Freitag, 10. November 2023

Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick November 2023

Erste Klasse                                                            

 

War was? Na ja, nichts Besonderes – also für hiesige Verhältnisse. Die Schwarzen haben das Direktmandat geholt, bzw. die Direktmandate. Lags an der Kompetenz, lags am tollen Wahlkampf? War es, „weil wir es wert sind?“ Wir wissen es nicht. Vielleicht hat ja auch die Parteizugehörigkeit eine kleine Rolle gespielt. Wäre ich kein überzeugter Philanthrop, könnte ich auch schreiben: Würde die CSU 2028 einen dreibeinigen Dackelmischling aufstellen, reicht es immer noch für 30 Prozent plus. Schreibe ich aber natürlich nicht, man soll ja immer alles positiv formulieren.

 

Jetzt sind wir beim Punkt. Von Heislmeyer lernen, heißt siegen lernen. Der Direkt-Einzug in den Bayerischen Landtag wird seit Dekaden nicht bei der Landtagswahl entschieden, sondern bereits ein Jahr früher bei der Nominierungsversammlung. Das stellt eine niederbayerische Besonderheit dar (Ja, ich weiß… Aber Hubsi, den listigen Landwirt, lassen wir heute mal weg), die man ansonsten eher aus afrikanischen Ländern, dem Nahen Osten oder Weißrussland kennt. Was will der Kolumnist uns damit sagen? Ganz einfach: Bei der Bundestagswahl läuft es genauso.

 

Und jetzt bin ich wirklich beim Punkt. Ich unterstelle einfach einmal, dass unser hochgeschätzter Bürgermeister Dickl hier mitliest (was mich sehr freuen würde) und unser hochgeschätzter Präsident der Asienbrücke Scheuer hier nicht mitliest (unter seinem Niveau). Deshalb vertraulich jetzt und ganz unter uns: Sollte der Arnold Schwarzenegger der Oberbürgermeister, unser hochgeschätzter Oberjürgen, 2026 noch einmal antreten und bis dahin keinen Stadtrat oder Untertanen vor Zeugen totgeschlagen haben, dann, lieber Herr Dickl, wird das nichts mit dem Oberarmin. Gegen den hochgeschätzten Bürgermeister Rother wird es übrigens nicht minder schwer. 

 

Na, klingelts? Warum bis 2026 warten und scheitern, wenn man 2025 schon nach Berlin fahren könnte? Der Andi ist doch stehend k.o. Angezählt. Außerdem ist er ohnehin damit beschäftigt, die Vietnamesen dazu zu bringen, künftig unsere Pullover zu nähen. Ein Auslieferungsabkommen zwischen Deutschland und Vietnam gibt es übrigens auch nicht, zwinker, zwinker. Ich würde mich also demnächst einmal mit Heislmeyer unterhalten, wie man das am besten macht. Ein bisschen bei den Senioren abhängen, regelmäßig mit den Jungen telefonieren und – ganz wichtig – auf jeden Fall den Klaus Rose besuchen. Der hat noch eine Rechnung offen und auch vom Verlierer lernen, heißt siegen lernen. Wie bitte? Der Andi ist aber doch Ihr Idol und Freund? Sehr gut! Dann ist er arglos, größeres Überraschungsmoment. So geht Politik, gern geschehen.

 

Wir brauchen doch wenigstens in Berlin einen dynamischen und fähigen Jungpolitiker, wenn die Stadt Passau in München künftig vertreten wird von einem Joe aus Hinterhugelhapfing, einer Frau, deren Name sich auf „so so“ reimt, aus Hinterpfuideifi und einem durchgeknallten Radikalen (Braunschlag), der gerne Flüchtlinge anschreit und in einer Fotomontage auf Facebook mit kugelsicherer Weste an der tschechischen Grenze posiert. Letzteres war jetzt kein Witz, ist aber fast schon wieder lustig.

 

Kennen Sie übrigens den? Heisl, Toso und Stadler sitzen im Donau-Isar-Express. Heisl liest auf seinem Tablet die Homepage des Landtags in leichter Sprache, Toso strickt Socken für ihre Enkel und Stadler springt bei jeder Station auf und kontrolliert die Fahrkarten einsteigender Dunkelhäutiger. Da steigt in Plattling ein Schwarzafrikaner ein und beginnt im Talmud zu lesen. Sagt Toso: „Ich will Sie ja nicht diskriminieren, junger Mann, aber das ist Erste Klasse hier.“ Heisl schaut ihm interessiert über die Schulter und fragt dann: „Entschuldigung, eine Frage, ist das Blindenschrift?“ Stadler holt zitternd sein Smartphone heraus, filmt stehend den Afrikaner und brüllt: „Hawedere! Da seht‘s es! Schwarz sein allein reicht den Herrschaften wohl schon nimmer!“