Ein Gedicht
Dunkel war’s, der Mond schien helle,
Schneebedeckt die grüne Flur,
Als der Wahlkampf blitzesschnelle
Langsam nach Thann im Westen fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute
Schweigend ins Gespräch vertieft,
Als ein totgeschossner Waschl
In der Zeitung Vivat rief.
Und der Wahlkampf fuhr im Trabe
Rückwärts einen Berg hinab.
Drinnen sitzen alte Knaben
Winken raus und tauchen ab.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
Und mit fürchterlichem Krach
Plätschert in des Gartens Öde
Ein lilagrünoranger Bach.
Und auf einer gelben Bank,
Die schwarz angestrichen war
Saß ein rot gelocktes Mädchen
Mit kohlrabengrünem Haar.
Neben ihr ein alter Häuptling,
Ziemlich neu und doch verbraucht,
Angezählt vom dicken D,
Bald schlanker J - der Wahlkampf schlaucht .
Und verliebt sprach D zu Z,
Mein geliebtes Trampeltier.
Beliebt bist du wie die Vandalen,
Die in eine Stadt einfallen.
Und ein Charisma sag ich dir,
Wie ein stark gereizter Stier.
Oben auf dem Rathausbaume,
Der sehr süße Birnen trug,
Hing die B6-dotierte Pflaume
Und Extrawürste noch genug.
Von der regennassen Straße
Wirbelte Feinstaub empor.
Und ein JÖnge bei der Hitze
Mächtig an den Ohren fror.
Beide Hände in den Taschen
Hielt er sich die Augen zu.
Denn man will ihn nirgends haben,
Doch Super-Ö gibt keine Ruh.
Und die Bürger laufen munter
Zum neuen Konzerthaus hin.
Zum Kulturkaufhaus auch runter.
Heissa! Ist die Mitte schön!
Dies Gedicht enthält nur Phrasen,
Ist ja auch vom Wahlkampfhasen,
Der hiermit zum Wahlkampf ladet
Und in Dekadenz sich badet.
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