
Dies war für einen Zeitungswicht
eine codierte Kurznachricht.

Kathi

Ja, wir wissens, Tölpel, eitler.
Nur bringt uns das jetzt auch nicht weiter.
Jetzt spar Dir Medienkritik
und widme Dich der Politik!
Im Georgsberg ein schwarzes Loch,
das fehlt uns scheinbar grade noch.
Wo Radler, die nach Osten wollen,
dann hilflos durch den Bschüttpark rollen.
Das Geld, das man im Berg vergräbt,
fehlt, dass man sich hinaufbewegt.

Tölpel

Du meinst, man könnte ohne Not,
schräg, kurvig oder im Lot
eine Aufstiegshilfe bauen
und dann von oben nach unten schauen -
ohne sich vorher nass zu schwitzen.
Man könnte ganz bequem auch sitzen.
In einem Aufzug, Gondel, Bahn
ganz vergnügt nach oben fahrn.
Wenn man das Geld dann hätte noch,
was man stopft ins schwarze Loch.

Kathi

Dito, Steinlaus, alter Checker.
Wir gehn jetzt allen auf den Wecker
bis wir unseren Aufzug kriegen
oder sonstwas - statt den Stiegen.
Ein Bürgerbegehren muss jetzt her.
Zwar nicht gegen den Innstadtverkehr,
den man ja schlecht verbieten kann.
Dahinter steckt ein anderer Plan.
Man will sich schlichtweg profilieren
und nicht zu hoch die Wahl verlieren.

Tölpel

Kathi, Baby, welch Gefasel!
Schaust Du wieder tief ins Glasel?
Wer von Wahl heut fabuliert
und dass man selbige verliert,
der verkennt, dass bis zur Wahl
der Jahre zwei sind an der Zahl.
Wer in dieser langen Zeit
schlägt das Innstadtthema breit,
dem fällt wirklich sonst nichts ein.
Der muss sehr verzweifelt sein.

Kathi

Verzweifelt ist noch untertrieben.
Wo ist die CSU geblieben?
Die stolze mit der großen Klappe?
Die kämpft mit täglich einer Schlappe.
Soll es jetzt die Buhmann machen?
Da muss sogar der Scheuer lachen.
Prinz Dickl dickelt nur herum.
Der Waschler macht sich dauernd krumm.
Der eine wird noch lange warten,
der andere - der wird nie mehr starten.

Tölpel

Seit jeher ist der Schlimmste aber
der Mangold - bezogen aufs Palaver.
Er ist halt nicht so richtig wichtig,
aber sehr profilierungssüchtig.
Deshalb liegt ihm am Herzen sehr
die Öffentlichkeit und davon mehr.
Die GmbHs sollen gläsern sein,
das Volk soll in die Sitzung rein.
Und wenn es das Gesetz nicht duldet,
dann habens die anderen verschuldet.

Kathi

Notfalls halt öffentliche Diskussion.
Die Abstimmung - wer braucht die schon.
Der Urban hat sich halt gedacht,
wenn er sich immer wichtig macht,
dann müssen das die Bürger sehen
und wenn man abstimmt, sollen sie gehen.
Das zeigt uns wieder, was er ist -
ein selbstverliebter Populist.
Doch wer nur herumkrakeelt,
am Ende meist das Ziel verfehlt.

Tölpel

Apropos herumkrakeelen.
Wer tut uns damit auch oft quälen?
Der rote Roos in seiner Wut,
er nennt die anderen schwarze Brut.
Stil hat man oder hat man nicht.
Wer derart zeigt sein wahrs Gesicht,
der ist nicht besser als die Brut
auf die er immer schimpfen tut.
Und die Moral von der Geschicht:
Er ist halt ein sehr kleines Licht.

Kathi

Ach was muss man oft von bösen
Buben hören oder lesen?
Wie zum Beispiel hier von diesen,
welche Klaus und Alois hießen.
Die ganz fern von Altersmilde
meinen, sie wären junge Wilde.
Die immer alles besser wissen
und das auch jedem sagen müssen.
Tut einmal eine gute Tat
und wechselt zum Seniorenbeirat.

Tölpel

Ich bin ja gar nicht wirklich dumm,
war dereinst am Gymnasium
und zwar am ehrwürdigen, alten.
Das tut ein Neuer jetzt gestalten.
Nach Jahren mit Ersatzbank-Leiter
ist man jetzt eine Stufe weiter.
Jetzt machts ein neuer, frommer Mann,
der es bestimmt auch richten kann.
Er ist ein Religionslehrer
und bet sich neue Schüler her.

Kathi

Beten ist ja oft gescheiter,
bringt einen auch manchmal weiter
als das blöde Agitieren
und versuchen zu regieren.
Und so beten die Genossen
und sie freuen sich unverdrossen,
dass sie noch immer existieren.
(Es ist zwar mehr ein Vegetieren.)
Denn die in Duppers Schatten stehen,
die kann man leider gar nicht sehen.

Tölpel

Schluss mit lustig, pack ma zamm.
Jetzt steht noch der Kirchgang an.
Denn wer hier in dieser Stadt
die Ajatollahs gegen sich hat,
der kommt niemals zu den Sternen -
das mussten schon viele lernen.
Provinz ist, wenn man trotzdem lacht
und dazu gute Miene macht.
Die Passau-Connection funktioniert
und wird mit Starkbier gut geschmiert.

Kathi

Ist das wirklich alles wahr?

Tölpel

Nein, es ist noch schlimmer gar.

Helau!

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Für wen ist denn die codierte Kurznachricht?

wahlinfo-passau hat gesagt…

Der weiß es dann schon.

Gut hat gesagt…

1. Da haben Sie sich echt Mühe gegeben Herr Präsident.
2. Seit ein paar Tagen (?) kann ich auf meinem iPhone Wahlinfo nicht mehr richtig empfangen. Woran liegts? Schade drum.

wahlinfo-passau hat gesagt…

Ganz unten gibts einen Link "Web-Version anzeigen".

dann halt nochmal hat gesagt…

Ach, die CSU. Wie sehr fehlt da eine Respektsperson mit Vernunft. Der Tod Frau Plenks ist tragisch. Ich habe einmal erlebt, wie sie einem Innstadt-Jammerer sachlich erklärte (mit Verweis auf Gutachten), warum eine Brücke nicht vernünftig ist. Vielleicht hätte sie dies Herrn Waschler plausibel machen können.

Ich verweise nur auf das Gutachten (SEIB) von 2004. Das kostete 200000 Euro und erklärte wörtlich: „Eine zusätzliche Donauquerung ist bei Abwägung der Baukosten gegen die erreichbare verkehrliche Entlastungswirkung als nicht vorrangig notwendig anzusehen.“ Das ist Gutachter-Deutsch und heißt übersetzt: Eine Brücke ist hirnrissig.

Weil die Innstadtler gerne eine Sonderwurst haben, wurde dann nochmals untersucht und abgestimmt. Die besten Infos hierzu fanden sich schon vor geraumer Zeit in diesem Blog. Ich kopiere Sie rüber:
Die Stadt ließ im Jahr 2009 und 2010 erneut Experten von Gevas und dem Büro Bulicek die Thematik untersuchen. Dabei ergaben sich folgende Erkenntnisse, die zum ablehnenden Plenumsentscheid führten:

Verkehrliche Wirkung: In Bezug auf die Verkehrsmenge tritt kaum eine Verbesserung für die Innstadt auf. Im Bereich der Kapuziner- und Wiener Straße wird es sogar zu einer Verkehrszunahme kommen. Die Marienbrücke würde um rund 1000 Autos entlastet. Eine Donaubrücke hat auch Auswirkungen auf Grubweg. Es ist von Mehrbelastung in der Schulbergstraße von rund 1500 Autos pro Tag auszugehen.

Technische Machbarkeit: Von 9 diskutierten Standorten wurden 3 Standorte als technisch machbar nachgewiesen: beim Rosencafe (Variante C), bei der ZP in der Lindau (Variante D), bei der Kräutlsteinbrücke (Variante I).

Naturschutz: Die Regierung von Niederbayern erklärte, dass die Hürden für D und I besonders hoch liegen würden. Die Stadtverwaltung sah daher in C eine zumutbare Alternative.

Stadtbild: Gerade die Variante C schnitt hier besonders problembehaftet ab. Eine solche Brücke wäre aus den Blickwinkeln Innstadtbrücke und Ortsspitze in voller Länge einsehbar. Daher lehnte das Landesamt für Denkmalschutz diese Variante nachdrücklich ab.

Sicherheit: Detaillierte Nachfragen bei Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei ergaben, dass die derzeitige Situation ausreichend ist. Dies betrifft notwendige Drehleitern für die Haibach-Hochhäuser, Landeplätze für Hubschrauber und vieles andere mehr. Überall sahen die Experten keinen Handlungsbedarf.

Kosten: Die Brücken kosten je nach Variante zwischen 29,5 und 33,5 Millionen Euro.

Anonym hat gesagt…

Geront reimt dagegen.

Kathi will uns alte Recken
In den Altenbeirat stecken.
Weil wir älter sind als siebzig,
Ihr wir scheinen arg dementig.
Meint das Kräuterweiberl Kathi
Und verkauft ihr'n rassen Radi.
Mundwerk wia a Scheunentor
Nix dahinter wia a G'schroa.

Curse ÖDP-Fraction hat gesagt…

"Sing with Seiler Max"

...das können alle Vandalen jetzt noch lauter und noch länger tun.


Der Präsident wußte es, und mancher hier hatte ihn schon abgeschrieben.

Chapeau, Monsieur le Président!

Wilhelm Busch hat gesagt…

Was, der Präsident hat abgeschrieben?

Anonym hat gesagt…

Diddlmaus und Pellwürstchen bekommen nie ein Plätzchen in den Glossen und Gedichten des Präsidenten. Hat ihn das Gelbfieber gepackt?