Sonntag, 31. Mai 2009

Aufgepasst und abgedriftet (Für Jugendliche unter 18 und für Männer, die sehr am Weiblichen orientiert sind, nicht geeignet!!!)

Lieber Tölpel!

Heute muss mein Brieflein an Dich ziemlich kurz bleiben, weil mir wirklich nichts Gescheites einfällt. Ist ja auch nicht viel passiert die letzten Tage. Und immer wenn nichts passiert ist und mir nichts einfällt, laufe ich Gefahr, ins schwer Niveaulose abzudriften - und das wollen wir ja beide nicht.

Ich habe mir mal die relativ inhaltsleere Wochenendausgabe der PNP mit ganz anderen Augen angesehen und bin auf ein paar bemerkenswerte Ergebnisse gekommen:

1. Wenn man vielleicht nicht mehr behaupten kann, dass die PNP ein CSU-Blatt ist, dann ist es zumindest immer noch ein Kirchen-Blatt. Abgesehen davon nämlich, dass es eine ganze Seite "Kirchliche Nachrichten" gibt (Ist das immer so?), auf der steht, in welcher Kirche zu welcher Zeit Gottesdienst ist (Wissen die paar Handvoll, die noch in die Kirche gehen, nicht, wann es losgeht?), darf der Bischof in einem redaktionellen Beitrag die Leser auffordern, in der Familie zu beten. Etwas anachronistisch, oder? Oder will die PNP ein Kirchenblatt sein? Ich bitte um Aufklärung!

2. Das Spannendste an der ganzen Zeitung sind ja wohl die "Standesamtlichen Nachrichten". Da kann man ein ganz tolles Sozio-Gesellschafts-Spiel draus machen. Der eine liest die Vor- und Zunamen, sowie die Wohnorte der Neugeborenen vor und die anderen raten dann Berufe, Schulabschlüsse und Hobbies der Eltern. Ist natürlich manchmal nicht so schwer. Wenn z.B. jemand in Hauzenberg mit bayerischem Familiennamen seinen Sohn Luca Marco nennt oder ebenfalls niederbayrisch heißende Eltern aus Wegscheid ihre Tochter Rebeka (mit einem k) Marta (ohne h) nennen, dann kann man sich diese Eltern wirklich bildlich vorstellen, wie sie vorm Fernseher sitzen und Big Brother schauen.

So - heute habe ich es wirklich ganz ohne Politik und sogar ohne Sex geschafft. Fällt Dir noch was ein?
Deine Kathi

Liebe Kathi!

Auch nichts wirklich Prickelndes. Die Vornamen der Neugeborenen schau ich immer sehr gern. Mein Favorit dieses Wochenende ist aber Amelie Anneke. Ich frag mich, ob Eltern, die an der Ostsee oder in Aachen wohnen, auch so bescheuert sind und ihre Kinder Vitus, Franz Xaver oder Sepp nennen.

Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass mein Plagiator in der PNP, der sich ja ungeniert auch Tölpel nennt, immer frecher von uns abschreibt? Letzte Woche geben wir zu bedenken, dass es mit der Datensicherheit bei der Verkehrs-Haushaltsbefragung nicht weit her ist und was passiert? Der plappert das einfach nach. Wenns so weiter geht, müssen wir uns was einfallen lassen. Vielleicht sollte ich mich mal wieder mit Simone treffen.

Zu Deiner Kirchenzeitung-Frage will ich mich eigentlich nicht äußern. Das Gefrömmel und die Scheinheiligkeit vieler Leute gehen mir ja schon lang auf den Sack. Und dass auch im Jahr 2009 von unserer Heimatzeitung immer noch suggeriert wird, die katholische Kirche wäre doch irgendwie sowas wie die oberste Instanz - das amüsiert mich nur noch.

Und wenn wir es uns schon mit der Inquisition verscherzen, dann gleich eine noch heiligere Kuh geschlachtet. Liebe PNP, es interessiert mich einen Scheißdreck, welche Kurse irgendwelche Feuerwehrleute besucht haben und seit wie vielen Jahren jeder einzelne Feuerwehrmann Mitglied ist. Dass ohne die ca. 400 Freiwilligen Feuerwehren in Passau Euer Lokalteil nur noch halb so dick wäre, ist mir schon klar. Ihr müsst aber doch nicht die peinlichen Eigenberichte komplett ungekürzt übernehmen, oder?

Schreibt doch lieber wieder mal was über die rudimentäre CSU. Pardon, habt Ihr ja... Die Passauer CSU ist also in Klausur gegangen und hat mehrere bemerkenswerte Erkenntnisse gewonnen. So ist z.B. die Ortspitze scheiße langweilig und muss mit einer Strandbar aufgewertet werden. Der Klostergarten braucht dringend Tischtennisplatten und die Radwege sind ausbaufähig. Letzteres stimmt zwar, liebe CSU, wird aber sicher in aller Ewigkeit nicht verbessert werden. Und die ersten beiden Vorschläge - einfach wieder in die Tonne treten. Bitte, gerne.

Ich gebe es gerne zu. Ich bin in Passau in den letzten fünf Jahren zweimal Bus gefahren. Gestern war das zweite - und letzte - Mal. Liebe Politiker! Was führt Ihr eigentlich für Phantom-Diskussionen über den ÖPNV in Passau? Wenn ich an einem Samstag spazierengehe, möchte dann aus der Stadt wieder zurück nach Hals fahren und der nächste Bus geht in 1,5 (in Worten: eineinhalb) Stunden, dann beschließe ich: Nie mehr Bus! Wo leben wir denn? In Afrika? Und wenn Ihr mir jetzt erzählt, dass das Alles eh schon so unglaublich defizitär ist (im Bus saßen übrigens keine zehn Leute), dann kann ich nur antworten: Dann schafft die Busse zu bestimmten Zeiten gleich ab. Oder lasst sie viel, viel häufiger fahren. Alles dazwischen ist Quatsch.

Ich kann nicht schließen ohne meinen Lieblingsartikel des gestrigen Lokalteils zu erwähnen: "Wo Männer einfach Männer sein dürfen". Da gehts um eine Männergruppe von Pro Familia, in die Männer kommen sollen, die "vor lauter Orientieren am Weiblichen vergessen, was es bedeutet, männlich zu sein." (O-Ton, wirklich O-Ton!) Jungs, kleiner Tipp: Das kriegt Ihr bei mir auch. Ihr kommt einfach mal bei mir vorbei, wir trinken Bier, schauen Pornos, tauschen heimlich beim Schlafen aufgenommene Untenrum-Fotos von unseren Mädels und anschließend gehen wir wieder heim zu unseren Weibern. Und wenn die Dosen dann immer noch nicht kapieren, dass es wieder mal Zeit für Untern-Tisch ist, dann gehen wir danach noch in den Puff.

Olé!
Euer Tölpel

Donnerstag, 28. Mai 2009

Pony vergewaltigt? Polizei sucht Radfahrer.

Warum steht das eigentlich nicht unter "Familie und Senioren"?

In der politischen Diskussion in Passau ist es jedenfalls ein starkes Argument für den Geisteszustand der Radfahrer.

Geil, PNP...

... finden wir auf Eurer, von uns angeregten, Sex-Seite ja alles mögliche.

Dass Ihr nur zehn Ausreden gegen Kondome gefunden habt - eher schwach!

Dass die Seite mit "Familie und Senioren" übertitelt ist - nicht unkomisch.

Dass aber Euer Sex-Ratgeber ausgerechnet Dr. Sommer heißt - also das finden wir turbogeil!

Vielen Dank und weiter so
Das Dr.Sommer-Team von Wahlinfo-Passau

Sonntag, 24. Mai 2009

Angesägt und stehengeblieben

Lieber Tölpel!

So. Jetzt habe ich mich durch alle Teile der PNP gequält und mich schon über die Überschrift "Po-Welten... Pikante Schweinereien" gefreut, weil ich gedacht hab, es gibt mal wieder eine Semmelmayr-Sex-Beilage - war aber leider nur der Reiseteil. Auch bei der Fragestellung einer Volontärin aus dem Bayerwald, wie man wochenlang blasen könne, ging es nur um Seifenblasen. Plopp - aus der Traum von einer Sexbeilage. Warum darf die Semmelmayr sowas eigentlich nicht mehr machen? Ich hab das immer so gern gelesen.

Und noch eine Beilage dieses Wochende: "Impulse - Jetzt erst recht: Ideen haben Konjunktur." Hier erfährt man z.B. unter der Überschrift "Niedrige Frauenarbeitslosigkeit", dass die Weiber in der Region total gut telefonieren oder kellnern können. Na, das ist ja mal eine impulsive Idee.

Hast Du eigentlich auch schon den an fast alle Haushalte verschickten Wegefragebogen für den Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Passau studiert? Und vor allem den beiliegenden Haushaltsfragebogen? Da musst Du nicht nur die Geburtsjahre aller Haushaltsmitglieder eintragen, sondern auch noch die genaue Adresse des Arbeits- oder Ausbildungsplatzes. Heißt auf deutsch: Man kann problemlos die eigentlich anonymen Fragebögen personalisieren und hat als Draufgabe noch ein exaktes Bewegungsprofil. Da hoffen wir mal, dass der Satz im Anschreiben "Die Vorschriften des Datenschutzes werden eingehalten" auch ernst genommen wird. Nicht dass die noch die ganzen Fragebögen an die US-Heimatschutzbehörde verkaufen, um so den Haushalt der Stadt zu sanieren. Ich hab ja nichts zu verbergen, aber Du wahrscheinlich, meint besorgt
Deine Kathi

Liebe Kathi!

Ich hab auch nichts zu verbergen und hab den Wegefragebogen für Dienstag, den 26.05., sogar schon ausgefüllt. Ich mach ja eh jeden Tag das Gleiche. Und zwar fahre ich vom Domplatz mit der Trambahn zum Rindermarkt, von dort mit der U-Bahn zum Ludwigsplatz und dann weiter mit der S-Bahn zu den Stadtwerken in die Regensburgerstraße. Dort bedanke ich mich beim Stadtwerkechef für den hervorragenden öffentlichen Nahverkehr in Passau und fahre dann mit dem Wassertaxi (Verkehrsmittel, Anderes, und zwar:) wieder zum Rathausplatz. Spaß beiseite, aber so könnte man den Fragebogen wirklich ausfüllen. Am besten gefallen mir aber noch zwei andere Sachen. Zum einen gibt es auf die Frage "Wie beurteilen Sie die Verkehrssituation in Passau?" nur die Antwortalternativen "gut, befriedigend, schlecht oder weiß nicht". Ein "sehr gut" hat man schon gar nicht mit aufgenommen. Was mir auch sehr gefällt, ist die Tatsache, dass man bei den sieben möglichen Wegen an diesem Stichtag immer ankreuzen muss "Ja, ein Kind unter sechs Jahren war dabei" oder "Nein, es war kein Kind unter sechs Jahren dabei". Was passiert jetzt, wenn die auswertenden Verkehrsplaner auf folgenden Fragebogen stoßen? 1. Weg: "Zuhause > Kindergarten, kein Kind dabei." 2. Weg: "Kindergarten > Wald, Kind dabei." 3. Weg: "Wald > Zuhause, kein Kind dabei." Werden dann die Vorschriften des Datenschutzes immer noch eingehalten?

Schluss jetzt mit diesen dummen Scherzen. Gestern war ein schwarzer Tag. Bayern ist nicht Meister geworden und die Bundesversammlung hat den Bundespräsidenten gewählt. Schwarzer Tag nicht unbedingt wegen Köhler. Der war in der Konkurrenz zu einer unerträglichen Wichtigtuerin, einem debilen Kommunisten und einem debilen Nazi schon noch die am wenigsten schlechte Wahl. Aber ist es nicht ein verheerendes Symbol für den Zustand einer Gesellschaft, wenn solche Leute überhaupt zur Wahl stehen? Apropos Wahl - Ich weiß schon, dass die Frage zur Unzeit kommt, aber ich muss sie immer wieder stellen: Wer soll eigentlich in gut vier Jahren für die CSU in den OB-Wahlkampf ziehen? Wenn jetzt sogar schon die AmSonntag fragt "Was ist mit der CSU los?", sollte man da nicht langsam mal wirklich darüber nachdenken, ob Damberger und Waschler auf Dauer nicht alles nur noch schlimmer machen? Aber wer bleibt dann noch? Zankl? Möchte zwar gern, hat aber keine Chance. Dr. Andi? Möchte noch nicht mal. Dickl? Hat theoretisch dann eine Chance, wenn Dupper den Wegefragebogen so ausfüllt (Kindergarten > Wald), wie oben skizziert. Also schlechte Karten für die Fraktionsmitglieder. Externe Lösung? Ich bin gespannt.

Mein Lieblingspolitiker ist jetzt endgültig unser Urban Hero. Jetzt hat er die Baumschutzverordnung gestoppt, weil er "die Tragweite nicht rechtzeitig erkannt hat." So ist's recht. Wirst sehen - den kriegen wir auch noch soweit, dass er mit dem Porsche ins Rathaus kommt. Eigentlich wäre der doch für die CSU der ideale... Nein, ich will den Gedanken nicht zu Ende schreiben, sonst verfolgt den noch jemand ernsthaft.

Was machen eigentlich unsere zwei Lieblingsgeschäftsführer? Bisschen ruhig gewesen letzte Woche. Gibt aber ganz tolle Gerüchte. Psst, noch nicht spruchreif...

Habe die Ehre
Dein Tölpel

Samstag, 23. Mai 2009

Nix los.

Sorry.

Wir lesen jetzt mal die Sonderbeilage. Vielleicht gibt die was her. Ende und over.

Samstag, 16. Mai 2009

Angestürmt und eingeschlafen

Lieber Tölpel,

alles kann, nicht muss - wie wir Swinger sagen. Oder auch: Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum. Oder einfach: Carpe diem!

Ob ich verrückt geworden bin? Keine Angst - ich finde nur, dass diese unsäglich platten Spießer-Mottos (Sagt man Mottos oder Motten?) derzeit wieder mal wahnsinnig gut zu unserem kleinen Provinzstädtchen passen. Die PNP hat sich ja in der Causa Wirbel-Sturm noch zurückgehalten. Weil - eine richtige Story gibt die Tatsache, dass ein Stadtrat einen Gewerbeschein für einen Erotik-Handel hat, ja nicht her. Erstaunt war ich nur über die Aussage, kein Mensch hätte sich vorstellen können, dass es ausgerechnet Sturm sei. Hä, wieso? Schließlich ist es doch eine Binsenweisheit, dass gerade diejenigen, die eher so aussehen, als würden sie am Wochenende in geblümten Boxershorts an ihrer Modelleisenbahn basteln, in Wirklichkeit in Lack-Pants den wilden Stier auf samstäglichen Herrenüberschussparties geben. Gespannt bin ich jedenfalls, was die AmSonntag aus der Geschichte macht. Wenn die schon für Püppchen im Schaufenster Rücktritte fordern, was hat dann wohl der arme Markus Sturm zu erwarten? Die Wahl zum Perversen der Woche? Oder kommt er doch zu den Party-Ludern auf die letzten Seiten? Wer weiß...

Jetzt haben wir sogar die ÖDP letztes Mal ein bisschen gelobt und die Grünen kommen ja bei uns eh nie besonders schlecht weg; aber diesmal schütten die mir aber wirklich gemeinsam das Kraut aus. Hey Freunde! Carpe diem und so! Habt Ihr keinen Spaß im Leben, dass Ihr so Irrsinns-Dinger wie Baumschutzverordnungen beantragen müsst? Seid doch mal ein bisschen locker!

Und nochmal grünorange... Euer gemeinsamer Vorschlag für einen Sport- und Freizeitpark in der Neuen Mitte ist auch beim Kiffen entstanden, oder? Pardon, Herr Frankenberger kifft sicher nicht und Herr Bauer wenn überhaupt, ohne zu inhalieren. Aber ernst gemeint kann das wohl kaum sein? Jetzt ist dieser komische Riesenplatz eh schon nicht besonders schön geworden. Aber glaubt Ihr wirklich, er wird schöner, wenn man mitten in der Innenstadt Tischtennisplatten aufstellt und "Fitness allgemein" (???) betreibt. Da fehlt dann nur noch die Kinderhüpfburg oder vielleicht eine Sommerrodelbahn - dann spätestens stelle ich mich auch zu denen hin, die da lamentieren, dass sogar der Exerzierplatz und die Nibelungenhalle noch schöner gewesen sind.

Kopfschüttelnd grüßt Dich
Deine Kathi

Liebe Kathi!

Wenns nicht so traurig wäre, müsste ich lachen. Ausgerechnet die Parteien, die immer so tun, als wären sie gegen staatliche Bevormundung, wollen, dass der Bürger saftige Geldbußen bezahlen muss, wenn er in seinem eigenen Garten einen Baum fällt. Ganz ehrlich, Kathi - wenn mich in meinem Garten ein Baum stört, dann säg ich ihn um. Und wer das nicht tut und sich von einer solchen Verordnung abhalten lässt, der fährt wahrscheinlich am Anger auch 50. Aber das Untertanen-Gen ist ja sehr verbreitet; also werden sich die meisten an eine solche Verordnung schon halten, so wie sie sich ja an alle anderen Verordnungen auch halten.

Zur Spielwiese in der Neuen Mitte sag ich lieber nix, weil die Idee, die stirbt so schnell, wie sie geboren wurde.

Der Dings... na der Dingsbums... also dieser Geschäftsführer, der vom Oralsex so krank geworden ist, dass er nicht mehr weiter arbeiten konnte, der lässt sich das übrigens nicht gefallen, dass der Stadtrat ihn nicht entlastet. Der wird jetzt andere Saiten aufziehen. Da freu ich mich schon drauf, auf diesen Komödienstadl. Der andere Geschäftsführer - so hört man - ist auch ziemlich krank. Er hat aber Glück gehabt mit seiner Krankheit - sie harmoniert sehr gut mit dem Entgeltfortzahlungsgesetz und ist immer wieder ganz kurz vorbei.

I'm a rolling thunder, a pouring rain. I'm comin' on like a hurricane... Mr. Markus Hurricane hat mich ein bisschen enttäuscht. Er "bedauert den Blödsinn" mit seinem Erotik-Gewerbe. Warum sagt denn nicht einmal einer in solch einer Situation: "Das geht Euch doch alle einen Scheißdreck an und nächste Woche eröffne ich mit dem Papst einen Puff in Wuppertal!" Sehr schade. Abschließend noch was zum Papst. Das ist der, der gerade kürzlich den Islam gelobt hat und den Juden erklärt hat, sie sollen nicht frech werden. Zu diesem Papst darf irgendein Ex-Ministrant aus Schalding fahren und das findet mein Imitator, der falsche Tölpel in der PNP so klasse, dass er es ausdrücklich erwähnen muss. Ja ja, träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum. Und wenn ich mal alt bin, dann will ich vom Fenster meines Alterssitzes aus auf die Gnadenkapelle schauen.

Allahu akbar
Dein Tölpel

Freitag, 15. Mai 2009

Sensation! Ein Lob für die Lokalredaktion...

Da reibt Ihr Euch jetzt vermutlich erstaunt die Augen. Wir meinen es tatsächlich ehrlich! Es gibt doch wirklich erfreuliche Entwicklungen im Lokaljournalismus zu beobachten. Kaum haben wir lange genug rumgepöbelt (wenn Ihr wieder einen Promi durch den Lokalteil getrieben habt) und schon ändert Ihr Eure Berichterstattung. Der Stadtrat mit dem Gewerbeschein für den Handel mit anzüglichen Waren wurde diesmal nicht mit vollem Namen, Passbild, Schuhgröße und Bankverbindung im Lokalteil an den Pranger gestellt. Also habt Ihr entweder etwas gelernt (unseren vollen Respekt dafür) oder aber der betroffene Stadtrat ist Mitglied der CSU. Hmmm...

Na ja! Mit dieser Nebensächlichkeit wollen wir uns nicht weiter aufhalten. Der Artikel über die höchst erfreuliche Anfrage der FWG (normalerweise sind das ja nicht unsere ausgesprochenen Lieblingspolitiker) bezügl. einer Bewerbung der Stadt für das bayerische Geschichtsmuseum war schon fast qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus. Toll!
Zu einer Provinzposse verkommt die Geschichte allerdings seitens des Kulturamtes der Stadt. So haben sich bereits 50 bayerische Städte als Standort beworben. Passau hat es noch nicht getan. Warum nicht? Die Bedenkenträger im Kulturamt führen zugkräftige Argumente an: So würden den anderen Museen Besucher abgezogen... oder: Der Freistaat wird bestimmt nicht alles zahlen, da kommen zusätzliche Kosten auf die Stadt zu. Fehlt eigentlich nur noch, daß vorgetragen wird, Passau ist ja erst achtzehnhundertirgendwann zu Bayern gekommen, deshalb sind wir nicht zuständig.

Hier, liebe Lokalredaktion, wäre einmal die Frage aufzuwerfen, was da im Kulturamt eigentlich gemacht wird. Spielen die den ganzen Tag Beamten-Mikado? ("Wer sich als erster bewegt, hat verloren..."). Die haben doch auch eine A16 Stelle, oder? Diese Beamtenbesoldungsstufe ist ja in Passau mittlerweile schon zu trauriger Berühmtheit gelangt.

Vielleicht legt Ihr Euch die Angelegenheit mit dem bayerischen Geschichtsmuseum auf die Wiedervorlage für das Sommerloch. Ein Eintrag im altmodischen Tischkalender (oder meinetwegen auch im Outlook) und schon habt Ihr eine tolle Story mitten im August.

Tolle Idee?

Finden wir auch. Die gab es gratis. Wir waren ja auch nie bei der Bild...

;-)

cassiel

Mittwoch, 13. Mai 2009

Tiptop Hofberichterstattung, liebe PNP!

Die Ortsausgabe des Bayernkuriers hat heute mal wieder eine Sternstunde erlebt. Nein, wir meinen nicht die offenbar schwer erkrankte Grande Dame der örtlichen Union. Nein! Der Experte für law and order Prof. Dr. Gerhard "John Wayne" W. hat die Grünen so richtig vorgeführt und weil das noch nicht reicht, wird auch noch vorsorglich das (theoretische) Ordnungsgeld zur melodramatischen Skandalisierung in die Diskussion eingeworfen. Was war passiert? Nach Auskunft einer Stadträtin der Grünen war in ihrer Fraktion Verwirrung aufgrund eines zweiten Antrags zum Donauausbau entstanden. Die favorisierte (Null-)Lösung stand erst im zweiten Antrag zur Abstimmung. Zur Abstimmung über diesen Antrag kam es jedoch nicht, da der erste Antrag bereits angenommen wurde. Die Stimmenthaltung beim ersten Antrag war natürlich ein gefundenes Fressen für unseren Prof. Dr. - wie anstrengend! Wir sehen ihn förmlich vor uns... wie er dem Pressevertreter hektisch und eindringlich die richtige Meinung diktiert. Vielleicht müssen wir unseren akademischen Sportdirektor noch einmal daran erinnern, daß auch der ehemalige CSU-Generalsekretär und heutige Umweltminister Söder im Januar für eine unbedingte Beachtung ökologischer Belange beim Donauausbau plädierte.

So! Und dann haben wir ja noch die Ereignisse um die offenbar äußerst unschöne Vergangenheit der kommunalen WGP. Albert Z. wurde als Aufsichtsratsvorsitzender entlastet. Jubel! Ähem... Wer war denn noch gleich Albert Z.? Ach ja, der war doch mal Oberbürgermeister. Stimmt! Das war doch der mit dem leeren Blatt im Stadtrats-Almanach, der sich auch nicht für die Galerie der ehemaligen Oberbürgermeister im Rathaus portraitieren ließ. So ganz logisch erscheint diese Abstimmungsergebnis nicht. Da wird durch ein Schreiben der Bezirksregierung ein frisch erworbenes Grundstück plötzlich im Wert um 1,8 Mio. Euro gemindert und weder die Öffentlichkeit, noch der Stadtrat und erst recht nicht der Aufsichtsrat der nämlichen GmbH werden informiert. Wir gehen hier davon aus, daß ein Oberbürgermeister von Schreiben der Bezirksregierung regelmäßig Kenntnis hat. Na ja, es ist ja auch schon egal. Bei den Millionen, die bei der Event versenkt wurden, kommt es nun auf diese 1,8 Mio. auch nicht mehr an.

Bemerkenswert ist aber auch noch das Demokratieverständnis des ehemaligen WGP-Geschäftsführers Herbert W.: Passt ein Abstimmungsergebnis nicht, wird der Stadtrat kurzerhand für unzuständig erklärt. Kann es sein, daß Sie in der Vergangenheit und im Hintergrund nachdrücklich auf den Persilschein hingearbeitet haben? Vorstellbar ist das zumindest. Und jetzt hat der Stadtrat dummerweise falsch abgestimmt. Das macht nichts, den erklären wir flott für unzuständig.

Den drei genannten Herren könnten wir ja einen Gutschein für ein propädeutisches Politikseminar bei Wahlinfo-Passau schenken. Und für die Redakteure des lokalen Bayernkuriers fällt uns auch noch etwas ein...

Montag, 11. Mai 2009

Heute gefällt uns...

... unsere Lieblingszeitung mal richtig gut.

Jörg Klotzek erkennt, dass sich unsere Politiker immer nur gegenseitig hätscheln.

Die Freien Wähler konstatieren im Hinblick auf die teilweise absurden Verschönerungsideen für die Innenstadt zu Recht, dass "allzu modische Belebungsgags der Gefahr sehr kurzer Halbwertzeiten unterliegen." (Und so schön formuliert!)

Und dann gibt es noch zwei durchaus vernünftige Leserbriefe und ein wunderbares Zitat einer Veganeraktivistin namens Madeleine Duschl, wonach der Mensch auch nur ein Schwein ist oder so ähnlich.

Richtig gelungen - weiter so!

Sonntag, 10. Mai 2009

Aufgehetzt und rumgepöbelt

Lieber Tölpel!

Wusstest Du, dass man Hase und Meerschweinchen nicht zusammen halten darf? Da gibt es nämlich eine Sprachbarriere. Meerschweinchen kommunizieren durch Piepen und Grummeln, womit ein Hase nichts anfangen kann. Woher ich sowas weiß? Sonderseite "Mein Tier" in der gestrigen PNP - verantwortlich: Sandra Semmelmayr, früher Rubrik Sex und Lifestyle, jetzt eben "Mein Tier".

Mir gehts übrigens so wie dem Hasen mit den Meersäuen. Ich verstehe, wenn manche Leute kommunizieren, nur Piepen und Grummeln. Was ich damit sagen will? Weiß ich selber nicht genau - hätte eine Metapher werden sollen. Gestern war ich jedenfalls mal wieder seit langem am Samstag Nachmittag in der Passauer Fußgängerzone. Und - Du wirst es nicht glauben! - dort bin ich selbst Zeuge geworden, wie sich die Pogromstimmung gegen die Radlfahrer entwickelt hat. Mitten in der Fuzo hat eine Truppe junger Tänzer irgendwas aufgeführt. Um sie herum hat sich ein Kreis von Zuschauern gebildet, der das Passieren fast unmöglich machte. Man musste sich also an der Hauswand entlang drücken, wenn man vorbei wollte, was natürlich zu einem Stau führte, weil die Leute sich in beide Richtungen aneinander vorbei quetschten. Vor mir war eine Radfahrererin, die in Schrittempo, aber Füße auf dem Boden auf dem Rad sitzend, ebenfalls passieren wollte. Hätte sie ihr Rad geschoben, wäre sie doppelt so breit gewesen. Was passiert? Irgendeine hysterische Frau mittleren Alters pöbelt die Radfahrerin an, "so eine gehöre vom Radl herunter geschlagen." Sie beschimpft also jemanden, dem sie fett im Weg steht und den Durchgang versperrt. Hätte ich mehr Zeit gehabt - ich hätte ihr eine geschmiert.

Hast es auch gesehen? Die Karin Seehofer war in Passau. Das ist die Frau von diesem Bündel an Charisma, was gerade Ministerpräsident ist. Die Frau Lugbauer von der PNP nennt sie First Lady. Gibts leicht immer noch eine Second oder gar eine Third Lady? Weißt Du da was?

Auch lustig: Der Stadtrat will weg von der "Sauf-Dult". So stand es am Freitag in unserer Lieblingszeitung. Mei, dann sollen sie halt im "Zelt" nur Apfelschorle und Cola ausschenken. Mal schauen, ob das den Leuten, den Festwirten und den Stadträten dann gefällt. Woher habens denn die Kinder und die Jugendlichen? So zu tun, als ob das Saufen gerade jetzt erst in den letzten Jahren erfunden worden wäre, ist schon sehr albern. Eure besorgten und belehrenden Worte könnt Ihr Euch wirklich sparen. Wenn Ihr keine besoffenen und marodierenden Kinder auf der Dult, am ZOB, am Inn oder sonstwo haben wollt, gibts nur eine einzige wirksame Lösung: Nulltoleranz. Bei den Kindern, bei den Dealern, bei den Eltern. Basta.

Die ÖDP-Fraktion ist eine Bereicherung im Passauer Stadtrat. Sag nicht ich, sagt der Michael Koch. Abgesehen davon, dass die ÖDP eine Partei ist, die die Welt genauso wenig braucht, wie die Autofahrerpartei oder die Partei bibeltreuer Christen, muss ich Herrn Koch schon wieder mal recht geben. Bereicherung ja - aber nur was den Fun-Faktor angeht. Die haben einen Bud Spencer mit dabei, einen frommen Travestie-Seelsorger und natürlich einen Urban Hero. Letzterer sieht zwar auf dem Foto vom Freitag wieder mal so aus, als käme er gerade vom Blutspendeweltrekordversuch und hätte zwei ausgehungerte Frettchen in der Hose, aber immerhin irgendwie doch, na ja, staatsmännisch. Aber auf der ÖDP rumhacken wird ja mit der Zeit auch fad. Kompromiss: Ihr seid schon teilweise nicht die Schlechtesten auf der Bühne, aber löst trotzdem diese sinnlose Partei auf.

Sonntägliche Grüße
Eure Kathi

Liebe Kathi!

Ich muss mich heute kürzer fassen, weil ich brauche noch ein Muttertagsgeschenk. Nur soviel zur ÖDP: Ich ertrage ja diese frömmelnde Weltverbesserernummer auch ganz schlecht. Aber derzeit ist mir die absolute Nichtexistenz der ehemals großen Parteien/Fraktionen CSU und SPD fast noch suspekter.

Zum bizarren Radlerthema: Der Seniorenbeirat hat sich strikt gegen Fuzo-Radler ausgesprochen. Wie bitte? Was wollen denn die eigentlich? Da baut man ihnen Rollator-Autobahnen und gefühlte 10.000 Behindertenparkplätze und dann dürften Radlfahrer trotzdem nicht mehr durch die Stadt fahren? Ich glaube, ich werde mich jetzt langsam mal positionieren. Ich parke nur noch auf Behindertenparkplätzen und wenn mich beim Aussteigen ein Rollator-Aktivist behindert, werf ich ihn einfach um.

Zum Dultthema sag ich gar nichts mehr, genauso wenig wie zur WGP. Das ermüdet mich beides langsam. Was ich noch ganz lustig finde, ist die Tatsache, dass es mittlerweile in fast jeder Passauer Straße mindestens eine Bürgerinitiative für irgendwas anderes gibt. Einbahnstraße, Anwohnerstraße, Vollsperrung - jeder will alles und jeder will was anderes. Jetzt warte ich nur noch drauf, dass die Anwohner der Donau ein Durchfahrtsverbot für Schiffe fordern. Scheiß-Demokratie! Duce Dupper - übernehmen Sie!

Grüße an alle Mamis
Euer Tölpel

Samstag, 9. Mai 2009

So schöner Abend...

Doch erst morgen. Vielleicht.

Faule Sau

Wegen des schönen Wetters erscheint die Kolumne erst in den Abendstunden. Vielleicht.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Mensch Klotzek!

Übernachten Sie eigentlich in der Geschäftsstelle einer Justizbehörde oder gibt es andere Wege wie Sie an diese ausführlichen Informationen kommen? Vielleicht dürfen ja mittlerweile auch PNP-Redakteure Telefonate abhören, oder Sie haben sich (mit welchen Mitteln auch immer) irgendjemanden so gewogen gemacht, daß Sie die detailiertesten Informationen bekommen.

Wenn Sie dann schon über Details berichten, dann sollten Sie es richtig tun. Also entweder den Handelsnamen eines Präparates hinschreiben und den Wirkstoff in Klammern dahinter oder umgekehrt, so wie Sie es gemacht haben wird deutlich, daß Sie vermutlich nicht die leiseste Ahnung von dem haben, worüber Sie geschrieben haben. Der Versuch, das Verhalten der Apothekerin kausal für die Schwierigkeiten am ZOB zu machen, ist zwar nett gemeint, läuft aber ins Leere. Patienten auf Betäubungsmittelentzug sind i.d.R. nicht die typischen Randalierer.

Um es frei von Mißverständnissen zu formulieren: Das Verhalten der Apothekerin ist wohl offensichtlich strafrechtlich relevant und muß nach allgemeiner Übereinkunft verfolgt werden - aber nicht durch die PNP. Sie erneut durch den Lokalteil zu treiben wirkt fast peinlich. Die Geschichte hat in etwa die Relevanz vom roten Monster im Klostergarten (gemeint ist die Hebebühne der Fensterputzer vom grünen Klotz, diese wird nämlich unübersehbar und wie selbstverständlich auf den öffentlichen Flächen am Klostergarten geparkt).

Wenn Sie zukünftig einen Teil der Energie, die Sie aufwenden um an derartige Details zu gelangen in die Qualitätssteigerung ihrer Beiträge stecken würden, dann wäre allen geholfen.

Nix für ungut...

Dienstag, 5. Mai 2009

Also langsam übertreibt Ihr es wirklich, PNP!

Nur weil diese skurrile Organisation Paneuropa-Union Eurer Verlegerin irgendeine Ehrung hat zukommen lassen, seid Ihr jetzt sauer, weil keiner aus dem Rathaus da war.

"Sie kamen als Freunde, doch keiner ging hin", salbadert Michael Koch schon in der Überschrift und versteigt sich zu der sonderbaren Beschreibung "angesehene Paneuropa-Union".

Bei wem ist die eigentlich so hoch angesehen, diese Paneuropa-Union? Der Verein besteht doch nur aus rechtskonservativen Politikern und in unseren Breiten explizit aus CSUlern, die sich natürlich selber für ziemlich toll halten, einschließlich ihres Präsidenten Oliver Hardy.

Warum sollte aber dann zu einer Versammlung der Europäischen Rechtskonservativen ein Vertreter der Stadt kommen? Soll der SPD-Oberbürgermeister dann auch beim nächsten politischen Aschermittwoch der CSU ein Grußwort sprechen?

Aber wir haben die Botschaft schon verstanden. Wenn die wichtigste Persönlichkeit der Region geehrt wird, müssen gefälligst alle kommen und applaudieren. Sonst gibts schlechte Presse. Honi soit qui mal y pense.

Sonntag, 3. Mai 2009

Ohne Worte


Eine gute und eine schlechte Nachricht, AmSonntag, ...

... hätten wir da für Euch. Und wir fangen gleich mit der schlechten an:

Die Überschrift "Das Millionen-Geschenk", wo es sich dann im Artikel um 3,6 Millionen aus dem Konjunkturpaket II für Passau handelt, ist mal wieder an Dämlichkeit nicht zu übertreffen. Die 3,6 Mios schenkt uns nämlich weder unsere Bundeskanzlerin noch unser Dr. Andi, sondern für dieses Geld haben manche Passauer gearbeitet und Steuern bezahlt. Das Geld gehört uns also schon, es kommt nur zurück.
Hoffentlich haben wir das jetzt so einfach erklärt, dass man es auch als AmSonntag-Redakteur verstehen kann.

Aber jetzt die gute Nachricht:

Für die Überschrift "In Poppenreut steigt das erste Single-Golfturnier Niederbayerns - Wo einsame Herzen einlochen" schlagen wir Euch für sämtliche Journalismus-Preise vor, die es gibt. Ganz ehrlich und versprochen.

In tiefer Bewunderung
Eure Fans von Wahlinfo-Passau

Samstag, 2. Mai 2009

Angetäuscht und zugeschlagen

Lieber Tölpel!

Ja leck mich doch am Arsch! Hast es auch gelesen? Ein paar Kinder haben einen Busfahrer und einen Sicherheitsdienstmitarbeiter angegriffen und nicht unerheblich verletzt. Da stellen sich jetzt schon ein paar Fragen. Z.B. diese: Warum lässt sich eben Zweitgenannter von einem weiblichen Kind das Handy aus der Hand schlagen und den Daumen brechen, während er versucht, die Polizei anzurufen? Warum verdrischt er das Gschwerl nicht ordentlich und ruft anschließend den Krankenwagen und die Polizei an? Worin werden die eigentlich ausgebildet bei diesen Sicherheitsdiensten - in Hilfeholen? Fassungslos...

Den Streit zwischen den Radlfahrern und den Fußgängern habe ich immer noch nicht so recht verstanden. Das einzige, was ich verstehe, ist, dass es sich wieder mal um eine typisch Passauer Posse handelt. Freilich gibts rücksichtslose Radler, die Fußgänger belästigen und Autofahrer schneiden. Die bräuchte man bloß ab und zu umschmeissen oder umfahren. Ansonsten dürfte Passau eine der radfahrerfeindlichsten Städte Deutschlands sein, zumindest was das Radwegeangebot und die Zahl der fundamentalistischen Radlhasser betrifft. Da darf zwar jeder tschechische LKW mitten durch die Stadt fahren, statt über die bereits existierende Nordumfahrung nach Aicha und hier wird diskutiert, ob man mit dem Radl langsam durch die Fußgängerzone fahren darf. Die haben doch alle ein Rad ab.

Die Stadt Passau hat einen neuen Webauftritt. Gar nicht schlecht geworden. Was man allerdings noch erneuern könnte, sind die Gesichter auf der Stadtratsseite. Aber da können die Webdesigner auch nichts machen - leider. Ich hab mir mal die ganzen Fraktionen mit ihren Stadträten noch mal angeschaut auf der relaunchten (schönes Wort, gell, fast so schön wie Rat Back Day) Homepage. Huiuiui - da findest Du Gestalten, da fragst Du Dich schon, ob die noch was anderes können als warmes Buffet.

Aber dafür haben wir ja wenigstens einen pfundigen Oberbürgermeister. Der hat in einem Interview verlautbart, dass die Maierhofspitalschließung ein GAU für ihn war. Was heißt eigentlich GAU? Größtmögliche Abwegige Unterstützungsheuchelei? Nicht falsch verstehen, bitte! Ich habe auch ein Herz für alte Leute. Aber dass es für unsere Kinder in Passau mit dem Radl gefährlicher ist als auf der linken Spur der A3, während man den Umzug von ein paar Senioren zur regionalen Katastrophe hochspielt, ist ein klassisches Passauer Paradoxon. So wie man Stephan Bauer Geschmacklosigkeit vorwirft, aber Leute wie Florian Silbereisen nicht in lebenslange Sicherungsverwahrung steckt.

Ich muss schließen. Sonst schreib ich mich noch um Kopf und Kragen. Das mit dem Swingerclub erzähl ich Dir nächstes Mal. Und trink nicht mehr als vier Mass Bier heute Abend, sonst wirst Du wieder ausfallend.

Prost! Deine Kathi

Liebe Kathi!

Also fünf Mass werdens schon werden. Erstens, weil ich im Bierzelt gottseidank wieder Kette rauchen darf und da hab ich immer einen solchen Durst. Zweitens muss ich mir Mut antrinken, weil ich mir vor der Dult "Ein Mann sieht rot" mit Charles Bronson anschauen und dann mal richtig aufräumen werde. Wenn sogar schon der Klotzek schreibt, dass die Dult ein Imageproblem bekommt... Spaß beiseite. Das ist natürlich alles verlogener Quatsch. Auch vor zwanzig Jahren war es schon so, dass man auf der Dult Leute gesehen hat, die scheinbar nur zweimal im Jahr aus ihren Mülltonnen herauskriechen. Das Gesindel hat ja genug Zeit und offensichtlich auch Geld, sich dort zu betrinken und dann Streit anzufangen. Das war so, das ist so und das wird auch immer so bleiben. Wenn man in einer Gesellschaft lebt, in der es als Kulturgut zählt, sich gemeinsam und öffentlich über die Maßen zu betrinken und das eben auch schon als Minderjähriger, muss man auch damit klar kommen, dass es Kollateralschäden gibt. Das einzige, was sich in Jahrzehnten geändert hat, ist das Alter des marodierenden Prekariats. Aber das ist halt so in einer Gesellschaft, in der Politik, Justiz und Polizei als Kuschelpädagogen auftreten. Nur weiter so! Dann ist der Nächste, dem das 13-jährige Mädchen den Daumen bricht, ein Polizist. Außer sie läuft mir heute Abend über den Weg - dann brech ich ihr den Arm.

Das Dupper-Interview hab ich auch gelesen. Unser OB freut sich auf die vielen Feste in der Stadt. Vielleicht sollte der während der Dult den Kohlbrucker Stadtwerkebus fahren. He he, das würde ich gerne sehen, wie die Bus-Randalierer anschließend ausschauen. Schluss jetzt mit dem Schmarrn! Alles prima in Passau: In der SPD gibts keine Selbstdarsteller, Heining hat ein Kleinod und wenn wir keine größeren Probleme als die Maierhofspitalschließung haben, dann kann die Wirtschaftskrise ja kommen.

Mein Lieblingssatz auf der neuen Passau-Homepage ist übrigens "Flanieren, Promenieren, Shoppen - da schlagen nicht nur Frauenherzen schneller. Und für jede Gaumenfreude ist gesorgt." Was soll das eigentlich bedeuten? Die Weiber kaufen bei Pimkie ein, während ihre Männer die Auswahl unter 100 Dönerständen haben? Willkommen im Passau 2009!

Dein Tölpel

Anmerkung der Redaktion:
Kathi und Tölpel wurden unmittelbar nach Veröffentlichung dieser Kolumne festgenommen und zwangsweise in eine therapeutische Anstalt für Aggressionsabbau und Gewaltprävention eingewiesen. Wir bitten um Verzeihung und weisen darauf hin, dass obige Zeilen nicht mit der Meinung des Präsidenten von Wahlinfo-Passau übereinstimmen.

Angetäuscht und zugeschlagen

Lieber Tölpel,

gestern war ich im Swingerclub. Weißt, wen ich da getroffen habe? ...

Kolumne folgt im Laufe des Tages. Beachten Sie bitte einstweilen die Umfrage rechts.