Beim Konsum von Schweinefleisch besteht das Risiko, sich mit Trichinen zu infizieren. Vor allem Menschen, die sich ausschließlich von gebratenem oder besonders rohem Schweinefleisch ernähren, sind hier besonders gefährdet. Eine Trichinellose kann abgesehen von Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall auf das zentrale Nervensystem übergreifen und zu Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen und Halluzinationen führen. Solche neurologischen Symptome können in Verbindung mit bereits bestehendem Größenwahn und einer viel zu frühen CSU-Sozialisation zu völligem Realitätsverlust, Paranoia, touretteartigem Dauergeplapper und der völlig gegenteiligen Wahrnehmung und Beschreibung von Fakten führen.
So sieht sich der Politiker Markus S. von der in Bayern alleinregierenden VVP (Vegane Verbotspartei) bevormundet und kritisiert, „dass uns ständig jemand vorschreibt, wie wir reden, denken oder essen sollen.“ (Original-Zitat) Während der tägliche Cannabiskonsum allen Erwachsenen gesetzlich vorgeschrieben werde, sei das Essen von Fleisch (strafschärfend: Schweinefleisch) in Bayern bekanntermaßen strengstens verboten, woraufhin Widerstandskämpfer im Bayerischen Wald ein illegales Schweinewettgrillen veranstaltet haben. „Ein Leben ohne Schweinsbraten ist möglich, aber nicht wirklich sinnvoll“, (Original-Zitat) sagte Markus S. vor tausenden Freiheitskämpfern in Viechtach.
Gerade für Kinder sei der exzessive Konsum von Schweinebraten und Leberkäs aus entwicklungsmedizinischer Sicht eine unabdingbare Notwendigkeit, während Brokkoli, Salat oder Obst irreversible Schäden bei jungen Menschen verursachen würden. Es sei ja im Übrigen auch illusorisch zu glauben, sagte der Ernährungswissenschaftler und Politiker Markus S., dass Kindern „der Start ins Leben ohne eine Leberkässemmel wirklich gelingt“. (Original-Zitat) Allerdings sehe er bundespolitisch ein Licht am Ende des Tunnels, denn: „Statt dem grün-veganen Özdemir kommt jetzt der schwarze Metzger. Das passt perfekt: Jetzt gibt es wieder Leberkäs statt Tofu-Tümelei.“ (Original-Zitat)
Nur eine Stunde nach der Freiheitskampfveranstaltung in Viechtach trat Markus S. bereits auf einer weiteren Bizarr-Party in Pullman City auf, wo ihm zu Ehren von Josef Heisl und Hansi Koller, verkleidet als Buffalo Bill und Billy the Kid, 1.000 Büffel erschossen wurden. „Erschießt gleich noch ein paar von diesen hinterfotzigen Rothäuten! Aber das darf man heute wahrscheinlich auch nicht mehr sagen“, feuerte der cowboyhuttragende, nun völlig in ekstatischen Furor geratene Franke die schwer bewaffneten Wildwest-Fetischisten an. (Kein Original-Zitat)
Nach der Einnahme seiner Medikamente beruhigte sich der Spitzenpolitiker leicht und rief in seiner charmant-erratischen Art ins Publikum: „Sich als Indianer zu verkleiden, ist keine Beleidigung, sondern eine Ehrung, eine Hommage und auch Dank.“ (Original-Zitat) Dabei verschwieg er leider, wer damit wem wofür danken würde. Manche Kritiker lehnten derartige Kostümierungen als „kulturelle Aneignung“ ab. „Wem das nicht gefällt, der kann ja zuhause bleiben.“ (Original-Zitat) Dass erwachsene Menschen, die ihre Freizeit nicht bevorzugt in Fetischkleidung verbringen, solcherlei Veranstaltungen ohnehin tunlichst meiden, wenn sie nicht gerade als Berufspopulisten zur Teilnahme verdammt sind, blieb leider unerwähnt.
Nach den Feierlichkeiten verspeiste Markus S. noch ein kleines Schwein und bekam als Dank für die großzügige Unterstützung durch den Freistaat beim Wiederaufbau der Westernstadt noch eine Südstaatenflagge, eine lebenslang gültige Eintrittskarte und ein Flugzeug geschenkt.
Transparenzerklärung: Ich habe kein Problem mit Kindern, die sich im Fasching als Cowboy oder Indianer verkleiden. Außerdem esse ich gelegentlich sehr gerne einen Schweinebraten, aber halt nicht dreimal am Tag und als Beilage wähle ich Krautsalat und keinen Leberkäs-Currywurstsalat. Mahlzeit und Helau!