Albert Zankl am 26.11.01:
Die Wissensressourcen der Uni werden aus meiner Sicht noch zu wenig genutzt. Wir haben hervorragende Lehrstühle und Studenten, die international gefragt sind. Die Verbindung zwischen Universität und Stadt ist gerade in der Zusammenarbeit bei Untersuchungen oder Projekten nicht hergestellt worden.
Nein im Gegenteil, wir geben lieber ultrateure Gutachten bei auswärtigen Institutionen und Firmen in Auftrag, die uns sehr viel Geld kosten und in der Schublade verschwinden.
2 Kommentare:
Liebe Gestaltungsmehrheit,
nachfolgend noch einmal zusammenfassend eine Aufstellung, wie man es macht. Sie können dann ja noch überprüfen, ob Sie etwas vergessen haben.
Anleitung zur Zerstörung historischer innenstädtischer Strukturen
1. Vorbereitende Maßnahmen
a. Sichern Sie sich die politische Mehrheit mit den üblichen Mitteln.
b. Wählen Sie für die Wahllisten Ihrer Partei Personen aus, die möglichst wenig Bewusstsein für langfristige Entwicklungen, Nachhaltigkeit, Stadtgeschichte, Baukultur, Denkmalpflege etc. haben.
c. Führen Sie eine finanzielle Notlage bei der Kommune herbei, falls sie nicht ohnehin besteht, sodass alle Entscheidungskriterien auf wirtschaftliche Aspekte reduziert werden können.
d. Vereinbaren Sie Stillschweigen unter den Eingeweihten. Verpflichten Sie Fraktionskollegen, sich nicht mit den Unbelehrbaren zu unterhalten, damit keiner deren unkontrolliertem Einfluss ausgesetzt ist.
e. Verplichten Sie alle erreichbaren Bediensteten öffentlicher Einrichtungen zum Stillschweigen. Drohen Sie mit Maßnahmen bei Zuwiderhandlungen.
f. Bringen Sie potentielle Kritiker in Verbindlichkeiten, damit diese sich öffentlich nicht äußern.
g. Versichern Sie der Öffentlichkeit, dass Sie die historische Altstadt erhalten wollen, denn leider ist das noch populär. [...]
2. Suchen Sie den Immobilieninvestor mit Wirtschaftskraft, der keine Grenzen akzeptiert
Erkennbar ist er daran,
a. dass er immer ein optimistisches Wirtschaftsgutachten beibringen kann,
b. dass er gegen ihn ehemals erfolgreich auftretende Rechtsanwälte selbst in Lohn und Brot nimmt, bevor sie wieder gefährlich werden,
c. dass er eine eigene Bauabteilung hat, die ausschließlich nach bewährtem Strickmuster die Entwürfe zusammensteckt und nicht mit Ideen nervt,
d. dass er renomierte externe Architekten für die Fassadengestaltung reichlich entlohnt, die sich im Gegenzug auch für die Rechtfertigung des Gesamtvorhabens selbst hingeben,
e. dass er ein überdimensioniertes Einkaufscenter in der Mitte der Stadt etablieren will, das der vorhandenen historischen, meist kleinteiligen wirtschaftlichen und architektonischen Struktur zuwiderläuft und ihr strategisch überlegen ist.
3. Unterstützen Sie den Investor mit allen Mitteln
Verschaffen Sie ihm alle erdenklichen Wettbewerbsvorteile, insbesondere hinsichtlich des Standortes: Gestatten Sie dem Investor,
a. dass er als einziger die Möglichkeit erhält die nötigen Grundstücke zu kaufen,
b. dass er die dazwischen liegenden Straßen und Plätze überbauen darf, weil das wegen der erforderlichen Mindestgröße des Centers unumgänglich wird,
c. dass er die Hoheitsrechte (nicht die Pflichten!) der Stadt über die Nutzung eines großen Bereichs um die Eingänge seiner geplanten Bebauung herum wahrnehmen kann. Per Städtebaulichem Vertrag ist zu regeln, dass Sonderveranstaltungen in der Nähe nur stattfinden dürfen, wenn der Investor in seinen Interessen nicht gestört wird,
d. dass er allein die zuvor eingeführten Gestaltungsrichtlinien nicht einzuhalten braucht,
e. dass er den unmittelbaren Außenraum möglichst unattraktiv gestalten kann, um die Kunden in das Innere seines Gebäudes zu locken,
f. dass er die verkehrlichen Anbindungen so organisieren kann, dass er über die meisten und nächstgelegenen Parkülätze in der Stadt verfügt. Der Weg hinaus sollte durch sein Gebäude führen.
4. Gestalten Sie die öffentliche Meinung
Versichern Sie in der Öffentlichkeit ungeachtet aller gegenteiligen Argumente,
a. dass die Innenstadt eine Belebung erfahren wird, die zu größerer Wirtschaftskraft mit mehr Arbeitsplätzen führen wird. Jegliche Diskussion sollte auf das beigebrachte Standard-Wirtschaftsgutachten gelenkt werden,
b. dass der Ausgang der Entscheidung bis zum (Ratsbe-)Schluss noch offen ist.
c. Lassen Sie den Investor die öffentliche Meinung mitgestalten. Doppelseitige Anzeigen in der Lokalpresse sind so zu gestalten, dass "Lieschen Müller" den Unterschied zu den anderen Seiten der Zeitung nicht erkennt.
d. Legen Sie ernst zu nehmende Kritiker rigoros in der Schublade mit der Aufschrift "Finanzieller Eigennutz" ab.
e. Veranstalten Sie genügend öffentliche Sitzungen mit "Diskussionen": Sollte Unmut über die Größe des Gesamtvorhabens aufkommen: Sie halten sich ausschließlich an das Wirtschaftsgutachten.
f. Lassen Sie sich nicht auf Ergebnisse von Umfragen oder Unterschriftenaktionen ein! Sollten Unbelehrbare eine Umfrage in Auftrag gegeben haben, Stellen Sie sicher, dass der Investor aus einer eigenen Umfrage ausschließlich die Teilergebnisse veröffentlicht, die seinem Ziel zugute kommen.
5. Irritationen: Vorsicht vor öffentlichen Angeboten und Experten
[...] (hab' keine Luist mehr zu tippen) [...]
c. Sollte sich Widerstand [...] regen, bagatellisieren Sie das und diskreditieren Sie sie.
So! Finden Sie das gut und vollständig? Wollen Sie mir einen Beratervertrag anbieten? Na dann...
Jetzt muß ich Sie leider enttäuschen. Ich habe abgeschrieben; das ist nicht von mir. Der Autor heißt Gerhard Krenz und ist Architekt in Hameln [zitiert nach: Brune et. al. (Hrsg.): Angriff auf die City Düsseldorf 2006. S. 261 ff.]. In Hameln baut die ECE auch ein Einkaufszentrum ... Da sind Sie mir doch glatt auf den Leim gegangen... Ist ja nicht so schlimm, Sie haben vermutlich alles richtig gemacht...
Weiter so... oder... vielleicht doch nicht...
cassiel
Sehr geehrter Herr Oberbürge(r)meister,
nach dem Bericht in der heutigen PNP (21.2.08) hätte ich eine Frage. Wenn ich als Privatperson einziger Gesellschafter einer (oder sagen wir zweier) GmbHs wäre. Wären dann die Verbindlichkeiten dieser GmbHs meine Schulden oder nicht?
Wenn nun diese GmbHs aus dem ihnen übertragenen Sachwerten Teile veräußern würden und ich würde es zurückmieten um es an die entsprechende GmbH wieder zu vermieten. Was ist das Ihrer Meinung nach?
Vielen Dank vorab für die Antwort...
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