Balsam auf unsere geschundenen Passauer Seelen. Gut auch die folgenden Amazon-Rezensionen:
nicht lesenswert
"ein absolut langweiliges, klischeehaftes Geschreibsel, eines pupertierenden und den Menschen in Kategorien einteilenden Ministranten. Ein missionierendes Gutmenschentum, was die Selbstbestimmtheit und Bewusstheit für den Einzelnen absolut ausblendet, so sieht die Vision eines knapp 30jährigen aus."
gelöschte Rezension
"Rezensionen zu löschen, weil sie nicht dem gewünschten Meinungsbild entsprechen, ist nicht der richtige Weg in der demokratischen Auseinandersetzung. Meine Rezension, in der ich vor allem meine Bedenken über den Werktitel äußerte, wurde gelöscht, ohne meine Stellungnahme einzuholen. Sehr enttäuschend. Ich wiederhole die Quintessenz meiner Ausführungen der gelöschten Rezension: Der Titel "Volk, entscheide!" mag noch amüsant sein, da er an "Volksentscheid" anlehnt. Es ist jedoch ein Armutszeugnis - nicht nur für den Autor, sondern auch für den Verlag -, dass sich grammatikalische Fehler in einen Buchtitel, der immerhin einen ersten Eindruck vom Inhalt und dessen Qualität vermitteln soll, einschleicht. Der Genitiv von "Rebell" lautet eben nicht "eines Rebells", sondern "eines Rebellen". Inhaltlich erinnert das Büchlein an einen Mittelstufen-Erlebnisaufsatz. Der Autor trägt in langatmigen Ausführungen seine subjektiven Erfahrungen und Wünsche hinsichtlich der Anti-Raucher-Bewegung vor. Er dreht sich ingesamt im Kreis und spricht immer wieder von dem "ekligen Rauch". Die rein biographisch geprägten und an Tagebuchaufzeichnungen erinnernden Darstellungen lesen sich zähflüssig, vor allem auch, weil Frankenberger keinen logischen Satzstil formuliert, sondern Gedankengänge wirr durcheinanderwirbelt. Insgesamt ist dem Autor jedoch zugutezuhalten: Es gibt schlechtere Bücher, wenn auch nur wenige. Noch etwas zu der in meiner letzten Rezension abgegebenen Bewertung: Die Bewertungssterne sollen darstellen, ob dem Rezensenten das Werk gefällt oder nicht. Ein Stern bedeutet also, dem Leser gefiel das Werk nicht. Dies ist eine rein subjektive Bewertung. Eine Diskussion, wie sie damals geführt wurde, ob ein Stern gerechtfertigt ist, erscheint müßig, da jeder für sich selbst entscheiden muss, was er von dem Buch hält. Mir gefällt es eben nicht - angefangen mit dem Titel, dessen Fehler schon recht aussagekräftig ist."
Die Quintessenz der Niveaulosigkeit
Ein Buch, welches schon in seinem Titel die Grammatik der deutschen Standardsprache ignoriert, zeigt die Missachtung der Leserschaft durch den Autor und durch den Verlag, die offensichtlich der Meinung sind, die Menschen, welche dieses Buch lesen, seien es nicht wert, ein ordentlich korrigiertes Werk zu bekommen. Die Gestaltung des Buches beleidigt den Leser und spottet der Ideale der Aufklärung... "
Schönes Ding! Da ist man ja schon fast wieder versucht, das Buch doch noch zu lesen, nur um der unfreiwilligen Selbstentblößung sozusagen live beizuwohnen. Scheint nicht wenige komödiantische Momente zu haben das Ganze. Vielleicht lasse ich mich aber auch vom süffigen Stil eines Herrn Dietrich täuschen...
Auch die FAZ benötigt von Zeit zu Zeit Berichte/Kritiken auf Abruf, um die Spalten zu füllen. Gab wohl gar nix anderes mehr zu drucken! Diesen Artikel finde ich übrigens sehr gelungen.
Arme, kleine Passauer Seele, die sich an Amazon-Leserbewertungen Balsam holen muss. Gelungen? Schon. Trotzdem kurios, dass sich die FAZ an dem Werk abmüht. Besser wäre: Nedamoiignoriern.
Die Rezension in der SZ vom 17. Oktober ist auch nicht schlecht...:
"Frankenberger versucht, von sich ein Bild als Prophet und Visionär zu zeichnen, als Politiker, der seine Mission direkt aus dem Neuen Testament ableitet, aber leider oft unverstanden bleibt. Beim Lesen entsteht jedenfalls der Eindruck, dass sich Frankenberger seit seinem siegreichen Anti-Nikotin-Feldzug für einen Berufenen hält: „Es gibt die, die mich als absolut genial empfinden, und die, die mich rundweg ablehnen“, schreibt er, wobei seine Selbsteinschätzung doch stark zur Genialität tendiert. Dazu passt auch, dass er die Welt an seinem Eremitendasein teilhaben lässt. Zweimal steigt er während seiner Turm-woche herab ins Irdische, um Interviews zu geben. Einmal fliegt er für einen Fernsehauftritt zusammen mit Heiner Geißler über Nacht nach Berlin, wo er sich sogleich nach dem einfachen Leben mit Marillenkonfitüre sehnt. Spätestens hier wird die Geschwätzigkeit des Autos zum Ärgernis. Sogar der Haarpflege und dem Duschen widmet er zwei Seiten. Nach der Lektüre kann man es durchaus als Drohung verstehen, wenn Frankenberger ankündigt, dass er weitere Volksbegehren plant.
„Die Leute nehmen uns nicht wahr, selbst mit dem Langhaarigen jetzt.“ Das sagte Michael Hofer, Vorsitzender des ÖDP-Kreisverbands Kempten, bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Haus Hochland. Mit dem „Langhaarigen“ meinte Hofer Sebastian Frankenberger, den Bundesvorsitzenden der Ökologisch-Demokratischen Partei.
Einleitung dieses Artikels vom 13.10.2011 http://www.kreisbote.de/lokal_nachrichten/kempten-isny-westallgaeu/1/1/-zwei-pfund-taetigkeit-1318251075/
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Balsam auf unsere geschundenen Passauer Seelen. Gut auch die folgenden Amazon-Rezensionen:
nicht lesenswert
"ein absolut langweiliges, klischeehaftes Geschreibsel, eines pupertierenden und den Menschen in Kategorien einteilenden Ministranten. Ein missionierendes Gutmenschentum, was die Selbstbestimmtheit und Bewusstheit für den Einzelnen absolut ausblendet, so sieht die Vision eines knapp 30jährigen aus."
gelöschte Rezension
"Rezensionen zu löschen, weil sie nicht dem gewünschten Meinungsbild entsprechen, ist nicht der richtige Weg in der demokratischen Auseinandersetzung. Meine Rezension, in der ich vor allem meine Bedenken über den Werktitel äußerte, wurde gelöscht, ohne meine Stellungnahme einzuholen. Sehr enttäuschend.
Ich wiederhole die Quintessenz meiner Ausführungen der gelöschten Rezension: Der Titel "Volk, entscheide!" mag noch amüsant sein, da er an "Volksentscheid" anlehnt. Es ist jedoch ein Armutszeugnis - nicht nur für den Autor, sondern auch für den Verlag -, dass sich grammatikalische Fehler in einen Buchtitel, der immerhin einen ersten Eindruck vom Inhalt und dessen Qualität vermitteln soll, einschleicht. Der Genitiv von "Rebell" lautet eben nicht "eines Rebells", sondern "eines Rebellen".
Inhaltlich erinnert das Büchlein an einen Mittelstufen-Erlebnisaufsatz. Der Autor trägt in langatmigen Ausführungen seine subjektiven Erfahrungen und Wünsche hinsichtlich der Anti-Raucher-Bewegung vor. Er dreht sich ingesamt im Kreis und spricht immer wieder von dem "ekligen Rauch". Die rein biographisch geprägten und an Tagebuchaufzeichnungen erinnernden Darstellungen lesen sich zähflüssig, vor allem auch, weil Frankenberger keinen logischen Satzstil formuliert, sondern Gedankengänge wirr durcheinanderwirbelt.
Insgesamt ist dem Autor jedoch zugutezuhalten: Es gibt schlechtere Bücher, wenn auch nur wenige.
Noch etwas zu der in meiner letzten Rezension abgegebenen Bewertung: Die Bewertungssterne sollen darstellen, ob dem Rezensenten das Werk gefällt oder nicht. Ein Stern bedeutet also, dem Leser gefiel das Werk nicht. Dies ist eine rein subjektive Bewertung. Eine Diskussion, wie sie damals geführt wurde, ob ein Stern gerechtfertigt ist, erscheint müßig, da jeder für sich selbst entscheiden muss, was er von dem Buch hält. Mir gefällt es eben nicht - angefangen mit dem Titel, dessen Fehler schon recht aussagekräftig ist."
Die Quintessenz der Niveaulosigkeit
Ein Buch, welches schon in seinem Titel die Grammatik der deutschen Standardsprache ignoriert, zeigt die Missachtung der Leserschaft durch den Autor und durch den Verlag, die offensichtlich der Meinung sind, die Menschen, welche dieses Buch lesen, seien es nicht wert, ein ordentlich korrigiertes Werk zu bekommen. Die Gestaltung des Buches beleidigt den Leser und spottet der Ideale der Aufklärung... "
Schönes Ding!
Da ist man ja schon fast wieder versucht, das Buch doch noch zu lesen, nur um der unfreiwilligen Selbstentblößung sozusagen live beizuwohnen. Scheint nicht wenige komödiantische Momente zu haben das Ganze. Vielleicht lasse ich mich aber auch vom süffigen Stil eines Herrn Dietrich täuschen...
Auch die FAZ benötigt von Zeit zu Zeit Berichte/Kritiken auf Abruf, um die Spalten zu füllen. Gab wohl gar nix anderes mehr zu drucken! Diesen Artikel finde ich übrigens sehr gelungen.
Arme, kleine Passauer Seele, die sich an Amazon-Leserbewertungen Balsam holen muss. Gelungen? Schon. Trotzdem kurios, dass sich die FAZ an dem Werk abmüht. Besser wäre: Nedamoiignoriern.
Die Rezension in der SZ vom 17. Oktober ist auch nicht schlecht...:
"Frankenberger versucht, von sich ein Bild als Prophet und Visionär zu zeichnen, als Politiker, der seine Mission direkt aus dem Neuen Testament ableitet, aber leider oft unverstanden bleibt. Beim Lesen entsteht jedenfalls der Eindruck, dass sich Frankenberger seit seinem siegreichen Anti-Nikotin-Feldzug für einen Berufenen hält: „Es gibt die, die mich als absolut genial empfinden, und die, die mich rundweg ablehnen“, schreibt er, wobei seine Selbsteinschätzung doch stark zur Genialität tendiert.
Dazu passt auch, dass er die Welt an seinem Eremitendasein teilhaben lässt. Zweimal steigt er während seiner Turm-woche herab ins Irdische, um Interviews zu geben. Einmal fliegt er für einen Fernsehauftritt zusammen mit Heiner Geißler über Nacht nach Berlin, wo er sich sogleich nach dem einfachen Leben mit Marillenkonfitüre sehnt. Spätestens hier wird die Geschwätzigkeit des Autos zum Ärgernis. Sogar der Haarpflege und dem Duschen widmet er zwei Seiten.
Nach der Lektüre kann man es durchaus als Drohung verstehen, wenn Frankenberger ankündigt, dass er weitere Volksbegehren plant.
„Die Leute nehmen uns nicht wahr, selbst mit dem Langhaarigen jetzt.“ Das sagte Michael Hofer, Vorsitzender des ÖDP-Kreisverbands Kempten, bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Haus Hochland. Mit dem „Langhaarigen“ meinte Hofer Sebastian Frankenberger, den Bundesvorsitzenden der Ökologisch-Demokratischen Partei.
Einleitung dieses Artikels vom 13.10.2011
http://www.kreisbote.de/lokal_nachrichten/kempten-isny-westallgaeu/1/1/-zwei-pfund-taetigkeit-1318251075/
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