Angeschwärzt und aufgemauert
Lieber Tölpel!
Die Leute, die sich über
die Blödheit der Amis aufregen, weil sie Trump gewählt haben, sollten sich alle
einmal überlegen, wer in unserem schönen Land Ministerpräsident ist und sich
dann fragen, was der Rest von Deutschland über die Bayern denkt. Oder noch besser:
Sie sollten einmal die knapp 100 Kommentare auf pnp.de zum Thema „Negerball“
lesen. Um mit Polt zu sprechen: Heutzutage verfassen Menschen im Internet
Kommentare, die hätte man früher aus dem Bierzelt hinausgeschmissen. Bei einer
Sache versteht der Internet-Kommentator nämlich gar keinen Spaß – dass man ihm
seinen Rassismus nicht vergönnt und dass man heute nicht mehr sagen darf, was
man früher ganz selbstverständlich gesagt hat.
Es ist auch eine
Dreckssauerei, dass einem diese verjudeten Gutmenschen vorschreiben wollen,
dass man Krüppel nicht mehr Krüppel, Liliputaner nicht mehr Liliputaner,
Schlitzaugen nicht mehr Schlitzaugen, Schwuchteln nicht mehr Schwuchteln und
Nigger nicht mehr Neger nennen darf. Nur damit mich auch die dümmsten
Schweinebauern aus dem hintersten Bayerwald-Inzuchtdorf verstehen (Darf man das
so sagen? Sagen wir hier in der Stadt immer schon.) – man muss es jetzt nicht
übermäßig schlimm finden, dass der Negerball Negerball heißt. Aber was ein
Großteil der Kommentatoren ohne Bildung und Rechtschreibkenntnisse da an
hasserfülltem und widerwärtigem Weltbild durchblicken lässt, ist schon ganz
schön gruslig.
„Armes Deutschland“
schreibt da ein Kommentator. „Einen Funken Selbstachtung sollten wir uns schon
bewahren,“ schreibt ein anderer. Gerne wird überhaupt das Argument verwendet,
dass keine Nation sich diesbezüglich so unterdrücken lässt wie die deutsche.
Korrekt. Und wenn die Neger, die jüdische Weltverschwörung und die
Untermenschen im Osten uns weiterhin so kleinhalten, provozieren und demütigen,
wird’s langsam wieder Zeit, in Polen einzumarschieren, pardon,
zurückzuschießen.
Was meinst Du dazu, Du
Mongo-Schädel?
Deine Kathi
Liebe Kathi!
Ach, ich finde, man sollte diese Sonderschüler, die
meinen, Neger wäre überall auf der Welt außer in Deutschland ein Wort des
unbelasteten Sprachgebrauchs, einfach einmal nach USA schicken und die dortigen
Ghetto-Neger mit einem freundlichen „yo, niggers (wahlweise auch negros),
what’s up“ begrüßen lassen. Die erklären ihnen das dann bestimmt gerne und
ausführlich.
Der Scheuer Andi hat der AmSonntag erzählt, dass er sich
„einen SPD-Kanzler Schulz beim besten Willen nicht vorstellen kann.“ Ganz
ehrlich? Ich kann mir einen Ministerpräsidenten Seehofer auch beim besten
Willen nicht vorstellen und frage mich regelmäßig, wann ich endlich aufwache.
Auf die Frage, ob er sich das Amt des Ministerpräsidenten zutraut, hat der Andi
übrigens geantwortet: „Diese Frage stellt sich nicht.“ Auch das kann ich mir
beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich diese Frage nicht stellt. Ich
kann mir dafür sehr gut vorstellen, wie im Scheuerschen Badezimmer der
Defiliermarsch läuft und der Andi vorm Spiegel das Winken übt. Das kann ich mir
sehr, sehr gut vorstellen. Bildlich.
Die PNP hat mich unlängst wieder mit dem Thema erheitert,
dass es Menschen wie den Ortsvorsitzenden der CSU Passau-Mitte gibt, die der
Meinung sind, es gäbe in der Altstadt zu wenig Kurzzeitparkplätze. Stimmt, das
ist ja auch ein weltweiter Trend, in den Innenstädten mehr Verkehr zuzulassen –
so wie Rauchen in Kindergärten, Wärmedämmung mit Asbest oder Teufelsaustreibung
bei Schizophrenen. Aber der Lokalteil muss halt vollgeschrieben werden. Jetzt
warte ich bloß noch drauf, dass einer an der Innpromenade eine Betonmauer bauen
oder den Steinweg teeren will. Ist eigentlich irgendwem aufgefallen, dass die
Hochwassermauer-Visualisierungen so schlecht sind, dass man sich überhaupt
nicht vorstellen kann, wie das dann tatsächlich aussehen soll? Nicht?
Bau mer moi, dann sehng ma’s scho.
Euer Tölpel