Donnerstag, 7. Februar 2008

Schöne Metapher,

Herr Oberbürgermeister!

"Wie Asseln aus den Löchern" kriechen sie also, die Oppositionsparteien im Passauer Rathaus. So haben Sie es beim Reizparteitag der CSU gestern formuliert...

Wissen Sie, was nur das Blöde ist mit diesen Ungeziefermetaphern in der Politik?

Dass man sich seit gut 70 Jahren anschließend immer dafür entschuldigen muss. Und das im Wahlkampf. Dumm gelaufen.

Helau!

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Holla... bei der Wahl der sprachlichen Bilder ist man ja in konservativen Kreisen nicht gerade zimperlich. Erst wird die Dreiländerhalle mit der zentralen Pilgerstätte des Islam verglichen (und das, obwohl die Konservativen eher ein... sagen wir: schwieriges Verhältnis zu diesen Menschen haben) und dann setzt der Noch-OB tapfer noch eins oben drauf.

Wie an anderer Stelle bereits ausgeführt, könnte der interessierte Beobachter der Meinung sein, Herr Z verfährt nach dem Motto: "Kommunalpolitik in Passau könnte ja ganz nett sein, wären da nicht die Bürger und die Opposition". Die sind ja so lästig und undankbar für das, was erreicht wurde. Niemand freut sich so recht über die "Neue Mitte", jeder nörgelt an der Verkehrsführung herum und manche fordern gar einen anderen politischen Stil im Rathaus ein.

Da bekommt man direkt im Wahlkampf ganzseitige Anzeigen von einem Hamburger Unternehmen in der Presse gesponsort und niemand freut sich so recht über die "700 Arbeitsplätze". Wie undankbar.

Oder die schicke Wahlwerbehilfe von Herrn Rammer in der PNP. Ja, ich meine diesen ober-peinlichen Bericht über das Treffen mit Willi Schmöller im Klo(-ster)garten. Das war dann doch so schlimm, daß der Kommentator in der "Am-Sonntag" dazu einmal Dampf ablassen mußte.

Nein, ein Herr Z kennt kein Bedauern. Insofern werden die anderen Parteien lange darauf warten müssen. Ich erinnere mich an den Prozess gegen einen freien Journalisten - ist gar nicht so lange her. Da gab es dann kein Einlenken nach einem Strafurteil gg. einen hohen Mitarbeiter... Nein, im Gegenteil: es wurde doch noch versucht, zivilrechtlich diesen lästigen Zeitgenossen der schreibenden Zunft zu erledigen.

Wie an anderer Stelle betont: die Familie von einem Politiker ist tabu. Man braucht sie im Fall Z auch nicht... Diese Knaller von ihm höchstpersönlich reichen aus, daß der geneigte Passauer sein Kreuz nicht bei Herrn Zankl machen wird. Das wurde ja schon damals beim Konzerthaus eindrucksvoll vorgeführt.

Ob es der Noch-OB wohl schon ahnt?

Anonym hat gesagt…

Und...

weil wir es ja gestern vom Oberbürgemeister hatten...

Jetzt wird klar warum... das ist nämliche eine ganz ausgebuffte Taktik um bei Google allein als Treffer präsentiert zu werden. Das Ungeziefer bleibt dann nämlich außen vor...

Na schon ganz schön ausgeschlafen der Webmaster von albert-zankl.de...

Stinrunzelnd grüßt...

cassiel

Fabrizius hat gesagt…

Ja, er ahnt es ...
jeden Tag mehr ...
niemand kann das ignorieren.

http://wahlkampfprofiler.blogspot.com/

Anonym hat gesagt…

Nein, noch nicht.

Aber was anders: Wir sollten nicht vergessen, daß es auch international in der jüngsten Zeit einigen Wirbel um historische Vergleiche gegeben hat. Nicht jede Formulierung ist gleich ein Göbbels-Zitat. Denn ebensowenig wie in die hysterische Frage, ob die geneigte Masse an der Reinigung des Globus mitzuwirken bereit sei, automatisch die Intention der manipulativen Rückversicherung der Volks-Willens zu Abscheulichkeiten wie dem "totalen Krieg" interpretiert werden darf (- noch nicht einmal von Intensität und Außmaß des manipulativen Potentials her gesehen) können etwa auch mit noch so gesteigertem Nachdruck artikulierte und durch ekstatische Zustimmung des Auditoriums gespiegelte rhetorische Fragen der Größen moderner Unterhaltungsmusik wie etwa: "Cologne - are you ready to rock" in diese Richtung ausgelegt werden. (In diese Richtung argumentiert jüngst auch das "Fachblatt für vergleichende Göbbelsforschung".)
Andererseits: Das Z-Zitat zeigt in der Tat ein gewisses Maß an Selbstüberhöhung, wenn er eineseits glaubt, er könne nur mittels oder gar durch Ungeziefer selbst entmachtet werden. Das geht eher in die Richtung einer modernen Dolchstoßlegende: Im Felde unbesiegt, aber von hinten her von der Macht weggezwickt, der große Kapitän. Andererseits: Ungeziefervergleiche sind hier auch auf der politischen Ebene völlig überzogen eher auf Bundes- bestenfalls Landesebene glaubhaft.

Anonym hat gesagt…

... hui... so schnell geht das...

www.albert-zankl.de wurde aktualisiert. Und... es gibt ein Video von der Rede des Noch-OBs beim Aschermittwoch. Also... ich weiß nicht... ich habe verstanden: ... wie Nessi aus den Löchern... [so ab 3:41]... ein ungewöhnliches sprachliches Bild, aber... so viel Fairness muß sein: Dafür muß sich AZ nicht entschuldigen.

Inwieweit die Aussage, es gab nur eine "Blockade der Opposition" gerechtfertigt ist, lasse ich jetzt einfach einmal so stehen. Gut, die SPD hat doch einiges mit durchgewunken. Aber ob dieser Vorwurf an die Grünen und die ödp gemacht werden darf, ist m.E. äußerst fraglich.

BTW: Ich glaub' ich habe meine Wette gewonnen (siehe Kommentar zu "Bei dieser Homepage, CSU,")... es hat keine zwei Tage gedauert... und die Internetseite wurde geändert. Gibt es jetzt eine Waschmaschine? ;-)

wahlinfo-passau hat gesagt…

Ich bin platt. Waschmaschine, Goaßmass, Reise, Wochenende wahlweise mit Zankl oder Dupper. Suchen Sie sich was aus!

Anonym hat gesagt…

Auf ein Wochenende mit Herrn Z und Herrn D kann ich locker verzichten... eine Waschmaschine hab ich schon... und Bier trinke ich nicht. Aber auf eine Flasche Prosecco mit zwei Gläsern am 2. März im Rathaus freut sich...

cassiel

Anonym hat gesagt…

Lieber Cassiel,

stimmt – ich hab’ auch irgendwie verstanden, dass die Messies aus ihren Löchern kriechen.

Aber vielleicht kann er sich ja einfach für die Rede an sich entschuldigen: „…stammelstammel…Gestaltungsmehrheit …stammelstammel…so wollen wir’s halten…stammelstammel…unter 439 ausgesuchten Städten in Passau…“ – und die Slapsticknummer mit der Hohmaaasch bei 1.35 - ich finde, da wäre ein vorbehaltloses und demütiges „tut mir leid, dass ich immer wieder versuche, wie Günther Grünwald zu wirken“ angebracht.

Ceterum censeo Weinertinem… ach, heute mal nicht

Ho, ho, ho!