Montag, 27. September 2010

Darüber sollten wir nachdenken

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Ergänzung: Das mit den Toiletten am Anfang muss man noch gesehen haben


Ein kollegialer Rat

Liebe Verlegerfamilie, liebe Chefredaktion der PNP!

Wir haben uns ja in letzter Zeit mit Gschaftelhuberei durchaus zurückgehalten. Aber was da heute wieder im Passauer Landkreisteil publiziert wurde, konterkariert ganz erheblich diesen von Ihnen gerne suggerierten Anspruch, bei den seriösen und ernstgenommenen Tageszeitungen mitspielen zu dürfen. Nachdem wir ja nicht sicher wissen, ob Sie das ganze Zeug, das Sie da verantworten, überhaupt regelmäßig lesen, aber ganz genau wissen, dass Sie sich die wirklich wichtigen Informationen von Wahlinfo-Passau selten entgehen lassen, haben wir untenstehend einfach einmal einen Artikel aus dem Landkreisteil kommentarlos (nicht ganz - die besten Passagen sind fett) eingefügt. Nach der Lektüre des Machwerks fragen Sie sich sich ganz bestimmt das Gleiche wie wir. Dürfen sich die von der Jungen Union ihre Artikel jetzt selber schreiben? Und: Wenn ja, gibts dann nicht irgendwelche Mindeststandards für journalistische Begabung? Und zum letzten: Müsste man sich dafür nicht sogar bei Dr. Andi entschuldigen? Sowas ist doch selbst dem peinlich.

Mit kollegialen Grüßen

Der Präsident


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Staatssekretär mit „Bock auf Rock“

Erfolgreiches Festival mit rund 1000 Besuchern an zwei Tagen - Es durfte aber auch politisiert werden

Salzweg. Prominentester Gast des alljährlichen „Bock auf Rock“-Festivals der Jungen Union Salzweg-Straßkirchen war Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer. Unkompliziert und sympathisch mischte sich der aus der JU hervorgegangene deutsche Spitzenpolitiker am ersten Festivaltag unter das Publikum. Am Eingang zahlte er brav seinen Eintritt und ließ sich das obligatorische Eintrittsband am Handgelenk anbringen. Immer wieder hörte man, „das ist ja der Staatssekretär“.
Viele freuten sich über seine Anwesenheit. Und bemerkenswert ist auch, dass Dr. Scheuer, im Gegensatz zu anderen Politikern in ähnlichen Fällen, stets zu „Bock auf Rock“ kommt, unabhängig davon, ob gerade eine Wahl ansteht. Sein Kommentar zur Unser Radio Band „Jump“: „Die spielen eine super Musik.“ Und ob vor oder hinter der Theke, der Staatssekretär machte eine ausgesprochen gute Figur. Und Body-Guards - Fehlanzeige!
Mit den Verantwortlichen wurde natürlich auch ein wenig politisiert, hat man doch selten so einen kompetenten Gast bei sich, wenn es um regionale Infrastrukturfragen geht. Viele JU’ler sind Berufspendler und begrüßen deshalb den Ausbau der B 12. Auch Fragen zum Autobahnzubringer, der Zug um Zug sicherer gemacht wird, und zur verkehrstechnisch besseren Erschließung des Wegscheider Landes wurden erörtert. Scheuer gab auf alle Fragen bereitwillig Auskunft, lobte aber auch seinerseits die Aktivitäten der Jungen Union, der er immer noch sehr nahe steht.
Der eigentliche Rock-Abend am zweiten Tag wurde dann zu einem grandiosen Ereignis. Das Rockzelt war proppenvoll, die Stimmung kochte schon weit vor Mitternacht über, als „Ryan Eden“ alle Rockregister zog. So konnten die Hauptverantwortlichen Andreas Ehrenthaler und Josef Heisl jun. trotz des unbeständigen Wetters ein überaus positives Fazit ziehen. An beiden Tagen waren rund 1000 Besucher gekommen. - sl

Dienstag, 21. September 2010

SMS-Dialog Herrgott ./. Hl.Geist vom 21.09.2010

Hl. Geist: "Was meinst? Wieviel von den Lama-Fans hier in Passau wissen, wie es den Tibetern vor den Chinesen gegangen ist?"

Herrgott: "Herrgottsakrament, bist Du jetzt prochinesisch worden?"

Hl. Geist: "Ach Schmarrn. Mir sind doch Menschenrechtsverletzungen von Mönchen auch lieber als von Kommunisten."

Herrgott: "Gut und böse. Himmel und Hölle. Sowas brauchen die Leut."

Hl. Geist: "Und ab und zu Deine schützende Hand. So wie der Seehofer und der Pfarrer von Heining."

Herrgott: "ROTFL"

Sonntag, 19. September 2010

Brutaler Antisemitismus bei der AmSonntag - Wird die Verlagsgruppe Passau jetzt verboten?

(Passau) In der Berichterstattung einer Passauer Titten-Zeitung zu einer Veranstaltung mit einem Mönch (siehe auch SMS vom Herrgott weiter unten) kam es zu einem unbeschreiblichen Eklat.
Obwohl es sich bei dem angeblichen Promi-Auflauf zur Veranstaltung vorwiegend um B-Prominenz, Unsympathieträger wie Roland Koch oder Peter Maffay und sogar komplett Bescheuerte wie Franz Alt handelt, wurden die Namen aller Prominenten im Artikel fett gedruckt. Nur der Name der Präsidentin des Zentralrats der Juden Charlotte Knobloch wurde hiervon ausgenommen.
Erste Stimmen fordern bereits den Rücktritt der kompletten Redaktion der Verlagsgruppe Passau, der Verlegerin und des Oberbürgermeisters.
Kommentar vom Herrgott: "Vielleicht schick ich einfach eine Sintflut in die Sperrwies und Ruhe ist."

SMS-Dialog Herrgott ./. Hl.Geist vom 19.09.2010

Hl. Geist: "Hey! Weißt Du eigentlich, wie die von der PNP diesen platterten Mönch nennen?"

Herrgott: "Nope"

Hl. Geist: "Seine Heiligkeit"

Herrgott: "Machts nur so weiter."

Hl. Geist: "Die werden sich wundern."

Herrgott: "Yep"

Samstag, 18. September 2010

SMS-Dialog Herrgott ./. Hl.Geist vom 18.09.2010

Hl. Geist: "Über welche Quote ist denn dieser Heininger Pfarrer bei uns rein gerutscht?"

Herrgott: "?"

Hl. Geist: "Was sollen wir ihm denn für einen Notfall nach Heining schicken, dass der die 110 wählt? Atombombe oder Pogrom?"

Herrgott: "Mir wurscht. Karohemd und Samenstau - ich studier' Maschinenbau."

Hl. Geist: "?"

Herrgott: "Na weil der Maschinenbauer da heut in der Zeitung so einen schönen Schnauzer hat. Aber heißt der jetzt eigentlich Willi oder Wolfgang?"

Hl. Geist: "Das ist doch dem Seider wurscht. Außerdem könnt er mit dem Schnauzer auch Wunibald heißen."

Herrgott: "Schöner Name. Gefällt mir. CU."

Freitag, 17. September 2010

Selfexplained and miraculous

Lieber Tölpel!

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Oder wie unsere große Passauer Mäzenin sagt: Art knows no native tongue, it explains itself without words. Das hat sich ein anderer berühmter Passauer auch gedacht und hat in einer Web 2.0-kritischen Performance dem Denk Hubsi seinen Facebook-Account geknackt. Wahrscheinlich wollte er nur ein bisschen Spaß oder auf bestehende Sicherheitslücken der Internet-Exhibitionisten-Seite aufmerksam machen. Dafür hat der Hubsi jetzt ausgeplaudert, dass der Ritschie beim PNP-Tölpel mitschreibt. Eigentlich ist das fast nicht zu glauben, weil immerhin gehts da ja meistens um ihn selbst. Um seine Freizeitbeschäftigungen, um seine Urlaube und natürlich darum, was er wieder für tolle Sachen herausgefunden hat. Ich frag mich manchmal, wer den größeren Vogel hat. Wir hier oder die...

Dazu passt noch folgende Geschichte. Die PNP-Kathi hat sie erzählt und sie gibt uns einen tiefen Einblick in die psychiatrisch relevante Befindlichkeit ihrer Leserschaft. Eine Leserin habe ihr erzählt, sie hätte (ab jetzt Original-Zitat!) "in einen Kohlbrucker Supermarkt eine Flasche Eierlikör und eine Konservendose zurückgebracht, weil sie sich umentschieden hatte." Jetzt ist sie aufgebracht, weil die Sachen weggeschmissen wurden, statt sie der Passauer Tafel zu spenden. Selten kann man mit einer so kleinen Geschichte ein so schönes Psychogramm einer Patientin erstellen. Oder anders gesagt: Wieviel Eierlikör muss man eigentlich in seinem Leben schon gesoffen haben, um auf sowas zu kommen? Wie kommt jemand auf die Idee, eine Flasche Eierlikör, die er - wir nehmen einmal an: freiwillig - erstanden hat, wieder umtauschen zu wollen? Die wirklich interessante Frage ist auch nicht, warum man im Supermarkt die Flasche weggeschmissen hat. Das versteht sich ja schließlich von selbst. Jemand, der Eierlikörflaschen umtauscht, vergiftet die möglicherweise auch noch vorher. Es stellt sich schon eher die Frage, wieso der Händler die Flasche überhaupt zurückgenommen hat. Am besten gefällt mir aber an der Geschichte, dass man die Dreistigkeit besitzen kann, zum einen Lebensmittel umtauschen zu wollen und zum anderen sich dann noch darüber aufzuregen, dass die Bedürftigen nicht diese blöde Flasche Eierlikör bekommen. "Wie siehst das Du?", fragt dann auch noch (im Ernst?) die PNP-Kathi. Ich seh es jedenfalls so: Man sollte der Dame den Rat geben, den nächsten Eierlikör einfach gönnerhaft selbst der Tafel zu spenden. Dann kommt sie in den Himmel und die Bedürftigen sind auch glücklich. Es ist ein Brauch von alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör!

Mit Entsetzen habe ich heute folgende Titel-Überschrift gelesen: "Geisterfahrer: Seehofer in Todesangst." Weil ich den Doppelpunkt nicht bemerkt habe, habe ich mich zunächst darüber gewundert, dass nun mittlerweile sogar die PNP erkannt hat, dass Seehofer ein Geisterfahrer ist und mich dann gefragt, warum er wohl Todesangst habe. Es war natürlich ganz anders. Ein anderer Geisterfahrer ist ihm und der Haderdingsbums entgegen gekommen. Es ist aber deshalb nichts passiert, weil "der Herrgott an diesem Abend die Hand schützend" über ihn und die Haderdingsbums gehalten hat. Da muss er einen ziemlich schlechten Abend gehabt haben, der Herrgott. Wahrscheinlich zu viel Eierlikör. Also nicht weil er die zwei gerettet hat. Um Gottes Willen - das geht schon in Ordnung. Aber dass er überhaupt zugelassen hat, dass Seine Heiligkeit, der Bayerische Ministerpräsident in eine solch gefährliche Situation kommt, das verstehe ich nicht. Der Ministerpräsident hat dann nach der wundersamen Rettung der Haderdingsbums eine nicht mehr ganz nüchterne SMS geschrieben, irgendwas mit göttlicher Fügung und einer Mücke, woraufhin sie geantwortet hat: "Der liebe Gott braucht uns offenbar beide noch." Was man in der Zeitungsmeldung nicht lesen konnte, war der SMS-Dialog zwischen dem Herrgott und dem Heiligen Geist. Der hat dem Herrgott nämlich, gleich nachdem der seine schützende Hand ins Spiel gebracht hat, geschrieben: "Was machstn du da??? Warum???" Und dieser hat in seiner unermesslichen Güte und Weisheit geantwortet: "Als Ministerpräsident ist er zwar ein Komplettausfall, aber ich brauch ihn noch für die Zucht."

Hast Du eigentlich keine Angst, Tölpelchen, dass der Ritschie-Tölpel auch mal unseren Account knackt und dann hier unseren guten und integren Ruf ruiniert?

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Keinesfalls. Erstens kann man uns gar nicht kopieren. Dafür sind wir zu brillant. Und sollte es trotzdem jemand schaffen, sich durch bewusstseinserweiternde Mittel auf unser Level zu bringen, würde er sich verraten, wenn er dauernd nur über seine Urlaube schreibt.

Ich war doch bis vor ein paar Tagen in Südfrankreich. Da gibts einiges zu berichten. Du kennst doch sicher diese schwarzen Anzeigetafeln über den französischen Autobahnen, auf denen Staus oder Baustellen angezeigt werden. Ich fahre also in der mir eigenen zügigen Fahrweise über eine solche Autobahn und auf einmal steht auf der Anzeigetafel mein Kennzeichen und daneben: "Trop vite." Incroyable, formidable! Stell Dir mal vor, wir hätten sowas über unseren Passauer Straßen. Das weißt Du aber schon, dass ich mich da sofort als Texter bewerben würde. Das wär genau mein Job. "FRG - XY 234 Heckspoiler sieht scheiße aus." Oder: "PA - O 2020 Keine Kippen aus dem Fenster werfen!" Auch gut: "PA - S 2000 Respice post te, hominem te esse memento!"


Weißt Du, was ich kürzlich mal wieder gemacht habe? Ich habe mir auf der Homepage der Stadt Passau unsere Stadträte angesehen. Ich mag dieses pauschale Geschimpfe auf Politiker ja eigentlich wirklich nicht, aber gut die Hälfte von denen sind praktisch politisch nicht existent. Da hörst und siehst Du nichts - und zwar gar nichts. Und ich kenne natürlich auch das Argument der Kritisierten, man müsse nicht immer nach außen wirken, sondern könne auch in den Sitzungen selbst wertvolle politische Arbeit leisten. Stimmt. Bloß gibt es dann immer noch zu viele im Stadtrat, die weder in der Öffentlichkeit auffallen, noch auch nur ansatzweise den Horizont haben, in den Ausschüssen durch effektive Mitarbeit zu glänzen. Hat nicht die PNP einmal vor Jahren die gar nicht so schlechte Idee gehabt, die Stadträte zu benoten? Warum gibts das nicht mehr? Natürlich ist das nicht ganz gerecht und außerdem nicht ganz einfach für die Redakteure. Aber diejenigen, die gar nichts tun, die sollte man schon ab und zu mal mit Namen benennen. Und wenn wir das hier machen, meinen wieder alle, wir machen nur Spaß.

Und dann gibts noch die, die dauernd in der Zeitung stehen. Ich meine jetzt gar nicht den Notfall-Histrioniker, sondern die Brücken-Fanatiker. Ich gebe zu, das ist nicht repräsentativ, aber jedesmal wenn ich durch die Innstadt fahre, habe ich freie, unbehinderte Fahrt. Kann es eigentlich sein, dass diese komische Brücke nur eine Spielwiese für die Profilschärfungsversuche der daniederliegenden CSU ist? Das mit dem Nahversorger in Schalding war eine Ente, über die man ohnehin noch einmal ausführlicher sprechen sollte, beim städtischen Haushalt, bzw. der Kritik daran, gelingt es auch kaum, Punkte zu machen und personell ist es ohnehin zappenduster. Bevor es aus der jetzigen Truppe einer schafft (ausgenommen Dr. Andi, aber der wär schön blöd), wird noch eher der Nichtraucher Oberbürgermeister. Also vorausgesetzt der Oberjürgen erschießt eine Schulklasse, vergewaltigt den Bischof und zündet das Rathaus an. Also dann vielleicht.

Ich bewerbe mich jetzt übrigens bei der Polizei. Als Wirtschaftsexperte. Weil für A 9 reichen meine Wirtschaftskenntnisse auch noch.

Schönes Wochenende!

Dein Tölpel (der zweitechteste nach Ritschie)

Mittwoch, 8. September 2010

Vom Bilderdieb zum Schilderdieb...

ist es oft nur ein kleiner Schritt.

Dienstag, 7. September 2010

Eine Durchsage der Gender Mainstreaming/Gleichmach-Abteilung von Wahlinfo-Passau

Achtung! Der heute in der PNP veröffentlichte IQ-Test-Auszug ist sexistisch, rassistisch, gewaltverherrlichend und diskriminiert im speziellen Minderintelligente. Desweiteren kann er minderintelligenten Mensa-Mitgliedern, die sich jahrelang auf solche Aufnahmetests vorbereitet haben, vorgaukeln, sie wären hochintelligent und dächten "schneller und komplexer", obwohl sie eigentlich ziemlich doof sind.

Hier der von der Gender Mainstreaming/Gleichmach-Abteilung von Wahlinfo-Passau korrigierte Test:

Kategorie Rechnen und Logik


Welche Zahl folgt als nächstes? Wenn mehrere Lösungen möglich erscheinen, sollte die mit der einfachsten Erklärung gewählt werden. (komplett korrigiert wegen Rassimus und Diskriminierung von an Dyskalkulie Erkrankten)

2 3 4 5 6 ?

2010 2011 2012 2013 ?

Ein Schaf Zwei Schafe Drei Schafe ?

Textaufgaben (teilweise korrigiert wegen Sexismus, Rassimus und Diskriminierung von Kleinwüchsigen)

 Zwei Maurerinnen (Aische und Sandy-Marlboro) mauern zwei Meter Mauer in zwei Stunden. Warum sind sie mindestens so schnell wie ihre männlichen Kollegen Eric-Lasse und Luca-Tarzan?
 Carlos ist kleiner als Alfred. Alfred ist größer als Bernd. Wer ist der größte? (Wegen dieser Frage wurde bereits Strafanzeige wegen Volksverhetzung erstattet.)
 Welcher Tag war gestern, wenn übermorgen der vierte Tag nach Sonntag ist? (gestrichen, diskriminierend schwer)
 Welche Zahl minus 83 ist gleich Eindreisiebtel von 294? (gestrichen, diskriminierend schwer)
 Sabines Gehalt von 4000 Euro wurde erst um zehn Prozent gekürzt und dann um zehn Prozent erhöht. Findest Du auch, dass Sabines Gehalt um mindestens zwanzig Prozent erhöht werden müsste?

Kategorie Sprachverständnis


In dieser Kategorie geht es nur um die Inhalte, nicht um Äußerlichkeiten der Wörter wie Silben oder bestimmte Buchstaben: Was gehört nicht dazu? (einfach so korrigiert, ohne farbliche Veränderung)

 Pflaume, Aprikose, Penis, Kirsche
 Gefangener, Festgesetzter, Kalfaktor, Häftling, T.H.
 triftig, zwingend, prägnant, Ernst Fuchs, empirisch
 Madrid, Andi Möller, Mailand, München

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Die Auflösung lesen Sie in der morgigen Ausgabe der PNP

Grüße aus dem Land der Froschfresser

Le président (L'intelligence c'est moi)

Mittwoch, 1. September 2010

Ausgebleicht und abgenagelt

Lieber Tölpel!

Vorletzten Samstag stand ein lustiger 15-Zeiler im Landkreisteil der PNP. Für einen historischen Spielfilm des Regisseurs Marcus H. Rosenmüller würden im Raum Tittling Nebendarsteller gesucht - und zwar "ganz normale Männer und Frauen jeden Alters". Tabu seien allerdings: "Extrem moderne Frisuren, gefärbte Haare, künstliche Fingernägel, Piercings und sichtbare Tattoos." Ein paar Tage später konnte man dann lesen, dass sich zum Casting 540 potentielle Statisten eingefunden hätten. Jetzt frage ich mich schon: Können die alle nicht lesen oder ist es wirklich vorstellbar, dass sich hunderte von Landkreisbewohnern ihre künstlichen Fingernägel und Piercings abmontiert, ihre Strähnchen herausgefärbt und ihre Tattoos überschminkt haben? Und gibt es wirklich soviel Friseure im Tittlinger Raum, die Frisuren hinbekommen, die nicht nach tschechischem Straßenstrich 2010 sondern nach 18. Jahrhundert aussehen? Ein Gutes hatte die Casting-Aktion natürlich für die Handvoll schlauer Mädels, die die Retroverschönerung für den Rosenmüller-Film nicht mitgemacht haben. Die werden jetzt mit ihren Plastikfingernägeln und ihren fransigen Frisuren einfach PAWO-Sommergirl. Auch nicht schlecht.

War das jetzt schon diskriminierend oder gar rassistisch? Vielleicht haben ja die Waidler sogar ein anderes Gen? Ein Strähnchen- und Nail-Art-Gen? Sind das jetzt schon krude, peinliche und dumme Thesen oder habe ich womöglich eine 999.999,9 ppm-DNA-Übereinstimmung mit Sarrazin? Dass der auch viel Käse erzählt, ist das eine. Dass die Alles-gleich-und-gerecht-Macher aber mindestens so spinnen, habe ich mir heute früh wieder mal bei der Lektüre eines Artikels über das anonymisierte Bewerbungsverfahren bei Unternehmen gedacht. Warum darf ich eigentlich, wenn ich Personal einstelle und dann auch bezahle, nicht selbst entscheiden, ob ich einen Mann oder eine Frau bevorzuge - selbst wenn sie gleich qualifiziert sind? Außerdem würde ich mich als Inhaberin eines Kleinunternehmens, die täglich mit ihren Mitarbeitern zusammenarbeitet - bei ausreichender Anzahl an qualifizierten Bewerberinnen - weder für die Erzkatholikin, die vorm Essen betet, noch für die Gepiercte mit French Nails und auch sicher nicht für die Kopftuchträgerin entscheiden - und zwar ganz einfach deshalb, weil ich mich lieber mit Leuten umgebe, mit denen ich vermutlich eher auf einer Wellenlänge bin. Und andere Arbeitgeber haben wieder andere Vorlieben. So funktioniert das soziale Wesen Mensch und so macht das auch jeder. Punkt.

Bleiben wir bei der Evolution. Dass es in Passau geschätzt 49.000 Einwohner gibt, die sich für Elite halten, ist kaum übertrieben und kennzeichnet wahrscheinlich ein Kleinstädtchen noch viel mehr als eine Großstadt. Am Amts- und Landgericht gibts nur Topjuristen, im Krankenhaus nur Spitzenärzte, an der Uni nur Koryphäen, jeder Stadtrat will hofiert und begrüßt werden, jeder Vereinsvizevorstand kriegt eine Bildunterschrift und die Auftragsakquisemaschinen für Selbständige Rotary, Lions und wie sie alle heißen oder selbst profilneurotische Selbstdarsteller und Selfmade-Charity-Nervensägen werden medial besprochen wie Mutter Theresa in Potenz. Jetzt durfte das zeitunglesende Intelligenzproletariat auch noch erfahren, dass es in Passau eine Mensa-Gruppe gibt. Um Mitglied bei diesem Hochbegabtenverein zu werden, braucht man einen IQ von mindestens 130. Die Passauer Mitglieder "bilden sich aber nichts darauf ein" und sind kein "kleiner elitärer Zirkel, sondern ein absolut lebenslustiger Kreis." Die Passauer Mensa-Chefin ist sogar durch die Mensa-Mitgliedschaft in ihrer Großmut "im Umgang mit anderen Leuten, die nicht so schnell sind, geduldiger geworden." Ein mir sehr nahe stehender Präsident, der natürlich allein wegen seiner krankhaften Eitelkeit und Geltungssucht schon vor Jahren Mitglied in diesem Verein wurde, berichtet mir allerdings topexklusiv, dass er im Umgang mit diesen Mensanern über die Jahre hinweg immer ungeduldiger geworden ist. Er glaubt sogar, dass es sich bei diesem Club um einen überdurchschnittlich unelitären Zirkel handelt, dessen einzige Daseinsberechtigung darin besteht, Menschen, die vorher keine Freunde hatten, zu Spieleabenden zusammen zu karren. Zumindest geht es in den tausenden von E-Mails, die er andauernd erhält, um nichts anderes als Spieleabende. Er wird auf jeden Fall demnächst wieder austreten und beim Karnickelzüchterverein eintreten. Das hat sicherlich mehr Sex.

Sag mal, Tölpel, hast Du nicht auch noch irgendwelche Bekannten mit vielen Schulden und vielen Kindern? Da gibts einen Wohltäter, der zahlt denen gerne mal ein paar Flugtickets, solange er und seine Spenderkumpels nur groß in der Zeitung aufscheinen.

Deine Kathi

Liebe Kathi!

Mal überlegen... Vielleicht den weltberühmten Passauer Erfinder des Perpetuum Mobiles? Aber ich glaube, der will gar nicht mehr ausgeflogen werden. Dem gefällts in Kalifornien viel besser.

Der gefühlt seit 10 Jahren als Nachwuchsjournalist bezeichnetet Maximilian Popp hat einen Bild-, pardon,
Spiegel-Artikel über den Passauer Bilderdieb geschrieben. Er berichtet darin über einen Auftritt Frankenbergers im Lokal Stadtbeisl. So soll dieser das Lokal betreten haben, woraufhin es still wurde und die Männer ihre Bierkrüge abgesetzt und gerufen hätten: "Frankenberger, du Schwein, dich bringen wir um!" So steht es im Spiegel-Artikel, nebst ein paar anderen schräg formulierten Beschimpfungen, wohlgemerkt in Anführungszeichen, also als wörtliches Zitat gekennzeichnet. Ich kann das nicht glauben. Also ich glaube selbstverständlich, dass der Volksentscheid-Initiator bedroht und beschimpft wird, allerdings nicht in solchen Kneipen mit solchen Worten. "Frankenberger, du Schwein, dich bringen wir um!" Das wäre ja ein grammatikalisch einigermaßen korrekter Satz - unwahrscheinlich für Gäste dieses Etablissements. Außerdem sagt doch bei uns keiner: "Du Schwein". Höchstens vielleicht: "Du Sau" oder "Du Drecksau". Aber niemals: "Du Schwein". Also wenn man schon derartig bedroht werden will, dann sollte man auch korrekt zitieren. Ansonsten wird es peinlich und unglaubwürdig.

Ansonsten gab es noch eine Bombendrohung für den Domplatz, ein paar unerträgliche Frömmelartikel über Votivtafeln und Wallfahrer und einen Besuch der Passauer Goldhaubenfrauen beim Tattoo-Liebhaber und Maschmeyer-Spezi in Berlin. Im Tierheim ist kein Plätzchen mehr frei, dafür gibts im Waisenhaus fast keine Waisen mehr. Die akademische Nachwuchselite feiert Partys, die Anwohner wollen lieber schlafen und finden nach geäußerter Kritik am nächtlichen Lärm eine tote Taube vor der Tür. Stop! Das muss noch kommentiert werden. Jetzt haben wir in Passau angeblich auf einmal die allermeisten Polizisten überhaupt, aber die haben scheinbar trotzdem keine Zeit, sich um krakeelende und vandalierende Jugendliche zu kümmern. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, dass man gegen den Party-Lärm und gegen Straßenvandalismus gar nichts machen kann. Oder haben wir doch zu wenig Polizisten? Ich bitte um Aufklärung.

Leider muss ich jetzt schließen. Ich muss mir nämlich dringend zum 20. Mal das Video über das Sommergirl-Shooting anschauen. Da hole ich mir nämlich immer so gut... Inspirationen.

Tschaui

Dein Tölpel