Freitag, 29. Dezember 2023

Liebe Leser!

Aufgrund einer gerade mal abklingenden Erkrankung des Präsidenten verschiebt sich die Nach-Weihnachtsgeschichte leider noch ein bisschen – bestimmt nur noch wenige Tage.

Und keine Angst – der Stadtbranddings kommt sicher wieder vor.

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick Dezember 2023 / Januar 2024

Fake News 

Kürzlich bin ich in der PNP über einen Artikel mit folgender interessanter Überschrift gestolpert: „Die G8b in Niedernburg lernt bei ‚Klasse informiert‘, wie man Fake News erkennt.“ Zum Beweis, dass sie nun alle erfahren haben, wie Fake News aussehen, hält jede Schülerin auf dem Foto eine „Passauer Neue Presse“ in der Hand. Seht Ihr, ist gar nicht so schwer. Wo „Passauer Neue Presse“ draufsteht, sind Fake News drin. Das ist aber noch nicht das Schlimmste, liebe Mädchengymnasium-Schülerinnen (Keine Fake News, sowas gibt es hier noch). Wesentlich schlimmer sind die zahlreichen Fake Views (Fehleinschätzungen) der Leitartikler.

Der ziemlich neue Hauptstadtchef der „Mediengruppe Bayern“ (Freak News) Thomas Vitzthum ist zwar promoviert, aber trotzdem irgendwie immer am Thema vorbei. Auch formulierungstechnisch liegt er gerne mal daneben. „Würde die Union für eine große Koalition offen?“ Das ist leider nicht der einzige Fehler in einem einzigen Interview. Da lasse ich mir Politik doch lieber vom alten Haudegen Ernst Fuchs erklären, der kann wenigstens deutsch (Smile News) und kennt sich wirklich überall aus. Überhaupt fällt auf, dass jahrelang verborgene Diamanten wie Sandra Hiendl, die bisher eher über den Einfluss der Mondphasen auf die Menopause von Meerschweinchen geschrieben hat, auf einmal an Themen wie Mehrwertsteuererhöhung oder Brand am Bergfried ran dürfen.

Von gleichbleibender Qualität sind seit Jahrzehnten die Prozessberichte von Gerichtsreporterin Christine Pierach. Nennt sie doch in einem Artikel über den Maskenarzt-Prozess weibliche Elternmenschen „Mamis“ (ich war echt betroffen), um sich einem anderen Artikel im Bezug auf ihr Frauenbild noch einmal mächtig zu steigern. Sachverhalt: Ein Mann wollte eine junge Frau, die mit ihrem Pferd durch den Bayerischen Wald ritt, mit vorgehaltenem Messer zwingen, abzusteigen, „um Spaß zu haben.“ So weit, so unspaßig für die Frau. Wie nennt jetzt Frau Pierach die Reiterin im Prozessbericht? Überfallene? Opfer? Sonst was Empathisches? Fehlanzeige. Sie nennt sie „Amazone“ und das nicht nur einmal. Rittmeisterin oder Pony Girl (je nach Fetisch) wären doch stilistisch eine nette Abwechslung. Beim nächsten Mal dann!

Nein, ich werde dieses Jahr zum ersten Mal nichts über den Christkindlmarkt (für Menschen mit Migrationshintergrund: Dezemberdult) schreiben. Ich schreibe auch nichts über langhaarige Fußgängerzonen-Barden, die, mit ihrer Klampfe bewaffnet, die dunkle Jahreszeit ausnutzen, um Winterdepressive in den Suizid zu singen. Auf tausendfachen Leserwunsch hin möchte ich hingegen ein versöhnliches Zeichen setzen und berichten, wie zynische Misanthropen wie der Verfasser dieser Zeilen den Heiligen Abend verbringen – jedenfalls ganz anders als vermutet.

Nachdem ich in der Altstadt alle auffindbaren Falschparkerautos mit Landnummern zerkratzt habe, genieße ich anschließend die ruhigeren Minuten, wenn ich mich in Stille vor die Krippe setze, schaue und staune. Zuvor begann mein Tag frühmorgens mit dem Brevier, also der Laudes, dem Morgenlob. Nach der Eucharistiefeier in meiner kleinen Hauskapelle gönne ich mir den einzigen kleinen Luxus des Tages: Ich nehme mir etwas mehr Zeit fürs Frühstück, weil mir ein sehr ausgefüllter Heiliger Abend bevorsteht.

Nach der Selbstgeißelung stimme ich mich in Ruhe auf die Christmette ein, gehe alles durch und geißele mich je nach Lust und Laune ein weiteres Mal. Diese Vorbereitung muss ich noch einmal unterbrechen – für eine Begegnung, die mir wie jedes Jahr sehr am Herzen liegt. Ich besuche die diensthabenden Damen in der Regensburger- und der Haitzingerstraße, stellvertretend für alle Passauer, die an Heiligabend arbeiten müssen. Ich hoffe, dass mir dann noch ein wenig Zeit bleibt, Zeit für meine Domspatzen, deren CDs ich so gerne höre.

Meine Botschaft an die Bürgerblick-Leser: Einfach weitermachen wie bisher und vielleicht noch ein bisschen mehr essen, trinken und rauchen nächstes Jahr. Und ja nichts spenden – das geht alles in den Great Reset!