Mittwoch, 21. Dezember 2016

Im Weihnachts-Circus, Teil 1

Der Ober: Kannst Du mir jetzt bitte no amoi erklären, warum ich in diesen saublöden Weihnachtszirkus gehen muss?

D'Erika: Weil sich der Oberbürgermeister persönlich ein Bild machen soll, ob die Stadt Passau zukünftig vielleicht keine Zirkusse mit Wildtieren mehr auftreten lassen soll.

Der Ober: Wenn's nach mir geht, täten wir jeden Zirkus verbieten. Wenn ich bloß diese depperten Clowns siehg...

D'Erika: Coulrophobie.

Der Ober: Schmarrn. Ich hab vor gar nix Angst, schon gar nicht vor Clowns. I packs hoid einfach ned. I muass do oiwei an Scheuer, an Dickl und an ... mei, die alle hoid denga.

Der General (nähert sich von schräg hinten): So geht es mir mit diesen großen, grauen Tieren und Ihnen, Herr Oberbürgermeister.

D'Erika: Andi! Was machst denn Du hier?

Der General: Mir auch ein Bild. Ob es irgendeinen Grund gibt, dass irgendwelche grünen Baumstreichler dem Volk seinen Zirkus vermiesen dürfen. Panem et circenses, wie mein, äh, Freund Horst immer sagt.

Der Ober: Der hat ja ned amoi Latein g'habt. Des is aber ein schönes Bild. Du und Dein Chef – Ihr sitzt's im Colloseum und lasst's jeden, der Eich ned basst, von die Löwen fressen.

Der General: Was kümmerts die deutsche Eiche...

Der Ober: Jetzt is er eine Minute da und hat schon "Horst, Volk und deutsch" g'sagt. Ham's Dir so an kloana Microchip ins Sprachzentrum ei'baut?

D'Erika: A Ruah is jetzt. Schau, do drüben sitzt der Bauer.

Der Ober: Der grüne Bauer? Im Zirkus? Sofort raus. Der sprengt sich sicher in d'Luft aus Protest gegen die Tierhaltung.

D'Erika: Ned der Stephan.

Der Ober: Der Freibier-Bauer?

D'Erika: Nein. Der neue Intendant von den Europäischen Wochen.

Der Ober: Hör bloß auf. Wia wenn oa Lady Gaga am Domplatz ned glanga dad. Was macht denn der da drüben?

Der General: Er winkt.

Der Ober: Augen hob i selber. Aber wie der winkt. Wie die englische Königin aus der Kutsch'n. Des muass die Luft am Domplatz sei. Die schnappen alle über.

D'Erika: Der ist ganz berühmt und erfolgreich.

Der General: Nun ja. In einer Stadt mit einem Popstar-Bischof, einem Kulturstar-Intendanten und, nicht zuletzt, mit einem CSU-Generalsekretär liegt man promimäßig als OB schon eher auf den hinteren Rängen.

Der Ober: Schleich Dich, Andi. Hier ist besetzt.

D'Erika: Schaut's, da Mangold. Huhu, Urban.

Der Ober: Setz Dich sofort wieder hin, Andi.

Mangold: Ah, auch hier. Grüß Euch.

Der Ober: Psst. Es geht los.

Mehrere Enten, Gänse und Schweine laufen in die Manege. 


Der Ober: I kriag auf oamoi an brutalen Hunger.

Zirkusmann aus der Manege: Ich bräuchte bitte einen Freiwilligen. Wer traut sich.

D'Erika: Ich, ich!

D'Erika eilt zur Manege.

Mangold (schmollend): Ich hätt' auch gewollt.

Der Ober: Da fällt mir der Witz mit dem Krokodil-Dompteur, dem Krokodil und der Freiwilligen aus dem Publikum ein.

Mangold: Kenn ich nicht.

Der General: Ich schon. Ha ha ha. Sehr gut.

Mangold (schmollend): Ha ha.

Während d'Erika in der Manege als Dompteurs-Assistentin brilliert, nähert sich ein freundlich lächelnder Mann.

Der Ober: Ah, der Herr Steiner. Hier? Erstaunlich. In Linz gibts doch sicher viel größere Zirkusse.

Der General: Und schönere. Ha ha ha. Sehr gut.

Steiner: Ich hab Sie vermisst, Herr Oberbürgermeister. Auf der von mir moderierten Podiumsdiskussion "Kultur in Passau – Quo vadis?"

Der Ober: Ja, genauso wie auf der von Ihnen moderierten Podiumsdiskussion "Tourismus in Passau – Quo vadis?", der von Ihnen moderierten Podiumsdiskussion "Events in Passau – Quo vadis?" und der von Ihnen moderierten Podiumsdiskussion "Podiumsdiskussion in Passau – Quo vadis?" Ich hab leider koa Zeit für solche Spassettln. Ich muss arbeiten.

D'Erika (zurückkehrend): Ja, der Georg. Moderierst Du heute gar keine Podiumsdiskussion?

Der General: Ha ha ha. Sehr gut.

D'Erika: Ui, schau. Jetzt kommen die Elefanten.

Mangold: Die schauen aber eigentlich ganz glücklich aus.

Der Ober: Logisch. De san a glücklich.

Mangold: Echt? Wieso?

Der Ober: Weil's, wenn's Publikum do is, ausnahmsweise nicht mit der Eisenstang' verdroschen werden.

Steiner: Apropos Dresche. Ich weiß nicht, ob uns die Sache mit dem Hochwasserschutz nicht irgendwann um die Ohren fliegt.

Der Ober: Heißt?

Steiner: Na, dass wir als Mauerbauer in die Geschichte eingehen.

Mangold: Deshalb haben wir ...

Der Ober: Komm, hör bloß auf. Wenn ein Vorschlag der deppertste is, dann Euer ÖDP-Mauer.

Der General: Die können's dann bis zur Ortspitze vorziehen. Und vor der Studienkirche machen wir sie ein bisschen höher, dass der Herr Mangold den schrecklichen Kindergarten nicht mehr anschauen muss.

Der Ober: Aber aus Holz natürlich. Ja keinen bösen Beton!

Der General: Mit einem zehn Meter tiefen Holzfundament. Ha ha ha. Sehr gut.

Mangold: Wenn Ihr wirklich die Nordtangente baut, dann fliegt Euch die aber dermaßen um die Ohren, dass Ihr froh sein müsst, wenn Ihr in Passau Fraktionsstärke behaltet.

Der General (flüstert): Kleines Geheimnis gefällig, Herr Ersatzbürgermeister? Jemanden meines Kalibers interessieren Fraktionsstärken einer 50.000-Einwohner-Stadt nicht übermäßig.

Steiner: Das hab ich gehört.

Der General: Kleiner Witz. Ha ha ha. Sehr gut.

Steiner: Aber wenn Du mal Verkehrsminister wirst, könnten wir doch den Anger einhausen und vielleicht sogar einen Tunnel bauen?

Der General (hustet): Verkehrsminister? Hä?

Mangold: Mit sowas Unwichtigem hält sich der nicht mehr auf. Obwohl – vielleicht regiert die CSU ja bald nicht mehr? Dann muss er sein Leben lang Generalsekretär bleiben.

Der General: Regiert bald nicht mehr. Ha ha ha. Sehr gut. Leute wie ich werden immer gebraucht.

D'Erika: Des stimmt wahrscheinlich sogar.

Der Ober: Schaut's amoi. In der Manege is a Neger. Dass sich der da her traut, wenn der Scheuer da is. Weis'n aus, Andi!

Mangold: Das heißt Schwarzer.

Der Ober: Ja, a schwarzer Neger hoid. So, Pause. Ich hab Durscht.


Fortsetzung folgt...








Sonntag, 4. Dezember 2016

Kolumne aus dem aktuellen Bürgerblick

Grüße aus der Fremde
Der Präsident

Aufgebaut und ausgelassen                                    

Lieber Tölpel!

Einmal werde ich noch wach – heißa, dann ist Schluss mit Christkindlmarkt. Reimt sich nicht, ist aber trotzdem wahr. Zumindest für mich. Morgen geht es weit weit weg. Ich muss nämlich, wie jedes Jahr, dieser Weihnachtsdult entfliehen, die ich zwar ohnehin nicht besuche, aber nur das Daranvorbeigehen verschafft mir schon Übelkeit. Glühwein allein ist ja bereits schlimm genug, aber diese Mischung aus Glühwein- und Bratwurstgeruch – da wird mir schlecht. Anscheinend aber nicht nur mir, denn pünktlich zu Beginn des „Weihnachtsmarktes“ (so heißt das neuerdings auch in der PNP) hat mir nächtens schon wieder der Erste vor die Haustür gekotzt.
Ja, ja, die gemütliche, staade Zeit. Jetzt wo der Ballermann am Domplatz wieder bis Weihnachten im Mittelpunkt steht, kommen passenderweise wieder zwei Themen auf die Presse- und Politikagenda: Die Parksituation in der Altstadt und der Steinweg. So schreibt meine Plagiatorin in der PNP von „unsozialen Falschparkern“ am derzeit eingeschränkt befahrbaren Domplatz. Stimmt nicht. Das klappt eigentlich die ganze Woche ganz gut – außer am Sonntag zu Gottesdienstzeiten. Da kann man unsoziales Parken „at its best“ beobachten. Frommer Mann parkt, wo er kann. (Frei nach Volksmund)
Zum Steinweg. Was, bitteschön, soll am Steinweg „unzumutbar“, „ein Trauerspiel“ oder „eine Schande“ sein? Der Steinweg sieht gemeinsam mit der Luragogasse und den nach links abgehenden Gässchen zumindest noch nach Altstadt aus. Nur weil Besucher aus dem Landkreis mit ihren tiefergelegten Polos nicht mit 60 durchfahren können oder weil man mit hochhackigen Schuhen mal hängenbleiben könnte, hat die Sanierung des Steinwegs vorderste Dringlichkeit? Absurd. Man geht auch nicht mit Pumps auf den Lusen und der geschätzte Passau-Besucher soll bitte unterm Schanzl oder im Parkhaus parken. 
Hab ich recht?
Deine Kathi

Liebe Kathi!
Selbstverständlich. Wie fast immer halt. Zum Thema absurd: Das Absurdeste an der Geschichte ist ja, dass die Sanierung des Steinwegs, über den täglich in erster Linie Besucher und Mitarbeiter von Landratsamt, Kirchenverwaltung oder Staatsanwaltschaft und Justiz fahren sowie tausende von Touristen laufen, dann die Anwohner bezahlen sollen. Genauso logisch wäre es, die Schaldinger die Sanierung der Autobahnbrücke bezahlen zu lassen. Oder die Innanwohner den Hochwasserschutz. Na ja, wurde auch schon gefordert.
Nicht nur beim Hochwasserschutz, sondern auch bei vielen anderen Themen gibt es ja innerhalb unserer Bürgermeister-Dreifaltigkeit eine interessante, sich immer mehr manifestierende Rollenverteilung. Gaius Julius Dupper entwickelt sich vom großen zum größten Oberbürgermeister aller Zeiten, Lifetime-Hippie Erika gibt mit anhaltender Freude die Grüßgott-Tante, während das spinatähnliche Gemüse immer mehr in die Rolle der Inner-Regierungs-Opposition verfällt. Da lobe ich mir den größten Generalsekretär aller Zeiten. Der hat einem CSU-Ortsverband aus dem Wald „schlechten Stil“ vorgeworfen, weil der ihn für seine Stammtischparolen kritisiert hatte. Interessantes „Stil“mittel. Von Trump lernen, heißt siegen lernen.
Ich plane übrigens eine große Tschärity-Gala im kommenden Jahr. Als Spenden angenommen werden Glasperlen für Waisenkinder, abgelaufene Lebensmittel für Negerkinder, aufblasbare Delfine für Problemkinder und Clown-Schminke für Klinikums-Kinder. Wenn sich jeder sein Essen selber zahlt und einer die 90 Euro GEMA-Gebühr auslegt, steht einem gelungenen Gala-Abend nichts mehr im Weg. Irgendeine angeheiratete Prinzessin als Schirmherrin bringe ich.
Frohe Weihnachten!
-->
Euer Tölpel

Montag, 7. November 2016

Kolumne aus dem aktuellen Bürgerblick

Abgespeckt und abgenäht                                     

Lieber Tölpel!

Der Herr Verleger (also der hier, der vom Bürgerglück) hat mir mitgeteilt, dass wir immer zu viel Text liefern und uns ab sofort diesbezüglich bescheiden sollten. Auf meinen Einwand hin, dass der Bürgerglückleser vielleicht blöd, aber nicht zu blöd ist, sich durch knapp 4.500 Zeichen zu lesen, meinte er, dass es daran ja gar nicht läge. Man müsse bei unserer Kolumne unbedingt den Schriftgrad erhöhen, weil die Schrift zu klein sei. Offensichtlich lag ich doch nicht ganz falsch: vielleicht nicht zu blöd, aber zu alt und sehschwach. Dann meinte er noch, wir sollten diesmal möglichst nicht die Leser beschimpfen, weil es sich um eine Jubiläumsausgabe handelt. Okay.
Wahnsinn, oder? Kann man mit drei Themen (Scheuer Andi, Altstadtkindergarten und Ilztalbahn) tatsächlich 100 Ausgaben vollschreiben? Und immer nur Genörgel und Negatives. In der Pasta zum Beispiel – da steht auch mal was Positives (Passau: Deutschlands Hipster-Hochburg, Passaus innovative Spitzengastronomie, Passaus Premium-Promis). Oder in der PNP: Oster heilt Lahme, Osters wunderbare Autovermehrung auf dem Domplatz, Oster kauft Auto mit geringerem Kraftstoffverbrauch. So etwas wollen die Leute lesen. Unsere Kolumne hatte übrigens kürzlich auch Jubiläum. Das hat der Herr Verleger aber nicht einmal bemerkt. Na ja.
Rumnörgeln und Petitessen zu Großkatastrophen hochjammern, das kann der Provinzler ja besonders gut. Wenn im sogenannten Peschl-Areal ein paar Bäume gefällt werden sollen, dann gibt es gleich wieder einen Riesen-Aufstand, weil gar nicht Wenige glauben, sie müssten dann an einer Sauerstoffunterversorgung versterben. Dabei haben wir hier um uns herum Millionen von Bäumen, die mir das Sonnenlicht stehlen und Tonnen von Laub abwerfen. Weg damit. Dass es Bürgerinitiativen gibt, die sich gegen Mobilfunkmasten engagieren, weil sie glauben, sie würden verstrahlt, könnte man eigentlich genauso belächeln wie Menschen, die meinen, Chemtrails würden den Himmel vergiften. Bei uns kommen die damit durch.
Deine Kathi

Liebe Kathi!
Ja mei. Solange man die Verschwörungstheoretiker und Hysteriker ernst nimmt und sich mit ihren absurden Weltbildern und Ängsten auseinandersetzt, um so mehr gibt man ihnen das Gefühl, sie wären im Recht. Die Leute haben Angst, von Antanz-Flüchtlingen vergewaltigt/beraubt/ermordet zu werden, von Mobilfunkmasten oder Gen-Food Krebs zu kriegen oder bei lebendigem Leib von Horror-Clowns aufgefressen zu werden. Dabei liegt das Sterberisiko bei einer Autobahnfahrt von Passau nach Regensburg um ein Zigtausendfaches höher.
Zu den Clowns hätte ich jedoch noch ein paar Ausführungen. Ein Mann, der sich Zauberclown Rudolpho nennt, durfte in der PNP rumheulen, er werde seit der Weltherrschaft der Horror-Clowns angefeindet. Dabei ist er doch ein „netter Clown“ und bei Kindern „beliebt“. Lieber Herr Rudolpho, Kinder haben Angst vor Clowns. Kinder mögen keine Clowns. Seit jeher. Dazu gibt es übrigens eine interessante wissenschaftliche Studie aus England. Ich persönlich finde Clowns auch ganz unerträglich. Die meisten Leute, die ich kenne, ebenso. Sorry.
Noch mal Clown. Friedrich Hirschl ist 60 geworden. Jetzt wird der Bürgerglück-Leser ohne Esoterik- und Montessori-Hintergrund fragen: Who, the fuck, ist Friedrich Hirschl. Macht nichts. Dafür gibt es ja uns. Hirschl ist Theologe, Lyriker und Künstler (einer von 30.000 in Passau). Und wenn wir in unserem skurrilen Freundeskreis wieder einmal zu viel Rauschmittel konsumiert haben, geben wir einen Hirschl-Band durch und jeder darf ein Elaborat vorlesen. Beispiel gefällig? Bitte sehr: „Wolken nähen/ mit nassen Fäden/ Himmel und Erde/ zusammen.“ Hurz!
Übrigens hat die Passauer Polizei kürzlich mehrere hundert Kilo Marihuana beschlagnahmt und damit die Welt wieder ein bisschen sicherer gemacht. Wir schließen uns der Heimatzeitung an und sagen danke. Wir sind sicher.

Euer Tölpel


Freitag, 21. Oktober 2016

Liebe Kollegen von pnp.de!

Wenn ich mit meinem 15-Zoll-MacBook auf spiegel.de gehe, dann sieht das so aus:
















Wenn ich mit dem gleichen Gerät und gleichen Browser auf pnp.de gehe, sieht es so aus:
















Merkt Ihr was?

Kann man bitte mal darüber nachdenken, dass Eure Leser ganz gerne auf den ersten Blick die Themen sehen würden statt Ergo- und Bierwerbung? Und wenn wir schon dabei sind – dass während des Lesens eines Artikels dauernd der Text weghüpft, weil irgendeine Bewegt-Werbung aufpoppt, nervt auch wahnsinnig.

Danke im Voraus!

Der Präsident


Samstag, 15. Oktober 2016

Zum 60. Geburtstag von Friedrich Hirschl

Der Wolf,

das Lamm,

auf der grünen Wiese.

HURZ!


Donnerstag, 13. Oktober 2016

Kolumne aus dem aktuellen Bürgerblick

Aufgestellt und abgeschoben                                 

Lieber Tölpel!

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Alias-Namen wir (und manch Andere) schon für den Scheuer Andi erfunden haben: Pimpf, Babyface, Dr. Andi, „Verkehrs“experte, kleiner Doktor, Brachialsekretär, Auf-den-Sack-Geher, Mann mit lächerlichem Hund, Full-Service-Dienstwagen-Nutzer oder eben Pimpf. Wenn man sich allerdings mal so ansieht, was der Andi in seiner politischen Karriere alles gesagt und getrieben hat ohne dass es ihn den Kopf gekostet hat, fällt mir nur noch ein wirklich passender Ehrentitel ein: Andi „the Cat“ Scheuer. Weil der hat neun Leben, der Andi. Oder irgendwas gegen den Seehofer in der Hand. Man weiß es nicht.

Ich bin natürlich gar nicht so naiv, dass ich glauben würde, die gelegentlichen Verbalausfälle (so schreiben die das doch immer in der Linksradikalenpresse) oder zumindest die grundsätzliche Kommunikationslinie seien nicht vom großen Vorsitzenden abgesegnet. Das läuft dann wahrscheinlich eher so: „Immer nur diese Syrer und Iraker – das g’langt mir nicht als Feindbild. Jetzt haust amal wieder einen gegen die Neger raus. Darf ruhig a bissel zugespitzt sein, ich relativier dann schon wieder.“ Kurz darauf kommt das Gleichnis vom fußballspielenden, ministrierenden Senegalesen und sofort folgt das Inschutznehmen vom Chef, der Andi habe „keinesfalls Sportvereine oder Kirchen angreifen oder beleidigen wollen.“

Ja natürlich nicht. Der ist ja nicht blöd, der Andi. Warum sollte er seine Kundschaft beleidigen? Das hört/liest übrigens aus dem Zitat auch keiner raus, dass er Sportvereine oder Kirchen beleidigen wollte. Er hat ja ganz eindeutig und zweifelsfrei den Senegalesen beleidigt. Der kann mit dem Klingelbeutel durchgehen, Tore schießen oder sogar Schweinsbraten fressen und zwölf Halbe Bier saufen. Den braucht hier trotzdem keiner. Der soll heimgehen und sein Land aufbauen, dass wir Europäer dort weiterhin billig Rohstoffe kaufen und Autos teuer verkaufen können. Oder Hühnerabfälle. Oder Waffen. Oder Bibeln.

 „Auch ich kann mich mit diesem Satz nicht anfreunden. Achtsamkeit im sprachlichen Ausdruck ist was Wesentliches.“ Das hat der CSU-MdL Imhof gesagt.

Deine Kathi


Liebe Kathi!

Da frage ich mich halt, wie der Imhof das gemeint hat. Vielleicht wollte er nur darauf hinweisen, dass man ja nicht alles laut sagen muss, was der gemeine CSUler so denkt. Aber wer weiß. Ich muss den Satz aus unserer letzten Kolumne aufgreifen: Es darf ja jeder seine Meinung haben und die muss auch nicht immer dem politischen Korrektheits-Mainstream entsprechen. Aber man sollte vielleicht ein wenig aufpassen, wie man über Menschen spricht.

Wer übrigens wesentlich mehr als neun Leben hat, ist der Landrat von Regen. Der kann sich mit Poppers bewaffnete Stricher ins Landratsamt holen, im Netz Freund und Feind anpöbeln und irgendwann mit der Nachricht herausrücken, dass er auf Kur war, weil er unter anderem zu viel säuft – der wird immer beliebter. Die Kommentatoren überschlagen sich vor Verständnis und Solidaritätsbekundungen und keiner stellt die Frage, ob sich die Qualität eines Landrats dadurch auszeichnet, dass er immer dann, wenn er nicht mehr anders kann, zugibt, dass er womöglich etwas falsch gemacht hat. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten tollen Streiche unseres lustigen Histrionikers aus dem Bayerwald. Meine Vorschläge: Ladendiebstahl mit anschließender Kleptomanie-Therapie, zum Islam konvertieren oder mit Josefa Schmid ein Musikvideo drehen.

Alles, was der Adam PR-mäßig richtig macht (Rauchen, Saufen, Sex an öffentlichen Orten), macht der Frankenberger falsch (Nichtrauchen, Nichtsaufen, Sex nur bei Licht aus). Trotzdem freut es mich, dass der Fränkie angekündigt hat, sich wieder mehr um seine alte Heimatstadt zu kümmern. Er will zwar nicht wieder in den Stadtrat, aber er möchte „sich in Zukunft verstärkt zur Lokalpolitik in Passau äußern. Denn es ist wirklich ein Trauerspiel, was hier passiert – oder besser gesagt nicht passiert.“ Fränkie, übernehmen Sie! Steht eigentlich das Projekt OB 2020 noch? Holt sich Bischof Oster auch regelmäßig telefonischen Rat von Ihnen, wie weiland der alte Schraml? Und könnten Sie bitte die Passauer Stadtführer schulen, dass ihre schlurfenden Untoten in der Luragogasse eine Rettungsgasse für die Locals freihalten?

Danke, ganz lieb.


Ihr ergebenster Tölpel