Wahlinfo-Passau
Der Präsident sieht alles.
Samstag, 27. April 2024
Mittwoch, 17. April 2024
Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick April 2024
Von Kelheim nach Freyung braucht man mit dem Auto eine Stunde und 35 Minuten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln knapp 13 bis 17 Stunden. Mit dem Fahrrad schafft man es immerhin in unter zehn Stunden, wobei es Strafrechtler gibt, die es in unter fünf Stunden schaffen – aber die braucht man ja nicht am Verwaltungsgericht. Nach Waldkirchen dauert es nicht ganz so lang. Da schafft man es mit dem Auto – bei Idealbedingungen – in 1:29 Stunden und mit Zug, Bus und Postkutsche kommt man auch ein bisschen früher an – vorausgesetzt man stört sich nicht daran, ungefähr 27-mal umzusteigen. So sagt es uns zumindest Google.
Nach Passau geht es noch mal ein wenig schneller, trotzdem liegt Passau auf der Niederbayernkarte doch eher am Rand, also pflanzen wir das Verwaltungsgericht nach Plattling, das liegt wenigstens schön mittig. So schlagen es zumindest die beiden Superminister Bernreiter und Aiwanger vor. Welche Befähigung ein Verkehrs- und ein Wirtschaftsminister allerdings haben, sich für oder gegen Standorte von Gerichten auszusprechen, erschließt sich leider dem interessierten Zeitungsleser nicht.
All das gäbe es in Passau und wenn Plattling jetzt dann vielleicht doch nicht zum Zuge kommt, kann ja der Bernreiter dort eine medizinische Fakultät errichten – quasi als Entschädigung. Ach nein, die kommt ja nach Metten. Oder wars Lalling? Oder Pullman City? Ich habe es leider vergessen. Das Problem dabei ist: Immer, wenn man einen solchen Standort ins Spiel bringt, der dann doch leer ausgeht, braucht es eine Kompensation. Sonst wäre es ja unfair, wie schon Kindergartenkinder wissen. Total unfair. Wenn jetzt also Freyung, Waldkirchen und Plattling durchfallen, muss Freyung zwingend die neu zu schaffende Kifferpolizei kriegen, Waldkirchen mindestens den ersten bayerischen Weltraumbahnhof und Plattling die neue Anti-Gender-Behörde.
Vor allem letztere wird vordringlich nötig sein, wenn jetzt schon bayerische Frauenbundsvorsitzende renitent werden und das Genderverbot „für einen bedauerlichen Rückschritt“ halten. Ja, wo samma denn? Man wird doch wohl noch Pfarrhaushälter:innen, Mutterkreuzträger:innen oder Lebensschützer:innen sagen dürfen. Jetzt hat man beim Frauenbund so viel für die Frauen erreicht und dann dieser Rückschritt. Umsonst jahrzehntelang dafür gekämpft, dass einmal im Monat der Mann abends auf die Kinder aufpasst und man sich zum gemeinsamen Backen, Häkeln oder Fifty-Shades-Of-Grey-Schauen treffen kann und jetzt das? Auf einmal soll man nicht mehr gendern dürfen, während man dem Papi einen Kuchen backt, ihm Socken häkelt oder ihm die Plüschhandschellen zum Geburtstag schenkt? Das fällt Söder noch auf die Füße. Dabei wäre es so einfach gewesen. Die Weiber bleiben zuhause, kochen Schweinsbraten und räumen unseren Dreck weg, heißen aber nicht mehr Hausfrau, sondern dürfen sich jetzt Familienmanager:in nennen.
Es gibt auch gute Nachrichten. Immer mehr Passauer:innen lassen sich tätowieren und piercen, habe ich der PNP entnommen. Auch hier sind die Frauen nicht nur gleichberechtigt, sondern vorne dran. Bei Brustwarzenpiercings sind sie sogar „weniger schmerzempfindlich“ als die Männer. Wer sagt’s denn – das wird schon.
Mittwoch, 3. April 2024
Donnerstag, 21. März 2024
Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick März 2024
Seit meiner Jugend amüsiert mich der bayerische Provinzpolitiker, der nach drei Weißbier beim Frühschoppen zum Starkbieranstich fährt, aber der ernsthaften Überzeugung ist, dass ein erwachsener Mensch, der am Abend einen Joint raucht, drogenabhängig ist und in logischer und nächster Konsequenz mit der Nadel im Arm in der Bahnhofstoilette landet. So denken die „normalen Menschen“ mit dem „gesunden Menschenverstand“, weil man es ihnen halt auch seit ihrer Kindheit so eingetrichtert und vorgelebt hat: Bier ist ein Grundnahrungsmittel, ein guter Wein ist Lebensqualität und ein Schnaps nach dem Essen regt die Verdauung an.
Kann man so sehen, macht ja auch Spaß und solange man sich nicht jeden Tag komplett wegballert, hat man auch eine langjährige Überlebenschance. Schlimm und perfide wird es erst, wenn Bierzelt-Demagogen wie Söder (der keinen Alkohol trinkt) am Aschermittwoch oder auch sonst zu jeder passenden Gelegenheit das leicht bis stärker angetrunkene Wahlvolk darin bestärkt, sich seine weiß-blaue Euphorie weiterhin schön zu saufen und gleichzeitig darüber fabuliert, dass die „Kiffer-Connection“ in Berlin alle bayerischen Kinder zu Rauschgiftsüchtigen machen will. Da jubelt der „normale Mensch mit gesundem Menschenverstand“. Brot und Spiele. Oder auf söder-bayerisch: Bier und Feindbilder.
In meiner Jugend in den Achtzigern, also der guten alten Zeit, wo es noch mehr „normale Menschen“ gab, konntest Du Dir als 15-Jähriger am helllichten Nachmittag im Café Haslbauer ein Weißbier bestellen und Dir von der Bedienung gleich noch eine Schachtel Zigaretten für drei Mark bringen lassen. Aber nicht nur das. Es kannte auch nahezu jeder irgendwen, der einem ein bisschen Haschisch oder Marihuana besorgen konnte – also ganz genauso wie heute. Wer kiffen will, der kann das auch in Passau ohne großen Aufwand tun, und zwar schon seit über 40 Jahren.
Warum sollte also eine Liberalisierung – von der ich in der Ausgestaltung übrigens nicht viel halte – jetzt auf einmal alle Kinder und Jugendlichen zu Kiffern machen? Warum sollte es schlimmer sein, wenn ein Jugendlicher am Wochenende einen Joint raucht als sich von seinem 18-jährigen Freund eine Flasche Schnaps für fünf Euro besorgen zu lassen? Genau – wegen dieser Hirnschäden durch Cannabis, von denen man jetzt täglich in der Zeitung liest. Hirnschäden, böse Sache. Dann vielleicht doch besser saufen. Oder hat man da schon mal was von Hirnschäden gehört? Bestimmt nicht, sonst hätten ja die ganzen „normalen Menschen“ einen Hirnschaden. Ausgeschlossen.
Schluss mit lustig. Es gibt keine harmlosen Drogen. Wenn man zu viel kifft, wird man blöd und wenn man zu viel säuft, wird man blöd und tot. Wenn man gelegentlich einen Joint raucht, ein Glas Wein trinkt, Kokain schnupft, Ecstasy schluckt oder was auch immer es sonst noch gibt, konsumiert, kann man das bei bester Gesundheit sein ganzes Leben lang tun. Nicht die Droge ist das Problem, sondern der Konsument.
Am schönsten sind dann in der Diskussion noch die superschlauen Ärzte- und Polizeifunktionäre, die diverse Schreckgespenster an die Wand malen. Die einen insinuieren, dass der Jugendliche von erlaubtem Cannabis (das er legaliter ohnehin nicht erwerben darf) eher einen Hirnschaden bekommt als vom verbotenen und die anderen haben anscheinend nichts Besseres zu tun, als Bürger mit fünf Gramm Gras in der Tasche zu jagen.
Der Verfasser dieser Zeilen sitzt übrigens gerade über dem Darling Harbour in Sydney. In Australien dürfen Erwachsene Cannabis konsumieren, aber Alkohol kann man nicht einfach so im Supermarkt kaufen, sondern nur in bestimmten Bottle Shops. Die Schachtel Zigaretten kostet zwischen 20 und 30 Euro (Euro!) und ich habe das Gefühl, die Menschen hier akzeptieren das verständnisvoll und klaglos. Vielleicht auch deshalb, weil Zigaretten mehr Menschen umbringen als alle illegalen Drogen und Alkohol zusammen. Reisen bildet.
Dienstag, 13. Februar 2024
Aktuelle Kolumne aus dem Bürgerblick Februar 2024
Egal. Ich habe mir einen Passau-Krimi angesehen – also den, wo am Schluss eine Kindergeiselübergabe am Innufer unter der Autobahnbrücke (sic!) erfolgt ist. Zwei Tage später durfte ich in der Heimatzeitung lesen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die diesen Film gut fanden. Da kann man nur noch den Monaco Franze zitieren: „A rechter Scheißdreck wars, altmodisch bis provinziell, des wars. Und der Film da, der gschissene, der ging ja noch, viel schlimmer ist, dass wir hier in Passau ein Publikum ham, des hint und vorn von nix was versteht und jeden Reinfall zu einem einmaligen Erlebnis hochjubelt.“
Apropos „von nix was verstehen“ und „hochjubeln“. Kaum verzichtet der Asien-Andi auf eine erneute Kandidatur (um – nebenbei bemerkt – seiner Demontage, also Nichtaufstellung zuvorzukommen), wird ihm von der begabten Politikerin Rosemarie W. attestiert, „einer der begabtesten Politiker, die wir haben“ zu sein. Und weil das noch nicht lustig genug war, werden unter der Überschrift „Diese Namen kamen ins Spiel“ weitere begabte Politiker genannt, die in Asien-Andis Fußstapfen treten könnten, wahrscheinlich nach dem Motto: Eine Viertelmilliarde verzocken kann ja wohl nicht so schwer sein.
Bei den Namen, die ins Spiel kamen, handelt es sich dann auch um das Who-is-Who der regionalen Hochbegabten. Allen voran der Fünfte Bürgermeister von Passau, Armin Dickl. Der kann aber nicht, weil – Achtung, jetzt kommts – sein „Herzblut an Passau hängt.“ Ich habe es dann gleich noch mal gelesen und das stand da wirklich in der PNP: Sein Herzblut hängt an Passau. Wo genau hängt es denn, sein Herzblut? Was ist denn passiert? Geht es ihm wieder gut? Dass jemands Herzblut irgendwo hängt, kennt man sonst nur aus Tarantino-Filmen oder aus The Walking Dead. Gute Besserung, Armin Dickl!
Der Koller Hansi schließt es in der ihm eigenen Bescheidenheit und glasklarer Selbstwahrnehmung nicht aus, „will aber Gesprächen nicht vorgreifen.“ Immerhin. Ich kann mich noch gut erinnern, als vor gut zehn Jahren ein gewisser Gerhard Drexler als Nachrücker für den verstorbenen Max Stadler für ein paar Monate in den Bundestag einzog und seine erste und einzige Rede hielt. Die Abgeordneten sind unter den Tischen gelegen vor Lachen. Wie ich da jetzt drauf komme? Keine Ahnung, gerade habe ich den Faden verloren.
Hast Du einen Opa, schick ihn nach Europa. Steht Dir nach Humor der Sinn, schick den Koller nach Berlin. Helau!
Montag, 8. Januar 2024
Verständnisfrage an die CSU
Sind jetzt die, die stundenlang ganze Städte lahmlegen, Kinder nicht in die Schule, Menschen nicht in die Arbeit oder zum Arzt gehen lassen und an einem Tag einen wirtschaftlichen Schaden verursachen, den die Klebekinder nicht in einem Jahr schaffen, auch Terroristen? Oder gar eine Agrar-RAF?
Nein? Na, dann weiter Brezn verteilen.
Freitag, 5. Januar 2024
Gerettet! (Teil 3)
Donnerstag, 4. Januar 2024
Auf vielfache Nachfrage hin
Der Teil 3 verspätet sich leider aus Gründen, die nicht publiziert werden müssen. Wir bitten um Verständnis.
Dafür gibt es eine unerwartete Wendung.
Vielen Dank.
Dienstag, 2. Januar 2024
... und sichern die Zukunft der Stadt. (Teil 2)
Montag, 1. Januar 2024
Wir schützen die Passauer Wälder und... (Teil1)
31. Dezember 2023, 22 Uhr 29. Über den Spielplatz an der Innpromenade rollt langsam ein martialischer Pickup in Tarnfarben und kommt kurz vorm Mahnmal zum Stehen. Mehrere Männer in Arbeits-Overalls steigen von der Ladefläche und laden Arbeitsgeräte und Forsthelme ab.
Simme flüstert: Forsthelme auf, Visiere runter, wir starten auf mein Kommando.
31. Dezember 2023, 22 Uhr 36. Auf dem Wohnzimmertisch des Passauer Stadtbrandrates stehen vier leere Spezi-Flaschen, während derselbe mit einer Tasse heißem Wasser aus der Küche kommt, an einem erst zweimal benutzten Kamillenteebeutel schnuppert und diesen mit einem zufriedenen Lächeln langsam in die Teetasse gleiten lässt. Zufrieden blickt er auf die leeren Speziflaschen, schnuppert noch einmal an der Tasse und seufzt zufrieden.
Dittlmann: Himmlisch, diese Ruhe. Darauf einen Digestif.
Er nimmt die Fernbedienung und schaltet auf Netflix.
Stimme aus dem Off: Ah geh, schaust jetzt Du wieder den ganzen Abend Feuerwehrmann Sam?
Dittlmann: Schmarrn. Da gibts jetzt was neues. Hab ich beim letzten Feuerwehr-Event im Kindergarten entdeckt. Total heißer Scheiß. (Summt vor sich hin) Paw Patrol, Paw Patrol, wir helfen auf die Schnelle, Paw Patrol, Paw Patrol, wir sind sofort zur Stelle. Kein Einsatz zu groß, keine Pfote zu klein, Paw Patrol fällt stets was ein. Ein Anruf reicht, wir sind bereit. Woah oh oh, Paw Patrol...
Dittlmann (lehnt sich zurück, legt die Füße hoch, nimmt schlürfend einen Schluck Tee und schaltet den Fernseher lauter): Des schau ich jetzt, bis ich einschlaf. Einmal darf ich auch entspannen.
Smartphone (auf der Kommode liegend): Hasta la Vista, Baby!
Dittlmann schaltet mit der Fernbedienung auf Pause und starrt auf sein drei Meter entfernt liegendes Smartphone.
Smartphone: Hasta la Vista, Baby!
Stimme aus dem Off: Hörst Du schlecht? Der OB ruft an.
Smartphone: Hasta la Vista, Baby!
Stimme aus dem Off: Jetzt geh halt hin. Ist bestimmt wichtig.
Smartphone: Hasta la...