Angeholmt und aufgeputzt
Lieber Tölpel!
Holm Putzke. Wenn Du die
zwei Wörter Holm und Putzke an eine Tafel schreibst, denkt der
durchschnittliche Altbayer womöglich an einen Begriff aus dem Bauwesen – eine
Aufputz-Balkenkonstruktion vielleicht – oder, abhängig vom Bildungsniveau,
unter Umständen noch an eine Insel in Dänemark. Die Vorstellung, dass es sich
hierbei um einen Namen handeln könnte, erfordert im Freistaat (Bayern) auf
jeden Fall ziemlich viel Phantasie und Vorstellungskraft. Aber dazu später.
Ich habe mir soeben unsere
Kolumnen der ersten Maiwochen 2016, 2015 und 2014 herausgesucht und begeistert
festgestellt, dass diese spontane Idee intuitiv goldrichtig war. So hatten wir
in der Mai-Ausgabe des Bürgerblicks 2014 ein kleines Politik-A-Z, in dem unter
„C“ Folgendes zu lesen stand: „CSU.
Ist in Passau leider von Saboteuren unterwandert, die zentrale Positionen
besetzen.“ Wer das mangels tieferer Einblicke nicht versteht, muss
beispielsweise unter „B“ weiterlesen.
„Buhmann, Evi. Hätte Bürgermeisterin werden können. Wollte
aber die CSU nicht. Warum? Weiß kein Mensch außer Waschler, Scheuer und Dickl.“
Jetzt dämmerts langsam, nicht wahr? Saboteure, zentrale Positionen,
Aufstiegsverhinderer. Alles klar? Wir können uns auch noch ansehen, was wir
damals unter „J“ geschrieben haben: „Januar. Im Januar 2020 wird der
Oberbürgermeisterkandidat der CSU von Ministerpräsident Andreas Scheuer bei
einer Wahlkampfveranstaltung in Passau vorgestellt. Er heißt Armin Dickl und
betreibt für seinen Hund eine Facebook-Seite. Der Chefredakteur der PNP, Franz
Danninger titelt: Ausgelost oder erpresst? Dickl wird Dupper-Opfer.“
Die Ausgabe vom Mai 2015 ist nicht übermäßig
erwähnenswert. Da gab es irgendeinen Popcorny von der Jungen Union, der sich
kurzfristig und unerfolgreich im beliebten OB-Bashing versucht hat. Gegessen
(sic!). Aber 2016 war dann der Steiner schon da – und zwar voll. Wöchentlich
hat er dem Oberjürgen eine Sau zwischen die Beine getrieben.
Der Rest der Geschichte ist bekannt.
Deine Kathi
Liebe Kathi!
Holm Putzke. Wenn Du die zwei
Wörter Holm und Putzke an eine Tafel schreibst, ist jedem zeitgeschichtlich
interessierten Menschen klar, dass da vor ein paar Jahren einer in Passau
aufgeschlagen ist, der ziemlich was draufhat. Ich möchte sogar behaupten, dass
das, was Strafrechtsprofessor Putzke z.B. zu Themen wie Beschneidung von Knaben
oder Drogen-Prohibition äußert, mir in großen Teilen sehr gut gefällt. Und mit
Wein und Schnaps kennt er sich auch noch aus. Dass er seine politische Heimat
bei der CSU gefunden hat, ist – in dubio pro reo – durch seine bayerische
Kulturferne exkulpiert.
Jetzt will dieser Holm
Putzke aber gleich Kreisvorsitzender der Passauer CSU werden – mindestens. Wenn
nicht gleich OB. In einem PNP-Interview hat er hierzu eine zumindest kryptische
Antwort gegeben: „Bei uns gibt es viele gute Leute,
die dafür in Frage kommen und wir werden zum richtigen Zeitpunkt entscheiden,
wer unsere Heimatstadt 2020 wieder in Schwung bringen wird.“ Nachdem der erste
Teil der Antwort aber nicht so richtig stimmt und wir Holm Putzke für einen
selbstbewussten Mann halten, bleiben halt dann nicht mehr allzu viele übrig.
Vielleicht weiß Herr Putzke Folgendes noch nicht, deshalb verraten wir ihm hier
ein exklusives Geheimnis.
Das wird nämlich richtig
schwer – also nicht die Tatsache, OB-Kandidat zu werden. Das wird leicht. Es
geht auch nicht um die Frage, warum sich jemand, der einen wirklich schönen
Beruf hat, so etwas antun will. Es geht um die großen drei Probleme: 1. Der sächsische
Migrationshintergrund. Einschätzung: kleinstes Problem. 2. Der akademische
Hintergrund. Einschätzung: nicht zu unterschätzendes Problem – bitte bei Prof.
Oberreuter nachfragen. 3. Waschler. Einschätzung: Feind, Erzfeind,
Parteifreund, Waschler – bitte bei jedem Passauer CSUler nachfragen.
Gern geschehen und viel
Erfolg!
Euer Tölpel