Ich dachte mir bereits, dass Herrn Weinerts Großauftritt im Bayernteil der PNP hier für Reaktion sorgen würde. Dass die Ausgabe vom 3. Januar jedoch interessant ist, hat andere Gründe.
Da ist zunächst der Leitartikel des Chefredakteurs Ernst Fuchs, der sich so zusammenfassen lässt: Wulff muss weg, weil er eine Sauerei zu verantworten hat: „im Geheimen gegen missliebige Berichterstattung intervenieren“. Diesen Leitartikel sollten sich die PNP-Redakteure an ihre Monitore heften. Nicht nur weil die Meinung des unionsnahen Chefredakteurs überrascht; vor allem, weil Wulff genau das tat, was die regionalen Polit-Größen im Umgang mit der PNP über Jahrzehnte hinweg verinnerlicht haben. Wenn man mit der Berichterstattung nicht zufrieden ist, wird mindestens eine Stufe höher gepetzt. Das ist so Usus, dass viele PNPler schon die berüchtigte Schere im Kopf vorab zücken. Also, liebe Redakteure: Frisch ans Werk! Herr Fuchs wird den CSU-Fürsten schon zeigen, wo der Barthel den Most holt, falls Sie sich beschweren. Oder, Herr Fuchs? Hihi.
Ansonsten pendelt die PNP in dieser Ausgabe zwischen lobenswerten Fortschritten (sachlicher Bericht über den aus der Zeit gefallenen Pfarrer von Kopfing) und Unglaublichkeiten (ganzseitiges Dobrindt-Interview mit Kläffereien wie „Ude-Filz“ - wohlgemerkt Filz-Vorwürfe eines CSUlers! - oder Gabriel als „Blockwart eines Linkspakts“ der nach „typischen Ypsilanti-Sprüchen“ doch mit „Klassenkämpfern“ zusammenarbeitet). Man erfährt auf S. 24 ganz nebenher, dass der von den Straßenbaufans so oft gepredigte Verkehrsinfarkt wahrscheinlich doch nicht stattfindet, weil die Grenzübertritte an der B12 kontinuierlich sinken, überliest dies jedoch, weil die Redaktion angesichts ihres Mutes, so eine Sachinformation zu liefern, verschreckt die kuriose Zwischenüberschrift „Verkehr steigt nicht mehr so stark“ drüberkleistert.
Und die PNP liefert wichtige Informationen für den, der genau hinschaut. Zum Beispiel in Sachen nächster CSU-MdL, wo bisher galt: Wascher ist außen vor, Kobler würde es nur noch machen, wenn dies der einzige Weg wäre, um Waschler zu verhindern, Weidinger hat sich im Vorjahr selbst verbrannt und konzentriert sich jetzt auf seine Zuständigkeiten (vgl. unglaublicher PNP-Bericht über die CSU Breitenberg, die die ältesten Gemeindebürger besucht, um Geschichten vom WWII zu lauschen), Kneidinger ist interessiert und stellt sich bemüht auf jedes Foto, auch beim Bischof. Und jetzt? Wen nimmt der Kobler ohne Grund mit zur Schneekirche und stellt ihn neben sich wie einen Ministranten auf? Den Gawlik! Lustig auch, wie Kobler am Altar steht und segnend den Arm hebt. Da lacht der Gesegnete aus Fürstenstein: http://www.pnp.de/region_und_lokal/paid_content/landkreis_passau/vilshofen/309876_Auf-der-Suche-nach-Foerdermitteln.html
Die PNP spiegelt zudem herrlich den Unterschied zwischen Stadt und Landkreis, zwischen journalistischen Mindeststandards im Stadtteil und Gestrigkeiten im Landkreisteil. Das Neujahrsbaby in der Stadt kriegt ein schönes Familienfoto samt menschelndem Bericht. Das Neujahrsbaby im Landkreis ist kaum zu sehen, weil sich sieben Regionalgrößen drumherumdrängeln. Motto: Der Leser soll das Baby mit der Lupe suchen, Hauptsache, er darf mal wieder den Franze bewundern. Daher der Tipp, liebe Redakteure: Einfach fotografieren und die Aufs-Bild-Drängler hinterher links und rechts wegschneiden. Und wenn sie sich beschweren? Herr Fuchs wird’s denen zeigen, siehe oben. Hihi.
10 Kommentare:
"gut gebaute Himbafrauen" ???
aha, Himba. Vorsicht Suchtgefahr. Es sind schon andere auf mysteriöse Weise in Namibia verschollen.
Vorsicht, da wird man schnell zum Himba-Toni
Zu Hubsis Skandal-Artikel über die Reinigung der Marienbrücke:
Wie wird das denn in Namibia gehandhabt? Auch mit Laubbläsern in den Fluss? Oder haben die gar keine Gewässer?
Die Laubbläser sind jedenfalls definitiv nachts verboten, sagt das Bundesimmissionsschutzgesetz.
Ein Besen täte es auch, sagt der Menschenverstand.
Immer noch besser als Luca oder Jacqueline heißen.
In Namibia gibt's keine Laubbläser. Noch nicht mal Neujahrsbläser.
http://www.pnp.de/region_und_lokal/stadt_und_landkreis_passau/passau_stadt/309385_Hdl-und-Co-Zehetmair-kritisiert-Chat-Sprache-Contra-aus-Passau.html
Hier der ganze Artikel:
http://www.pnp.de/nachrichten/heute_in_ihrer_tageszeitung/bayern/309767_Kein-Sprachverfall-sondern-Sprachwandel.html
OMG, wtf, s0 ein Luck0r!
Ich dachte mir bereits, dass Herrn Weinerts Großauftritt im Bayernteil der PNP hier für Reaktion sorgen würde. Dass die Ausgabe vom 3. Januar jedoch interessant ist, hat andere Gründe.
Da ist zunächst der Leitartikel des Chefredakteurs Ernst Fuchs, der sich so zusammenfassen lässt: Wulff muss weg, weil er eine Sauerei zu verantworten hat: „im Geheimen gegen missliebige Berichterstattung intervenieren“. Diesen Leitartikel sollten sich die PNP-Redakteure an ihre Monitore heften. Nicht nur weil die Meinung des unionsnahen Chefredakteurs überrascht; vor allem, weil Wulff genau das tat, was die regionalen Polit-Größen im Umgang mit der PNP über Jahrzehnte hinweg verinnerlicht haben. Wenn man mit der Berichterstattung nicht zufrieden ist, wird mindestens eine Stufe höher gepetzt. Das ist so Usus, dass viele PNPler schon die berüchtigte Schere im Kopf vorab zücken. Also, liebe Redakteure: Frisch ans Werk! Herr Fuchs wird den CSU-Fürsten schon zeigen, wo der Barthel den Most holt, falls Sie sich beschweren. Oder, Herr Fuchs? Hihi.
Ansonsten pendelt die PNP in dieser Ausgabe zwischen lobenswerten Fortschritten (sachlicher Bericht über den aus der Zeit gefallenen Pfarrer von Kopfing) und Unglaublichkeiten (ganzseitiges Dobrindt-Interview mit Kläffereien wie „Ude-Filz“ - wohlgemerkt Filz-Vorwürfe eines CSUlers! - oder Gabriel als „Blockwart eines Linkspakts“ der nach „typischen Ypsilanti-Sprüchen“ doch mit „Klassenkämpfern“ zusammenarbeitet). Man erfährt auf S. 24 ganz nebenher, dass der von den Straßenbaufans so oft gepredigte Verkehrsinfarkt wahrscheinlich doch nicht stattfindet, weil die Grenzübertritte an der B12 kontinuierlich sinken, überliest dies jedoch, weil die Redaktion angesichts ihres Mutes, so eine Sachinformation zu liefern, verschreckt die kuriose Zwischenüberschrift „Verkehr steigt nicht mehr so stark“ drüberkleistert.
Und die PNP liefert wichtige Informationen für den, der genau hinschaut. Zum Beispiel in Sachen nächster CSU-MdL, wo bisher galt: Wascher ist außen vor, Kobler würde es nur noch machen, wenn dies der einzige Weg wäre, um Waschler zu verhindern, Weidinger hat sich im Vorjahr selbst verbrannt und konzentriert sich jetzt auf seine Zuständigkeiten (vgl. unglaublicher PNP-Bericht über die CSU Breitenberg, die die ältesten Gemeindebürger besucht, um Geschichten vom WWII zu lauschen), Kneidinger ist interessiert und stellt sich bemüht auf jedes Foto, auch beim Bischof. Und jetzt? Wen nimmt der Kobler ohne Grund mit zur Schneekirche und stellt ihn neben sich wie einen Ministranten auf? Den Gawlik! Lustig auch, wie Kobler am Altar steht und segnend den Arm hebt. Da lacht der Gesegnete aus Fürstenstein: http://www.pnp.de/region_und_lokal/paid_content/landkreis_passau/vilshofen/309876_Auf-der-Suche-nach-Foerdermitteln.html
Die PNP spiegelt zudem herrlich den Unterschied zwischen Stadt und Landkreis, zwischen journalistischen Mindeststandards im Stadtteil und Gestrigkeiten im Landkreisteil. Das Neujahrsbaby in der Stadt kriegt ein schönes Familienfoto samt menschelndem Bericht. Das Neujahrsbaby im Landkreis ist kaum zu sehen, weil sich sieben Regionalgrößen drumherumdrängeln. Motto: Der Leser soll das Baby mit der Lupe suchen, Hauptsache, er darf mal wieder den Franze bewundern. Daher der Tipp, liebe Redakteure: Einfach fotografieren und die Aufs-Bild-Drängler hinterher links und rechts wegschneiden. Und wenn sie sich beschweren? Herr Fuchs wird’s denen zeigen, siehe oben. Hihi.
Vielen Dank "anonym" vom 4.1. 21:05.
Sie haben uns die Zeit verkürzt bis der Präsident wieder da ist!
Und der Präsident grüßt aus Botsuana und fährt morgen nach Simbabwe. Cheers
Kommentar veröffentlichen