Dienstag, 8. September 2009

Guttenberg...

... rockt das Bierzelt, schreibt Ihr da im PNP-Bayernteil über den Bundeswirtschaftsminister, der auf dem Foto mit seinem AC/DC-Shirt über dem weißen Hemd derartig albern aussieht (fehlt nur noch der Schmiss und der Gehstock) und es trotzdem zum beliebtesten Menschen Deutschlands noch vor Beckenbauer und Heidi Klum geschafft hat, was ja im übrigen auch einiges über die Befindlichkeit dieser Gesellschaft aussagt.

Dass Ihr Euch aber zu dem Satz versteigt, Guttenberg wäre im Abensberger Bierzelt der Mann, der "einer der ganz Großen in Berlin ist und doch einer von ihnen geblieben," das finden wir ganz wunderbar. Er ist also einer von ihnen geblieben. So so. Wer war denn da im Bierzelt? Ein paar von Bismarck-Schönhausens, ein paar von Ribbentrops? Oder doch eher angetrunkenes Stimmvieh, das man in FJS-Manier leicht für sich begeistern kann, wenn man nur einfach mal brüllt: „Wo ist der Maßkrug? Es gab Zeiten, da hat man noch was zu trinken bekommen hier.“ Das gefällt dem Pöbel. Aber scheinbar auch der PNP.

Der Präsident
(Nie einer von denen gewesen oder gar geblieben)

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Spricht da jetzt der "liberale" Wahlkämpfer oder entdecke ich etwas Klassenneid in diesen Zeilen? Beides unschön!

wahlinfo-passau hat gesagt…

Also entweder ich bin zu blöd, mein Anliegen polemisch rüber zu bringen oder Sie habens nicht verstanden.

Ich finde den Guttenberg als Politiker noch nicht mal ganz schlecht, weil er wenigstens nicht blöd ist. Ich finde es nur witzig bis grotesk, zu schreiben, er wäre "einer von ihnen geblieben." Er war nämlich nie einer von ihnen. Aber es gelingt ihm ganz gut, das zu verbergen.

Abschlussbemerkung: Der Vorwurf mit dem Klassenneid ist besonders doof. Mir ist nämlich bewusst - und ich darf es als Nichtpolitiker sogar aussprechen -, dass es in der Demokratie die sehr unschöne Entwicklung gibt, dass jeder Depp in der Politik was werden kann. Und da sind mir 10 Guttenberg lieber als eine...

Antaia hat gesagt…

@ Anonym

Bisher war ich immer der Meinung, dass soziale Ungerechtigkeit von den Reichen als Klassenneid bezeichnet wird. Im Zusammenhang mit Politik lese ich das zum ersten Mal. Es ist ja sehr erhellend, wenn man in einer Demokratie meint, das Volk empfinde gegenüber Politikern "Klassenneid". Das zeigt vielleicht wie abgehoben und realitätsfern unsere politische "Klasse" geworden ist. Da wundert es wohl kaum mehr, dass die Wahlverdrossenheit immer mehr zunimmt.

Anonym hat gesagt…

Guttenberg machte sich bei seinem Auftritt ziemlich lächerlich. Wenn man den Auftritt vergleicht mit dem betrunken Jelzin während seines Wahlkampfes in Russland, zeigen sich Parallelen ;-)

Weltstadt mit Hirn hat gesagt…

... so ganz gut verbergen kann er's leider nicht - er hat gestern zB solche Sätze gesagt:

"Die konzeptionelle Tiefe der Argumente für Staatshilfe ist nicht kongruent mit der Größe der Unternehmen."

Wenn da nicht das ganze Zelt grölt, weil er einen von ihnen ist...

... hat gesagt…

Nur dass Jelzin wenigstens authentisch war in dieser Rolle!