Sonntag, 17. August 2014

Bischof Stefan Oster: "Es gibt Tage, an denen werde ich schlampig"

Stefan Oster (49), Salesianerpater und seit Mai Passauer Bischof, muss mit seinem neuen Leben als Oberhirte eines Bistums erst noch vertraut werden. In einer Ordensgemeinschaft sei es einfacher, ein geistliches Leben zu führen, sagte Oster der "Augsburger Allgemeinen". (Die PNP berichtet natürlich)

Als Bischof müsse er sich durchaus disziplinieren. "Es gibt Tage, an denen werde ich schlampig." Wenn er morgens schon länger gebetet habe, falle es ihm abends, wenn der Kopf voll sei, schwer. In der Regel merke er aber bald, dass das nicht so laufe und werde unruhig . "Denn geistlich zu leben, das ist einfach das A und O."

Bisweilen steige in ihm auch das Gefühl von Einsamkeit hoch, bekannte der Bischof. Das passiere dann, wenn er abends vom Büro nach Hause komme und noch Mails sowie Briefe zu beantworten habe. "Dabei wird es dann manchmal 23 Uhr und ich frage mich dann: Was war das für ein Abend?"

Gottseidank habe er wichtige Berater wie diverse Erzengel oder Sebastian Frankenberger, mit denen er noch oft bis tief in die Nacht telefonieren oder telepathieren würde. "Gerade der Basti" sei ihm hierbei ein "wichtiger Ideengeber und Sportsfreund." "Der ist genauso durchgepeitscht wie ich und man kann sich mit ihm wunderbar über Selbstkasteiung, Langstreckenbeten oder Fönfrisuren unterhalten", so der Bischof.

Nach einer durchgeplauderten Nacht "lasse er dann schon einmal fünfe g'rade sein" und er würde dann durchaus auch einmal zehn Minuten weniger beten. Stattdessen jongliere er gerne mit drei Ferrero Küsschen, von denen dann "auf einmal eins verschwunden ist", feixt Stefan Oster spitzbübisch. Solche Sünden müsse man allerdings als Bischof unverzüglich beichten oder ersatzweise durch Kasteiung kompensieren. Er steche sich hierzu gerne mit dem Finger ins Auge oder erteile sich selbst eine Stunde Fernsehverbot (Frauentausch).

Ernähren würde sich ein Bischof ganz normal: Nachtigallenzungen, Blutwurst und Oblaten. Dazu trinke er Wasser, das er gelegentlich auch in Wein verwandle und umgekehrt. Bier vermeide er mittlerweile weitgehend, "weil man diese Hacklberger Katholen-Plörre einfach nicht saufen kann."

Über seine mittelfristigen Pläne mit Passau verriet uns der sympathische Kirchenmann nur, dass er demnächst Schwefel und Feuer auf die Stadt herabregnen lassen würde, weil sich hier nur verderbtes Schweinigel-Gesindel und nicht einmal zehn Gerechte finden lassen würden. Weiterhin werde er die Inquisition wieder einführen und dafür Sorge tragen, dass Ehebrecherinnen zumindest in seinem Bistum wieder zur Räson gebracht werden. "Neue Besen kehren gut und ich hab' halt ein paar eiserne dabei," grinst Exzellenz Stefan. "Es kann ja wohl nicht sein, dass ein paar Muselmänner im Iran oder Irak das Monopol auf eine saubere und anständige Lebensführung haben."

Wir wünschen unserem hochwürdigsten Herrn Bischof auf seinem Weg zum Gottesstaat alles Gute, viel Kraft und vor allem gute Besserung.


Mittwoch, 6. August 2014

Komisch

Woran mag das wohl liegen? Hat jemand eine Idee?

Montag, 4. August 2014

Jetzt reichts dann langsam

Eigentlich sollte es einem vernünftigen Menschen wirklich egal sein, was Vertreter welcher Kirche auch immer Tag für Tag so von sich geben. "Don't feed the trolls" passt auch für Glaubensideologen ganz gut, schließlich diskutiert man als aufgeklärter Zeitgenosse auch nicht über Kobolde, Entführungen durch Außerirdische oder den Einfluss von Sternbildern auf das Eheglück.

Wenn allerdings Kirchenvertreter völlig überkommene Moralvorstellungen und Verhaltensregeln propagieren, mit denen sie ihren Schäfchen nicht nur die letzten Jahrhunderte viel Leid angetan haben, sondern eben versuchen, diese unselige und schädliche Beeinflussung ihrer Anhänger fortzusetzen, muss man zumindest dann die Stimme erheben, wenn es im regionalen Umfeld (mittelalterlicher Kirchenstaat Passau) nur eine katholische Systempresse gibt, die noch nicht einmal die leiseste Kritik am Kirchenfürsten übt.

Worum geht es? Der Passauer Bischof verbreitet auf Facebook (sic!) die uralte Kirchenpropaganda, die Trennung der "Erzeugung der Nachkommenschaft vom geschlechtlichen Akt" führe dazu, "den Sexualpartner viel leichter als bisher zu einem bloßen Instrument der eigenen Befriedigung zu machen und damit den geschlechtlichen Akt zu ent-personalisieren." Und daran ist natürlich die böse, böse, künstliche Verhütung schuld, die somit für den Bischof klar abzulehnen ist. 

Noch einmal: Eigentlich verbietet sich unter vernünftigen Menschen die Diskussion über eine solch derartig abstruse Sichtweise. In weiteren kruden Aussagen (die ich meinen Lesern hier ersparen will) stellt der Bischof dann auch noch  Zusammenhänge zwischen "gewonnener Freiheit durch Verhütungsmittel" und der sexuellen Aktivität junger Menschen her. Zugegeben: Jugendliche waren früher vielleicht älter beim ersten Mal und haben später Pornofilme gesehen. Zugegeben: Das kann man sogar kritisieren. Aber alles andere ist hanebüchen und unlogisch.

Hat es den Bauern vor 60 Jahren interessiert, wenn er nach der sonntäglichen Messe der Magd beigewohnt hat, ob dieser geschlechtliche Akt von einer potenziellen Nachkommenschaft getrennt bleibt oder nicht? Ist nicht das Stigmatisieren von außerehelicher Sexualität zutiefst frauenfeindlich? (Männer holen sich die Befriedigung irgendwo und sexuell aktive Frauen wurden/werden, je nach Gesellschaftsform, sozial isoliert bis gesteinigt) Weiß nicht jeder vernünftige Mensch (der nicht gerade in einem Bergdorf in Pakistan lebt) und lehrt uns nicht die einschlägige Wissenschaft, dass eine unterdrückte Sexualität, bzw. von der religiösen Erziehung geförderte sexuelle Schuldgefühle die Menschen frustriert, beziehungsunfähig, pervers oder gar bösartig machen?

Ich habe als Achtjähriger im Kommunionunterricht gelernt, dass unkeusche Gedanken Sünde sind und gebeichtet werden müssen. Warum? Wie viele Menschen können nur eine völlig verkrampfte bis abartige Sexualität leben, weil sie so (meist religiös) erzogen wurden, dass sexuelles Verlangen sündhaft ist. Was ist mit dem kirchlichen Personal? Wie viele Ordensschwestern haben ihre Frustrationen mit dem sadistischen Quälen ihnen Anvertrauter kompensiert? Wie viele zölibatäre Priester drehen durch und vergreifen sich an Kindern?

Die Perversion dieses Schlechtredens von Sexualität erkennt man in letzter Konsequenz daran, wenn man zu den noch Sonderbareren schaut. Die bringen die Leute wegen außerehelichem Sex gleich um. Also zumindest die Frauen. Für die Männer gibt es ja das älteste Gewerbe der Welt (komischerweise überall) und zig Jungfrauen im Himmel.

Ich komme zum Schluss. Menschen, die andere Menschen mit solchem Unsinn bevormunden wollen, sind Fanatiker. Es sind Fanatiker, weil sie aufgrund ihrer Bildung und ihrer Lebenserfahrung wissen müssten, dass sie falsch liegen und trotzdem ihre Ideologie propagieren. Ob dieser Bischof das macht, weil er sich in seine anachronistische Parallelwelt hineingesteigert hat oder weil er schnell Karriere im Vatikan machen will, ist mir egal. 

Bedenklich finde ich das, an nordkoreanische Zustände erinnernde, Alles-Gutfinden einer gleichgeschalteten Monopoljournaille. Beim Schraml habt Ihr Euch gelegentlich noch ein bisschen getraut (Nein, Sie nicht, Herr Rammer) und beim dauerlächelnden Voll-Fundi ist alles voll-super? Sehr bedenklich.

Der Präsident des intellektuellen Widerstandes in Passau