Donnerstag, 19. Mai 2011

Hallo Witzblatt!

Also mal ganz abgesehen von Euren jüngsten Rechtschreibungs- und Grammatikproblemen - was wollt Ihr uns eigentlich mit folgendem Absatz aus dem heutigen Lokalteil mitteilen?

Franz Eibl (SPD) ist ein Halser durch und durch. Entsprechend liegen dort auch seine Schwerpunkte, die er vorantreibt: die Sanierung des Leichenschauhauses am Friedhof Hals, das Entfernen überhängender Sträucher am Ilzufer in Richtung Hochstein und die Nordtangente: „Der größte Teil der Leute in Hals sind strikt dagegen, denn sie wäre ein enormer Eingriff in die Natur.“

Wir haben einmal gedanklich die Syntaxfehler korrigiert (Originale gefettet), indem wir im Zitat Singular und Plural im Haupt- und Nebensatz einfach getauscht haben.

Wolltet Ihr uns also berichten, dass der Eibl Franz nicht nur die Leichenschauhaussanierung und die Sträucherentfernung, sondern auch die Nordtangente schwerpunktmäßig vorantreibt? Dass aber die Halser strikt dagegen sind, weil die Sanierung, die Sträucherentfernung und die Nordtangente ein enormer Eingriff in die Natur sind?

Echt, wolltet Ihr?

Die Sprachlogiker von Wahlinfo-Passau

18 Kommentare:

Zukunftsrat hat gesagt…

Jedes Volk hat die Medien, die es verdient ...

Es ist ja wirklich traurig, aber wenn irgendwann ganz Ostbayern unter einer erworbenen Rechtschreibschwäche infolge PNP-Lektüre leidet, kann ich die Empfehlungen des Zukunftsrates nachvollziehen, hier keine weiteren Förderprogramme (evtl. gar im Bildungsbereich?) zu platzieren, sondern blühende Landschaften (im eigentlichen Wortsinn) entstehen zu lassen.

Also, auf nach München, über die von den Herren Eibl und Prof. W. schwerpunktmäßig vorangetriebene Nordtangente.

Anonym hat gesagt…

Wünscht man sich in Passau neuerdings nicht wieder die Ansiedelung einer hochkarätigen(Finanz-)Behörde?

Es könnte einen Schritt in die richtige Richtung darstellen, wenn man den qualifizierten Mitarbeitern derselben -wie auch der übrigen interessierten Bevölkerung- die Lektüre einer ebenso hochwertigen Lokalzeitung ermöglichte.

Hierdurch würde die Lebensqualität in Passau noch erheblich zunehmen und die Stadt interessanter für weitere Unternehmungen und Ansiedlungen machen.

Durch den dann zu zu erwartenden Zuwachs von Finanz- und Geisteskraft müßte sich die bisherige Nachfrage nach einer Alternative zum Monopol-Blatt abermals verstärken.

Die Zentrale hat gesagt…

Nach Vorbild eines Flashmobs könnte man doch dazu aufrufen, die PNP abzubestellen.

Alle zum gleichen Datum. Das beschert erst einmal einen ungeheueren Verwaltungsaufwand und dann auch noch einbrechende Abonnentenzahlungen. Als Strafe für die permanenten Unzumutbarkeiten.

Am Besten wäre die Aktion so zu terminieren, dass das Sommerloch betroffen ist. Da gibts ohnehin nichts Besonderes zu berichten. Wer die Zeitung wieder haben möchte, kann sie ja nach sagen wir mal 3 Monaten wieder abonnieren.

Vielleicht würde man der PNP damit sogar einen Gefallen tun. Die Zeitungsproduktion könnte für diesen Zeitraum komplett eingestellt werden, mit der online-Seite kann man zumindest noch ein bisschen Aktuelles bieten. Die Redakteure können im Sommer ihre zahlreichen Überstunden abfeiern und/oder endlich mal wieder an Sprachworkshops (was für ein grässliches Wort!) bei irgendwelchen Akademien teilnehmen. Das Layout kann in der Produktionspause runderneuert werden, die Technik verbessert usw.

Wer trotzdem ein Papier in Händen halten möchte bekommt einfach die Online-Artikel ausgedruckt und per Post zugeschickt. Der Bürgerblick kann kurzzeitig aufblühen und Sonderausgaben fahren, um ein bisschen Geld für wieder mauere Zeiten anzusparen. Die "Am Sonntag" und die "PAWO" schauen wir einfach nicht an.

Alles sinnvoll. Jetzt müsste man sich halt noch überlegen, wie man die dumme Masse mit ins Boot bekommt.

Zukunftsrat hat gesagt…

@ Die Zentrale:

Geile Idee eigentlich! Kann aber leider nicht mitmachen, weil ich von Haus aus eh kein Abo hab, sondern nur online mitlese.

Naja, vielleicht kauf ich mal zwei Bürgerblick auf einmal, um Deine Idee wenigstens ein bisschen zu unterstützen ...

Cityboy hat gesagt…

Sehr passend zu diesem Thema - geht mal auf www.loewenbrauerei.de.

Dort wird ja dieses Wochenende das Stiftungs-Jubiläum gefeiert.
Überschrift gleich mal:
"Bayerische Kultur von seiner schönsten Seite".
Mit dem Femininum hat's man in einer Brauerei offenbar nicht so, deshalb wird das weibliche Geschlecht in der Begrüßung gleich mal ausgeschlossen. Ich würde außerdem "erste Ausschüttung" schreiben, und wenn schon "1.", dann dahinter ein Leerzeichen setzen.
Dann weiß man nicht, wie man selbst eigentlich heißt:
"Franz und Maria Stockbauer'sche Stiftung" oder "Franz- und Maria Stockbauer Stiftung", wobei dieser Bindestrich schon richtig weh tut.
Der ist wahrscheinlich vom "Dirndl & Lederhosenfest" geflüchtet. Warum heißt es dann eigentlich nicht "Jazz- & Weißwurstfrühschoppen"?
Und auch nach der Rechtschreibreform gibt es noch das "ß bzw. sz", das sich in der
"Kinderspielstrasse" sehr wohl gefühlt hätte.
Böcke braut man nicht nur, anscheinend schießt man sie hier auch gerne. Oder hat's die Agentur (HH) verbockt?

jofl hat gesagt…

Wirklich »HH«? Woher stammt die Info? Im Impressum der Löwenbrauerei bocken gleich mehrere Platzhirschen um die Ehre der Öffentlichkeitspreisung: A&F ist dabei, und ausdrücklich als »Redaktion« gekennzeichnet wird »dasWerkzeug«. Ansonsten aber: geiler Fund!

Cityboy hat gesagt…

@jofl
HH zeichnet auf jeden Fall für die Gestaltung der Festschrift (s. PDF) verantwortlich.

jofl hat gesagt…

@Cityboy: Danke für die Antwort!

Cityboy hat gesagt…

Und schon ist die "Kultur von seiner schönsten Seite" von der Homepage der Löwenbrauerei entfernt. Wahlinfo, die schnellste Buschtrommel in town!

Anonym hat gesagt…

PNP-Meldung: Unter 80 Anmeldungen für die Gisela-Realschulen sind 30 Mädchen, die von ihren Leistungen für das Gymnasium geeignet wären.

Wir sind eine Region voller Eltern, die ihre Mädels bewusst dumm halten. Wir verdienen unsere Abgeordneten und unsere Zeitung.

Oh mei, liebe Eltern! Nicht, dass am End' ein solches Dirndl studiert und weiter als 10 km vom Elternhaus wegzieht, oder? Mit Realschule kann's ja brav Arzthelferin lernen und kriegt sicher keinen spinnerten Studierten.

Königstreuer hat gesagt…

an Anonym 17:38
Einspruch! Wir beeinflussen unsere Töchter, dass sie mal tüchtige Hausfrauen werden, dass sie Kinder gebären und unser Land vor Verfremdung bewahren. Der akademische Firlefanz verleitet die Gören doch nur dazu nach Höherem zu streben, dabei vergessen sie das Kinderkriegen. Wir Niederbayern sind bodenständig. Was sollen die Mädels in der Fremde? Hier haben wir tüchtige Burschen. Die sollen eine Familie gründen und unser geliebtes Bayernland vor Multikulti bewahren. Das ist eine hehere Aufgabe.

Sprachgepeinigter hat gesagt…

Die Passauer Polizei meldet: Wie erst am Donnerstag bekannt wurde, war bereits am Mittwoch gegen 18.45 Uhr einer 21-jährigen Joggerin im Stadtpark am Kainzenweg auf Höhe der dortigen Aussichtsplattform ein junger Mann begegnet, der seine Hose geöffnet und sich offenbar selbst befriedigt hatte. Der Mann wurde als schlank, ca. 30 Jahre alt und 1,80 m groß, beschrieben. Sachdienliche Hinweise auf den Täter werden unter 0851/9511-0 erbeten.

Gnaaadeee

Irgendwas stimmt da nicht hat gesagt…

Im heutigen Programm zu den Veranstaltungstagen an der Uniwiese ist zu lesen, dass es ein Jazzfrühstück um 19.00 Uhr gibt.
Hm.
Entweder dem Journalisten ist da irgendwie eine "1" reingerutscht, oder die Uhrzeit orientiert sich an der tatsächlichen Frühstückszeit unserer Studenten.

Witz mit Bart: Warum stehen die Studenten schon immer um sieben Uhr auf? Weil die Geschäfte um acht Uhr zusperren!

Kritisch nachgefragt hat gesagt…

Wer organisiert eigentlich den Trauerkorso für die absolut unschuldig in den Verkehrsunfall Versickelten? Die verstorbene 69- jährige Frau und ihr schwerstverletzter Mann konnten lt. aktuellem Stand der Polizei nichts dafür, dass ihnen die beiden Freyunger mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit frontal ins Auto gekracht sind.

Nichts gegen Trauer. Die 50 Jugendlichen haben ihre Freunde verloren. Absolut verständlich, dass sie da trauern.
Aber man sollte auch nicht vergessen, dass die beiden hier die Täter waren und dass es hier auch echte Opfer gibt.

jofl hat gesagt…

@kritisch nachgefragt hat gesagt …

Zustimmung! Darüber hinaus ist die heute AS das reinste Parteiorgan: meinungsmachende Wortwahl, tendenziöse Einmischung des Autors in Sachberichte – ein übles Stück Journaille. Ich für meinen Teil werde die Blatt-Leitung wissen lassen, was von solcherart Journalismus und Journalisten zu halten ist: ein Dreck!

Liebe Grüße

johannes

Königstreuer hat gesagt…

Genau dessentwegen ist "Am Sonntag" Pflichtlektüre für mich. Was wäre der Sonntag ohne "Am Sonntag"? Ich kann es mir nicht mehr ohne ihn Vorstellen.

Anonym hat gesagt…

Ich empfinde die PNP nicht als Witzblatt. So sind Regionalzeitungen nun mal. Man schaue nach Straubing: eine tägliche Tragödie. Aber auch Großstadtzeitungen wie die Augsburger Allgemeine bewegen sich auf PNP-Level.

So viel vorneweg. Aber dennoch braucht die Verlegerfamilie Zunder. Gerade läuft ja die PNP-Serie über alte Passauer Ausflugsgaststätten (wird wahrscheinlich vom Schaffner komplett geliefert). Aber ich lese so was wirklich gern. Ohne jede Ironie. Da dachte ich: Lokal-Historien-Stücke sind immer nett. Sicher lohnt auch ein Blick zurück in die interessante PNP-Geschichte. Und siehe da: Ein besonders interessanter Fall feiert Jubiläum. Am 29. Mai vor 50 Jahren war die FIBAG-Affäre erstmals auf dem Titel des SPIEGEL. Was das war? Da ging es um einen Kaufmann namens Lothar Schloß, der unter dem besonderen Segen des damaligen Verteidigungsministers F.J. Strauß stand. Schloß verband sich mit Kapfinger (ein Strauß-Duz-Freund) und erfand die Baufirma Fibag. SPIEGEL: "Zu den tollkühnen Plänen des Unternehmens, dessen Substanz bei Null war, zählte der Bau von 5000 Wohnungen für die amerikanische Besatzungsmacht - mit freundlicher Unterstützung des Bonner Verteidigungsministers. Strauß signierte ein Empfehlungsschreiben für Schloß und bat in einem Brief mit dubiosen Angaben den amerikanischen Verteidigungsminister um Wohlwollen für die Fibag. Die Sache wurde öffentlich, und der SPIEGEL hatte daran beträchtlichen Anteil. Es etablierte sich ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der unter anderm aufklären sollte, ob für Strauß aus dem Fibag-Geschäft ein ordentliches Bakschisch vorgesehen war. Únd die Frankfurter Allgemeine schrieb: "Ein Minister, der einen solchen Brief aus seinem Hause hinausgehen lässt, scheint den wesentlichen Unterschied zwischen Deutschland und dem Balkan aus dem Auge verloren zu haben.""

Übrigens: In dem Untersuchungsausschuss brachte Strauß auch die legendäre "Kuh des Dr. Kapfingers" zur Sprache.

Findet sich denn da kein Journalist, der mal die Worte "Fibag Skandal" in Google eintippt, beim SPIEGEL anruft und sich füttern lässt, und zum 50-jährigen Jubiläum für ein bisschen Stimmung sorgt?

wahlinfo-passau hat gesagt…

Ich lese die Serie übrigens auch gern.